Chef bei Facebook in der Freundesliste
Ich habe heute in einem Bericht gehört, das es Arbeitnehmer gibt, die ihren Chef in ihrer Freundesliste bei Facebook haben. Ich kann mir das gar nicht vorstellen, wie man so etwas zu lassen kann, da der Chef dann alles Private lesen kann. Wer hat auch seinen Chef in der Freundesliste und warum? Versteht ihr euch so gut, dass ihr euren Chef als Freund bezeichnet? Und was macht man, wenn der Chef eine Einladung schickt, man das aber nicht möchte?
Für mich würde so etwas nie in Frage kommen. Wie seht ihr das?
Ich würde ihn auch nicht mit in die Freundesliste nehmen. Ich denke mal, man sollte Beruf und Privatleben nicht miteinander vermischen. Warum sollte ich ihn auch mit hineinnehmen? Ich habe zwar ein gutes Verhältnis zu ihm, allerdings sprechen wir sonst auch nicht über private Sachen. Ich würde mich nicht wohlfühlen, wenn er so viel Privates über mich wissen würde.
Die letzte Frage dürfte das Entscheidende sein: Selbst wenn man den Chef nicht in der Freundesliste haben möchte, gibt es kaum eine Möglichkeit, eine entsprechende Einladung abzulehnen. Es würde auf jeden Fall bestenfalls unhöflich wirken, und schlimmstenfalls sogar so, als hätte man etwas zu verbergen. Eventuell wäre ein Chef sogar viel skeptischer, was (berechtigte) Krankmeldungen angeht, wenn man ihn nicht aufs eigene Profil schauen lässt. Eben weil man ja immer wieder in den Medien sieht, wie Leute offen auf Facebook schreiben, wenn sie blaumachen, oder was für ein Depp der Chef doch sei. Zwar gibt es keine juristische Verpflichtung, eine solche Freundeseinladung abzulehnen, aber der soziale Druck dazu ist doch enorm hoch.
Ich habe zwar nicht den Chef, aber dafür meine Team-Leiterin in der Facebook-Freundes-liste. Allerdings ist sie so etwas Ähnliches wie der große Chef für mich, schließlich gibt sie auf Arbeit den Ton an. Ich habe überhaupt nichts dagegen, dass sie so in mein Privatleben einsehen kann, schließlich habe ich absolut nichts zu verbergen und verhalte mich auch soweit ganz korrekt. Warum soll ich meine Team-Leiterin dann ausschließen? Wenn ich Schindluder treiben wollte, dürfte ich auch keine Arbeitskollegen in meiner Freundes-liste haben, schließlich kann sich über den Buschfunk alles herumsprechen. Da ich aber ein aufrechter, zuverlässiger Mitarbeiter bin, habe ich nichts zu befürchten und meine Hobbys sind ohnehin kein Geheimnis.
Ich würde nie meinen Chef in die Freundesliste aufnehmen, weil man von ihm abhängig ist. Selbst wenn man sich noch so gut versteht. Irgendetwas kann immer passieren, dass sich die Situation ändert. Du musst nur einen Fehler in der Arbeit machen, die den Chef auch reinreitet, und er wird alles gegen dich verwenden, was er finden kann, weil sein Job ihm vielleicht auch über die Freundschaft geht.
Es gibt viele Schüler, die ihre Lehrer in der Freundesliste haben, was ich gar nicht verstehen kann. Sie können sich ja gar nicht mehr frei äußern. Ich weiß nicht, warum die Schüler das tun, ich verstehe auch ehrlich gesagt nicht, warum Lehrer das tun. Das sind wahrscheinlich die Kumpeltypen, die dann aber hinter herum ganz fies sein können.
Auch ich würde meinen Chef niemals bei Facebook in die Freundeliste mit aufnehmen. Das wäre mir einfach nichts, wenn der Chef alles lesen kann, und auch Fotos sehen kann, die ich oder meine Freunde posten. Da hätte ich Angst, dass mein Chef einfach ein anderes Bild von mir bekommt, und zwar negativ, und das sich dann auch negativ auf meine Anstellung auswirkt.
Wenn ich also mal eine Anfrage von meinem Chef bekämen würde, würde ich die Anfrage einfach ignorieren, und auch gar nicht in der Arbeit davon reden. Ich denke, dass er dann schon wissen wird, dass ich ihn nicht in der Liste haben möchte. Genauso wenig würde ich natürlich nie meinem Chef eine Freundeanfrage schicken.
Ich gehe zwar noch nicht arbeiten und habe deshalb (noch) keinen Chef in meiner Freundesliste bei Facebook, aber wenn es bald Mal so wäre, dann wäre ich sicherlich nicht so naiv und würde so etwas posten, womit ich meinen Arbeitsplatz riskiere. Ich kann aber auch nicht nachvollziehen, wie man öffentlich schreiben kann, dass man eine Krankheit bei der Arbeit vortäuscht und sich dann gemütlich in den Urlaub verzieht.
Ich bin nämlich der Meinung, dass manche Leute froh sein sollten eine Arbeit zu haben, anstatt eine Krankheit vorzutäuschen. Klar ist arbeiten oft nervig und man hat auch nicht immer Lust, aber ich sage immer besser eine Arbeit als keine. Ich würde aber auch nicht wollen, dass mein Chef Einzelheiten von meinem Privatleben in Facebook erfährt, denn das hinterlässt nicht immer einen guten Eindruck. Ich würde natürlich nicht Sachen posten, wie dass ich meinen Arbeitgeber nicht ausstehen kann, da ich mir mit Sicherheit im Gedächtnis behalte, dass ich auch noch meinen Chef in der Liste habe.
Das Gleiche gilt für mich auch für Lehrer, aber nur solange, wie ich auch die jeweilige Schule besuche. Worin ich aber ein Problem sehen würde, wäre, wenn der Chef mir eine Freundschaftsanfrage geschickt hätte und ich sie nicht annehmen möchte. Ich wüsste um ehrlich zu sein nicht, wie ich darum kommen soll, denn wenn mein Profil von meinem Chef ein weiteres Mal besucht wird, würde dort entweder stehen, dass eine Freundschaftsanfrage schon verschickt wurde oder auch wenn ich sie abgelehnt hätte, dass er nochmal eine abschicken kann.
Da ich noch Schülerin bin, kann ich wohl keinen Chef in der Freundschaftsliste haben, wohl aber haben sich mit der Zeit diverse Lehrer darauf platziert, was ich als eine ähnliche Situation betrachten würde. Teils wurden diese Anfragen seitens meiner Lehrer gestellt, teils habe ich sie selbst abgeschickt und keine dieser geschlossenen Verknüpfungen habe ich bisher bereut. Warum ich das zulasse? Ganz einfach, weil mir kein plausibler Grund einfällt, warum ich es nicht tun sollte und was denn eigentlich dagegen sprechen könnte.
Als ich mich bei Facebook angemeldet habe, sagte meine Mutter den weisen Satz zu mir, ich solle dort nichts einbringen, was ich nicht mindestens auch meiner Großmutter, übrigens eine sehr neugierige und biedere Frau, erzählen würde; und daran habe ich mich bis heute penibel gehalten. In meinem Profil steht mein Name, mein Alter, sowie mein Geburtsdatum, ich glaube, einige Lieblingsfilme und Bücher habe ich dort ebenfalls angegeben, das war es aber schon und nach einem Bild sucht man vergeblich. Meine Statusmeldungen beschränken sich auf ein Minimum, oft handelt es sich um allgemeine Informationen, manchmal aber auch um die Empfehlung eines bestimmten Zeitungsartikels oder Buches. Unflätige Einträge auf meiner Pinnwand entstehen gar nicht erst, und wenn, dann werden sie rasch entfernt. Und dann frage ich mich noch einmal: Warum sollte das eine Autoritätsperson nicht sehen dürfen?
Ganz davon abgesehen genoss ich bisher durch die Verknüpfung mit meinen Lehrern einige Vorteile im Bezug auf organisatorische Belange. Stundenausfälle wurden als Mail verschickt, Unterrichtsunterlagen online herumgereicht. Auch ein Chef könnte leicht Firmenabläufe oder kurzfristige Vertretungen über Facebook regeln und da ist es keinesfalls ein Nachteil, Bescheid zu wissen. Alleine diese praktischen Gründe überwiegen für mich und wer sein Profil so schlicht gestaltet, wie es der Respekt vor dem Medium „Internet“ ohnehin gebietet, der hat an sich nichts zu befürchten.
Ich verstehe diese Logik auch teilweise nicht: Da darf der eigene Chef die fürchterlichen Fotos der letzten Party nicht sehen, wohl aber 300 virtuelle Freunde, von denen man 200 noch nicht einmal kennt und keine Ahnung hat, was sie mit den ganzen Bildern anstellen könnten. Und selbst wenn man den Chef nicht in die Freundschaftsliste aufnimmt, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis ein Kollege selbiges erledigt und der liebe Vorgesetzte durch diverse Verknüpfungen der Profile ohnehin auf das Material stoßen würde. Das entbehrt für mich jeglicher Logik und die einzige Möglichkeit zur tatsächlichen Sicherheit ist ein neutrales Profil, zu dem man dann auch problemlos einem Vorgesetzten Zutritt verschaffen kann.
Wenn man den Chef nun wirklich nicht auf der Liste haben möchte, warum auch immer, dann sehe ich aber durchaus auch Möglichkeiten, wie dies zu bewerkstelligen wäre. Die offene Schiene, frei nach dem Motto, man möchte Berufliches und Privates trennen, stößt bestimmt nicht bei jedem vorgesetzten auf Gegenliebe und manchmal kann man es mit der Ehrlichkeit auch übertreiben, darauf würde ich nur bei einem verständnisvollen Vorgesetzten zurückgreifen. Ansonsten gibt es auch immer noch die Möglichkeit, das Profil für fremde User beinahe unsichtbar zu machen, dann sieht kein Mensch, was sich in den letzten drei Monaten auf der Pinnwand getan hat, und auf die vorsichtige Nachfrage, was denn mit der Anfrage sei, kann man dann unschuldig erwidern, man nutze Facebook gar nicht mehr und sei schon seit Monaten nicht mehr dort gewesen. Ob das allerdings unbedingt sein muss und das Schmierentheater bei einem ordentlichen Profil notwendig wäre, steht auf einem anderen Blatt.
Also bei mir ist es so. Ich erhielt eine Einladung von meinem Chef und ich konnte die dann doch schlecht ablehnen. Dafür habe ich aber alles so eingestellt, dass er meine Pinnwand nicht sieht und von daher finde ich es in Ordnung, denn er bekommt nichts von meinem Privatleben mit. Das halte ich für eine gute Lösung, denn ich hätte mich unwohl gefühlt, die Einladung nicht anzunehmen, das ist doch irgendwie unhöflich. Da mein Chef aber kaum aktiv in facebook ist, nehme ich an, dass er vielleicht gar nicht mitbekommen hat, dass er auf meinem Profil nicht alles sehen kann.
Zu aller erst ein mal muss man sagen, dass man ja bei Facebook für jeden der Kontakte in der Freundesliste individuelle Privatsphäre-Einstellungen treffen kann. Hier kann man dann eben einstellen, dass bestimmte Personen bestimmte Inhalte auf meiner Pinnwand, meine Fotos, etc. nicht einsehen können, auch wenn diese in meiner Freundesliste anzutreffen sind. Aber dies kann bei Facebook für den Otto-Normalverbraucher schon zu viel sein und viele Einstellungen sind nur sehr versteckt zu finden.
Ich selbst kann einfach niemandem dazu raten, den eigenen Arbeitgeber in die Freundesliste zu holen, und würde es bei mir selbst auch niemals tun. Klar, wer sich mit seinem Arbeitgeber sehr gut versteht und auch privat mit diesem zu tun hat (Was ja durchaus mal vorkommen soll), der wird hier nicht drum herum kommen, aber auch hier wäre ich dann von Grund auf immer sehr, sehr vorsichtig mit dem, was ich dort überhaupt poste, anderen Leuten schreibe, was für Fotos ich dort hoch lade, etc. Es soll ja schon öfter mal vorgekommen sein, dass jemand im Internet damit geprahlt hat, dass er sich einen Krankenschein abgeholt hat, ohne etwas zu haben, was plötzlich ganz schnell die Kündigung zur Folge hatte. In einem solchen Fall ist man dann aber meist selbst Schuld.
Peinlicher hingegen finde ich, wird es, wenn man plötzlich bei Facebook sieht, dass man eine neue Freundschaftsanfrage bekommen hat und das dies plötzlich der Arbeitgeber ist, den man aber gar nicht so gerne in seiner Freundesliste haben möchte, aus den gerade genannten Gründen. Wie sollte man sich dann am besten verhalten? Man kann den eigenen Chef ja wohl schlecht lange Zeit ignorieren oder die Freundschaftsanfrage einfach so ablehnen? Hier würde die Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer eventuell schon in Mitleidenschaft gezogen werden, bevor es einen echten Grund hierfür gab.
In einem solchen Fall würde ich eventuell in den sauren Apfel beißen und meinen Chef annehmen - Hier würde ich diesen dann aber so gut wie keine Rechte einräumen, damit es nicht zu peinlichen Momenten auf der Arbeit kommt. Oder ich würde das Gespräch mit meinem Arbeitgeber suchen und diesem auch ganz klar und deutlich versuchen zu erklären, warum ich nicht besonders viel davon halte, wenn dieser sich in meine Privatleben einmischt. Privates und berufliches muss man bekanntlich zu trennen wissen.
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