Frauentausch - 14 Meerschweinchen und keine Zeit fürs Kind

vom 05.06.2012, 08:36 Uhr

Ich habe gerade zum Frühstück den Fernseher angemacht und bei auf Frauentausch gestoßen. Dort ist heute eine Familie, die man eigentlich nicht als Familie bezeichnen kann. Mutter und Vater leben mit 14 Meerschweinchen zusammen und ihr kleiner Sohn, meine er ist 11 Jahre alt, lebt bei seinem Opa. Durch die Meerschweinchen wäre nicht genug Zeit und Geld für den Jungen da.

Ich dachte, dass die Meerschweinchen dann dort sicher ein Paradies zum leben haben. Aber es handelt sich einfach um Gitterkäfige in denen die Meerschweinchen ohne Häuschen und sonstige Versteckmöglichkeiten leben. Und doch ein karges Dasein fristen. Der Sohn ist nur am Wochenende zu Besuch und muss dann betteln, dass die Eltern mit ihm spielen. Er wird dann angeschnauzt oder weggeschickt, wenn Mama ein Meerschweinchen auf dem Arm hat und Papa lieber eine Sendung im TV angesehen möchte.Natürlich weiß ich auch, dass Frauentausch sicher gestellt ist und vieles nicht der Wahrheit entspricht, aber wenn man sich mal überlegt, dass das Wirklichkeit sein könnte, ist das doch schon erschreckend.

Natürlich liebe ich meine Tiere auch, aber wenn ich ein Kind hätte, käme doch trotz allem zuerst das Kind und dann die Tiere. Und wenn ich doch 14 Meerschweinchen habe und merke, dass es mir zu viel wird, würde ich mich von einigen Tieren trennen und schauen, dass ich meinem Kind gerecht werde. Ich kann mir schon vorstellen, dass es wirklich so etwas gibt. Leidtragender ist ja wie so oft das Kind. Was meint ihr? Gibt so etwas wirklich? Das das Kind links liegen gelassen wird, weil die Tiere wichtiger sind?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Vernachlässigte Kinder sind sicher keine Fiktion oder Erfindung des "Reality Fernsehens". Dazu bedarf es noch nicht einmal der Ausrede der "Eltern", dass die Tiere so viel Zeit in Anspruch nehmen würden. Dass es auch Menschen gibt, die z.B. hinsichtlich ihrer Empathiefähigkeit (gegenüber dem eigenen Kind) denkbar ungeeignet sind, Eltern zu sein, ist auch nicht zu bestreiten und beschert den Jugendämtern Arbeit.

Was jetzt aber im konkreten in der Sendung gezeigt wird, sollte wirklich mit Vorsicht "genossen" werden. Hier ist der Dramatik zuliebe natürlich auch ein Drehbuch bzw. ein Handlungsskript vorhanden, welches wohl die jeweilige Reaktion vorschreibt. Und wenn es eben im Plan vorgesehen ist, dass Eltern sich nicht um das Kind kümmern sollen, dann wird das eben entsprechend gespielt.

Nebenbei wäre es ja schon ein Indiz auf die sozialen Fähigkeiten der Menschen, wenn hier wirklich 14 Tiere in einer Wohnung gehalten werden. Das hat nämlich tatsächlich nichts mehr mit Tierliebe zu tun und wird natürlich den Tieren auch nicht gerecht!

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich denke, so etwas gibt es ganz sicher. Auch ohne Tiere werden die Kinder in vielen Familien ja einfach links liegen gelassen. Ich selbst kenne zum Glück keine Familie bei der die Tiere so deutlich vorgehen. Jedoch kenne ich auch eine Mutter, welche sagt, dass die Tiere und ihr Kind gleichberechtigt sind und wenn die Tiere mal kuscheln wollen, dann müsse das Kind eben auch mal einstecken. Das finde ich okay, da ich weiß, dass die Mutter sich super um ihre Tochter kümmert. Trotzdem finde ich es komisch so etwas zu sagen. Ich würde meinen Tieren jede Medizin zukommen lassen und kümmere mich sehr gut um diese. Jedoch würde meine Tochter immer vorgehen.

Ich denke, dass das Problem in deinem Beispiel gar nicht wirklich bei den Tieren liegt, sondern an der Beziehung zwischen den Eltern und dem Kind und ich denke, dass die Eltern wohl einfach keine Lust haben sich mit dem Kleinen zu beschäftigen und so eine Ausrede haben, da sie sich ja um den Haufen Tiere kümmern müssen.

» Lara2011 » Beiträge: 1466 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich bin mir nicht sicher, ob es so etwas wirklich gibt aber 14 Meerschweinchen sind echt ziemlich verrückt! Allgemein was man in letzter Zeit im Fernsehen sieht, Eltern die überfordert sind entweder mit ihren Tieren oder mit eigenen Problemen, sodass die Kinder bei weitem zu kurz kommen. Ich sah auch mal eine Frau, die zehn Katzen und eine Tochter hatte. Als die Tochter von der Schule nach Hause kam, fragte sie die Mutter, was es denn zu essen gab, da es so gut roch. Die Mutter erzählte, dass es Fisch war, worauf sich die Tochter freute aber anstatt dem Fisch bekam die Tochter nur die genervte Antwort, es wäre für die Katzen. Schon das war ziemlich empörend. Als das Kind dann fragte, was es denn für sie zum Essen gab, antwortete die Mutter "Schmier dir 'n Brot!"

Das war glücklicherweise auch gestellt und am Ende gab die Mutter alle Katzen weg, da sich der Vermieter aufgrund des Gestanks beschwerte und auch das Jugendamt schon vor der Tür stand. Ich hoffe mit ganzem Herzen, dass es keine und wenn dann wenige solcher Eltern in Deutschland gibt denn wenn ein Kind in so einer Umgebung aufwächst, entstehen ja bestimmt auch Folgeschäden.

» Sami_ » Beiträge: 81 » Talkpoints: 39,61 »



14 Meerschweinchen unter solchen Bedingungen? Das ist schon sehr schlimm dann dazu noch der Junge. Wenn das war wäre und nicht einem Drehbuch entstammt, wäre das ein echter Hammer.

Klar man kann tierlieb sein und muss auch nicht nur ein Meerschweinchen haben, aber 14 sind zu viel. Gerade auch unter diesen Bedingungen. Diese Art von "Tierliebe" gibt es aber auf der ganzen Welt viel zu oft. Tiersammler suchen meist nach Liebe und wollen den Tieren anfangs vielleicht sogar helfen. In der Form, kann man nicht nicht von einem Messie reden, es entwickelt sich aber dahin.

Zu der Vernachlässigung des Kindes fällt mir nichts mehr ein, da müssen die sich schon nur am Wochenende mal darum kümmern und versagen trotzdem. Da ist einfach keine Liebe und Empathie für das Kind da und wird es auch nie, wenn die Eltern es nicht mal langsam einsehen. Das Kind einfach abzuschieben ist einfach eine sehr große Frechheit. Man hätte ja an sich arbeiten können, aber das ist meistens leider zu viel verlangt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Eigentlich bin ich mir sogar ziemlich sicher, dass es so was gibt und auch einfach geben kann. Warum auch nicht? Es gibt so viel schlimmes und für einen selber nicht vertretbares, da sind diese Meerschweinchen noch harmlos. Natürlich ist dieses Geschehen in Bezug auf die Kinder mehr als nur traurig und verantwortungslos, aber verhindert wird man es von vornherein nicht können, denke ich.

Was ich mir allerdings sehr gut vorstellen kann ist, dass spätestens bei der Ausstrahlung der Frauentausch-Folge sich dort mal jemand um die Kinder kümmert und zumindest mal nachschaut was dort wirklich Sache ist. Ob die dargestellten Dinge bei Frauentausch wirklich der Realität entsprechen ist ja auch immer dahingestellt. Wenn dem tatsächlich so ist, wird es vermutlich zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr so sein.

Du selber bzw. die Zuschauer generell können an dieser schwierigen und sehr traurigen Situation wohl nichts ändern, zumal wir die Menschen nicht kennen.

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» beere » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 0,93 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Die Folge habe ich zwar nicht gesehen, doch denke ich auch, dass es solche Fälle geben wird. Manchen Leuten sind anscheinend wirklich ihre Tiere wichtiger, als die eigenen Kinder. Traurig aber wahr. Auch wenn ich persönlich niemanden kenne, der seine Kinder so zurück stellt, kann ich es mir gut vorstellen, dass es sowas gibt. Ich meine, manche Eltern, bringen sogar ihre Kinder um. Und das wird es eine derartige Vernachlässigung sicherlich auch geben.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich bin der Meinung, dass es solche Fälle auch in real geben wird und davon bestimmt auch leider nicht zu knapp. Wenn man Mal darüber nachdenkt, was manche Eltern ihren eigenen Kindern schreckliches antun, erscheint diese Situation als vollkommen vorstellbar. Auch wenn Frauentausch gestellt sein mag, so platzt mir dennoch der Kragen, wenn ich so etwas sehen muss. Ich frage mich dann immer, warum solche Menschen dann Kinder in die Welt setzen, wenn sie sich dann eh nicht um sie kümmern wollen und im Nachhinein die armen Kinder nur darunter leiden und das tut mir weh so etwas zu sehen.

Ein Kind sollte das wichtigste im Leben der Eltern sein und man sollte alles daran setzen es glücklich zu machen. Bei Frauentausch sieht man ja, dass dem Meerschweinchen Besitzer selbst sein eigenes Leben nicht so wichtig ist wie seine Tiere. Hätte ich ein Kind und könnte es aufgrund von Geldmangel nicht aufziehen würde ich ohne zu zögern die Meerschweinchen weg geben um meinem Kind das zu geben, was es braucht.

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» Marina_1 » Beiträge: 1090 » Talkpoints: 56,17 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Die Sendung Frauentausch würde ich nicht so ernst nehmen. Das ist entweder gestellt, oder der Sender hat einfach die asozialsten Kandidaten genommen, die sich beworben haben. Das wäre ja die übliche Vorgensweise des "Reality"-Trash-Fernsehens. Was natürlich nicht heißen soll, dass es nicht wirklich auch Leute gibt, die ihre Kinder schrecklich vernachlässigen. Man hört ja immer wieder, womit das Jugendamt konfrontiert wird - es gibt sogar Menschen, die ihre Kinder verhungern lassen, die haben dann sicher auch nicht mit ihnen gespielt oder sie in den Arm genommen. Aber das mit den 14 Meerschweinchen halte ich einfach für überspitzt inszeniert, zur allgemeinen Belustigung des Publikums.

» arril » Beiträge: 739 » Talkpoints: 10,78 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich finde die Sendung Frauentausch einfach schrecklich und würde das Ganze ehrlich gesagt auch nicht zu ernst nehmen. Inwieweit dort alles gestellt ist, kann ich natürlich nicht beantworten, aber es wirkt doch sehr unnatürlich. Die von die angesprochene Folge habe ich nun nicht gesehen, aber ich kenne ebenfalls eine Familie, in der es die Tiere fast besser haben als das eigene Kind. In unserer unmittelbaren Nachbarschaft wohnt eine Familie, die einen fünfjährigen Jungen haben. Das Paar ist schon älter - der Mann ist 50 Jahre alt, die Frau immerhin schon 43 Jahre alt. Sie sind als sehr spät erst Eltern geworden. Das Paar besitzt auch drei Katzen, die ständig versorgt werden. Das Kind spielt meistens alleine im Garten, was ich persönlich immer sehr traurig finde.

Eine Bekannte von mir kennt das Paar auch näher und sie hat auch schon darüber berichtet, dass der Junge eigentlich ständig nur stören würde. Die Mutter kümmert sich lieber um die drei Perserkatzen. Diese werden täglich gekämmt und mit Streicheleinheiten versorgt und das Kind schaut mehr oder weniger in die Röhre. Ich kann so etwas einfach nicht verstehen und frage mich dann ehrlich gesagt auch immer, wieso solche Leute dann überhaupt Kinder bekommen, wenn sie diese ohnehin nur als Klotz am Bein sehen. Liebe können sie anscheinend schon geben, wie man an der Pflege der Katze sehen kann, aber dem Kind gegenüber wirken sie wirklich sehr kalt. Ich bin also schon davon überzeugt, dass manche Eltern sich lieber im die Haustiere kümmern als um die eigenen Kinder. Ich finde das einfach unverantwortlich. Mein Kind ist mir das Wichtigste und ich kümmere mich auch darum. Echt schade, dass das anscheinend nicht alle Eltern so ernst nehmen.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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