Erzählt ihr euren Arbeitskollegen alles?

Ich denke mal, der ein oder andere hier hat ein sehr gutes Verhältnis zu seinen Arbeitskollegen. Auch ich verstehe mich mit den meisten sehr gut und wir sprechen auch über Themen, die man eigentlich eher nicht mit seinen Arbeitskollegen spricht. Schon einige male habe ich mir danach überlegt, ob es wirklich klug war, so etwas zu erzählen.

Es gibt beispielsweise Themen wie das Sexualleben oder eben Dinge, die sehr privat sind. Bei solchen Themen spreche ich dann im Büro öfters einfach nicht mit. Manchmal jedoch denke ich nicht nach und mir rutscht das ein oder andere einfach raus.

Nun wollte ich euch mal fragen, wie das bei euch im Büro oder auf dem Arbeitsplatz so ist. Sprecht ihr dort denn über alles oder haltet ihr euch dort bei gewissen Themen eher zurück?

Ich erzähle kaum etwas über mein Privatleben. Das einzige was sie wissen ist, dass ich Familie habe und wer wie heißt. Ab und an erzähle ich von meinem Urlaub, wo wir waren und was wir erlebt haben. Aber ich würde niemals intime Sachen erzählen, dass mache ich nicht einmal mit meiner besten Freundin mit der ich fast 30 Jahre befreundet bin. So etwas gehört nach Hause und nicht ins Büro. Das kann irgendwann auch schief gehen und dann wird geredet und geredet und man steht da wie ein Dummer. Das Risiko wäre mir ehrlich gesagt zu groß!

Ich bin eigentlich recht redselig und quatsche gerne mal über alles. Natürlich lasse ich auch bestimmte Themen aus und erzähle auch nicht mit jedem Arbeitskollegen. Es gibt aber 2 gute Kollegen mit den ich gerne mal ein Gespräch führe. Auch diese sind mir gegenüber recht offen und redselig. Bislang habe ich damit auch nur gute Erfahrungen gemacht, wobei ich eigentlich auch weiß, dass man nicht überall so viel Erzählen sollte.

Ich habe mich auch mit einer Kollegin besonders gut verstanden, da sie einfach sehr nett zu mir war, und das seit Beginn an. Sie hat mit mir direkt gesprochen, als würden wir uns schon lange kennen. Das fand ich persönlich schon ein wenig komisch, aber auch irgendwo nett, dass sie mir schon gewissen Dinge anvertraut hat.

Aber ich habe mich immer ein wenig zurück gehalten. Während sie von ihrem privaten Leben Zuhause erzählte, machte ich das eigentlich nie. Ich habe mit ihr nicht darüber gesprochen, wie meine Beziehung läuft, oder auch, über Probleme innerhalb meiner Beziehung. Das hat sie dann wiederum schon gemacht. Sachen, die einfach zu privat sind, werde ich niemals einer Kollegin erzählen, auch wenn sie noch so nett ist. Manche Dinge, haben einfach nichts auf der Arbeit zu suchen.

Bei mir auf Arbeit kann ich mit einigen Kollegen über wirklich alles reden und diejenigen wissen auch schon sehr viel über mich. Allerdings sehe ich in den Kollegen nicht nur Kollegen, sondern auch Freunde. Wir treffen uns auch ab und zu mal außerhalb der Arbeit und machen zusammen etwas. Demnächst treffen wir uns abends bei einer Kollegin zum Grillen im Garten. Da wir aber schon länger zusammen arbeiten, hat sich so ein Verhältnis zueinander irgendwann ergeben.

Bei neuen Kollegen, die erst vor Kurzem eingestellt worden sind, ist das noch nicht ganz so. In den Fällen bleibe ich auch noch ein bisschen auf Distanz, schließlich muss man sich erst so kennenlernen wie wir anderen. Die Neuen sind somit Arbeitskollegen für mich und es wird sich erst zeigen, ob sie auch privat in unserer Runde mitmischen.

Es kommt darauf an, wie lange ich mit den Leuten schon zusammenarbeite. Am Anfang halte ich mich eher zurück. An neuen Arbeitsstellen sollte man ja zuerst einmal beobachten, wie die Gepflogenheiten so sind. Aber wenn ich Vertrauen zu den Leuten gefasst habe, erzähle ich auch sehr viel aus meinem Privatleben. Mein Beruf bringt es mit sich, dass meine Kollegen meistens Männer sind. Die Themen sind dann vielleicht andere als mit Frauen, aber mit meinem Zimmerkollegen, der schon älter war, habe ich oft Privatgespräche geführt. Er hat von seiner Familie erzählt und ich von meiner. Wir waren gegenseitig eigentlich immer informiert, was unsere Kinder gerade so machen.

Im weiteren Umkreis habe ich auch Kontakt zu einigen Frauen gefunden. Es waren von der Art und vom Inhalt her andere Gespräche. Wir haben von unserem Privatleben sehr viel preisgegeben. Eine Frau war dauernd auf der Suche nach einem Partner, das war immer besonders interessant und spannend. Aber während der acht Jahre, in denen ich in dieser Firma gearbeitet habe, hat sie keinen gefunden.

Vorgesetzten gegenüber war ich aber immer vorsichtig. Denen hätte ich nicht unbedingt getraut, dass sie in schwierigen Situationen ihr Wissen nicht gegen mich verwendet hätten. Aber den Leuten, mit denen ich im Team auf einer Ebene gearbeitet habe, habe ich vertraut, dass sie mir nicht schaden wollen. Man ist ja immerhin acht Stunden am Tag mit den Leuten zusammen, da fände ich es unnatürlich, wenn man voneinander gar nichts weiß.

Ich bin auch eher vorsichtig damit, private Dinge bei der Arbeit zu erzählen. Wenn alle Kollegen an dem Gespräch beteiligt sind, halte ich mich eher zurück, wenn es um private Dinge geht. Den Kollegen, bei denen ich weiß, dass ich ihnen vertrauen kann, erzähle ich auch schon mal private Dinge von mir. Ich denke, es kommt immer darauf an, wie gut man sich mit den Kollegen versteht.

Wir reden schon mal über private Dinge unter Kollegen, aber dabei bleibt die Intimsphäre immer gewahrt. Also wir unterhalten uns schon über privates wie beispielsweise was wir am Wochenende gemacht haben, wie der Urlaub war, welche Hobbys wir haben, wo wir wohnen, wie wir wohnen und solche Dinge. Aber über sexuelle Themen wird bei uns nicht gesprochen, darüber sprechen wir überhaupt nicht, es ist einfach kein Thema. Es wird nur allgemein über das Privatleben gesprochen, es geht niemals zu sehr in die Intimsphäre jedes einzelnen.

Ich erzähle mit meinen Kollegen schon ganz gern, aber es gibt ganz klar Grenzen. Gewisse Dinge gehen einfach niemanden etwas an, aber da mache ich auch keinen Unterschied zwischen Kollegen und Freunden. Manche Dinge gehen nur mich etwas an oder meinen Partner und mich, darüber würde ich beispielsweise nie etwas erzählen. Somit achte ich schon darauf, dass mir nichts heraus rutscht, denn ich möchte nicht im Anschluss komisch da stehen oder mir Gedanken darüber machen müssen, wie meine Kollegen das nun auffassen.

Ich rede über solche Dinge nicht mit meinen Arbeitskollegen, weder über mein Sexualleben noch über andere nähere private Dinge, die sie nichts angehen. Wenn ich neue Arbeitskollegen kennen lerne, wird häufiger mal gefragt, was man denn gerade so macht und was man in der Zukunft vor hat, das ist ok, aber ansonsten halte ich mich im Hintergrund. Ich beantworte auch keine Fragen, die darauf hinauslaufen, dass diese Leute wissen wollen, was ich mit meinem Geld anfange, was ich aber tatsächlich auch schon häufiger hatte.

Ich finde es an sich zwar schon wichtig, dass man sich halbwegs mit seinen Kollegen versteht, aber solche Themen müssen nicht sein. Dennoch werden viele Leute leicht dazu verleitet, über sowas zu reden, einfach weil sie gesprächig sind, neugierig oder nach interessanten Themen suchen, wie auch immer. ich selbst finde das ja sehr gefährlich, zum einen weil man diese Leute nicht kennt und sie mit Sicherheit auch tratschen, so dass irgendwann alle Bescheid wissen und zum anderen, weil sie diese Informationen gegen einen verwenden können. Solange ich Leute nicht näher kenne, antworte ich auf sowas nicht, auch wenn die Beziehung dann eben weniger persönlich ist, das stört mich nicht.

Ich weiß gut was du meinst, wenn du sagst, dass man sich dann hinterher doch fragt, ob das nun gut war so etwas preis zu geben. Mir ging es während meiner Ausbildung eigentlich auch öfter mal so. Ich habe doch schnell geantwortet, wenn mich eine Kollegin etwas fragte und mich dann auch das ein oder andere Mal gefragt, ob das nicht doch zu weit ging und ich mich da mehr zurückhalten sollte. Jedoch ging das auch nie von mir aus. Mit einer Kollegin habe ich mich besonders gut verstanden und wir haben uns auch mal privat getroffen. Aber über sexuelle Dinge habe ich nie mit Kollegen gesprochen oder eben über sehr private Angelegenheiten. Da war ich doch manchmal echt überrascht, wenn eine Kollegin über ihr Sexualleben locker plauderte. Ich kam aber auch mit der Kollegin nicht besonders gut zurecht und fand es daher auch immer unmöglich, wenn sie mit solchen Geschichten los legte.

Generell würde ich schon aufpassen, was ich meinen Kollegen erzähle. Ein bisschen privates darf es ja ruhig sein, aber Eheleben bzw. Sexualleben und solche Dinge, gehören meiner Meinung nach nicht dorthin.