Sich Dinge vornehmen und nicht umsetzen trotz Freizeit
Wenn ich ein paar Tage Zeit habe, in denen ich nicht lernen muss, nicht viel im Haushalt machen muss und mich nicht mit Freunden verabredet habe, nehme ich mir immer eine Menge vor abgesehen vom Ausschlafen. Leider schaffe ich davon immer nur einen Teil, obwohl ich die Zeit dazu hätte. Ein aktuelles Beispiel wäre bei mir Sport zu treiben. Da ich zurzeit kein Auto zur Verfügung habe und mein Fitnessstudio eine halbe Stunde mit dem Auto entfernt liegt, nehme ich mir seit Tagen vor, als Ersatz endlich mal wieder meinen Stepper zu benutzen. Obwohl ich schon mit einer halben Stunde auf dem Stepper ganz zufrieden mit mir wäre, kann ich mich nicht dazu aufraffen. Stattdessen versacke ich mal wieder bei Talkeria. Ganz schön ärgerlich, schließlich hätte ich die Zeit dazu!
Kennt ihr das Gefühl, nichts oder nicht genug von dem zu unternehmen, was ihr euch vornehmt, obwohl ihr die Zeit dazu hättet? Wie erklärt ihr euch das?
Ich kenne es auch von mir, gerade wenn es um sportliche Aktivitäten geht, die ich mit vorgenommen habe. Dabei geht es bei mir dann weniger um die Zeit, sondern mehr um den inneren Schweinehund, den ich erst mal überwinden muss, um endlich mit dem Sport zu beginnen. Außerdem finde ich dann zwischenzeitlich wieder viele andere Dinge, die wichtiger sind als das, was ich mir vorgenommen habe, so dass ich am Ende dazu wieder nicht komme, alles zu machen, was ich eigentlich vorhatte.
Wenn man sehr viel zu tun hat und wenig Freizeit, denkt man sich, dass man diese optimal nutzen müsste, wenn man sie denn mal hat. Ich habe mir früher auch immer dies und das vorgenommen, wenn ich wusste, dass die Kinder für einen Nachmittag bei ihrer Oma waren. Wenn es dann aber so weit war und ich meine Aktivitäten hätte starten können, habe ich meistens erst einmal angefangen, Zeitung zu lesen. Dann habe ich den Fernseher angemacht, schließlich habe ich mir gedacht, dass ich ja auch mit dem Sport oder dem Aufräumen oder den anderen Dingen, die ich mir vorgenommen hatte, ein anderes Mal anfangen könne.
Mittlerweile denke ich mir, dass man diese Zwischenpausen, an denen man nichts tun MUSS, wirklich zur Muße braucht. Man sollte sich gar nichts vornehmen, sondern einfach die Seele baumeln lassen. Das braucht man auch ab und zu und ist keine verschwendete Zeit. Aus diesen Zuständen des sinnlosen herum hängen entstehen manchmal ganz neue Ideen und Energien, so ist es zumindest bei mir.
Ich kenne solche Situationen auch. Allerdings nicht beim Sport, sondern bei allgemeinen Sachen. Ich nehme mir öfters vor, dass ich meine Schulsachen mal wieder so richtig sortiere. Also die ganzen Blätter einordne, meine Hefte schön schreibe und so weiter. Oder das ich meinen Schrank ordne. Wintersachen raus und meine ganzen T-Shirts und so weiter zusammenlegen. Allerdings komme ich nie dazu, da ich den ganzen Tag unterwegs bin und wenn ich zu hause bin, dann muss ich Hausaufgaben machen, essen und duschen. Wenn ich dazwischen noch freie Zeit habe, dann nutze ich die, um mit meiner kleinen Schwester zu spielen, ein bisschen Saxophon zu spielen oder um einfach zu entspannen. Dann spiele ich eine Runde Playstation 3 oder gucke Fernsehen.
Das kenne ich auch nur zu gut. Ich nehme mir eigentlich für jeden Tag etwas vor, was ich gerne erledigen möchte. Und am Tag davor, bin ich auch noch voller Elan, und freue mich auch ein wenig, diese Aufgaben zu erledigen.
Doch ist der Tag dann gekommen, schaffe ich eigentlich nie die Aufgaben, die ich mir vorgenommen habe. Ich denke dann immer, dass ja noch genug Zeit ist, und man es langsam angehen kann. Und so geht es dann eben über den Tag manchmal weiter, sodass ich am Ende des Tages nicht alle Aufgaben machen konnte. Manchmal denke ich mir einfach: "Was du heute kannst besorgen, verschiebe ruhig auf morgen".
Ich brauche manchmal auch einfach jemanden, der mich daran erinnert, auch an die Zeit, dass man es ansonsten nicht schafft. Und bin ich dann einmal bei der Sache, dann läuft es auch wunderbar. Nur muss ich eben einen kleinen Ruck bekommen.
Ich kenne solche Situationen auch nur zu gut. So geht es mir meist am Wochenende oder wenn ich Urlaub habe. Ich nehme mir etwas vor und kann mich dann nicht aufraffen. Ich denke es hängt damit zusammen, wie viel Uhr man aufsteht. Denn wenn man erst einmal lange schläft, ist man sowieso schon meist demotiviert. Deswegen stelle ich mir an Tagen, an denen ich wirklich was machen will den Wecker auf acht Uhr. Dann habe ich genug Zeit für meine Pläne und es bleibt noch Zeit für ein kleines Schläfchen. Wenn ich später aufstehe bin ich schon nach einigen Stunden demotiviert, zum Beispiel um weiter aufzuräumen. Dann lege ich mich auch noch einmal hin und habe dann an dem Tag nichts geschafft.
Ich denke das kommt einfach daher, dass einem die Struktur im Tag fehlt. Wenn ich etwa etwas vorhabe, ist das bei mir meistens so, dass ich genau weiß, um die Uhrzeit musst du da hin, dann kannst du dies und jenes machen bevor du wieder da oder dort hinmusst. Da ich mir die Dinge dann so plane, dass sie schon nahezu auf eine bestimmte Uhrzeit festgelegt sind, mache ich sie dann auch und folge so einem mehr oder minder geplanten Tag. Das kannte ich früher beispielsweise auch, wenn ich in die Schule gegangen bin, da konnte ich dann nach der Schule dieses oder jenes machen, wenn ich Zeit hatte und wenn ich schulfrei hatte, habe ich es trotz jeder Menge Zeit nicht gemacht, weil einfach keine Struktur im Tag war und man sich mit anderen Dingen beschäftigt hat.
Auch ich kenne das und meine, dass es in meinem Fall wohl der innere Schweinehund ist, der mich meine Zeit lieber vertrödeln lässt, die ich irgendwann vielleicht einmal in einem regelrechten Übermaß zur Verfügung habe, sodass ich mich hinterher wundere, was ich eigentlich getan habe, weil mir nichts Greifbares einfällt, aber meine freie Zeit eben scheinbar ungenutzt verstrichen ist. Das bedeutet allerdings nicht zwingend, dass ich nichts getan habe. Meistens fällt mir das, was ich in dieser freien Zeit unternommen oder erledigt habe, dann nach intensiverem Nachdenken doch noch ein, aber es handelt sich dann meistens wirklich um eher banale Dinge, die als Ergebnis nicht haben, dass ich irgendeinen Vorteil bemerke oder ein Weiterkommen feststellen würde, irgendwelche Fortschritte sehen könnte oder so etwas.
Besonders häufig habe ich dieses Problem, meine freie Zeit scheinbar ungenutzt verstreichen zu lassen, wohl eben jeweils dann, wenn ich mal einen freien Arbeitstag in einer Woche habe oder ein Feiertag ansteht, der ungünstig gelegen ist und eben wirklich nur einen freien Tag bedeutet, ohne, dass wenigstens ein weiterer an diesen anschließt. Diese Tage meine ich jeweils entsprechend ausnutzen zu müssen, denn zunächst hört sich ein ganzer Tag für mich doch nach viel Zeit an, die genutzt werden kann. Ich nehme mir dann nicht selten auch wirklich so einiges vor, schlafe allerdings aber erst einmal aus. Wenn ich aufstehe, lasse ich mir bei allem deutlich mehr Zeit als sonst, denn ich habe ja Zeit und das will ich auch ein wenig genießen können, wenn ich danach immerhin anpacken werde. Das Anpacken lässt dann aber auf sich warten und der Tag ist schneller vergangen als ich schauen kann. Zwar habe ich dann einiges erledigen können, aber nichts Greifbares getan. Das frustriert mich manchmal, aber ich stelle eben fest, dass ich mich zu dem, wozu ich mich nicht aufraffen kann, eben deshalb nicht aufraffen kann oder mir andere Dinge einfallen, die ich gerade wichtiger finde, weil ich auf diese vorgenommenen Punkte eigentlich wenig Lust habe. Der innere Schweinehund schlägt eben wieder zu.
Wirklich hilfreich finde ich da übrigens eine Was-ich-tun-sollte-Liste, die ich mir gerne vor solchen Tagen anfertige und auf der ich alle Dinge notiere, die ich an diesem Tag erledigen möchte. Es hilft mir, wenn ich vor mir sehe, was ich abhaken kann und was schon abgehakt ist und demnach noch vor mir liegt. Wenn man etwas taktisch klug sein will, schreibt man sich die weniger aufwendigen oder zeitintensiven Punkte an den Anfang seiner Liste, denn dann hat man gleich zu Beginn des Tages das vermeintliche Erfolgserlebnis, dass man schon so einiges geschafft hat. Mir hilft das jedenfalls sehr, obwohl ich eigentlich weiß, dass ich mich damit ein wenig selbst austrickse. Der mentale Effekt bleibt trotzdem erhalten und ich komme mir nicht faul vor, sondern aktiv. Und das motiviert mich dann wiederum und macht es mir deutlich leichter, auch die anderen Punkte auf meiner Liste noch anzugehen.
Was mir Spaß macht und worauf ich Lust habe, schreibe ich nicht auf eine solche Liste, denn diese Dinge drängen sich ohnehin doch immer wieder in den Vordergrund meines Denkens und ich kann mir sicher sein, sie jeweils nicht zu vergessen und ihnen auch keine geringere Bedeutung beizumessen. Aber ich kann mich mit Hilfe einer solchen Liste eben leichter am Riemen reißen und mir irgendeine Form von Leitlinie vor Augen halten. Erst die Pflicht, dann die Kür. Das funktioniert so wirklich ganz gut.
Dieses Problem ist eigentlich fester Bestandteil meines Lebens, leider. Ich bin ein Mensch, der Sachen wirklich auf dem letzten Drücker macht und dann auch nur, wenn sie wirklich dringend und notwendig sind. Damit verbinde ich vor allem die Schule. Ich bin kein Mensch, der aus der Schule kommt und direkt die Hausaufgaben macht. Sobald ich zu Hause bin, brauche ich erst einmal Abstand von der Schule, aber der Abstand wird immer zu lang. Ich nehme mir stets vor, die Hausaufgaben um 19 Uhr zu machen, aber meistens bin ich dann unterwegs oder schlafe noch ein bisschen, weil ich die Nacht über nicht lange geschlafen hab (die Begründung kommt gleich). Ich komme dann meistens erst dazu, dass ich meine Hausaufgabe um 23 Uhr anfange zu machen, je nach Länge, sitze ich dann manchmal sogar bis 3 Uhr Nachts daran, worüber ich mich dann am Ende ärgere, weil ich mir eigentlich vorgenommen habe, diese um 19 Uhr zu machen. Auch am Wochenende nehme ich mir oft vor, direkt am Freitag die Hausaufgaben zu machen, dass ich übers Wochenende Ruhe hab, aber letztendlich mache ich sie Sonntags um 23 Uhr.
Ein anderes Beispiel ist, dass ich mir eigentlich während der Schulwoche vornehme immer um 22 Uhr schlafen zu gehen, sodass ich mindestens 8 Stunden Schlaf habe. Aber daraus wird ebenfalls nicht, schon alleine, weil ich noch lernen muss oder Hausaufgaben zu tun habe. Manchmal läuft dann noch etwas Bestimmtes im Fernseher, sodass es meistens viel später als 22 Uhr wird, leider.
Ein letztes Beispiel, besteht vor Klausuren oder Tests. Ich nehme mir stets vor, schon Wochen früher zu lernen, damit ich nicht am Ende ein Tag vor der Klausur alles lernen muss und mein Kopf explodiert. Aber daraus wird nie etwas, ich kann mich erst dazu aufpäppeln, zu lernen, wenn ich am nächsten Tag eine Klausur schreibe und somit der Tag davor eine Pflicht ist zu lernen. Erst dann schaffe ich es zu lernen, habe aber meistens mit einem dicken Kopf zu kämpfen und es geht mir verdammt schlecht und ich brauche ständig Süßwaren. Auch bei Tests ist es so, es wird erst gelernt, wenn es schon richtig notwendig ist.
Ich erinnere mich, an meine Hausarbeit zu meinem Praktikumsbericht. Es wurden ca. 25 Seiten verlangt und dass ich dieses nie so wirklich hinbekommen habe, ist bei meiner Einstellung kein Wunder. Ich hatte insgesamt 4 Wochen Zeit, um 25 Seiten zusammen zu fassen. Hätte ich jeden Tag im Praktikum was über den Tag schon schriftlich verfasst, hätte ich es leichter gehabt, aber dem war nicht so. Ich habe wirklich die letzten 2 Tage mich an mein Praktikumsbericht gesetzt und musste in 2 Tagen 25 Seiten tippen, dazu wurden es 98 Seiten und nicht nur 25. Das waren lange Nächte, aber dann, wenn die Hausarbeit zur Pflicht wird, mache ich es auch, vorher schaffe ich es einfach nicht wirklich und ich weiß auch nicht richtig, wie ich das abschalten kann. Vielleicht kennt ja jemand Tipps, wie man sich dazu aufraffen kann, früher Sachen zu erledigen.
Ich denke, dass kennt fast Jeder. Bei mir ist es auch oft so, dass ich mir Dinge vornehme, aber diese dann wieder verwerfe, weil ich etwas anders im Kopf habe. Lediglich bei sportlichen Aktivitäten bleibe ich dann eigentlich immer recht standhaft und fahre momentan zum Beispiel oft mit dem Fahrrad, wenn ich Zeit dazu habe. Gerade unschöne Sachen werden bei mir oft in den Hintergrund gedrängt.
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