Emotionen beim Umgang mit behinderten Menschen
Ich arbeite derzeit für zwei Monate in einer Behindertenwerkstatt. Ich wollte das schon jahrelang machen und nun hat sich zum Glück eine Möglichkeit ergeben die ich gleich wahr genommen habe. Mir gefällte es auch sehr gut. Nun hat gestern bereits eine zweite Freundin von mir auf diese Information insofern reagiert, dass sie mich gefragt hat, wie es mir dabei geht, weil sie könnte den Anblick von geistig behinderten Menschen einfach nicht ertragen. Vor allem seitdem sie ein Kind hat, weil sie eben da dann sehen würde, was nicht alles passieren könnte. So in etwa in diese Richtung ging es bei diesem Gespräch.
Ich habe diese Gedanken ehrlich gesagt in keinster Weise. Ganz im Gegenteil. Ich habe selten derart herzliche und freundliche Menschen kennen gelernt. Die Arbeit macht richtig Spaß. Natürlich ist es durchaus auch anstrengend, vor allem wenn es eben um stärkere Behinderungen geht. Aber ich finde es einfach schön, zu sehen, wie motiviert und engagiert die Behinderten dort an die Arbeit gehen. Ich finde sogar, dass man sich von ihnen viel Abschauen sollte. Es gibt dort selten bis kaum ein Jammern, dass sie nicht arbeiten wollen oder dergleichen. Es macht ihnen einfach Spaß.
Natürlich geht es dort um ein Vielfaches lockerer zu als in der klassischen Arbeitswelt, aber vielleicht sollte man sich sogar davon ein Stückchen abschauen. Ich habe früher mit Schulabgängern und schwer erziehbaren Jugendlichen gearbeitet. Das ist natürlich ein krasser Unterschied, vor allem wenn ich mir da die Motivationsarbeit ansehe. Alles in allem habe ich wirklich das Gefühl, dass es den behinderten Menschen in der Werkstätte richtig gut geht. Natürlich hat jeder so seine eigenen Probleme, aber die hat doch auch jeder andere Mensch. Aber ein wenig "beneide" ich sie sogar, wie sorglos und unbekümmert sie durch das Leben gehen. Beneiden ist wohl schon ein falscher Ausdruck, aber ich hoffe, man versteht, wie ich das meine.
Mitleid habe ich mit den behinderten Menschen jedoch nicht. Angst oder dergleichen habe ich auch nicht und es erschreckt mich auch nicht, zu sehen, welche Arten von Behinderungen es gibt. Ich muss dazu natürlich auch sagen, dass ich eben in einer Behindertenwerkstätte arbeite und es sicher auch andere Bereiche in der Arbeit mit Behinderten gibt. Aber auch in unserer Werkstätte sind mehrere schwerst Behinderte.
Wie geht es euch beim Umgang mit behinderten Menschen? Welche Gedanken habt ihr? Würde es euch auch so abschrecken wie die zwei Freundinnen von mir? Man ist ja kein schlechter Mensch, wenn man das nicht kann. Nicht jeder, kann jeden Beruf ausüben. Aber mich würde interessieren, welche Gedanken ihr diesbezüglich habt.
Mein Bruder war 100 Prozent geistig und körperlich behindert, sodass ich damit aufgewachsen bin und damit sehr gut umgehen kann. Die zwei Freundinnen denken vielleicht, dass sie etwas falsch machen können und sehr unsicher sind. Das wird sich aber schnell geben, wenn man länger mit den Menschen zusammen arbeitet. Auch wenn sie sich manchmal anders verhalten, sind es durchaus liebenswerte Menschen mit denen man unheimlich viel Spaß haben kann. Einige Menschen sind eben nicht dafür geboren, um mit diesen Menschen zusammen arbeiten. Das finde ich aber nicht schlimm!
Nein, ich möchte wie gesagt auch noch einmal sagen, dass ich es in keinster Weise schlimm finde, wenn man mit behinderten Menschen beruflich nicht umgehen kann. Jeder hat so seine Bereiche und ich habe schon immer gerne im sozialen Bereich gearbeitet. Ich wurde ja auch bei den schwer erziehbaren Kindern gefragt, wie ich das dort aushalte. Im Endeffekt finde ich diesen Job um ein vielfaches Interessanter als in einem für mich langweiligen Büro zu sitzen und einen Computerbildschirm anzustarren.
Also schlimm finde ich es definitiv nicht, wenn man das nicht kann. Ich denke nun auch in keinster Weise schlecht über meine Freundinnen. Ich würde es eben nur interessant finden, wie andere Leute den Umgang mit behinderten Menschen sehen und empfinden. Zum Beispiel hätte ich eben nicht den Gedanken gehabt, dass ich die Behinderung anderer Menschen auf meinen Sohn oder auf mich selber oder dergleichen projiziere. Natürlich ist mir klar, dass es alle möglichen Arten von Schicksalsschlägen gibt, aber das Schicksal dieser behinderten Menschen bringe ich nicht mit meinen privaten Bereich in Verbindung, zumindest nicht auf belastende Art und Weise.
Ich habe auch schon mit Behinderten zusammengearbeitet. Damals habe ich mein freiwilliges soziales Jahr in einer der Gemeinwesenarbeit in einem sozialen Brennpunkt geleistet. Dort habe ich unter anderem Nachhilfe gegeben. Einer meine Schüler war ein achtjähriger Junge mit dem Down-Syndrom. Ich hatte da auch überhaupt keine Berührungsängste und die Arbeit hat auch wirklich sehr viel Spaß gemacht, muss ich sagen. Es war zwar etwas schwieriger, aber darin lag eben auch die Herausforderung. Man musste ganz genau auf den Menschen eingehen und ich habe ihn wirklich sehr gemocht. Glücklicherweise hat er mich auch schon nach kurzer Zeit voll und ganz akzeptiert. Er hatte Spaß an der Nachhilfe und mich hat es dann auch gefreut.
Ein anderes Kind war körperbehindert, also saß im Rollstuhl aufgrund einer fortgeschrittenen Krankheit. Bei der Arbeit habe ich auch schnell gemerkt, dass es vielen Menschen deutlich leichter fällt, auf körperbehinderte Menschen zuzugehen, als beispielsweise auf Menschen mit einer geistigen Behinderung. Auch die Leute in meinem Umfeld haben mit großem Staunen reagiert, als ich ihnen erzählt habe, dass ich ein Kind mit Down-Syndrom betreue. Auch hier meinten die Meisten, dass sie das nicht könnten und irgendwie nicht wüssten, wie sie denn mit den Menschen umgehen sollen. Das ist eigentlich auch das Hauptproblem an der ganzen Sache. Die Leute haben wahnsinnige Berührungsängste, weil sie die Reaktionen nicht so gut abschätzen können oder (wie schon erwähnt wurde) einfach Angst haben, etwas falsch zu machen. Deshalb halten sich die meisten Menschen dann lieber komplett fern, was ich eigentlich auch recht schade finde.
Für mich war es damals das erste Mal, dass ich längere Zeit mit behinderten Kindern zu tun hatte und es hat mich sehr geprägt. Zu sehen, mit welcher Lebensfreude und Leichtigkeit die Kinder dieses "Schicksal" annehmen, was echt beeindruckend. Da können sich manche echt eine Scheibe anschneiden. Also ich möchte diese Erfahrung nicht mehr missen und bin wirklich total froh, dass ich sie machen konnte. Ich finde es auch nicht schlimm, dass manche Leute eben nicht in der Lage sind, mit Behinderten zu arbeiten. Das akzeptiere ich auch vollkommen. Allerdings habe ich die Behinderung anderer Menschen auch nie auf mich selbst oder den unmittelbaren Verwandten-und Bekanntenkreis projiziert. Ich habe die Arbeit ebenfalls gar nicht als belastend empfunden, sondern als sehr spannend und schön. Ich habe damals im ersten Moment auch erst einmal geschluckt, weil ich eben so unerfahren war. Im Nachhinein war ich aber echt froh!
Nun ja, ich bin da wohl in einer etwas anderen Situation als viele andere Schreiber in diesem Thema, weil ich selbst blind bin und somit beide Seiten kenne, einmal die, wie Menschen mich sehen, teils Berührungsängste haben und mich teils bemitleiden, aber auch die Andere, die ich als Organisatorin von verschiedenen Veranstaltungen, an denen viele blinde und auch geistig behinderte Menschen teilnehmen, kennengelernt habe. Bevor ich all das näher ausführe, möchte ich aber sagen, dass es relativ normal ist, Vorbehalte zu haben. Obwohl ich das nicht unbedingt für gut heiße, denke ich andererseits, dass man es nicht verurteilen sollte, zumal man sich oft selbst nicht davon freisprechen kann, vielmehr sollte man bei Personen mit Vorbehalten entsprechendes Verständnis wecken und ihnen wohl auch die nötige Zeit geben, um sich mit dem jeweiligen Menschen und der zugehörigen Behinderung zu arrangieren.
Wenn ich selbst mit fremden Menschen in Kontakt komme, dann merke ich die Berührungsängste förmlich: Soll ich jetzt meine Hilfe anbieten? Wie spricht man mit ihr? Kann ich das Wort „sehen“ überhaupt benutzen? Mir ist es natürlich immer lieber, wenn die Leute direkt auf mich zukommen, mir Fragen stellen, aber ich verurteile auch niemanden, der lieber erst einmal Abstand bewahrt. Ganz ehrlich, viele Menschen machen sich Gedanken über die Behinderung und das ist schon einiges wert und um ein Vielfaches wertvoller als diejenigen, die gedankenlos an mir vorbei laufen und gar nichts damit zu tun haben wollen. Weniger gut finde ich Mitleid, vor allem, wenn man mir ins Gesicht sagt, die Behinderung tue einem unglaublich Leid und Gott werde mir schon helfen. Ganz davon abgesehen, dass es mir am Glauben mangelt, ich möchte kein Mitleid, denn ich lebe bis auf einige Einschränkungen ganz gut, und das bringe ich meist dann auch sehr deutlich zum Ausdruck.
Nun zu meiner eigenen ehrenamtlichen Arbeit mit blinden und geistig behinderten Menschen: Ich kann von mir behaupten, so gut wie immer offen auf alle Menschen zuzugehen und würde mir nun auch keine Gedanken machen, wie schnell mich oder zukünftige Kinder diese Behinderung treffen könnte, ich bin da ziemlich unvoreingenommen, was vorwiegend meiner eigenen Situation geschuldet sein dürfte. Trotzdem kann ich mich gelegentlich nicht vom Mitleid oder einer gewissen Beklemmung freisprechen, auch wenn ich zumindest professionell genug bin, mir das nicht unbedingt anmerken zu lassen. Wenn ich geistig behinderte Menschen sehe, mit denen ich gar nicht kommunizieren kann, weil sie des Sprechens nicht mächtig sind, die darüber hinaus keinerlei Bewegungsfreiheit haben und ständig und immer auf Hilfe angewiesen sind,, dann versetzt mir das schon einen Stich, das muss ich ehrlich zugeben.
Darüber hinaus habe ich oft Mitleid damit, was aus einer Behinderung gemacht wurde, wenn ich das so sagen darf. Teils gibt es blinde oder geistig behinderte Menschen, die seitens des Elternhauses eine übermäßige Verhätschelung erfahren haben und deren Behinderung dadurch stärkere Auswirkungen hat, als sie eigentlich haben müsste. Mein prägnantestes Beispiel in dieser Richtung war ein rein blinder Junge, der mit sechzehn Jahren nicht in der Lage war, seine Nudeln auf den Löffel zu schieben und sich alleine die Jacke anzuziehen, das würde sonst die Mama immer machen und er könne das nicht. In eine ähnliche Richtung ging ein Mann mit leichter Lernbehinderung, der mir nicht sagen konnte, wie viel er überhaupt verdient und wo er wohnt. Berührungsängste habe ich da auch nicht, aber die Leute tun mir in ihrer Situation schon Leid und ich weiß auch nicht so wirklich, wie ich in meiner Position als Veranstaltungsleitung damit umgehen sollte. Natürlich, ich ermutige dann die Unselbstständigen, es doch selbst einmal zu versuchen, aber garantieren, dass ich nicht manchmal zu energisch werde, kann ich da nicht.
Ich habe schon oft Praktika in Behindertenheimen gemacht. Die Arbeit mit Behinderten ist eine sehr schöne, aber auch teilweise wirklich emotional anstrengende, wenn man in Heimen arbeitet. In Heimen befinden sich ja auch wirklich sehr schwere Fälle, Menschen, die nur noch im Bett liegen und Schläuche in sich haben etc., da habe ich schon sehr viel Mitleid mit. Menschen, die noch in die Werkstätten gehen können, sind wirklich sehr lieb und nett und es war schön diese Menschen kennenzulernen. Ich habe keine Berührungsangst mit Behinderten und die Arbeit mit ihnen war eine sehr angenehme. Ich habe jedoch auch großen Respekt vor dem Pflegepersonal, die sich da wirklich für sehr wenig Geld große Dinge leisten.
Man kann diese Arbeit in den Heimen auch nicht abtun als lockere Arbeit auch wenn es Spaß macht ist es körperlich sehr anstrengend und für mich als Laie war die Geruchswelt am Anfang auch etwas gewöhnungsbedürftig.Jedoch sind es wirklich sehr tolle Menschen, die einen lieben, egal wie man ist oder wer man ist, das ist ein unglaublich schönes Gefühl.
Ich hatte zwar noch nie über mehrere Stunden mit behinderten Menschen zu tun, aber der Umgang ist mir nicht fremd. Doch egal, ob es Erwachsene, Kinder oder Jugendliche sind, ich versuche sie normal wie möglich zu behandeln. Eben so, wie man es mit einem gesunden Menschen auch manchen würde. Denn mir ist bekannt, dass diese Menschen gerade diese Sonderbehandlung gar nicht wollen.
Sicherlich muss man einem Menschen mit geistiger Behinderung verschiedene Dinge mehrmals und vielleicht auch mit einfacheren Worten erklären, als wenn man es einem gesunden Menschen sagt. Aber darin sehe ich den einzigen Unterschied, aber kein direktes Problem. Wobei ich aber auch schon genug Menschen erlebt habe, welchen behinderten Menschen gezielt aus dem Weg gehen. Kann ich nicht verstehen, da sie ja keine ansteckende Krankheit haben.
Ich muss sagen, dass ich mir im Umgang mit Behinderten sehr schwer tue. Natürlich macht ihnen die Arbeit in dieser Werkstatt Spaß, aber ohne jetzt irgendwie beleidigend werden zu wollen oder so, diesen Menschen fehlt wohl auch in gewisser Weise einfach der nötige Intelligenzquotient um zu verstehen, dass die Arbeit nicht großartig anspruchsvoll und im eigentlichen Sinne ziemlich langweilig ist. Sie haben Spaß an vielen Sachen, weil es eine Herausforderung für sie ist, bestimmte Bewegungen auszuführen oder Gedankengängen zu folgen, einfache Aufgaben zu lösen. In dem Sinne sind diese Menschen aber sicherlich noch lange kein Vorbild für mich, denn wenn mich eine Arbeit langweilt, dann ist das nun mal so, wieso sollte ich dabei Spaß haben? Spaß haben ich an anderem. Es ist also kein Wunder, dass sie nicht jammern und dergleichen, für sie ist das eben keine Routinearbeit, wie für gesunde Menschen.
Im Gegensatz zu dir, bemitleide ich Behinderte Menschen eigentlich eher. Ich kann zwar nachvollziehen, dass du das unbekümmerte und leichtherzige Verhalten von geistig Behinderten Menschen schätzt, aber für mich stehen da ganz andere Dinge im Vordergrund, denn wenn ich Behinderte sehe, muss ich erstmal daran denken, dass die Leute niemals wirklich eigenständig sein können, sie werden immer auf Hilfe angewiesen sein, sie sind viel eingeschränkter, als der normale Mensch und können häufig bestimmte Reisen oder andere Freizeitbeschäftigungen nicht ausüben. Am befremdlichsten wirkt auf mich aber immer noch die Tatsache, dass geistig behinderte Menschen eben nicht so denken wie man selbst, ich finde das fast schon unheimlich. Ich sehe es und ich finde es erschreckend, verspüre Mitleid oder will manchmal auch einfach nichts mit der Sache zu tun haben, weil ich nicht weiß, wie ich reagieren soll.
Mir fällt es einfach schwer nachzuvollziehen, dass diese Menschen nur bis zu einem bestimmten Punkt denken können und dann ist Schluss. So sind sie natürlich dazu in der Lage sich viel eher über bestimmte Dinge zu freuen, wie ein kleines Kind eben. Aber diese Menschen werden niemals einen richtigen Beruf erlernen können, sie werden niemals ein komplizierteres Buch lesen und verstehen können, sie sind auf ihrem geistigen Niveau gefangen und das finde ich eigentlich eher gruselig. Auch im Umgang mit Behinderten bin ich immer sehr unsicher und fühle mich unwohl. Zum einen ist es die Tatsache, dass ich eigentlich eher ein sehr ungeduldiger Mensch bin und in solchen Situationen (ich habe tatsächlich eine Bekannte mit einer behinderten Tochter die ich das eine oder andere Mal sehe), nicht unhöflich wirken möchte und mich daher schon mit der Tochter zu beschäftigen versuche, wenn ich sie sehe, aber ich finde es einfach nur anstrengend!
Manchmal reagiert sie beispielsweise gar nicht und dann lacht sie wieder über irgendwelche Dinge, wie ein kleines Kind und mich verwirrt das einfach, ich fühle mich unsicher. Auch muss ich ganz ehrlich zugeben, dass ich manchmal Zweifel habe, ob das Leben dieser Menschen lebenswert ist, weil sie einfach kaum in der Lage dazu sind, eigene Entscheidungen zu treffen und ihr Leben nicht selbst im Griff haben. Es gibt schließlich auch wirklich schwer behinderte Menschen, die sich auch kaum bewegen können und hier denke ich wirklich darüber nach, was denn so jemand noch vom Leben hat. Ich für meinen Teil finde das manchmal nicht mehr ok und so nett diese Leute auch sind, ich muss die ganze Zeit an den Sinn ihres Lebens denken und tue mir generell sehr schwer.
Ich bin mit einer schwerstbeeinträchtigten Schwester aufgewachsen und ich muss gestehen, dass ich dadurch schon recht früh gelernt habe, mit Menschen mit Behinderungen umzugehen. Sie wurde möglichst normal behandelt und bekam jegliche Hilfestellung, die sie benötigt hat. Da sie zu 100% geistig und zu circa 70% körperlich behindert ist, ist diese Hilfe auch durchaus angebracht. Aber das war alles kein Problem, man musste zwar deutlich geduldiger sein und ihr mehrfach alles zeigen, aber sie hat trotzdem Einiges gelernt und umgesetzt.
Ich selbst gehe an sich recht offen auf Menschen mit Beeinträchtigungen zu. Das liegt aber auch daran, dass ich recht früh ins kalte Wasser geschmissen wurde und mich um einen behinderten Menschen kümmern musste. Man lernt mit der Zeit damit umzugehen. Deswegen macht es mich immer traurig, wenn andere Menschen Menschen mit einer ersichtlichen Beeinträchtigung meiden oder sich sogar über diese lustig machen.
Auch für die Zukunft bin ich hier recht unvoreingenommen. Da der Gendefekt meiner Schwester vererbt werden könnte, kann es durchaus sein, dass meine Kinder auch behindert werden können. Außerdem sind in meiner Familie noch weitere Beeinträchtigungen wie Albinismus vorhanden. Ich habe hier keine Berührungsängste, während ich bei Menschen ohne Behinderung sichtlich vorsichtiger und schüchterner reagiere. Ich habe wie gesagt kein Problem damit offen auf Behinderte zuzugehen und mich mit ihnen zu unterhalten, ihnen Hilfe anzubieten oder einfach mit ihnen zu lachen.
Man sollte in der Tat einen behinderten Menschen nie direkt spüren lassen, dass er behindert ist, denn er selbst muss sich wie jeder andere Mensch in die Gesellschaft integrieren. Fühlt er sich nämlich als behindert direkt eingestuft, hat oder fühlt er sogar Ängste. Viele wertvolle und wichtige Fähigkeiten gehen ihm dann leider schnell verloren. Behinderte Menschen können schon in der täglichen Praxis sehr gut einschätzen was sie können oder nicht. Hier sollte man wirklich sehr sensibel sein und mit dem nötigen Verstand vorgehen.
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