Sind Frauenparkplätze diskriminierend?

vom 08.06.2012, 15:44 Uhr

Es gibt ja diese Frauenparkplätze, die zwar rechtlich gesehen keinen Mann davon abhalten dort zu parken, aber dennoch gibt es sie, wie hier schon diskutiert. Frauenparkplatz - nur für Frauen oder auch für Paare? .

Ich muss sagen, dass ich es diskriminierend finde, dass es zwar Frauenparkplätze gibt, aber keine Männerparkplätze. Ich bin eine Frau und sehe es irgendwie nicht ein, dass in der angeblich so emanzipierten Welt ein Mann nicht ängstlich sein darf. Es gibt auch Männer, die überfallen und ausgeraubt werden und auch sexuell belästigt werden. Warum gibt es dann keine Männerparkplätze und nur Frauenparkplätze? Findet ihr das nicht diskriminierend?

Ich habe selber miterlebt, wie sich ein junger Mann auf einen Frauenparkplatz stellte und gleich 3 Frauen fast mit dem Schirm auf ihn los sind. Der junge Mann sah sehr schüchtern aus und mir tat der Mann sehr Leid. Denn ich denke, dass es für einen ängstlichen Mann genauso wichtig ist im hellen Parkhaus zu parken als in einer dunklen Ecke. Schließlich wollen doch die Frauen heutzutage so emanzipiert sein.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Frauenparkplätze sind meistens näher an dem Supermarkt dran, was ich auch sehr gut finde. Stellen wir uns einmal vor eine Mutter geht mit ihren Kind alleine einkaufen. Würde es so einen Parkplatz nicht geben, müsste sie mit dem Einkauf quer über den Parkplatz laufen, um zu ihren Platz zu kommen. Was schon eine Gefahr für das Kind darstellen könnte.

Ich denke ein Frauenparkplatz ist nicht so diskriminierend, da Männer einfach mehr Kraft haben und daher einen Einkauf weiter tragen können, zumal Männer meistens alleine unterwegs sind und keine Kinder dabei haben.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Also ich denke, dass es auch Männerparkplätze für ängstliche Männer geben sollte. Oder man sollte meiner Meinung nach noch besser, die Frauenparkplätze abschaffen. Ich empfinde Frauenparkplätze durchaus diskriminierend, aber nicht nur der verängstigten Männerwelt gegenüber, sondern auch faulen Menschen und Menschen, die nur so fußlahm sind, dass sie nicht als behindert gelten. Warum sollten sich nur Frauen nahe an ein Geschäft stellen können?

Sorry, das Argument mit dem Kind zieht bei mir nicht. Wenn eine Frau die Kraft hat, einen Kinderwagen durch eine überfüllte Stadt zu schieben, die schafft es auch Kind und Kegel an anderen Orten aus dem Auto zu wuchten Und wer sagt, dass alle Männer nun mehr Kraft haben? Es gibt auch schwache Männer, und starke Frauen. In Zeiten der Emanzipation will Frau sich nicht bevorzugen lassen, dann bitte auch nicht bei den Parkplätzen. Aber bei einigen Dingen zieht die Emanzipation anscheinend nicht.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ramones hat geschrieben:Frauenparkplätze sind meistens näher an dem Supermarkt dran, was ich auch sehr gut finde. Stellen wir uns einmal vor eine Mutter geht mit ihren Kind alleine einkaufen. Würde es so einen Parkplatz nicht geben, müsste sie mit dem Einkauf quer über den Parkplatz laufen, um zu ihren Platz zu kommen. Was schon eine Gefahr für das Kind darstellen könnte.

Ich denke ein Frauenparkplatz ist nicht so diskriminierend, da Männer einfach mehr Kraft haben und daher einen Einkauf weiter tragen können, zumal Männer meistens alleine unterwegs sind und keine Kinder dabei haben.

Ich habe hier nicht von Mutter-Kind oder Eltern-Kind-Parkplätzen geschrieben, sondern von Frauenparkplätzen. Bitte richtig lesen! Dass die Parkplätze, die näher am Supermarkt dran sind und größer sind für Mütter oder Väter mit Kindern besser sind ist mir klar und das ist auch nicht diskriminierend, weil es eben erleichtert, dass die Eltern mit den Kindern besser aussteigen können. Und das sind auch keine Mutter-Kind Parkplätze mehr, sondern hier heißen sie Eltern-Kind Parkplätze, weil auch viele Väter mit den Kindern einkaufen gehen oder beide Elternteile.

Hier geht es um Frauenparkplätze, die man oft in Tiefgaragen findet, die näher am Ausgang oder Eingang sind und heller beleuchtet sind. Diese Parkplätze finde ich einfach diskriminierend, weil es durchaus auch für einen Mann gefährlich sein kann im dunklen Parkhaus in irgendeiner Ecke zu parken.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich finde Frauenparkplätze auch diskriminierend. Es gibt auch starke Frauen und schwache Männer. Ich finde es auch deswegen nicht gut, weil hier Frauen wieder einmal als das schwache Geschlecht belächelt werden können. Sinnvoll wäre es, Parkplätze für Autos mit Kindern als Insassen zu kennzeichnen. Behindertenparkplätze sind natürlich auch sinnvoll, aber die Frauenparkplätze halte ich auch für überflüssig.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Naja, wenn es Frauenparkplätze gibt, heißt das ja immer noch, dass auf allen anderen Plätzen Männer parken dürfen und wenn man überlegt, sind Männer als Vergewaltigter und Kriminelle, die der Frau körperlich überlegen sind schließlich auch der Grund dafür, dass Frauenparkplätze überhaupt entstanden sind, also wieso sollte es Männerparkplätze geben? Wir müssen uns ja hier jetzt nicht auf kindliches Niveau begeben und sagen, wenn es Parkplätze für Frauen gibt, muss es auch welche für Männer geben, weil hier zu einfach kein Grund besteht. Und da scheinbar die Anzahl der bedrohten Frauen deutlich höher liegt, als die Anzahl in Parkhäusern bedrohter Männer, gibt es eben nur Frauenparkplätze. Gut finde ich das trotzdem nicht, ich würde da nicht parken.

Diamante hat geschrieben:Schließlich wollen doch die Frauen heutzutage so emanzipiert sein.

Klingt jetzt ein bisschen nach, möchte gerne, seid ihr aber nicht, ihr gehört ja doch alle in die Küche! Vielleicht nicht beabsichtigt, ich weiß es nicht, aber Frauen sind heute emanzipierter, das ist doch keine Frage, das ist aber für mich nur einer der Gründe, wieso ich gegen Frauenparkplätze bin und das ganze Konzept an sich eigentlich reichlich albern finde.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Wer ernsthaft die Fragstellung aufwirft, ob Frauenparkplätze nicht diskriminierend gegenüber Männern sind, der verkennt schlicht die gesellschaftliche Realität und ignoriert, dass Frauen wesentlich (signifikant) öfter Opfer von sexueller Gewalt werden, als Männer. Und dem trägt die Regelung in aller Regel Rechnung, indem eben Frauenparkplätze eingerichtet werden, die heller sind und näher am Ziel liegen.

Es gibt übrigens tatsächlich Urteile, weil sich Gerichte mit so einer Fragestellung beschäftigen mussten, die klar feststellen, dass diese Praxis keineswegs diskriminierend ist - bis sich die gesellschaftlichen Umstände so weit umkehren, dass die sexuelle Gewalt gegen Frauen signifikant geringer ist, als sie eben heute ist. Im "Idealfall" sich eben sogar umkehrt und es wahrscheinlicher wird, das ein Mann Opfer einer sexuell motivierten Straftat in z.B. Tiefgaragen wird.

Nebenbei ist die Frage nach dem Überfall keine Frage nach der Emanzipation. Denn das würde in etwa bedeuten, dass hier unterstellt wird, dass die Frauen letztlich selbst etwas dafür/dagegen können, wenn sie überfallen und vergewaltigt werden. Dem würde ich sogar als Mann entschieden widersprechen.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich sehe es ehrlich gesagt ganz ähnlich wie auch du, auch wenn ich jetzt vielleicht nicht gleich so weit gehen würde um in einem solchen Fall schon von "Diskriminierung" zu sprechen. Es ist, wie du schon sagtest. Alle sind heute mächtig stolz darauf, dass die Emanzipation der Frau so gut voran schreitet und in der Gesellschaft auf vollen Anklang traf und Zustimmung gefunden hat. Ich muss mich aber immer wieder fragen, ob dem wirklich so ist, oder ob wir es uns nur so hinlegen, wie wir es gerne hätten?

Bei uns in der Stadt gibt es schon seit einigen Jahren gar keine Frauenparkplätze mehr, ob dies etwas mit dieser Thematik zu tun hat, kann ich jedoch nicht sagen, aber ich will es einfach mal stark bezweifeln. Rein rechtlich haben diese Parkplätze ja eben gar keine Aussagekraft und allein schon aus diesem Grund finde ich es eben umso "diskriminierender", wenn man bedenkt, dass hier nicht mal eine rechtliche Grundlage geschaffen ist, die einen solchen Parkplatz berechtigt.

Natürlich dürfen auch Männer Angst in dunklen Parkhäusern haben, natürlich sollten diese auch ein Anrecht auf Parkplätze haben, die nur für sie da sind, wenn es schon Parkplätze nur für Frauen gibt. Wenn man schon eine Gleichberechtigung herstellen will, dann sollte man diese eben wirklich auf beiden Seiten versuchen herzustellen. Statt eben gesonderte Parkplätze für Frauen zu schaffen, die häufig nicht (Oder meines Erachtens nach nie) notwendig sind, sollte man vielleicht hier lieber Parkplätze für Senioren und Behinderte schaffen, die wirklich darauf angewiesen sind, allein schon, um nicht so weite Strecken laufen zu müssen, etc.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich finde es ziemlich diskriminierend, dass es nur Frauenparkplätze gibt. Andererseits freue ich mich natürlich, wenn ich selbst solche Parkplätze nutzen darf. Sie liegen näher am Geschäft und sind meistens sogar noch viel breiter als die restlichen Parkplätze. So können auch unsichere Frauen vernünftig einparken.

Allerdings sehe ich unserer modernen Welt keinen Grund, warum es solche Parkplätze nicht auch für das andere Geschlecht gibt. Das finde ich für uns schon ziemlich diskriminierend, da wir ja die Emanzipation wollten. Deswegen sollten selbst bei der Parkplatz Wahl Männer und Frauen gleich behandelt werden.

» Jenna87w » Beiträge: 2149 » Talkpoints: 0,47 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich finde diese Parkplätze auf irgendeiner Art und Weise auch ziemlich diskriminierend. Immer wenn ich diese Parkplätze mit dem Schild schon sehe, fange ich an den Kopf zu schütteln. Meistens sind diese Parkplätze in Tiefgaragen zu finden. Die Frauenparkplätze sind dann stark beleuchtet und näher am Ausgang. Darüber hinaus, sind diese Parkplätze auch viel breiter, als die Normalen und ob dies unbedingt positiv ist, habe ich zu bezweifeln. Ich meine damit, dass die Frau hierbei wieder als "schwache Persönlichkeit" dargestellt wird, die sich nicht wehren kann und dies ist völlig Schwachsinn. Es gibt auch starke Frauen und eher schwächere Männer und darüber denkt wieder keiner nach.

Ganz davon abgesehen, sind die Art und Weise der Parkplätze schon eine Diskriminierung genug. Sie sind viel breiter, als die der Männer und es wird ja immer gesagt, dass die Frauen mit dem Einparken ein riesiges Problem haben. Indem die Leute die Parkplätze breiter machen, zeigen sie doch schon eine Diskriminierung, dass die Frau nämlich nicht einparken kann und aus der Sicherheit für alle die darum parken, wurden die Parkplätze breiter gemacht. Dies finde ich auch komisch und diskriminierend. Ich meine, es ist wirklich so, dass die Frauen teilweise größere Probleme haben mit dem Einparken als Männer, dennoch kenne ich auch genug Gegenbeispiele, sodass es auch Männer gibt, die gar nicht einparken können. Ich selbst mag das rückwärts Einparken auch nicht wirklich und kann es auch nicht perfekt. Daran wird aber nicht gedacht und direkt größere Parkplätze für die Männer gemacht.

Ich finde rein theoretisch so eine Idee schon diskriminierend, dabei spielt es keine Rolle, ob diese Parkplätze Frauenparkplätze oder Männerparkplätze heißen. Rein theoretisch kann sich jeder diskriminiert fühlen, der auf so einem Parkplatz parkt, denn es heißt, dass diese Person schwach ist und nicht einparken kann, weshalb schließlich die Parkplätze extra riesig sind. Totaler Schwachsinn finde ich. Da soll es doch lieber bei der Gleichberechtigung bleiben. So entsteht wenigstens auch keine indirekte Diskriminierung.

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» Dennus » Beiträge: 1263 » Talkpoints: 0,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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