Fragebogen nach der Eingewöhnung - ein Muss?

Die Eingewöhnungsphase meines älteren Sohnes im Kindergarten ist nun eigentlich schon mehrere Wochen vorüber. Aber erst diese Woche vor Fronleichnam bekam mein Sohn einen Zettel mit nach Hause, den mein Mann und ich nun ausfüllen sollen. Bei diesem Zettel handelt es sich um ein Feed back zur Eingewöhnungszeit. Dort werden verschiedene Fragen gestellt, zum Beispiel ob sich unser Sohn in der Eingewöhnungszeit wohl gefühlt hat, wie wir sehen, dass ihm der Kindergarten gefällt, ob er ihm überhaupt gefällt und noch viele weitere Fragen rund um den Kindergarten und die Eingewöhnung.

Ähnliche Fragen wurden mir auch bei der Eingewöhnung direkt im Kindergarten gestellt, wo ich dann anfangs für etwa zwei Stunden geblieben bin, fall etwas mit meinem Sohn gewesen wäre. Da hat sich auch eine Erzieherin zu mir gesetzt und ist ähnliche Fragen mit mir durchgegangen. Bei diesen Fragen wollte sie vor allem herausfinden, was für Erwartungen mein Mann und ich an den Kindergarten haben und wie das Wesen unseres Sohnes so ist und sein Verhalten.

Ich fand dieses Gefrage damals schon ein wenig nervig, weil es mir doch ein wenig viel vorkam und ebenso empfinde ich diesen zweiten Fragebogen als völlig unnötig, zumal ganz unten zwei Termine vermerkt sind, zu denen wir als Eltern zusammen oder einer alleine erscheinen kann und wo man dann wohl ähnliche Fragen noch einmal gestellt bekommt. Zusätzlich findet wohl auch ein Gespräch mit der leitenden Erzieherin statt, die dann wohl auch berichtet, wie sich unser Sohn im Kindergarten so macht.

Das Gespräch finde ich ja noch in Ordnung. Da weiß man dann, was man seinem Sohn vielleicht noch beibringen muss oder wofür man ihn auch zu Hause loben kann, wenn er etwas besonders gut im Kindergarten gemacht hat. Dieses Feedback ist wichtig, aber diese ganzen Fragen nerven mich einfach nur.

Wie war oder ist das bei euch im Kindergarten? Musstet ihr auch so viele Fragen schriftlich oder auch in einem persönlichen Gespräch beantworten? Ist das wirklich so wichtig (wenn ja für wen?) oder würde da nicht einfach nur ein Gespräch mit der zuständigen Erzieherin ausreichen, um Einzelheiten zu klären bzw. zu erfahren?

Es ist wichtig für den Kindergarten. Das Gespräch ist für die Erzieherin, damit sie weiß was du als richtig und was als falsch ihrerseits empfunden hast. Das dient dazu anderen Kindern den Einstieg in den Kindergarten angenehmer zu gestalten. Sozusagen das Feedback zu ihrer Arbeit. Der Zettel ist für die Leitung des Kindergarten, die das Konzept des Ablaufes vorschreibt. Würden die hier sehen, dass du nicht zufrieden warst mit der Arbeit der Erzieherin, würde diese sicherlich ein Gespräch führen müssen. Also dient alles der Verbesserung des Kindergartens und ich denke eine gute Zusammenarbeit zwischen Kindergarten und Eltern ist etwas tolles und du wolltest froh sein, einen Kindergarten gefunden zu haben, der sich für deine Belange interessiert.

Bei meinen Kindern gab es das im Kindergarten gar nicht. Es gab auch nicht extra ein mündliches Gespräch. Wenn ich meine Kinder abgeholt habe, habe ich manchmal noch mit der Erzieherin geredet, wenn irgendetwas zu besprechen war. Dieses schriftliche Feedback ist völlig übertrieben. ich würde mich auch weigern, so etwas auszufüllen, wenn ich schriftlich etwas über die Psyche meines Sohnes niederlegen müsste. In dem Alter kann man ja noch gar nichts Genaues sagen. Wenn einmal etwas schriftlich festgehalten wird, hat es mehr Bestand, als wenn man sich mündlich darüber austauscht. Der Qualitätsmanagementwahn scheint jetzt auch die Kindergärten erreicht zu haben.