Welche Verpflichtungen hat man als Schützenkönig?

Jahr für Jahr werden Schützenfeste veranstaltet. Nahezu jedes Dorf hat seinen eigenen Schützenverein und die Schützenfeste werden zumindest auf dem Land groß aufgezogen. Auch wird jährlich ein Schützenkönig gekürt, der dann für ein Jahr das Schützenvolk regiert. Hier wird schon eine recht große Sache daraus veranstaltet. Da ich nun aber absolut keinen Bezug zu diesen Vereinen und zu diesem Sport habe, blicke ich auch nicht so wirklich hinter die Kulissen.

Welche Verpflichtungen müssen eingegangen werden, wenn man Schützenkönig geworden ist? Wie viel Zeit wird dafür in etwa investiert? Welche Aufgaben kommen auf einen Schützenkönig zu?

Bei uns wird das Schützenfest ganz groß geschrieben, da es in unser Region ziemlich wichtig ist, dieses Fest zu feiern und zu veranstalten. Ich persönlich bin nicht so angetan von den ganzen Veranstaltungen und dem ganzen Programm im Rahmen des Schützenfestes. Allerdings kriegt man in so einem Dorf, wo ich lebe, mit nur rund ein Rausend Enwohnern, relativ viel mit, sodass an sich doch ein gewisses Bild vom gesamten Programm des Schützenfestes machen kann.

So ist natürlich erst einmal wichtig, bevor man das Fest überhaupt veranstalten kann, den Schützenkönig zu küren. Dies wird dadurch herausgefunden, indem verschiedene Leute, hauptsächlich aus dem Schützenverein, auf eine Scheibe schießen. Eine weitere Vorraussetzung ist, dass die Teilnehmer auch zuvor schon an den Veranstaltungen teilgenommen haben muss. Das heißt zum Beispiel bei dem Schützenfestprogramm mitzumachenden oder, wie es bei uns üblich ist, von Haus zu Haus zu wandern und Eier für den Schützenkönog zu sammeln, wobei man bei jedem Hausbesuch einen kleinen Schnaps kriegt, den man laut unseren Sitten, trinken muss (ich Fonds ja ein bisschen bescheuert, aber jeder muss es ja selber wissen ).

Auf jeden Fall wird man mit den besten Schussergebnissen Schützenkönig. So muss man natürlich am Schützenfest selber anwesend sein und bis in die Nacht hinein dem Einen oder dem Anderen einem kleinen Absacker an der Bar ausgeben beziehungsweise, um es mal simpel auszudrücken, etwas Auszugeben. Des weiteren muss man auch an nachfolgenden Veranstaltungen weitestgehend da sein, bei uns wäre das zum Beispiel das jährliche Spargelfest oder andere Veranstaltungen. Dem Schützenkönig wird außerdem die Schützenkönigsscheibe, bestehend aus Holz mit einem Tier und dem Jahr geprägt, vom Schützenkönig aus dem letzten Jahr spendiert, wobei diese um die fünfhundert Euro immerhin wert ist. Somit muss man als Schützenkönig auch dem Nachfolger eine Schützenscheibe finanzieren, damit sich das ausgleicht.

Insgesamt muss man als Schützenkönig relativ viel Zeit investieren, da man immer auf der Veranstaltung anwesend sein sollte, ansonsten gilt das (jedenfalls bei uns) als unhöflich. Des weiteren können da ein paar Nebenkosten (wie eben bei der Schützenscheibe) entstehen. Natürlich darf man die Feier an sich nicht vergessen,die man nach seiner Kür veranstaltet. Da kommen die ganzen einzelnen Kompanien und wollen auch noch mit dem Schützenkönig feiern. Ich zu meinem Teil muss sagen, dass ich kein großen Spaß daran hätte, da mich so ein großer Trubel auch einfach nur nervt. Einfach halte ich diese Position auch nicht, da außerdem eben viel Zeit investiert werden muss, man ist also an Pflichten gebunden, das sehen die Schützenkönige allerdings als eine Ehrensache, sodass das für die kein Problem ist.