Hinter dem Rücken beschweren - was haltet ihr davon?

vom 31.05.2012, 10:44 Uhr

Ich habe gestern den Film "Ein Mann für Alles" auf Sat Eins gesehen. In diesem ging es um einige Schüler die auf der amerikanischen Highschool von anderen Mitschülern gemobbt werden und dann einen "Bodyguard" einstellen, der sie dann beschützen soll. Nun versuchen diese Schüler sich zu erst einmal bei dem Lehrer oder Rektor zu beschweren und diesem die Sache zu schildern, dass sie immer verschlagen und geärgert werden.

In diesem Moment kommt "zufällig" einer der Jungen rein, der die Schüler ärgert und argumentiert damit, dass man doch eigentlich zu solchen Anschuldigungen eine Stellungnahme abgeben müsste. So wie das in dem Film klingt, scheint es sich dabei in Amerika oder zumindest in dem Land um ein Gesetz zu handeln.

So kann doch niemand einfach sich hinter dem Rücken über andere beschweren. Eigentlich finde ich das ja ganz gut. Denn wenn ich mich immer wieder über jemanden beschweren würde, würde dann mein Lehrer oder Arbeitgeber vielleicht ein komplett falschen Bild von der Person bekommen, wenn sie nur die eine Seite der Geschichte hört.

Auf der anderen Seite ist es vielleicht besser, wenn der Beschuldigte davon nichts mitbekommt, wie beispielsweise gestern in dem Film. Man möchte vielleicht als Opfer von Mobbing Attacken gerne etwas sagen, traut sich aber nicht.

Nun wollte ich euch mal fragen, was ihr denn davon haltet? Fändet ihr ein solches Gesetz denn sinnvoll, wenn man keine Anschuldigungen machen darf, wenn der Beschuldigte es nicht mitbekommt und sich dann dagegen verteidigen kann? Gibt es dieses Gesetz in Amerika denn wirklich oder war das nur in diesem Film jetzt so?

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich habe den Film gestern auch gesehen. Auch ich habe mich an der Stelle ein wenig gewundert, dass der Beschuldigte dann auch seine Aussage machen durfte, und das dann auch noch von den Opfern. Für mich hat es sich auch so angehört, als sei es dort Gesetz. Nur ob es nun wirklich so ist, weiß ich nicht.

Ich finde es in solchen Fällen nicht in Ordnung, wenn der Beschuldigte davon weiß, dass sich in dem Fall die Mobbingopfer beschweren. Das sollte schon diskret gehalten werden, es soll also alles hinter dem Rücken geschehen. Ich denke einfach, dass man so einer Rache des Beschuldigten aus dem Weg gehen kann. Wenn man es allerdings an die große Glocke hängt, und er davon mit bekommt, dann ist es eigentlich schon vorprogrammiert, dass er sich dafür rächen wird. Und das ist ja auch in dem Film passiert.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich kenne weder den Film noch kann ich mir die Szene vorstellen. Aber ein "Gesetz" kann das kaum sein, weil gerade im Rahmen eines Opferschutzes niemand gezwungen werden kann, im Beisein seines Peinigers, über die erlittenen Qualen und Demütigungen sprechen zu müssen. Für mich hört sich das eher so an, als hätte es bei der Übersetzung/Synchronisierung des Films Fehler gegeben. Ob ein "Richter" (oder wer auch immer über Konsequenzen aus beschwerden entscheiden kann - hier also der Lehrer oder Rektor) dann den Beschuldigten dazu befragt (was vernünftig wäre), liegt in dessen Ermessen. Ebenso wie es in dessen Ermessen liegt, das gehörte nicht ernst zu nehmen.

Das hier geschilderte hat ja eigentlich nichts mit dem "beschweren hinter dem Rücken" zu tun. Hier wird schlicht Hilfe gesucht und das geschieht eigentlich immer bei einer "höheren Instanz", von der man sich Hilfe verspricht und von der anzunehmen ist, dass diese Person dann auch Einfluss hat, gegen das Beschwerdeobjekt vorzugehen. Es wäre absurd zu verlangen, dass ein Schüler dem das Pausengeld unter Gewaltandrohung abgepresst wurde, den Räuber im Anschluss auffordert, mit zum Rektor zu gehen, weil es um die "Beschwerde über den eben begangenen Überfall" geht.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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