Sich Dinge vornehmen und nicht umsetzen trotz Freizeit

Ich erkläre mir das so, dass dir die Sportart anscheinend keinen wirklichen Spaß macht und du dir die Sportstätte nicht gut ausgewählt hast. Denn wenn man ein Fitnesstudio wählt, was man nur mit einem Auto erreichen kann, dann finde ich das schon sehr ungünstig und die Motivation wäre eher da, wenn man das Studio fußläufig erreichen könnte oder es in der Nähe von der Arbeit oder einem Ort ist, wo man sich täglich aufhält. Und wenn dir der Sport wirklich Spaß machen würde, dann würdest du sicherlich auch hingehen und auch auf das Fahrrad oder den Bus ausweichen. Und einen Stepper habe ich zwar auch, aber das ist doch langweilig und öde, so ganz alleine darauf herum zu hampeln.

Ich kenne das von mir eigentlich eher selten, aber du bist ja auch noch ziemlich jung und als ich in deinem Alter war, kannte ich das auch. Man muss eben schauen, dass man sich selber überlistet und sich passende Gewohnheiten schafft. Es ist nämlich tausendmal einfacher, sich aufzuraffen und ins Schwimmbad zu gehen, wenn da die Freundin auf einen wartet oder mit der Freundin ein Probetraining bei einem Sportverein zu absolvieren (wozu man sich verabredet hat), als einfach sich vorzunehmen, auf dem Stepper herum zu turnen. Und wenn man das weiß, dann nimmt man sich das mit dem Stepper gar nicht vor, sondern sucht sich zum Sport treiben irgendwelche Alternativen, mit denen man sich überlisten kann.

Früher habe ich mir auch immer ständig etwas vorgenommen. Unter der Woche habe ich mir immer haufenweise Dinge für die Uni oder für die Schule vorgenommen, während ich in meiner freien Zeit auch eine ganze Liste mit Dingen hatte, die ich tun wollte. Ich wollte immer etwas Sinnvolles tun und mich hat es immer sehr beunruhigt, wenn eine Seite in meinem Terminkalender leer war. Immerhin wollte ich ja auch keine Zeit vergeuden, sondern diese so sinnvoll wie nur möglich nutzen.

Meistens habe ich mir vorgenommen, mir in meiner freien Zeit bestimmte Filme anzuschauen, die ich immer schauen wollte. Außerdem wollte ich Bücher fertig lesen, aufräumen oder auch Sport treiben. Jedoch war es dann meistens immer so, dass ich den ganzen Tag im Bett lag und mich gar nicht dazu aufraffen konnte, etwas zu tun, was ich mir vorgenommen hatte. Die Aussicht, mir einen Film anzuschauen, erschien mir dann auch wie eine Strafe, da ich manchmal einfach keine Lust hatte, irgendetwas zu tun. Da ich somit jedoch wieder nichts geschafft hatte, was ich mir vorgenommen hatte, fühlte ich mich danach richtig schlecht und auch faul.

Mittlerweile nehme ich mir gar nichts vor, was mit meiner Freizeit zu tun hat. Immerhin muss ich so viele Sachen für die Uni erledigen, dass ich einfach froh bin, wenn ich einen freien Tag nur für mich habe. Da möchte ich dann nicht auch noch Pflichten haben. Deshalb tue ich das, worauf ich Lust habe und früher oder später schaffe ich auch immer das, was ich gerne schaffen würde. Somit mache ich mir auch selbst keinen Druck und ich brauche auch kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn ich nicht geschafft habe, was ich mir vorgenommen habe. Immerhin dient die Freizeit ja auch dazu, zu entspannen und da ist es wirklich schwachsinnig, sich selbst so viele Pflichten zu setzen. Immerhin sollte Freizeit ja auch noch Spaß machen und nicht lästig sein.

Gerade wenn es draußen kalt ist, dann bin ich auch manchmal zu faul mich einfach auf zu raffen und bestimmte Sachen zu machen. Ich denke, dass man sich eben auch leicht ablenken lässt, wenn man eine bestimmte Sache nicht so gerne macht. Man macht eben leichter Sachen, die auch Spaß machen und muss sich für manche Sachen eben mehr überwinden.