Ist heiraten noch modern?

vom 03.06.2012, 15:07 Uhr

Heiraten hat für mich nichts mit modernes oder altmodisches. Ich denke, dass die Hochzeit eher etwas zeitloses ist. Es sollte von jedem Paar selbst entschiedene werden, ob sie eben heiraten möchten oder nicht. Für mich war eigentlich immer schon klar, dass ich auch irgendwann mal heiraten möchte. Bisher bin ich es allerdings noch nicht.

Ich denke, dass sich nur die Trauungen an sich etwas verändert haben. Die Kleidung ist natürlich auch angepasster und nicht mehr so wie früher und man hat eben viel mehr Möglichkeiten, um zu bestimmen wie und wo die Hochzeit statt finden soll. Heute wird es sicherlich lockerer gesehen, wenn ein Paar unverheiratet zusammenlebt. Die sogenannte wilde Ehe gibt es ja eigentlich nicht mehr. Ich muss sagen, dass ich in meinem Freundes - und Bekanntenkreis doch einige habe, die in meinem Alter sind und auch heiraten. Daher kann ich nun nicht behaupten, dass Heiraten irgendwie unmodern geworden wäre.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich finde heiraten überhaupt nicht altmodisch. Heute überlegt man es sich einfach zweimal, ob man sich für immer und ewig binden will, denn, wie schon erwähnt, ist die Scheidungsrate eben sehr hoch. In der heutigen Gesellschaft ist es viel mehr als früher akzeptiert, dass man mehrere Partner im Laufe der Zeit hat und sich nicht auf einen für immer fest legt.

Ich denke, der christliche Glaube spielt hier auch eine große Rolle. Sich scheiden lassen ist eine Sünde und da haben es sich die Leute früher eben zwei mal überlegt, ob sie das wirklich tun wollen. Außerdem war es früher überhaupt nicht legitim, unverheiratet Kinder zu haben, das hat sich mittlerweile auch geändert.

Ich persönlich habe nie viel vom Heiraten gehalten. Ich finde Hochzeiten ganz schön, vor allem in amerikanischen TV-Serien finde ich sie immer aufs neue bezaubernd, aber ich selber habe es eigentlich nie gebraucht. Zudem kommt, dass ich es an meiner Konfirmation bereits schrecklich fand, im Mittelpunkt einer Veranstaltung zu stehen und bei der Hochzeit, in einem auffällig weißen Kleid, wo jeder sehnsüchtig darauf wartet, zu sehen, was für ein Brautkleid ausgesucht wurde, ist das ganze ja noch viel extremer - ohje, da graust es mir echt davor.

Gegen eine standesamtliche Hochzeit habe ich dagegen überhaupt nichts. Ich habe mich mit dem Thema noch nicht richtig befasst, aber vor kurzem ist der Mann meiner Nachbarin gestorben und es stelle sich dann heraus, dass sie vor einigen Jahren heimlich geheiratet haben. Sie meinte dann, dass sie so dankbar ist, dass sie das getan haben, weil es in Hinsicht auf den Papierkram einfach einiges erleichtert. Eine standesamtliche Hochzeit kann also durchaus Sinn machen, auch wenn man nicht auf Romantik und Kitsch steht.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Es ist wirklich interessant, wie unterschiedlich die Meinungen hier sind. Ich persönlich bin da auch altmodisch und finde Heiraten heute mindestens genau so schön wie früher; heutzutage ist es ja fast schon etwas besonderes.

Natürlich werden viel zu viele Ehen geschieden und es ist deprimierend zu wissen, wie die Prozentzahlen dazu sind. Und die Gründe von früher von wegen "du kriegst ein Kind, also musst du heiraten", finde ich auch eher ZU altmodisch; ist kein Wunder dass die Ehe dann nicht halten kann.

Ich glaube, die Einstellung zur Hochzeit hat sehr viel mit den Eltern zu tun. Mit der Familie, die es einem vorlebt, die zeigt, wie es geht oder wie es eben nicht geht. Ich denke, wenn man als Scheidungskind aufwächst kann man gar nicht wissen, wie es ist, wenn man ein Leben lang die Liebe seines Lebens neben sich hat und auch noch mit einem Ring verbunden ist. Man hat es schließlich nie erfahren dürfen. Meine Eltern hingegen sind seit mehr als 20 Jahren glücklich verheiratet und noch heute verheiratet und ich kenne es ja auch nicht anders. Ja klar, ich kenne eine Tante, die sich schon hat scheiden lassen- aber die Eltern sind halt das nächste Beispiel und ich finde, es ist bewundernswert und schön, wenn man es schafft wie sie.

Ich kann mir deshalb gut vorstellen irgendwann zu heiraten. Das sollte ja auch nicht unüberlegt sein, es müssen nicht 500 Leute dabei sein, aber ich habe kein Problem mit Aufmerksamkeit und küsse meinen Zukünftigen auch vor Hundert Menschen und verkaufe meinetwegen am Tag davor auch irgendwelche Sachen- ich kann nicht verstehen, warum das peinlich sein soll. Noch heute ist es immer wieder witzig, wie Junggesellenabschiede in der Stadt gefeiert werden, und wie Menschen vor Kirchen fasziniert stehen bleiben, um eine wildfremde Braut zu begutachten, zu beglückwünschen und zu bewundern.

Ich finde das alles wunderschön, das hat was von Märchenwelt, die es ja heutzutage kaum noch gibt. Ich hab es so aus den Märchen, aus Geschichten und von Fotos und ich freue mich jetzt schon, wenn ich beim Anprobieren von weißen, langen Brautkleidern in den Spiegel gucke und glücklich bin.

» MissCuriosity » Beiträge: 566 » Talkpoints: 25,44 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Auch wenn ich mich jetzt in die Brennessel setze, aber ich finde heiraten oder Hochzeit hat nichts mit modern oder nicht modern zu tun.

ich habe letztes Jahr meinen Mann geheiratet. Erst standesamtlich und einen Tag später auch kirchlich. Wir haben mit unseren Familien und Freunden gefeiert. nach dem Standesamt bei uns im Garten, da haben wir nur gegrillt (einfach aus Kostengründen). Aber es war sehr schön und wir haben bis spät abends im Garten gesessen, gegessen, getrunken, uns unterhalten und getanzt. Nach der kirchlichen Hochzeit sind wir in ein Restaurant gefahren und haben dort gefeiert. Dies war schon teuer, aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt und ich würde es immer wieder machen. Der Tag war einfach perfekt. Meine Freundin hat alles gefilmt und dann gebrannt. Wenn ich mir die DVD anschaue, muss ich jedes mal weinen, weil es einfach so schön war.

Ich finde eine Hochzeit muss gut überlegt sein. denn es stimmt schon, was einige hier schreiben, dass mit der Scheidung ist echt viel Papierkram. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass es heute viel zu einfach ist, sich scheiden zu lassen. Viele Leute heiraten und lassen sich einige Tage oder Wochen später wieder scheiden. Wenn man heiratet, dann sollte es auch wirklich für immer sein. Es gibt immer Gründe für eine Scheidung (wenn man geschlagen wird zum Beispiel), aber viele haben einen Streit und reden dann nicht mehr miteinander.

Und nicht zu heiraten, nur weil es zu teuer ist, ist der größte Schwachsinn, den ich je gehört habe. Zum einen ist ja jedem selbst überlassen ob und wie man denn feiert. Nur die standesamtliche Hochzeit kostet nicht viel. Also das heiraten vom Geld abhängig zu machen ist totaler Blödsinn. Wir haben auch nicht so viele Leute eingeladen, eben wegen dem Geld und haben viel selber gemacht, wie Deko, Namenskarten und Menükarten. Einen Fotografen hatten wir auch nicht. Wir haben alle gebeten Fotos zu machen und haben die dann jeweils bekommen. Also von daher ist es dann abhängig was man möchte und wie viel man bereit ist dafür auszugeben.

» Lady86 » Beiträge: 671 » Talkpoints: 12,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Nun, ich würde heiraten jetzt nicht als altmodisch bezeichnen, auch wenn es alte Traditionen zum Beweis der Liebe und als Zeichen der Bindung sind.

Heutzutage ist ja jedem beziehungsweise jedem Paar selbst überlassen, ob sie heiraten oder nicht. Natürlich spielt das Argument des Geldes eine wichtige Rolle, wenn man eine Hochzeit in Betracht zieht, denn die meisten Menschen wollen am liebsten allen Menschen auf dieser Welt zeigen, wie sehr sie ihren Partner lieben. Dann passiert es schnell, dass der große gebuchte Saal, das ausgezeichnete Buffet und das wunderschöne Streicherquartett ihren Preis kosten, meistens ist das ein sehr hoher Preis. Aber was tut Mann/Frau nicht alles, um einen unvergesslichen Tag zu erleben?!

Andere Menschen finden, dass eine Hochzeit total überbewertet wird. Der ganze Schnickschnack, teures Brautkleid, das sowieso nur einmal getragen wird, und die vielen Tränchen, die fließen bis die teure Scheidung von den zwei ebenfalls teuren Anwälten eingereicht wird - muss das sein?! Diese ganzen Leiden kann man sich sparen, indem man einfach nicht heiratet.

Tja, so sieht es aus, zwei Seiten, zwei Meinungen und am Ende muss man doch selbst entscheiden, was man für richtig hält! Ich finde, eine Hochzeit ist etwas Wunderschönes: Man wird amtlich oder besser gesagt öffentlich zu Mann und Frau erklärt, was kann es Schöneres geben? Es ist der Traum von vielen kleinen Mädchen, im weißen Brautkleid zu stehen und dem Mann ihrer Träume bis zum Tod die Treue zu schwören.

Naja, wenn ich mir die Scheidungsraten ansehe, dann vergeht mir schon manchmal der Glaube an die ewige Liebe. Aber wenn man erst gar nicht versucht zu glauben und sich von all dem "Negativen" einer Hochzeit zu stark beeinflussen lässt, dann wird man wohl eben nie in den Genuss dieses Gefühls kommen. Ob modern oder altmodisch, ich denke, es hat etwas mit der persönlichen Einstellung zu tun und die muss jeder mit sich selbst ausmachen! :)

» MissNorris » Beiträge: 16 » Talkpoints: 12,88 »


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