Wie lang sollte maximal ein Schulweg sein?
Im Grunde gibt es eine recht große Auswahl an Schulen, wenn man sich einmal in seinem Umkreis anschaut. Zwar hat man sicherlich ein bestimmtes Einzugsgebiet, aber "Sonderschulen" in Form von einer Waldorfschule, als Beispiel, liegen wiederum nicht immer so in der Nähe, wie es vielleicht eine reguläre weiterführende Schule tut. Je weiter ländlich man lebt, desto weiter ist auch der Schulweg, egal, um welche Schulform es sich handelt. Und die Strecke erfordert manches Mal dann eben auch eine besondere Organisation, um die Schule zu erreichen.
Wie viel Wegstrecke würdet Ihr selbst in Kauf nehmen oder hättet Ihr in Kauf genommen, egal, ob es sich nun um Euch, um Eure Kinder oder sonstige Kinder aus dem Umfeld dreht? Bis zu wie viel Zeit und auch bis zu welchen Kilometern würdet Ihr auf Euch aufnehmen, um die Kinder in eine für Euch und für die Kinder richtige Schule zu schicken? Wo liegen da Eure Schmerzgrenzen?
Also ich habe in meiner Schulzeit einen Schulweg bis zu 60 Kilometern in Kauf genommen. Ich habe in einem kleinen Ort gelebt und die Berufsakademie war in der Landeshauptstadt, also gut 60 Kilometer weit entfernt. Aber diese Strecke war dank Bus und Bahn gut zu absolvieren. Jedoch müsste ich beim Schulweg auch an das Alter der Kinder denken. Als Schulkind hatte ich einen Schulweg von 500 Metern, was ja absolut keine Strecke ist.
Meine zukünftigen Kinder haben leider keinen allzu langen Schulweg. Bis zum Kindergarten sind es gerade mal maximal 20 Meter, sprich der liegt genau gegenüber. Die Grundschule ist circa 400 Meter weit entfernt und liegt hier im Ort recht zentral, daher denke ich, dass diese Strecke kein Problem darstellen sollte. Die höheren Schulen sind schon etwas entfernter, aber ich denke, dass man diesen Weg ab einem gewissen Alter auch akzeptieren kann.
Für meine Eltern kamen damals nur Schulen in Frage, die fußläufig zu erreichen sind, in Frage. Ebnso ging es lediglich um die Wahl zwischen einer Gesamtschule und einem Gymnasium, die beide nebeneiannder lagen. Alternative Schulformen wären für sie niemals in Frage gekommen.
Ich sehe das anders, wobei es natürlich auch von vielen verschiedenen Faktoren abhängt. Wenn ich mir so manche "Schulkinder-Linien" morgens oder mittags ansehe, würde ich es vermeiden wollen, dass mein Kind dort regelmäßig mitfährt.
Ich denke auch nicht, dass es auf die Wegstrecke ankommt. Von Bahnhof zu Bahnhof ist man durchaus recht schnell und in manchen Regionen ist man in einer halben Stunde durch drei Städte durchgefahren. Wenn hingegen der Weg zum Bus schon eine viertel Stunde dauert und diese dann auf 10 Kilometer Strecke durch mehrere Dörfer fährt und überall anhält, um erst nach einer Stunde am Ziel anzukommen, bringt einem die geringere Entfernung auch nicht weiter.
Es kommt wirklich ganz auf die Situation, die Umgebung, die Wohnsituation und das Kind an. In Großstädten ist man oft in wenigen Minuten in der Schule und hat mehrere Schulen unterschiedlicher Schulformen zur Auswahl, auf manchen Dörfern gibt es keine Schule und es stellt sich dann nicht die Frage, auf welches Gymnasium das Kind gehen soll, weil es nur eines gibt, zu dem das Kind weniger als eine Stunde unterwegs ist.
Eine Stunde wäre für mich das Maximum für den einfachen Weg. Und auch dabei käme es darauf an, wie diese Strecke überwunden wird und es müsste schon eine sehr spezielle Schule sein, die von allen Familienmitgliedern so gewünscht wird.
Ich hatte als Schüler im Gymnasium einen weiten Schulweg. Ich musste morgens um 6 Uhr aufstehen, um mich gegen halb sieben auf einen viertelstündigen Weg zum Schulbus zu machen. Der Schulbus fuhr eine halbe Stunde, und von da aus musste ich noch einmal eine Viertelstunde zu Fuß gehen. An sich war die Dauer des Weges nicht das Problem, sondern dass der Schulbus immer zu ungünstige Zeiten fuhr, obwohl es eigentlich ein Bus war, der direkt für die Schule vorgesehen war. Er hielt aber ganz woanders. Er fuhr auch nicht zu den Zeiten, wann die Schule aufhörte, sondern grundsätzlich immer mindestens eine halbe Stunde später. So etwas würde ich meinen Kindern nicht jahrelang wünschen. Meine Freundinnen, zwei Geschwister, hatten es noch schwerer. Sie wohnten auf einem Bauernhof, der fünf Kilometer von unserem Dorf entfernt war. Sie sind diesen Weg täglich zu Fuß gegangen. Ich weiß nicht, warum sie der Vater nicht gebracht hat, damals war das für sie normal. Wegen der bergigen Landschaft konnten sie auch nicht mit dem Fahrrad fahren.
Meine Kinder hatten in der Grundschule einen Schulweg von ca. 10 Minuten. Das war genau richtig, um unterwegs ihre Klassenkameraden zu treffen und sich nach der Schule auf dem Heimweg mit ihren Freunden noch ein bisschen abreagieren zu können. Der Schulweg war auch sehr schön. Sie mussten keine große Straße überqueren, es ging nur durch ruhige Wohngegenden und einen kleinen Park. Dort blieben sie öfters länger, als sie sollten. Manchmal bin ich ihnen entgegengegangen und habe geschimpft, weil ich mir Sorgen machte, wo sie wohl blieben. Zum Gymnasium war es für meinen Ältesten ein bisschen weiter, aber auch nur zwei Kilometer. Die ist er mit dem Fahrrad gefahren. Ich hatte am Anfang aber immer Angst, weil er einige Hauptverkehrsstraßen überqueren musste. Tatsächlich ist er einmal auch von einem Auto angefahren worden. Gott sei Dank ist aber nichts Schlimmes passiert.
Mein Zweitältester wollte in eine Schule, die sein bester Freund besuchte, er musste dafür allerdings eine Viertelstunde mit dem Bus fahren. Aber die Bushaltestelle war nicht weit von uns entfernt und der Bus hielt direkt vor der Schule. Es kam mich allerdings ein bisschen teurer, weil er ja immer eine Fahrkarte brauchte.
Ich würde meine Kinder grundsätzlich in die am nächsten gelegene Schule schicken, damit sie auch ihre Freunde in der Nähe haben. Wenn das Kind eine Behinderung hat oder große Probleme, ist das natürlich etwas anderes. Aber für ein normales Kind ist die am nächsten gelegene Schule meiner Meinung nach am besten.
Eine gute Bekannte hat ein hochbegabtes Kind und wollte es unbedingt auf eine besondere Schule für Hochbegabte schicken. Der Junge musste dafür eine halbe Stunde mit dem Bus und 45 Minuten mit der S-Bahn fahren. Nach zwei Jahren hat meine Bekannte ihn dann in die Klasse meines Sohnes getan, da ist er auch gut zurechtgekommen, die beiden wurden beste Freunde. Dem Jungen hat es nicht geschadet mit "normalen" Kindern zusammen zu sein. Außerdem gibt es in jeder Klasse ein oder zwei hochbegabte Kinder, zumindest auf dem Gymnasium. Da fällt man im Normalfall nicht auf, außer wenn man zusätzlich noch Verhaltensstörungen hat.
Ich finde, dass Kinder keinen langen Schulweg haben sollten, denn ich finde es sehr wichtig, dass die Freunde in der Nähe wohnen. Das ist auch eine gute Motivation, denn die meisten Kinder und Jugendlichen gehen wegen ihren Freunden gerne in die Schule. Es ist sicherer, wenn Kinder zusammen zur Schule laufen können und bringt ihnen auch mehr Spaß und Freude.
Stellt euch vor, vier Schulstunden fallen aus und das Kind kann nicht nach Hause kommen, weil der richtige Bus nicht fährt. Das fand ich damals ziemlich nervig und auch anstrengend, vorallem im Winter und wenn alle Klassenkameraden und Freunde schon nach Hause gelaufen sind oder den Bus genommen haben. Natürlich kann man im Schulgebäude bleiben, trotzdem sind die Flure nicht umbedingt so warm wie das Klassenzimmer. Glücklicherweise konnte ich meine Mutter meistens erreichen, da sie nur halbtags arbeitet und spätestens in einer halben Stunde stand unser Auto vor der Schule. Es mag vielleicht verwöhnt oder faul klingen, aber warum sollte man sich oder seinen Kindern das antun? Natürlich kann man das überleben, das ist nicht die Frage, aber wieso sollte man sich solche Umstände bereiten?
Also ich finde, dass dies wirklich auf das Alter der Schüler zurück zu führen ist. Ich finde, dass Kinder in der Grundschule nicht mehr als 1-2 Kilometer zur Schule haben sollten. Grundschulen, gibt es wirklich sehr viele und Grundschulkinder sollten nicht unbedingt mit dem Auto zur Schule müssen bzw. eigenständig mit dem Bus. In der ersten Klasse, würde ich mein Kind ungern direkt mit dem Bus fahren lassen. Es ist mir wichtig, dass Grundschulkinder zu Fuß zur Schule gehen können. 1-2 Kilometer, sind kleinen Kindern dann auch zuzutrauen, so weit ist es schließlich nicht, wie es sich unbedingt anhört. Aber dieses Problem, gibt es gar nicht so wirklich, denn die meisten Grundschulen befinden sich im Dorf. Grundschulen gibt es meistens in einem Dorf, wie Sand am Strand.
Mit der weiterführenden Schule, wird das Problem natürlich etwas schwieriger. Die gibt es meistens nicht mehr so oft, wie Grundschulen. Aber ich finde, dass Kinder in der 5. Klasse ruhig selbstständig werden können. Sie können also ruhig einen längeren Schulweg haben. Schließlich gibt es genügend Tickets, die dann von der Stadtwerke begünstigt werden. Es können also ruhig mal bis zu 5 Kilometer sein. Mit dem Bus bzw. der Bahn können diese Schulen eigentlich immer leicht zu erreichen sein. Ich finde es sogar gut, wenn die Schulen weiter weg sind und die Schüler schnell selbstständig werden und lernen, mit dem Nahverkehr umzugehen.
Im späteren Verlauf, sind keine Grenzen mehr gesetzt, da sich jeder die Schule aussuchen kann, wie er oder sie möchte. Ich selbst, habe mich auch für eine Schule entschieden, die 20 Kilometer von mir entfernt. Im nach hinein, habe ich es bereut, da ich doch schon ziemlich früh aufstehen muss. Gott sei Dank, habe ich nun meinen Führerschein und kann mit dem Auto fahren. So brauche ich 30 Minuten zur Schule, mit dem Bus und die Bahn brauche ich knapp 60 Minuten, was eindeutig ziemlich heftig ist. Aber leider bekomme ich die Fahrtkosten nicht bezahlt. Das Ticket für Bus & Bahn kriege ich immerhin etwas billiger. Aber ich finde, dass dies jedem selbst überlassen bleibt, wie weit er oder sie später zur Schule möchte, also ist man also auch selbst dafür verantwortlich, wenn es am Ende zu weit ist und sich ärgert.
Gerade in der Grundschule ist es wichtig, dass die Kinder einen leichten Weg haben. Unsere Grundschule kann ich von unserer Terrasse aus sehen und finde diesen Weg für mein Kind optimal. Es geht nicht über eine Hauptstraße und es muss nur eine kleine Straße überqueren. In dem Alter sollte der Weg nicht länger als einen Kilometer sein.
Mein großes Kind hat einen Schulweg von rund sieben Kilometer. Sie geht in die 9.Klasse und kann die Schule mit dem Bus erreichen. In dem Alter finde ich es nicht schlimm, wenn die Strecke um die zehn Kilometer lang ist, denn sie sind doch im Straßenverkehr selbstbewusster und meistern den Weg allein mit dem Fahrrad oder dem Bus. Weiter würde ich es nur in Kauf nehmen, wenn ich auf dem Dorf leben würde. Dort fahren aber Schulbusse, sodass die Kinder nicht auf sich allein gestellt sind.
Ich selbst habe mich nie wirklich an meinem Schulweg gestört und empfand ihn selten als wirklich lang oder ermüdend. Meine Grundschulzeit verbrachte ich ihn einer speziellen Schule für blinde und sehbehinderte Jugendliche und obwohl die Wegstrecke mit dem Auto nicht so lang gewesen wäre, fuhr ich regelmäßig bis zu einer Stunde mit dem Auto, weil der Kostenträger natürlich sparen wollte und somit möglichst viele Kinder in ein Auto quetschte, die dann natürlich, sämtliche Umwege inbegriffen, alle vor die Haustür gebracht werden wollten. Schlimm war das aber nie, immerhin konnte ich morgens gemütlich mein Hörbuch hören und in Ruhe aufwachen, während ich abends mit den Mitfahrern quatschte. Zeit für die Hausaufgaben ging auch nicht unbedingt verloren, immerhin handelte es sich um eine Ganztagsschule und alle Aufgaben waren gemacht, sodass ich zu Hause zu Abend essen und dann spielen konnte. In der Gymnasialzeit hatte ich einen Schulweg von etwa einer halben Stunde, eine Viertelstunde Fußweg, und eine Viertelstunde im Bus. Auch das fand ich immer völlig angemessen.
Wie lang ein Schulweg maximal sein sollte, kann gar nicht pauschalisiert werden, wobei ich die Länge immer mit der zu überwindenden Zeitspanne definieren würde, da auch eine lange Wegstrecke mit den richtigen Verkehrsmitteln überdurchschnittlich schnell bewältigt werden kann. Grundsätzlich sollte gelten, dass ein Grundschulkind keinen langen Schulweg haben sollte, während auf der höheren Schule nicht mehr ganz so zimperlich vorgegangen werden muss. Aber auch weitere Faktoren spielen da eine Rolle, zum Beispiel, wie gut das Kind morgens aus dem Bett kommt und ob frühes Aufstehen eine Belastung wäre. Wichtig wären auch die Schuldauer pro Tag und die durchschnittliche Zeitspanne, die für das erledigen der Hausaufgaben benötigt wird; sind beide Zeitspannen relativ kurz oder werden die Hausaufgaben in der Schule erledigt, kann dem Kind ein längerer Weg zugemutet werden.
Interessant wäre aber auch, wie gut das Kind einen Schulweg für sich nutzt und anhand der Gegebenheiten auch nutzen kann. Einer meiner Mitschüler fährt täglich fast 90 Minuten mit der Bahn zur Schule. Da er aber morgens zur ersten Haltestelle zusteigt und der Zug mittags kaum belebt ist, findet er fast immer einen Sitzplatz in einem ruhigen Abteil. Ist die Zugfahrt vorbei, sind viele Hausaufgaben schon erledigt oder der Stoff für den folgenden Schultag schon verinnerlicht. Wenn er nach Hause kommt, muss er oft nur noch eine Kleinigkeit erledigen und kann die anschließende Zeit zur freien Verfügung nutzen. Auch wenn er insgesamt fast zwei Stunden braucht, ist das für ihn kaum belastend, eine ebenso lange Fahrt in einem völlig überfüllten Bus wäre hingegen eine Zumutung.
Ich denke ein Schulweg von einer Stunde für den Hinweg und einer Stunde für den Hinweg ist lang, aber noch hinnehmbar. Natürlich ist ein kurzer Weg immer schöner, aber wenn die Schule weiter weg die Bessere ist, würde ich das Ganze in Kauf nehmen. Ich denke Schulbildung lässt sich nicht in Zeit rechnen und so ein bisschen sollte einem die eigene Bildung schon wert sein. In Bus und Bahn kann man ja auch prima lernen und Hausaufgaben machen.
Ich weiß nicht, ob es da irgendwelche Empfehlungen oder Richtlinien gibt, aber meine Eltern haben für mich immer Schulen in der Nähe ausgesucht. Zur Grundschule waren es etwa 15 bis 20 Minuten zu Fuß, zur Realschule bin ich dann vier Haltestellen mit der Bahn gefahren und nochmals 5 Minuten zu Fuß gegangen, zum Gymnasium waren es zwei Bushaltestellen und fünf Minuten zu Fuß, aber ich bin mit meiner Freundin den gesamten Weg zu Fuß gegangen und dafür haben wir dann etwa 20 bis 30 Minuten gebraucht, zur Berufschule bin ich dann mit dem Bus und der Bahn in etwa 20 Minuten und noch ein Stück zu Fuß gegangen, für den gesamten Weg habe ich also 25 Minuten gebraucht und diese Wege sind wohl auch alle zumutbar gewesen.
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