Absprachen zwischen Eltern, Kinder und Betreuungspersonen

vom 01.06.2012, 15:03 Uhr

In Zeiten der heutigen flexiblen Kinderbetreuungsmöglichkeiten geht es nicht ganz ohne Absprachen. Je mehr Leute an der Erziehung und Betreuung beteiligt sind, umso mehr Unstimmigkeiten kann es geben. Ich bin ja schon der Meinung, dass die Eltern eben schon klare Strukturen und Richtlinien vorgeben sollten, allerdings auch mal die Betreuungspersonen mit einbeziehen und ihnen nun nicht nur etwas vorlegen, es sei so und so zu machen. Immerhin handelt es sich bei allen Personen um individuelle Geschöpfe, die je ihren eigenen Stil haben und ich denke dabei auch, dass man dann konsequent schon das gleiche Ziel und eben den gleichen Weg bestreiten sollte.

Schwierig wird es aber, wenn solche Dinge gar nicht geklärt werden oder sich die Eltern nicht interessieren, immer wieder ihre Meinung ändern und sehr sprunghaft sind. Absprachen, die zwischen allen Beteiligten getroffen sind, werden plötzlich seitens der Eltern wieder aufgehoben und sozusagen rückgängig gemacht werden und man selbst steht als Betreuungsperson dann doch etwas dämlich da, weil man an sich Wert auf eine konsequente Betreuung und Erziehung legt, was man auch bei mehreren Gesprächen und erst Recht bei der Zusage für die Betreuung mitgeteilt hat.

Mich würde mal interessieren, wie man am besten damit umgeht, wenn Eltern an sich sich nicht an Absprachen halten, ihre Erziehung selbst eher chaotisch gestalten und man als Betreuungsperson doch konsequent ist. Die Kinder fühlen sich dadurch ja auch nun einmal verschaukelt, abgesehen davon, dass nach meiner Erfahrung sie Probleme damit haben, Grenzen einzuhalten und Konsequenzen zu akzeptieren. Wie wichtig ist es, dass auch Eltern sich wirklich an Absprachen halten und der Betreuungsperson nicht in den Rücken fallen? Wie seht Ihr diese Problematik selbst als Eltern? Wie wichtig sind für Euch Absprachen, die von allen beteiligten Personen einzuhalten sind?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich sehe kein Problem darin, wenn Betreuungspersonen und Eltern unterschiedliche Erziehungsstile haben. Kinder können sehr wohl unterscheiden, bei wem etwas erlaubt ist und bei wem nicht.

Grundsätzlich fände ich es merkwürdig, wenn eine Betreuungsperson mir Vorgaben für die Erziehung machen würde. Ich würde ihr auch keine machen, außer wenn es um Allergien geht, die zu beachten sind. Ich habe meine Kinder zum Beispiel eher chaotisch und inkonsequent erzogen. Die Kindergärtnerin, die alle meine Kinder nacheinander hatte und genau dann in Rente ging, als mein Kleinster in die Schule kam, war sehr streng und konsequent. Das war aber für beide Seiten okay. Meine Kinder waren im Kindergarten immer brav und wussten sich dort zu benehmen, obwohl es zu Hause manchmal wild zuging, und ich die Inkonsequenz in Person bin.

Ich fand den Unterschied in unseren Stilen sogar von Vorteil. So haben die Kinder im Kindergarten Dinge gelernt, die ich nicht so wichtig fand, zum Beispiel Schnürsenkel binden. Ich hätte nicht akzeptiert, wenn die Kindergärtnerin meinen Erziehungsstil hätte ändern wollen.

Es ist ja auch oft so bei Oma und Opa. Ich finde, Omas und Opas dürfen ihre Enkelkind verwöhnen und auch mit Süßigkeiten füttern. Wenn die Kinder eine klare Grenze zwischen den verschiedenen Personen, Orten und Zeiten haben, dann akzeptieren sie auch, dass es hier so ist und anderswo eben anders.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich habe leider die Erfahrung in der privaten Kinderbetreuung gemacht, dass die Kinder eben nicht unterscheiden konnten, zwischen den jeweiligen Bezugspersonen. Sie haben durchaus die Möglichkeit genutzt, immer mal die Eltern und die Betreuungsperson auszuspielen und war die Betreuungsperson konsequent, hat Verbote erteilt, wurde sich bei den Eltern ausgeweint. Die wiederum haben es dann in Frage gestellt und die Verbote aufgehoben, weil sie eben kein jammerndes Kind haben wollten. Das heißt also, dass die Eltern sich zwar an sich eine konsequente Erziehung/ Betreuung gewünscht haben, aber nicht wirklich die Konsequenzen so tragen wollten. Man ist dann lieber den einfachen Weg gegangen, eben, das Kind zufrieden zu stellen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Also bei uns gibt es mit der Tagesmutter in dieser Hinsicht keine Probleme, ich glaube wir haben auch ziemlich ähnliche Regeln. Ich denke auch die Kinder können sich sehr wohl an verschiedene Erziehungsstile anpassen und das mit dem ausspielen probieren sie zu Hause mit den Eltern auch gerne mal aus.
Bei unserer Tagesmutter ist es so das sie sich immer mit den Eltern abspricht und sich dann auch eher daran orientiert.

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



@aries24, und so sollte es eben auch im Idealfall laufen und sein, aber was ist nun, wenn die Eltern eben sprunghaft sind? Fragt man bei jedem Pups nach, sind sie genervt. Macht man es so, wie man es für richtig hält, ist es ebenfalls falsch. Dass eine gemeinsame/ grundsätzliche Basis vorhanden sein sollte, ist natürlich selbstverständlich. Die Chemie muss zwischen allen beteiligten Personen stimmen und da lässt sich auch leichter eine Basis erschaffen. Anders ist es aber, wenn die Chemie mit der Zeit nicht mehr stimmt und die Eltern in ihren Meinungen immer mal eine andere Richtung einschlagen - als Betreuungsperson, die die Kinder eben betreut, weiß man dann ja auch nicht, woran man ist.

Absprachen kommen bei mir an sich auch zustande, gerade zu Beginn frage ich öfter mal nach und ich denke, dass man dann auch in etwa weiß, wohin es gehen soll. Aber ich habe leider da dann erlebt, dass man sich plötzlich umentschieden hat und man als Betreuungsperson allein gelassen wurde.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


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