Berliner Modell bei Eingewöhnung - Erfahrungen?

In meinen Recherchen über die richtige Art der Eingewöhnung bei Kindern bin ich auf das Stichwort "Berliner Modell" gestoßen. Dabei soll es wohl darum gehen, dass die Mutter oder der Vater oder sonst eine Bezugsperson die ersten Tage mit im Raum/ in der Einrichtung bleibt und der Kontakt zwischen Kind und Bezugsperson beobachtet wird. Dann langsam greift ein/e Erzieher/in ein und versucht, zu dem Kind eine Beziehung aufzubauen. Am vierten Tag dann soll die Bezugsperson erst einmal nur den Raum für ein paar Minuten verlassen und so weiter, bis das Kind wohl problemlos allein in der Einrichtung bleibt.

Wir haben leider dieses Berliner Modell nicht in der Ausbildung behandelt und auch in der Praxis sah die Eingewöhnung doch oft anders aus. Aber insgesamt betrachtet klingt diese Art der Eingewöhnung nun nicht schlecht, wenn das Kind schrittweise so an die Fremdbetreuung herangeführt wird.

Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ich das Berliner Modell zur Eingewöhnung richtig wiedergegeben habe, Korrekturen sind natürlich gestattet. Eher interessiert mich jedoch, welche Erfahrungen Ihr mit dieser Eingewöhnungsphase gemacht habt und was Ihr davon haltet. Welche alternativen Eingewöhnungen gibt es noch?

In unserem Kindergarten wird auch das Berliner Modell angewendet, mir wurde es allerdings anders erklärt und zwar soll ich die ersten 3 Tage jeweils eine halbe Stunde mit in den Kindergarten gehen und mich dort quasi in die Ecke setzen, damit ich zwar ein "Hafen" für mein Kind bin, aber mit spielen oder ähnliches soll ich nicht. Natürlich können Erzieherinnen an Blickkontakten oder ähnlichem von Kind zu Mutter die Bindung der beiden ableiten, aber an sich ist man wohl in den ersten Tagen nur Beiwerk. Ab dem vierten Tag, geht man in der Tat aus dem Kindergarten raus, wie lange hängt aber wohl vom Kind ab, man sollte aber auf jeden fall per Handy erreichbar sein, also am besten zu Hause und nicht auf der Arbeit.

An sich finde ich das Berliner Modell ganz nett, mich stören aber in der Tat eigentlich die ersten 3 Tage, die Eingewöhnung meiner Tochter bei der Tagesmutter haben wir zwar auch Schrittweise gemacht, aber wir haben sie direkt am ersten Tag für 2 Stunden dort allein gelassen und die Stundenanzahl dann jeden Tag etwas gesteigert, so dass sie nach 2 Wochen ganz dort geblieben ist. Ich denke es ist für viele Kinder einfacher wenn die Mutter nicht mit im Raum bleibt, sondern geht und wenn es nur nach nebenan ist, ich kann mir vorstellen das es für viele Kinder schwerer ist, wenn die Mutter nach 3 Tagen Anwesenheit, dann auf einmal nicht mehr mit reingeht. Ich kann mich natürlich auch täuschen, ich bin schon sehr gespannt.

Ich bin mir aber fast sicher das meine Tochter sich lautstark bedanken wird wenn ich sie an den ersten 3 Tagen schon nach einer halben Stunde aus dem Kindergarten wieder rauszerren muss.

Danke aries24, das finde ich interessant. Ich meine auch gelesen zu haben, dass die Mutter (oder der Vater oder die Bezugsperson) eher passiv mit von der Partie ist. Zwar soll sich jene Person mit im Raum aufhalten, aber das Kind selbst nicht ansprechen. Nur kann ich mir eben vorstellen, wenn die Bezugsperson mit im Raum ist, dass das Kind sich immer wieder an diese Person wendet und sie zum Spielen auffordert. Andererseits ist eine direkte Trennung auch immer recht heikel, sofern das Kind sich nicht selbst in dem Raum zum Spielen begibt oder auch nur abgelenkt ist und beobachtet. Aber das hast Du ja auch schon gesagt.

Wird Deine Tochter denn irgendwann in den Kindergarten eingewöhnt werden oder ist sie schon? Allerdings kennt sie die Fremdbetreuung ja schon durch die Tagesmutter, sodass es da dann auch nicht großartig zu irgendwelchen Problemen kommen dürfte, oder?