Exoten vs. ''normale'' Haustiere
Ich habe mich heute mit einer Bekannten darüber unterhalten, welche Vor- beispielsweise Nachteile es hat, wenn man anstatt von den üblichen Haustieren, Exoten hält. Ich selbst habe ja lange Zeit unterschiedliche Arten von Hamstern gehalten und auf bei meinen Großeltern über Wochenende und Ferien viel mit Katzen und Hunden zu tun gehabt, habe mich schließlich aber selbst für eine Geckoart entschieden. Der Grund war letztendlich der, dass ich diese Tiere interessanter fand, da ich selbst gemerkt habe, dass ich zwar Katzen, Hunde, Hamster, Meerschweinchen und so weiter mochte, aber nach längerer Zeit die Interesse etwas daran verlor. Es war nicht so, dass es in Richtung vernachlässigen ginge, dazu würde es bei mir niemals kommen, ich hatte diese Tiere immer noch lieb und mochte sie, aber das große Interesse im Sinne von ''mein'' Haustier, war irgendwie nicht mehr da. Für die Roborovski Hamster die ich hielt, hatte ich längere Zeit große Begeisterung, diese waren aber auch nicht zähmbar.
Meine Bekannte selbst hält mehrere Katzen und zwei Kaninchen. Sie selbst sieht darin deutliche Vorteile und findet, dass man mit Exoten wenig anfangen kann. Sie begründete dies zum einen damit, dass man ihre Tiere auf die Hand nehmen könne. Nicht das man das mit Exoten nicht könnte, aber einen Gecko oder eine Schlange zu schmusen, gestaltet sich natürlich schon etwas schwieriger, als wenn man ein kuscheliges Kaninchen oder eine Katze auf der Hand hat. Ich gebe zu, dass das so ist, verspüre meinerseits aber ehrlich gesagt nicht permanent das Bedürfnis, meine Tiere auf die Hand zu nehmen und zu schmusen. Weiterhin meinte sie, dass der Zubehör sich deutlich leichter zu beschaffen ist, mehr Ärzte zur Verfügung stehen und die Tiere sich auf den Menschen einstellen (Hunde sind etwa sehr treu, Katzen eher weniger, aber Nager lassen sich auch leicht ''erziehen'').
Auch hier musste ich ihr recht geben, Die Terraristikabteilung in allen ''Futternapf'' Geschäftsstellen in unserer Nähe waren entweder nicht existent oder absolut mickrig, man konnte sich vielleicht bestenfalls Lebendfutter besorgen, was ich aber eh per Abo bekomme. Dies mag in Großstädten eventuell anders sein. Ein Tiergeschäft in unserer Nähe führt eine kleine Auswahl an Terraristikzubehör, aber weit noch nicht alles, was man braucht, dafür muss ich immer im Internet bestellen. Für mich ist das ok, aber man kann sich die Sachen eben nicht ansehen und manchmal ist das hin und her ein bisschen aufwendig. Ärzte in unserer Nähe untersuchen zwar Kotproben, für einen reptilienkundigen Tierarzt müssen wir allerdings über eine Stunde weit fahren. Die Tatsache, dass viele Exoten sich eigentlich weniger an den Menschen anpassen, finde ich meinerseits eigentlich gerade interessant.
Letztendlich sehe ich den großen Vorteil von Exoten darin, dass beispielsweise einige noch nicht ganz erforscht sind, wie auch meine Geckoart, über die es sehr wenig Literatur gibt, sie wurde erst 1994 wiederentdeckt, nachdem sie für ausgestorben galt und es laufen derzeit viele Untersuchungen und Forschungen, was beispielsweise Ernährungsgewohnheiten, Schlupf der Eier und so weiter angeht, an denen sich auch viele Hobbyzüchter auf Geckotagungen, Messen, speziellen Vereinen und so weiter beteiligen. Dennoch sind noch sehr viele Fragen offen, beispielsweise ist noch ungeklärt, wie alt diese Tiere eigentlich werden können, es schwanken die Angaben zwischen 25 und über 40 Jahren, da es noch keine breitere Gruppe an Nachzuchten gibt, an denen man das feststellen könnte. Letztendlich interessieren mich diese ''wilden'' Tiere eigentlich mehr, auch Vogelspinnen, einige Schlangenarten und viele Echsen finde ich interessant und möchte meinen Bestand nach dem Studium gerne erweitern. Wie seht ihr das, könnt ihr euch eher für Exoten oder normalere, übliche Haustiere begeistern?
Wir hatten einmal zwei Bartagamen in einem Terrarium, aber das war eher eine Notlösung, weil mein Sohn sehr allergisch veranlagt war und Felltiere daher uns nicht in Frage kamen. Da er unbedingt ein Haustier wollte, hat er sich aus denen, die in Frage kamen, für die Bartagamen entschieden. Sie waren dann aber eher langweilig und die lebendigen Grillen, die sie zum Essen bekommen haben, haben nachts durch ihr Gezirpe genervt. Ich habe die Bartagamen dann später verkauft, als mein Sohn sie auch nicht mehr interessant fand und die ganze Arbeit wie zum Beispiel das Kaufen des Futters bei mir hängen blieb.
Wenn man sich exotische Tiere hält, muss man sich gut auskennen und sich dafür interessieren, ansonsten sind sie langweilig. Reptilien bewegen sich ja kaum und schmusen kann man auch nicht mit ihnen. Wenn man biologisch interessiert ist, ist das bestimmt interessant. Aber es ist schwierig, einen Tierarzt zu finden, der sich damit auskennt. In vielen Großstädten gibt es spezielle Ärzte für Reptilien, aber auf dem Land ist es bestimmt schwer, jemanden zu finden, der kompetent ist.
Früher, als wir noch keine Kinder hatten, hatten wir ein "Wellensittichzimmer". Wellensittiche könnte man, glaube ich, auch als exotische Tiere bezeichnen, sie kommen ja aus Australien. Wir hatten den Boden dieses Zimmers mit Zeitungen und Sandkästen ausgelegt und Holzgerüste für die Tiere aufgebaut. Wir hatten mit einem Wellensittich angefangen, den wir ursprünglich nur zur Pflege hatten, am Schluss waren es fünf. Ein selber gezüchteter war auch dabei. Wir hatten einen Nistkasten aufgehängt, und es kam tatsächlich eines Tages ein junger Wellensittich heraus. Als die Kinder geboren wurden, waren eh schon zwei Vögel durch Unfälle gestorben, die restlichen haben wir verschenkt, weil wir das Zimmer für die Kinder brauchten.
Heutzutage würde ich mir gar keine Haustiere mehr halten, weil ich zu abhängig wäre. Im Alter möchte ich öfters verreisen, da könnte ich mich nicht um Tiere kümmern. Exotische Tiere könnte man auch kaum von einem Nachbarn versorgen lassen, wer füttert schon gerne Vogelspinnen und Giftschlangen.
anlupa hat geschrieben:Exotische Tiere könnte man auch kaum von einem Nachbarn versorgen lassen, wer füttert schon gerne Vogelspinnen und Giftschlangen.
Da hast du nicht Unrecht. Was Vogelspinnen angeht, gestaltet sich die Fütterung aber an sich unproblematisch, da man einfach ein, zwei Heuschrecken ins Terrarium tun kann. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Heuschrecken dann verhungern, ist meist noch größer, als die Wahrscheinlichkeit, dass sie von der Spinne gefressen werden, weil Spinnen wirklich sehr wenig fressen.
Was Giftschlangen angeht gebe ich dir aber recht, hier ist es schon wichtig, dass man dann auch gute Bekannte hat, die sich selbst dafür interessieren und das dann übernehmen können. Hierzu muss man aber auch wieder sagen, dass Schlangen auch nicht unbedingt täglich gefüttert werden müssen, so das je nach Art ein Urlaub durchaus drin wäre. Das ist meiner Ansicht nach auch wieder ein Vorteil, was Reptilien angeht, viele kommen längere Zeit gut ohne Futter aus oder aber, man setzt Futterinsekten ins Terrarium, die dann für mehrere Tage reichen können.
Wie in dem anderen Thread schon erwähnt halte ich alle Tiere, die nicht heimische Haustiere sind für Exoten. Wenn du allerdings Reptilien meinst, dann muss ich sagen, dass ich diese nicht halten möchte. Erstmal, weil ich diese Tiere nicht schön finde und ich damit nichts anfangen kann und zweitens, weil man einfach bei den meisten Reptilien zu wenig über die Haltung weiß und diese nicht annähernd artgerecht halten kann, weil man eben viel zu wenig weiß.
@Diamante: Ich habe in Sachen Reptilien und Amphibien auch meine Vorlieben und finde sie nicht alle hübsch, aber wenn man sich mal so einen Kronengecko anschaut oder auch einige Chamäleon Arten, so finde ich diese Tiere wunderhübsch! Auch die Tatsache, dass beide zum Farbwechsel befähigt sind finde ich schön. Andere Echsen, Leguane beispielsweise, finde ich äußerlich auch nicht wirklich ansprechend.
Ich würde dir aber nicht zustimmen, was den Aspekt mit der Haltung angeht, denn viele Reptilien, wie etwa die Bartagame sind heute ausreichend erforscht und nichts geheimnisvolles mehr. Das trifft ebenso auch viele Schlangen- und Chamäleonarten zu. Es gibt einige schwarze Lücken, das Kronengecko und generell die Rhacodactylus-Arten sind eine davon, zumal sie endemisch sind und lange Zeit als ausgestorben galten. Dennoch ist es nicht schwierig eine artgerechte Haltung zu garantieren, dies lässt sich an sich schon leicht durch die Beobachtung der Tiere in freier Wildbahn nachstellen und derartige Untersuchungen hat es bereits definitiv gegeben. Es bleiben dennoch Fragen in anderen Bereichen offen, hier sind aber gerade Hobbyzüchter gefragt, von denen auch viele Daten gesammelt und ausgewertet werden. Auch ihr Engagement ist äußerst wichtig, vor allem um beispielsweise einen Schutz der Tiere in ihrer Heimat zu garantieren. Für mich wäre dies kein Argument gegen die Haltung von Reptilien.
Ich bevorzuge da ganz klar "normale" Haustiere. Ich habe einen Kater und der wird mir nie uninteressant. Das liegt immer daran, wie man sich mit solchen Tieren beschäftigt. Exoten finde ich zwar schön, aber ich wüsste nicht, was ich mit ihnen anfangen sollte. Ich brauche Tiere, die mich als Person mögen und auch von alleine mal ankommen und ihre Schmuse Einheiten abholen, sprich die Nähe suchen. Mit so einer Vogelspinne oder ähnliches würde ich gar nicht klar kommen. Ich kann sie nicht so streicheln wie eine Katze und großartig sich nützlich machen tut sie auch nicht. Außerdem ist die Haltung solcher Exoten einfach bedeutend schwieriger als die Haltung eines normalen Tieres. Die Tierarztkosten sind deutlich höher, da nicht alle Tierärzte solche Exoten behandeln und auch die Ausstattung gibt es nicht in jedem Tierfachhandel.
Bei vielen Tierarten sind noch Rätsel offen und das ist natürlich schon interessant. Ich habe mich damals für die Kaninchenhaltung entschieden. Jedoch habe ich mich sher viel informiert und wollte die Tiere in jedem Fall artgerecht halten. Es war viel Arbeit, aber inzwischen habe ich ein großes Wissen im Bereich der Kaninchenhaltung und es macht einfach Spaß. Den großen Vorteil an der Haltung meiner Kaninchen sehe ich darin, dass ich auch andere Leute belehren kann und meinen Tieren wirklich eine artgerechte Haltung ermöglichen kann. Es gibt viele falsche Behauptungen und mir macht es einfach Spaß den Dingen auf den Grund zu gehen und es richtig zu machen. Belohnt wird man von Kaninchen jedoch meist wenig, was ich doch etwas schade finde. Abgesehen von einem meiner 5 Kaninchen, sind die Anderen alle keine Kuschler und nur Beobachtungstiere. Aber auch das fasziniert mich, denn wenn man sich die Kaninchen mal genauer betrachtet und sie nicht als kleine Kinderspielzeuge ansieht, dann kann man viele neue Seiten aufdecken und viel von den Tieren und deren Sozialverhalten lernen.
Ich denke bei Exoten ist es ähnlich. Ich finde den großen Nachteil bei Exoten eigentlich, dass sie meist sehr große Terrarien brauchen und die artgerechte Haltung schwerer ist. Vielleicht sehe ich das aber auch nur so, weil ich mich noch nie umfassend mit Exoten beschäftigt habe. Ansonsten ist der Unterschied zwischen Exoten und anderen Haustieren noch der, dass man Exoten nicht so streicheln kann und sie oftmals den Niedlichkeitsfaktor nicht besitzen. Ich selbst finde Exoten sehr interessant, wenn man sie artgerecht hält und finde, dass sämtliche Tiere ihr Vor- und Nachteile besitzen, die man bei der Wahl des richtigen Tieres gegeneinander abwägen sollte.
Also wie der Name Exoten schon sagt, handelt es sich um Tiere die wohl nicht in Deutschland sesshaft sind und daher halte ich von der Haltung dieser Tiere überhaupt nichts. Ich finde eine artgerechte Haltung oder so gut wie fast perfekt artgerechte Haltung sollte stattfinden und die meisten Haushalte können einer Schlange, einem Krokodil, einer Spinne, einem Affen oder anderen Tieren nicht gerecht werden.
Ich finde es nicht gut, denn diese Tiere sind auch überhaupt nicht als Haustier geeignet und sollen es auch überhaupt nicht sein. Es sind Tiere, die einen großen Freiraum benötigen und diesen in einem Haus oder auch in einer Wohnung nicht haben könnten.
Meine Eltern haben früher Schlangen gehalten und dies nicht zu knapp. Ein Bekannter von uns ebenfalls. Es handelt sich nicht nur um Pythons, Boas, sondern handelte sich auch um Kobras, Mambas und andere Dinge. Ob dies genehmigt war, kann ich euch nicht sagen, dafür war ich zu klein. Ich schätze aber Mal wohl eher nicht. Solchen Tieren kann man keine artgerechte Haltung in Haushalten versprechen und daher gehören diese Tiere hier auch nicht her.
Ich bin somit für ein Haustier wie Hund, Hamster, Katze! Einem Hund biete ich jedem Auslauf. Da ich täglich 6 Stunden draußen arbeite, habe ich meinen Hund immer mitgenommen. Wenn ich mir wieder ein Mal einen anschaffen würde, nehme ich diesen auch mit. Auch so habe ich meinen Hund in jeder Situation bis auf das Einkaufen mit genommen, sodass mein Hund kaum eingesperrt war! Eine Katze kann man in einer großen Wohnung mit genügend Spielzeug und anderen Dingen auch ein sehr gutes Leben beschaffen und das finde ich alles auch in Ordnung.
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