Auffällig gefärbte Haare - in welchen Berufen tabu?

vom 31.05.2012, 18:21 Uhr

Haare sind immer so eine Sache, manche Personen sind mit ihrem Kopfhaar absolut zufrieden und gehen niemals Experimente ein. Andere Personen sind aber doch recht experimentierfreudig und probieren auch gern mal unterschiedliche Haarfarben und vielleicht auch Frisuren aus. Ich finde es auch nicht weiter schlimm, wäre auch nicht sonderlich irritiert oder negativ beeindruckt, wenn plötzlich die Versicherungskauffrau blaue Haare oder der Bankkaufmann neongrüne Haare hätte. Aber in solchen Berufen ist es sicherlich schon so, dass man eher zu natürlichen Farben und gepflegten Frisuren tendiert. Immerhin repräsentiert man ja nun auch das Unternehmen, ein gewisses seriöses Auftreten ist da nun auch erforderlich.

In Zu alt für pinke Strähnchen wurde davon geschrieben, dass man als Erzieherin ja nun keine auffälligen Haarfarben tragen dürfte. Aber ich persönlich muss sagen, dass meine Erfahrungen da anders sind und auch wirkliche Extreme aufgetreten sind. Eventuell hat man es bei der Jobsuche etwas schwieriger, wenn man nun nicht unbedingt einer gewissen Norm entspricht. Aber ist es nicht gerade in Bereich der Kindererziehung und -betreuung ein Aspekt, dass man Kindern Toleranz beibringt und die man auch auf die Haarfarbe erweitern könnte? Wobei ich sagen muss, dass es sicherlich auch auf den Träger und auch auf die Betreuung ankommt. Ich jedenfalls hatte da auch Stellen gehabt oder mit Stellen zu tun gehabt, wo die Haarfarbe eben keine große Rolle spielte, einfach, weil es auf andere Dinge ankam.

In welchen Berufen darf man nun wirklich keine auffälligen Haarfarben haben? Wo wird so etwas auch vertraglich festgehalten? Ist es vielleicht wirklich bei ErzieherInnen auch so, dass sie dort beispielsweise keine rosa Strähnchen haben dürften? Sind noch andere Bereiche für bunte/ auffällige Haarfarben tabu? Welche wären dies? Was geschieht, wenn sich ein Mitarbeiter doch darüber hinweg setzt?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Also vertragsmäßig festgehalten ist es nirgends, soweit ich weiß. Es ist einfach ein ungeschriebenes Gesetz, dass in bestimmten Berufen ein angemessenes, seriöses Auftreten Vorschrift ist. Ich könnte es mir zum Beispiel gar nicht in einer Bank oder in der Versicherungsbranche vorstellen, wenn jemand mit Bunt gefärbten Haaren mich bedient. Das hat einfach etwas mit persönlicher Vorstellung zu tun. Auch einen Richter könnte ich mir nicht mit bunten Haaren vorstellen. Alles in allem also Berufe, bei denen man Sicherheit nach Außen ausstrahlen sollte und wo man das Aussehen mit verkauft.

» Jenna87w » Beiträge: 2149 » Talkpoints: 0,47 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich selbst bin hier glaube ich auch ein bisschen toleranter und würde eigentlich nichts dagegen haben, mal einen großen Konzernchef mit Irokesen-Frisur zu sehen, aber so weit wird es vermutlich doch nie kommen. Ich selbst hatte in meinem eigenen Leben noch nie wirklich irgendwelche auffälligen Haare, egal ob in Sachen Frisur oder in Sachen Farbe, aber ich könnte mir trotzdem vorstellen, dass dies grade in Sachen Beruf den einen oder anderen Unsicherheits-Faktor mit sich bringen könnte.

Es gibt sicherlich eine Menge Berufe, wo so etwas wie eine extrem auffällige Haarfarbe das eine oder andere Problem mit sich bringen würde. Dies sind meiner Meinung nach eben all die Berufe, die ich als "seriöse" Berufe bezeichnen würde. Eben diese Berufe, in denen man mit Kunden in direkten Kontakt kommt und nicht eben nur am Telefon oder schriftlich mit den Kunden zu tun hat. Ein Bankangestellter mit bunten Haaren ist zum Beispiel meiner Meinung nach etwas, dass gar nicht vorstellbar ist. Ich hätte nichts dagegen und weiß, dass man auch mit bunten Haaren eine seriöse Person sein kann, aber dennoch ist es einfach nicht vorstellbar. In vielen anderen Berufen hingegen, wo man auch mit Menschen zu tun hat (Wie zum Beispiel in der Pflege), kann ich mir dies wiederum schon vorstellen.

Man kann dies meiner Meinung nach einfach nicht verallgemeinern - Vielleicht wird der eine oder andere Arbeitgeber hier auch etwas anders reagieren, als vielleicht ein sehr konservativer Arbeitgeber. Wenn man aber so eine auffällige Frisur oder Haarfarbe hat, hat man es meiner Meinung nach eh schon etwas schwerer, wenn man sich für einen Beruf bewirbt - Hier kann man sich sicherlich auch sehr schnell selbst aus dem Rennen werfen.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



In welchen anderen Berufen auffällig gefärbte Haare noch tabu sind kann ich nicht wirklich sagen, aber eine wage Vorstellung habe ich schon. In meinem Beruf kann ich es mir nicht erlauben meine Haare auffällig zu färben, da ich am Empfang arbeite und täglich mit Kunden zu tun habe und mein Chef es nicht dulden würde, aber abgesehen davon wäre es auch gar nicht mein Ding. Ich färbe mir zwar die Haare, bzw. lasse sie beim Friseur färben, aber immer in rot, rot-blond oder wie ich sie jetzt trage rot-braun und das sieht bei mir sehr dezent und vor allem natürlich aus.

» HelloKitty34 » Beiträge: 1651 » Talkpoints: 53,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich weiß gar nicht, ob das wirklich vertraglich geregelt wird oder ob man derartige Vorschriften mündlich kommuniziert. Ich könnte mir aber vorstellen, dass gerade in Berufen auf natürlich wirkendes Aussehen wert gelegt wird, wo es eben auf einen seriösen Eindruck ankommt. Das wären zum Beispiel Bankleute oder Anwälte, aber sicher auch Menschen im Servicebereich. Jedenfalls habe ich aus diesen Bereichen noch niemanden mit sehr auffälligen Haaren der Kategorie "Paradiesvogel" gesehen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich habe den Eindruck, dass sich in dieser Hinsicht gesellschaftlich in letzter Zeit einiges getan hat. Zwar ist mir bisher nur selten jemand mit Anzug, Krawatte und pinken Haaren begegnet, aber das schiebe ich eher darauf, dass (zumindest nach meinem Eindruck) schrille Haarfarben eher eine pubertäre Experimentierphase darstellen und viele Leute sich mit zunehmendem Alter weniger dem gesellschaftlichen Druck beugen als vielmehr von sich aus keine Lust mehr auf auffällige Haarfarben haben. Anders als bei Tattoos und Piercings ist ja auch die Wartung und Instandhaltung aufwendig, damit man nicht aussieht wie ein Besen.

Aber noch bis vor relativ kurzer Zeit waren ja sogar lange Haare bei Männern ein No Go, und diese sind nun wirklich in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Und die schon erwähnten Tätowierungen und Piercings habe ich schon an Mitgliedern aller Bevölkerungsschichten gesehen, und durchaus auch in beruflichem Rahmen. Ich denke auch, dass man als Außenstehender schlecht beurteilen kann, ob jemand mit einem seriösen Job aus freien Stücken seriös auftritt und sich die bunten Haare verkneift, oder ob derjenige tatsächlich Ärger mit dem Chef oder gar seinen Job riskiert, solange die Leistung stimmt.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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