Essen im Kindergarten als Machtkampf?

vom 03.06.2012, 03:07 Uhr

Meine Nichte hat mir aus ihren Erfahrungen bei einem Praktikum in einer Kindertagesstätte erzählt. Dort wird wohl täglich auch Mittagessen angeboten. Die Kinder müssten alles probieren und mindestens zwei Sachen der Mahlzeit komplett aufessen. Falls die Kinder das nicht machen, müssen sie bis sie abgeholt werden vor ihrem Teller sitzen bleiben. Nun gibt es ein Mädchen, welches die Speisen wohl probiert oder vorher schon klar sagt, dass sie das nicht mag und trotzdem mehrfach vor ihrem Essen sitzt, bis die Mutter sie abholt.

Nun hatte die Tage eine der Erzieherinnen ihren Abschied mit den Kindern gefeiert. Dafür hat sie Dickmanns mitgebracht. Die mag das Mädchen wohl gar nicht und sagte das auch klar. Trotzdem musste sie davon probieren und einen halben Dickmann aufessen. Beim Mittagessen gab es dann wohl auch etwas, was das Mädchen nicht mochte und so saß sie wieder vor ihrem Teller, bis die Mutter sie abholen kam.

Die Erzieherin erzählte der Mutter dann von dem Vorfall. Sie meinte, das Essverhalten müsste nun mal Konsequenzen haben. Da das Kind Ende nächster Woche Geburtstag hat, darf es keinen Kuchen mitbringen, wie es wohl sonst der Fall ist, sondern es soll Obst mitgebracht werden. Eben weil es den Dickmann nicht gegessen hätte.

Meine Nichte erzählte mir, dass Mädchen würde alle Speisen probieren. Sie meint, auch Erwachsene essen nicht alles. Und man solle doch froh sein, wenn Kinder dickmachende Süßigkeiten ablehnen, als die Kinder noch dazu zu zwingen, solche Kalorienbomben zu essen. Vor allem da das Mädchen ja vorher schon den Dickmann abgelehnt hatte. Dem Kind sei wohl auch von den Erzieherinnen gedroht worden, dass man sich noch überlege, ob man den Geburtstag des Kindes feiern würde. Was haltet ihr davon? Es ist nachvollziehbar, dass man Kinder alles probieren lassen sollte. Aber wenn das in einem solchen Machtkampf ausartet, dann kann das doch auch nicht wirklich richtig sein oder?

» Fugasi » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,33 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ob das pädagogisch sinnvoll ist, wage ich ehrlich gesagt zu bezweifeln, denn irgendwo darf es doch ruhig den Eltern überlassen werden, was ihre Kinder nun essen oder nicht, solche Vorgaben dann von Seiten des Kindergartens zu machen, finde ich nicht in Ordnung. Die Sache mit dem Dickmann finde ich absolut albern. Jedes Kind wird sicherlich irgendwann in seinem Leben doch schon mal einen Dickmann gegessen haben oder nicht? Und wenn es nicht schmeckt, dann eben nicht! Wo liegt der Sinn darin, dem Kind das jetzt aufzuzwingen, dass finde ich ehrlich gesagt absolut daneben. Und was ist mit der anderen Hälfte gewesen, die ist dann wieder in den Müll gelandet oder wie?

Tausende von übergewichtigen Leuten auf dieser Welt kämpfen täglich mit ihrem Übergewicht, probieren Diäten, Sport und Ernährungsumstellungen aus und irgendwo in Deutschland wir ein Kleinkind bestraft, weil es keinen Dickmann essen will, Mir fehlen ehrlich gesagt die Worte. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich anstelle der Mutter der Kindergärtnerin eine ordentliche Standpauke gehalten hätte und mein Kind anschließend den Kindergarten wechseln müsste. Es kann wohl irgendwie nicht angehen, dass Kinder in einem Kindergarten zum Essen gezwungen werden oder? Schon allein dass mit dem Probieren finde ich total albern, aber dass man bestraft wird, wenn man keine Süßigkeiten isst, fast als wären wie Kindergärtnerinnen irgendwelche Diktatoren.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich reagiere eigentlich nicht schnell über und prinzipiell finde ich schon, dass man sich in die pädagogischen Methoden bei einem Kindergarten nicht einmischen sollte. Im Kindergarten meines Sohnes gibt es auch durchaus Regeln, die ich so zu Hause nicht machen würde. Aber es ist das Konzept vom Kindergarten und deswegen stehe ich da auch dahinter. Dazu muss ich sagen, dass ich mich eben bereits vor der Anmeldung genau erkundigt habe, welche pädagogischen Ansätze und Denkweisen sie haben. Dass es überall kleinere Punkte gibt, die man nicht zu 100% teilt, ist wohl klar, aber im großen und ganzen sollte man eben doch mit dem Konzept übereinstimmen.

So habe ich mich auch sehr genau erkundigt, wie das mit dem Essen dort geregelt wird, weil ich es schlichtweg einfach nur furchtbar finde, wenn Kinder zum Essen gezwungen werden. Das wäre für mich zum Beispiel definitiv ein Grund, das Kind in einen anderen Kindergarten zu schicken oder ich hätte eben die Möglichkeit, das Kind dort dann gar nicht erst essen zu lassen. Da es aber über kurz oder lang so sein wird, dass mein Sohn auch über das Mittagessen im Kindergarten bleiben wird, war mir dieser Punkt sehr wichtig.

Mit so einem Zwingen vom Essen kann man nämlich wirklich viel auslösen. Prinzipiell handhabe ich es zu Hause auch so, dass ich es gerne hätte, dass mein Sohn zumindest probiert. Dennoch zwinge ich ihn nicht. Eine Freundin von mir steht auch auf dem Standpunkt, dass sie ihre Tochter zum Probieren zwingen muss. Das hat sie unlängst auch getan und die Tochter (2 Jahre) hat dann so reagiert, dass sie das Essen zwar "brav" wie heftig eingefordert geschluckt hat, dann aber wieder erbrochen hat. Man kann ein Kind nicht wirklich zum Essen zwingen. Das macht einfach keinen Sinn. Ich bin unendlich froh, dass ich in meiner Kindheit niemals zum Essen gezwungen wurde.

Mit dieser Pädagogin hätte ich also durchaus meine größeren Probleme. Noch dazu kommt ja, dass das Kind dann ja auch noch einen Dickmann und so essen musste. Wirklich sehr heftig! Ich finde es auch sehr heftig, dass das Kind zum Geburtstag nun etwas anderes mitnehmen muss. Obwohl ich dazu sagen muss, dass im Kindergarten von meinem Sohn es auch üblich ist, dass man keinen Geburtstagskuchen mit nimmt, sondern einen Obstkorb. Ich habe da am Anfang zwei Geburtstagsfeiern mit Obst beobachtet und da es im Kindergarten bei jedem Kind so ist, dass es Obst statt Kuchen gibt, wurde das auch sehr gut aufgenommen. Im Kindergarten meines Sohnes wird aber generell darauf geachtet, dass es möglichst wenig Süßigkeiten gibt und das finde ich auch gut so. Davon bekommen die Kinder zu Hause in der Regel sowieso genügend.

Also auch wenn ich mich prinzipiell nicht in das pädagogische Konzept eines Kindergartens einmischen möchte, würde ich hier durchaus auch auf die Barrikaden gehen. Entweder ich habe die Möglichkeit einen anderen Kindergarten zu wählen und wenn das aus welchen Gründen auch immer nicht möglich ist, dann würde ich hier eindeutig klären, dass mein Sohn bitte zu keinem Essen gezwungen werden muss. Das hat die liebe Pädagogin dann auch bitte zu akzeptieren. Sonst lege ich ihr Studien vor, die belegen, was man mit so einem Verhalten bezwecken kann und dass ihre Denkweisen in diesem Punkt mehr als nur veraltet sind.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich kann gut verstehen, dass Kinder das Essen, was ihnen angeboten wird, auf jeden Fall mal probieren sollen. Sonst können sie ja gar nicht wissen, ob ihnen etwas schmeckt oder eben nicht. Dass die Kinder dann aber gezwungen werden, Dinge zu essen, die ihnen nicht schmecken und sonst vor ihrem Teller sitzen bleiben müssen, bis sie abgeholt werden, finde ich nicht wirklich sinnvoll. Dadurch entwickeln Kinder doch erst recht eine Abneigung gegen dieses Essen.

Die Aktion mit dem Dickmann finde ich aber richtig daneben. Es kann doch nicht sein, dass das Kind im Vorfeld sagt, dass es diese Süßigkeit nicht mag und dann trotzdem gezwungen wird, die Hälfte davon zu essen. Und die Konsequenz, dass dann der Geburtstag vielleicht nicht gefeiert wird, ist doch auch nicht das Richtige. Das sieht mir wie eine Trotzreaktion der Erzieherin aus, die da ihren Abschied gefeiert hat. Einen Sinn kann ich auch nicht darin sehen, dass das Kind nun keinen Kuchen mitbringen darf, sondern Obst mitbringen muss.

Mir erscheint das Verhalten dieser Erzieherin reichlich kindisch. Das Kind hatte doch gerade auf diese dick machende Süßigkeit verzichtet und wird nun noch bestraft, indem sie zu ihrem Geburtstag keinen Kuchen mitbringen darf. Vielleicht wird das Kind dann auch noch von den anderen Kindern geärgert, weil diese nun auch keinen Kuchen bekommen. An Stelle der Eltern würde ich hier mal ein ernstes Wort mit den Erzieherinnen reden.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Wenn ich so etwas lese, wäre mein Kind schneller aus dieser Einrichtung, als man "Tschüss" sagen kann. Es ist frech und ich würde mir das auf keinen Fall gefallen lassen. Notfalls würde ich mich bei dem Verein beschweren, die für die Erzieherinnen zuständig ist. So etwas darf nicht passieren und wenn es passiert, dann würde ich auf die Barrikaden gehen. Das muss auf jeden Fall angesprochen werden. Das ist nicht nur kindisch, das ist Machtgehabe und so etwas im Kindergarten vorzufinden, ist mehr als traurig.

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


So etwas finde ich schon ziemlich heftig und gehört habe ich das auch noch nie. So ein derartiger Machtkampf ums Essen sollte auf jeden Fall verboten werden. Denn man kann Kinder nicht dazu zwingen, dass sie etwas essen, was sie nicht mögen. Ich als Erwachsene esse ja schließlich auch nicht alles und möchte auch keinesfalls dazu gezwungen werden, es ist doch halt der Geschmack jedes einzelnen. Wenn das Mädchen von jedem probiert und es trotzdem nicht mag, finde ich es doch in Ordnung, wenn sie es nicht isst. Da muss man noch lange nicht die Maßnahme ergreifen, seinen Geburtstag oder ähnliches nicht richtig zu feiern oder als Konsequenz die Abholung zu veranlassen. Da sollten die Eltern sich auf jeden Fall zusammen tun und mit den Erzieherinnen reden, denn so eine zwingende Maßnahme hört sich für mich einfach nicht normal an. Vielleicht sollte man hier auch ernsthaft über einen Kindergarten Wechsel nachdenken, wo solche Maßnahmen nicht an der Tagesordnung stehen.

» Jenna87w » Beiträge: 2149 » Talkpoints: 0,47 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich glaube ich, als Mutter wäre geplatzt. Zuerst einmal würde ich wohl schlichtweg ausrasten, wenn die Kindergärtnerinnen meinem Kind süße Sachen aufzwingen, da es bei uns nämlich kaum Süßigkeiten gibt und ich auch nicht möchte, dass meine Tochter dann im Kindergarten damit vollgestopft wird. Vor allem wenn sie selbst nicht möchte.

Und ich denke für das Kind bedeutet es wahnsinnig viel Stress immer vor dem Teller sitzen zu bleiben. Kinder haben immer unterschiedliche Essverhalten und kein Kind muss essen, wenn es nicht schmeckt. Man sollte zwar auf eine ausgewogene Ernährung achten, aber die kann man doch auch an die Geschmäcker des Kindes anpassen. Wie du schon im Eröffnungsbeitrag schreibst, haben auch Erwachsene unterschiedliche Geschmäcker und diese werden auch nicht gezwungen etwas zu essen, was sie nicht möchten. Ich finde das Verhalten der Erzieherinnen wirklich erschreckend und hätte wohlmöglich ein schlechtes Gefühl mein Kind in deren Hände zu geben.

Für das Kind bedeutet das absoluten Stress und ich kann mir nicht vorstellen, dass das Kind gerne in den Kindergarten geht. Auch die Aussage, dass die Kleine dann keinen Kuchen mitbringen darf, nur weil es den Mohrenkopf nicht gegessen hat ist schon sehr erschreckend. Ich hasse auch Mohrenköpfe und kann das Mädchen absolut verstehen diese nicht essen zu wollen und man sollte ein Kind auch nie dazu zwingen. Was soll denn der Sinn hinter der ganzen Sache sein?

» Lara2011 » Beiträge: 1466 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Nun kann man ja wohl schlecht von einem halben Schokokuss direkt vom Vollstopfen reden und ich denke, da sollte man die Kirche im Dorf lassen. Jedoch kann ich die Empörung der Antworten absolut verstehen, weil ich ebenfalls nichts davon halte, Essen quasi als Druckmittel anzuwenden und durch das Nichtmögen immer irgendwelche Konsequenzen einzufordern. Gerade Essen ist im Allgemeinen ja ein recht sensibles Thema und ich denke, die Erzieher und die Leitung sollten sich mal Gedanken darüber machen, was sie mit dem Druckmittel Essen anrichten können. Da wird nur von hier bis fünf Meter weiter gedacht.

Ich kann es ebenfalls nicht verstehen, dass ein Kind solange sitzen bleiben soll, bis es abgeholt ist. Ich würde es da anders handhaben und vor allem könnte ich mir auch nicht vorstellen, dass die Eltern es so mitmachen. Ich meine, die Methode, dass man zwei Bestandteile einer Mahlzeit zu sich nehmen sollte, geht mir sicherlich noch durch den Kopf und ist auch für mich logisch und verständlich. Aber da sollte dann auch das Kind entscheiden, wie viel es auf dem Teller von was haben möchte. Die Erzieher können sicherlich den Teller füllen, aber dann bitte erst einmal in kleinen Mengen. Nimmt sich ein Kind aber selbst, so ist es auch verständlich, dass eben die Menge gegessen werden soll.

Auch verstehe ich nicht, warum nun den Eltern vorgeschrieben wird, was sie zum Geburtstag mitzubringen haben. Bei uns konnten die Eltern selbst die Wahl treffen, ob sie eben etwas Süßes oder etwas Herzhaftes mitbringen. Es gab zwar Absprachen und Regeln, aber gerade bei solchen Süßigkeiten ist es doch vollkommen in Ordnung, wenn es abgelehnt wird. Was hätten denn die Erzieher unternommen, wenn das Kind nun eine Unverträglichkeit hätte? Sollte es sich dann auch mal etwas hineinzwängen?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Das sind psychische Foltermethoden und ich würde mein Kind auf keinen Fall noch einen Tag länger in dem Kindergarten lassen. Es ist ganz schlecht, Kinder zu zwingen etwas zu essen. Selbst sie zu zwingen, etwas zu probieren, ist sehr problematisch. Stell dir mal vor, du würdest gezwungen, eine Ameise zu essen. Das würde dir keiner zumuten. Kinder, die dazu gezwungen werden, alles aufzuessen, auch wenn sie es nicht mögen oder schon satt sind, verlieren erstens ihr natürliches Sättigungsgefühl und zweitens ihren Instinkt für verdorbene Speisen.

Meiner Meinung nach sollte man Kinder nie zwingen, etwas zu essen. Sie werden schon nicht verhungern, irgendwann essen sie irgendetwas. Ich wurde früher immer gezwungen Milch zu trinken. Meine Mutter wollte eigentlich nur das Beste für mich, weil Milch ja angeblich so gesund ist. Abgesehen von dem Ekel, der mich dabei überkommen hat, hatte ich sehr oft Durchfall. Ich habe Milch nicht vertragen. Damals wusste man bei uns im Dorf noch nichts von Laktose-Intoleranz. Ich mochte auch kein Gemüse, musste es aber auch essen. Das Essen war für mich eine Qual und ich war als Kind sehr dürr, ich kam in einen Teufelskreislauf. Weil ich so dürr war, musste ich Milch trinken. Dadurch wurde ich noch dünner, weil ich sie ja gleich wieder und mit ihr auch andere Dinge wieder ausschied.

Daher reagiere ich sehr empfindlich auf solche Essensvorschriften. Meine Kinder durften immer essen, was sie wollten und haben sich ganz automatisch gesund ernährt, weil sie gerne Obst, Paprika, Kartoffeln und Brot mit allen möglichen (und unmöglichen wie zum Beispiel Zucker) Belägen gegessen haben.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


*steph* hat geschrieben: Nimmt sich ein Kind aber selbst, so ist es auch verständlich, dass eben die Menge gegessen werden soll.


Ehrlich gesagt, würde ich selbst in diesem Fall das Kind nicht dazu zwingen, alles aufzuessen. Als Elternteil, oder eben als Pädagogin muss man eben darauf achten, dass das Kind sich nicht zu viel auf den Teller nimmt und man soll dem Kind eben zeigen, dass es sich zunächst einmal kleine Mengen auf den Teller geben soll und sich jederzeit nachnehmen kann. Kinder in dem Alter können ihren Hunger mit der Menge auf dem Teller noch nicht wirklich einschätzen. Da steht womöglich ihre Lieblingsspeise vor ihnen auf dem Tisch und dann ist es ganz klar, dass es viele Kinder gibt, die da einfach zu viel auf den Teller nehmen. Dass das natürlich nicht in Ordnung ist, ist schon klar, aber auch in so einem Fall bin ich strikt dagegen, dass man das Kind zum Aufessen zwingt.

Und wenn ein Kind dazu gezwungen wird, einen Schokokuss oder was auch immer zu essen, dann ist das zwar nicht wirklich ein Vollstopfen, aber geht trotzdem definitiv nicht. Und das hat nicht unbedingt etwas damit zu tun, dass es sich um Süßigkeiten handelt.

Sonst verstehe ich es aber durchaus, dass sich Eltern an Regeln beim Geburtstag oder dergleichen halten müssen. Im Kindergarten meines Sohnes ist es zum Beispiel so, dass man den Kindern zur Jause keine Süßigkeiten mitgeben darf. Ebenso sind Brote mit Nutella oder dergleichen nicht erwünscht. Das finde ich auch durchaus in Ordnung, weil es ein Beitrag zur gesunden Ernährung ist. Ebenso darf man zum Geburtstag keine Torten mitgeben, weil es eben vorgeschrieben wird, dass man Obst mitnehmen soll. Das ist im Kindergarten eben so üblich. Allerdings wird kein Kind dazu gezwungen, das Obst dann auch zu essen. Und genau um das geht es ja. Vorschriften kann es durchaus geben, wenn sie einen vernünftigen Hintergrund haben. Ein Kind zum Essen zu zwingen und das ist in diesem Kindergarten scheinbar der Fall, hat definitiv keinen vernünftigen Hintergrund oder gar einen pädagogisch sinnvollen Ansatz.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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