Werden Spielereihen von Teil zu Teil schlechter?
Ich habe in meinem Leben schon die ein oder andere Spielereihe gespielt. Meistens habe ich dann immer mit dem ersten Teil angefangen und dann eben die Reihe der Reihe nach durchgespielt, wie man es eigentlich auch bei den meisten Spielereihen machen sollte. Bei manchen Reihen, wie Battlefield oder Call of Duty spielt das allerdings keine Rolle, wo man nun anfängt oder ob man einen Teil ausgelassen hat.
Jedenfalls finde ich beispielsweise bei Gears of War oder Assassins Creed, dass man die Vorgänger gespielt haben sollte, um alles zu verstehen. Gerade bei diesen Reihen habe ich immer wieder das Gefühl, dass der Vorgänger doch besser gewesen ist. Bei Gears of War habe ich es nun endlich geschafft auch den dritten Teil auf Hardcore durch zuspielen und ich muss ehrlich sagen, dass ich enttäuscht bin.
Der zweite Teil war auch nicht so besonders, wie der erste Teil. Das gleiche gilt meiner Meinung nach für Assassins Creed. Natürlich wurden bei den Nachfolgern immer wieder Einzelheiten verbessert, wie dass man bei Assassins Creed anfangs nicht schwimmen konnte. Dennoch fand ich, dass die ersten Teile immer mit viel mehr Liebe gemacht wurden und viel mehr Spaß gemacht haben.
Was meint ihr denn dazu? Findet ihr ebenfalls, dass die Teile einer Spielereihe oft von Spiel zu Spiel schlechter werden? Natürlich gibt es auch viele Spiele, bei denen das nicht so ist. Merkwürdigerweise würde mir jetzt aber keins einfallen, bei dem der Nachfolger an den Vorgänger anknüpft.
Ich glaube fast, dass es oft nur das subjektive Empfinden ist, dass die Nachfolger immer schlechter sind. Man ist von einem ersten Teil immer sehr viel gewohnt und wenn das in den nachfolgenden dann anders ist, kommt es einem oft schlechter vor, was es aber nicht immer sein muss. Ich denke das kommt daher, da der Mensch ein Gewohnheitstier ist und eigentlich keine Änderungen mag.
Bei Call of Duty, Battlefield und Konsorten sehe ich eher das Geld im Vordergrund. Jedes Jahr beinahe das gleiche Spiel, jedes Jahr zum Vollpreis. Und eine wirkliche Argumentation die dafür spricht, blieben mir bis heute einige schuldig. Obwohl ja von Teil zu Teil sooo viel verbessert wurde.
Will sagen, ich hab zum Beispiel den ersten Assassins Creed Teil nicht gespielt. Einfach weil ich schon mit dem zweiten angefangen habe und den ersten dann nicht mehr spielen wollte, weil ich viel vermisst hätte. Nach Revolutions werde ich sicher den Haken vermissen, da ich diesen nach dem Teil einfach als unverzichtbar empfinde. Ein anderer meint vielleicht, dass der Haken vieles zu leicht gemacht hat. Da ist halt eher das subjektive Empfinden für jeden wichtig.
Ich denke ja, dass das auf manche Spieleserien durchaus zutrifft, aber längst nicht auf alle. Oft kursiert auch die Meinung, dass manche bis zu einem gewissen Punkt immer besser wurden, und erst dann immer schlechter. Ich glaube ja, dass die meisten Spielereihen nicht unbedingt, schlechter werden, sondern sich verändern.
Bei Pokemon (mag jetzt vielleicht nicht unbedingt, das sein was, du spielst, ist aber ein gutes Beispiel) habe ich Spiele der 3., der 4. und der 5. Generation gespielt und fand jedes dieser Spiele auf seine Weise nett aufgebaut, obwohl die Spieler der der ersten Stunde natürlich überall den alten Zeiten nachgetrauert haben. Aber ich denke dieses Phänomen gibt es nicht nur bei spielen sondern bei fast allen Artikeln mit Fortsetzungen (Bücher, Filme, Musik, etc.) die älter als 10 Jahre sind und oft schon früher.
Ich kann leider nicht die Spiele die du spielst mitbewerten, wie Assasins Creed, da ich keine eigene Playstation 3 oder Xbox besitze, aber ich kann durchaus verstehen was du meinst. Ich selbst spiele sehr gerne Videospiele, am liebsten wohl The Legend of Zelda und da muss ich sagen, die Teile werden nicht schlechter sondern genauso gut, wenn nicht noch besser.
Die Grafik verändert sich, das ist klar, aber ich denke, die Melodien und die Atmosphäre sollten erhalten bleiben. Welche Spielereihe mich etwas enttäuscht hat ist Pokemon. Da waren meiner Meinung nach die ersten Editonen am Besten und dann wurde es immer schlechter. Welcher zweite Teil einer Reihe mich aber sehr begeistert hat war Batman für die Playstation 3. Der Nachfolger war genau so grandios wie der erste. Auch wenn es heißt, die Nachfolger sind immer schlecht oder nicht genauso gut, so kann man das nicht bei allen behaupten.
Eine Serie, bei der wahrscheinlich die meisten Dauerspieler der These widersprechen würden, dass sie immer schlechter wird, ist mit Sicherheit die GTA-Serie. Die ersten beiden Spiele scheinen als ganz gut eingeschätzt zu werden (damals noch in 2D-Grafik). Von GTA III bis San Andreas (sämtlich in 3D) gab es dann eine Steigerung im Spielspaß. Mir persönlich gefällt zwar Vice City besser als San Andreas, aber solange ich keine kontinuierliche Verschlechterung wahrnehme, ist das ja egal. In der klassischen Adventure-Sparte gibt es auch einige Fälle, in denen spätere Teile beliebter sind als frühere.
Mit aktuellen Reihen habe ich keine Ahnung, ich weiß nicht, wie die letzten paar Tomb Raider-Teile angekommen sind, CoD und Battlefield spiele ich sowieso nicht. Bei Resident Evil ziehe ich Teil zwei und Drei den späteren vor (fühlt sich halt irgendwie "echter" an).
Grundsätzlich lässt sich dazu nur schwer eine Aussage treffen – gerade habe ich in einem anderen Thread hier im Forum einzelne Rollenspiele empfohlen. Was mir aufgefallen ist: Alle dritten Teile erschienen entweder erst Jahre später oder wurden von anderen Publishern und Entwickler-Studios vertrieben und entwickelt. Zum Beispiel die Deus Ex-Reihe, die mit dem zweiten Teil anno 2004 endete und erst sieben Jahre später zur Trilogie wurde.
Fans der Reihe erachten den dritten Teil nur als müden Abklatsch der Vorgänger – ob diese Aussage der Wahrheit entspricht, kann ich nicht beurteilen. Anders bei der Fallout- und Gothic-Reihe, bei der ich sowohl die ersten Teile als auch den dritten und die darauf folgenden kenne. Fallout erfand sich schlichtweg neu und bildete die Zeit nach der nuklearen Katastrophe erstmals in schicker 3D-Grafik ab – das gefällt.
Gothic aber verärgerte mit Gothic 3 unzählige Fans und bereitete für Publisher Jowood auch das Anfang vom Ende. Entwickler Piranha Bytes sagte sich im Streit vom einstigen Vertriebs-Partner los und führte die Reihe inoffiziell unter Risen fort. Trotzdem findet auch ein Gothic 3 seine Fans, wie auch Fallout 3 andere Spieler verärgern wird. Daher stimme ich mit deiner These nur bedingt überein.
Manche Reihen werden von Fortsetzung zu Fortsetzung schlechter – bestes Beispiel: Call of Duty. Jahr um Jahr „beglückt“ uns Activision mit den gleichen Weltkriegs-Szenarien, nur leider regen sich nur einige wenige Spieler darüber auf, die Masse kauft den Einheits-Käse. Gothic 3 kann wegen der vielen Bugs zu Release auch als Murks abgetan werden. Fallout aber hat sich nur neu erfunden und wird deshalb nicht schlechter, sondern schlicht und ergreifend anders.
Dass einigen Fans die Neuerungen nicht gefallen, bringen neue Räder mit sich. Dass Reihen mit der Zeit schlechter werden, kann mithin auch mit der Gier nach Profit zusammenhängen. Call of Duty wird nur deshalb jährlich neu aufgelegt, weil die Reihe Erfolg verspricht und Geld in die Kassen spült. Ebenso kann sich eine Idee abnutzen; die erste 24-Staffel wirkte noch erfrischend neu, danach kannte jeder die Idee einer Echtzeit-Serie und die Quoten fielen langsam ins Bodenlose.
Hängt das nicht ein Stück weit auch von der eigenen Erwartungshaltung ab? Ich meine, wenn man das erste Spiel getestet hat und das war ein durchschlagender Erfolg, dann steigt natürlich die Erwartungshaltung und man denkt sich, dass der Nachfolger mindestens genauso gut - aber eigentlich noch besser - sein sollte. Wenn das dann nicht eintrifft ist man natürlich enttäuscht. Aber dafür kann nicht unbedingt der Spielehersteller etwas. Man sieht denselben Effekt ja auch bei Filmen, die mehrere Teile haben.
Ich finde nicht, dass Spielereihen von Teil zu Teil schlechter werden. Bei Pokémon sind meine Favoriten Smaragd (3. Generation) und SoulSilver (4. Generation), und die neuen Teile begeistern mich auch regelmäßig, obwohl ich mindestens ein Spiel jeder Generation besitze und gespielt habe. Genauso ist bei Kingdom Hearts mein Favorit 358/2 Tage, gefolgt von Dream Drop Distance, beide recht weit nach dem ersten Teil herausgebracht. Assassin's Creed mag ich den zweiten und dritten auch lieber als den ersten, obwohl Altair mein Lieblingsprotagonist ist.
Ich denke, dass es teilweise auch einfach der "Wow!"-Effekt ist, der natürlich beim ersten Teil der Serie stärker vorhanden ist. Bei Assassin's Creed zum Beispiel, das erste Mal, dass man auf einen Aussichtspunkt klettert und hoch über der Stadt thront ist natürlich etwas Besonderes. Wenn man dann mit dem ersten Teil durch ist und den zweiten beginnt, dann war man schon auf vielen Aussichtspunkten, es ist einfach nichts Neues mehr. Es ist nicht schlechter, da oben zu stehen und die Aussicht zu genießen; man ist es nur schon längst gewohnt.
Und genauso ist es eben bei anderen Spielereihen, da ja einige Konzepte immer dabei bleiben. Beispielsweise Pokémon, beim ersten Spiel war es was unglaublich Tolles und Faszinierendes, so viele Pokémon zu haben, aus denen man sein Team bauen kann. Das geht in späteren Spielen immer noch, sogar noch besser, aber man weiß schon davon und erwartet es.
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