Elternsprechtag - Kinder mitnehmen?

vom 30.05.2012, 22:00 Uhr

Als ich noch Schülerin war, mussten entweder meine Schwester oder ich mit zum Elternsprechtag. Wir gingen zur gleichen Realschule, und so konnte meine Mutter uns beide "abarbeiten", was auf der einen Seite praktisch war, so konnten wir alles auf einmal abarbeiten, auf der anderen Seite musste meine Mutter zu noch mehr Lehrern an diesem Tag wie andere Eltern.

Bei uns an der Schule hingen an jeder Klasse Listen aus, wo sich die Eltern dann für ein Gespräch eintragen konnte. Wir Kinder mussten unserer Mutter dann helfen, schneller die Klassenräume zu finden, damit sie noch einen Platz auf dieser Liste ergattern konnte.

Ich fand diese Elternsprechtage immer sehr anstrengend, erst abhetzen um noch auf der Liste zu stehen, und dann immer ewig lange vor den Klassen warten, weil sich kaum einer an die 10 Sprechzeiten hielt. Bei manchen Lehrern bin ich mit rein gegangen, weil ich wusste, dass sie einiges "vom Stapel" lassen würden.

Bei meinen Kindern ist der Elternsprechtag etwas anders strukturiert. Sie bekommen einen Zettel von den Klassenlehrern mit, auf denen man eine Wunschuhrzeit schreiben kann, die aber meistens sowieso nicht frei ist, dann geht man zur Schule, und der Klassenlehrer erläutert, wie die Kinder in den einzelnen Fächern so stehen und was es halt sonst noch so zu bereden gibt. Wenn eins von den Kindern gravierend schlecht in einem Fach ist, oder es sonstige Probleme gibt, gibt es noch ein gesondertes Gespräch mit dem Fachlehrer. Das ganze ist zwar stressfreier, aber man hat leider keinen Kontakt zu den einzelnen Lehrern mehr, was mir weniger zusagt. Meine Kinder nehme ich an diesem Tag nicht mit, außer wenn sie unbedingt möchten.

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» Wennie4 » Beiträge: 1754 » Talkpoints: 6,72 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



@hennessy221, auf Elternabenden ist die gesamte Elternschaft der Klasse eingeladen nicht nur ein Elternpaar. Hier geht es um allgemeinere Themen. Bei Elterngesprächen sind nur ein oder mehrere Lehrer anwesend (meist aber nur der Klassen- oder Fachlehrer) und die Eltern des Kindes. Dort geht es dann speziell um das Kind der Eltern, weil solche Details möglichst nicht vor der gesamten Elternschaft besprochen werden sollten. Hier werden dann in der Regel die Lernfortschritte des Kindes thematisiert, aber auch andere Dinge die Schule betreffen. Daher ist es bei solchen Gesprächen gar nicht mal so abwegig, dass da auch das Kind anwesend sein könnte.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Zu meiner Schulzeit gab es eigentlich kaum solche Elternsprechtage. Wenn, dann waren diese eher in den tieferen Klassenstufen bis ungefähr zur siebten Klasse. Danach gab es so etwas eigentlich nicht mehr.

Meine Eltern sind dort eigentlich immer hingegangen. Kinder wurden dort meines Wissens aber nicht erwünscht. Man möchte als Lehrer ja die Eltern der Kinder kennenlernen und vielleicht mit diesem über eventuell aufgetretene pädagogische Probleme sprechen.

Die Kinder sind meistens so jung, dass sie es überhaupt nicht verstehen würde und sich eher angegriffen fühlen, wenn der Lehrer den Eltern so etwas dann erzählt. Eine wirkliche Motivation ist das meiner Meinung nach nicht für das Kind und deshalb würde ich auch mein Kind nicht mit nehmen.

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



hennessy221 hat geschrieben:Zu meiner Schulzeit gab es eigentlich kaum solche Elternsprechtage. Wenn, dann waren diese eher in den tieferen Klassenstufen bis ungefähr zur siebten Klasse. Danach gab es so etwas eigentlich nicht mehr.

Bis zum 18. Lebensjahr der Kinder müssen Elternsprechtage stattfinden. Das steht in der Schulverordnung des Schulministeriums. Denn die Eltern MUSS man darüber informieren, wie die Kinder in der Schule stehen und ob es Probleme gibt. Diese Elternsprechtage hatte meine Tochter im Gymnasium bis sie 18 war und auf Wunsch der Kinder auch noch danach. Auch bei meinem Sohn in der Hauptschule und in der Realschule waren die Elternsprechtage Pflicht.

Warum sollte ein Kind das nicht verstehen und sich angegriffen fühlen. Es ist durchaus schon der Fall gewesen, dass Eltern nach hause kommen, den Kindern erzählen, was der Lehrer gesagt hat und die Kinder sagten, dass das nicht stimmt. Warum sollte man dann den Lehrer und die Kinder nicht gleich damit konfrontieren?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Vielleicht weil die eigenen Eltern es den Kindern besser erklären können. Ich würde es auf jeden Fall besser finden, wenn die Eltern dort alleine mit dem Lehrer sprechen können. Meine Eltern waren zwar öfters auf solchen Abenden haben mir dann aber nie viel darüber erklärt. Meine Eltern sind beides Pädagogen und ich denke schon, dass sie dies bewusst gemacht haben.

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


@hennessy221: Du verwechselst da den Elternabend, der für die Dinge gemacht wird, die allgemein besprochen werden, wie Klassenfahrten, organisatorische Dinge, Klassenkasse usw. und die Elternratswahl und die Elternsprechtage, die dafür sind, die Noten zu besprechen, das Verhalten usw. Und das geht das Kind auf jeden Fall auch was an. Elternsprechtage und Elternabende sind ein großer Unterschied und da sollte man auch einen Unterschied machen, ob man die Kinder mit nimmt. Aber dass, was die Kinder auch was angeht, sollte auch mit den Kindern gemeinsam besprochen werden.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Diamante hat geschrieben:@hennessy221: Du verwechselst da den Elternabend, der für die Dinge gemacht wird, die allgemein besprochen werden, wie Klassenfahrten, organisatorische Dinge, Klassenkasse usw. und die Elternratswahl und die Elternsprechtage, die dafür sind, die Noten zu besprechen, das Verhalten usw. Und das geht das Kind auf jeden Fall auch was an. Elternsprechtage und Elternabende sind ein großer Unterschied und da sollte man auch einen Unterschied machen, ob man die Kinder mit nimmt. Aber dass, was die Kinder auch was angeht, sollte auch mit den Kindern gemeinsam besprochen werden.


Ich dachte dieses Thema geht darum, ob man die Kinder mit zu einem solchen Elternsprechtag nehmen sollte oder nicht. Nun wie ich bereits erwähnt habe, haben meine Eltern mich nie mitgenommen. Sie waren allerdings schon öfters auf solchen Elternsprechtagen, weil ich mich in der Schule früher nicht immer ganz korrekt verhalten habe.

Dennoch wurde ich nie mitgenommen. Meine Lehrer haben dann eben mit meinen Eltern, die ebenfalls Pädagogen sind, über mich diskutiert und darüber gesprochen, weshalb ich mich dementsprechend korrekt oder unkorrekt verhalte.

Ich kann verstehen, dass man bei einem solchen Gespräch das Kind nicht dabei haben möchte. Meistens sind die Kinder dann ja noch nicht volljährig und verhalten sich vielleicht nicht so erwachsen, was Kritik angeht.

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ein Bekannter, der Lehrer an einer Mittelschule (ehemals Hauptschule) ist, befürwortet es sogar, dass die Kinder jeweils mit zum Termin beim Elternsprechtag kommen. Er spricht zunächst die für ihn und die Eltern relevante Themen an, wozu sich das Kind dann auch äußern kann. Zudem bekommt das Kind dann auch mit, was es vielleicht besser machen kann.

Er macht das eigentlich schon immer so und ist bisher damit auch immer recht gut gefahren. Die Eltern bzw. die Schüler haben das Angebot zwar nicht immer angenommen und sind mitgegangen, aber wer eben möchte, darf auch hören, was der Lehrer zu sagen hat.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Meine Eltern haben mich damals immer mit zum Elternsprechtag mitgenommen, genauso wie meine ehemaligen Klassenkameraden auch mit ihren Eltern zum Elternsprechtag gegangen sind. Zum Elternabend allerdings durften dann wirklich nur die Eltern weil ja auch die Elternpflegschaft gewählt wurde und nicht Noten der Kinder das Thema war. Beim Elternsprechtag wird ja die Leistung der Schüler besprochen und da das ja auch mich als Schüler direkt betroffen hat, haben meine Eltern mich daher auch immer mit zum Elternsprechtag mitgenommen, so wie es wie gesagt auch meine Klassenkameraden mit ihren Eltern erlebt haben. Ich glaube dass es auch vollkommen normal und in Ordnung ist, wenn man als Kind mit seinen Eltern dort hingeht.

» HelloKitty34 » Beiträge: 1651 » Talkpoints: 53,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


An meiner Schule und in ganz Hamburg heißt das nicht mehr Elternsprechtag, sondern Lernentwicklungsgespräch. Und das macht eigentlich schon deutlich worum es geht, um die Lernentwicklung des Kindes. Im Schulgesetz steht ausdrücklich drin, dass die Anwesenheit der Kinder erwünscht ist, an meiner Schule müssen sie sogar dabei sein.

Es geht hier um die Leistung des Schülers, also sollte er es auch hören. Sollte es Teile geben, die man nur mit den Eltern besprechen möchte, kann das Kind kurz rausgehen. Die Eltern fanden das ausnahmslos gut und haben sich sehr positiv dazu geäußert.

» Anjwin » Beiträge: 360 » Talkpoints: 0,89 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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