Wie von Kleinkind verabschieden?
Es gab schon mal einen Thread ob ihr euren Kindern immer „ Auf Wiedersehen“ sagt, wenn ihr so woanders lasst. Nun frage ich mich aber wie ihr euch genau verabschiedet.
Heute bleibt meine Tochter für 2 Stunden bei den Großeltern und ich würde mich eigentlich schon gerne verabschieden. Jedoch weiß ich, dass meine Tochter dann weinen wird, wenn ich weggehe und sie das sieht. Wenn ich nun einfach verschwinde, habe ich aber irgendwo Angst, dass sie mich sucht und eben nicht findet. Ich weiß nicht so recht wie ich mich nachher von ihr verabschieden soll und wüsste gerne, wie ihr das bei euren Kindern gemacht habt.
Habt ihr sie eventuell verabschiedet und seid dann irgendwann gegangen, bzw. habt noch ein wenig gewartet? Seid ihr komplett ohne ein Auf Wiedersehen gegangen? Wie habt ihr das gemacht und wie haben die Kinder dies „verkraftet“? Meine Tochter ist 16 Monate und ich finde es nun recht schwer richtig zu entscheiden ob ich mich bei ihr verabschiede oder nicht und wie ich dies in Angriff nehmen soll.
An deiner Stelle würde ich mich auf jeden Fall von deiner Tochter verabschieden, auch wenn sie dann anfängt, zu weinen. Denn so kannst du versuchen, ihr zu erklären, warum du weg bist. So wie es aussieht, wird sie deine Abwesenheit über zwei Stunden sowieso bemerken. Entweder sieht sie, wie du fährst oder deine Tochter sucht die ganze Wohnung ab und findet dich nicht. Du musst auf jeden Fall weg und egal wie du auch verschwindest, deine Tochter wird weinen müssen. Deswegen solltest du dich bei ihr verabschieden, damit es für sie zumindest etwas erträglicher wird und sie dein Verschwinden auch verstehen kann.
Bei meinen Kindern war ein kurzes knappes "Tschüss bis gleich, Mama kommt gleich wieder" genug. Sie kannten es auch nicht anders, weil ich denke, dass gerade lange Zeremonien die Kinder erst Recht aufwiegeln und sie sich dann hineinsteigern. Konsequenz ist dabei eigentlich auch alles. Wenn sie anfängt zu weinen, wird sie sich auch wieder beruhigen. Sie wird schnell merken, dass es so schlimm ohne die Mama gar nicht ist.
Viele Mamas denken, dass ohne sie die Welt unter geht und das Kind dann völlig verzweifelt ist. Aber das stimmt nicht. Kinder gewöhnen sich auch schnell daran, dass jemand anderes da ist, der auf sie aufpasst und sie nicht alleine sind. Sage einfach Tschüss und sage, dass du gleich wieder kommst. Lass dich durch ihre Tränen nicht erweichen und drehe dich nicht um. Die Großmutter wird das Kind schon trösten. Das mag hart klingen. aber anders wirst du es nie schaffen. Dir tut das mehr weh als dem Kind.
Verabschieden musst du dich auf jeden Fall. Du wirst es dir sonst nie verzeihen, wenn sie dich sucht oder was passiert, dass sie sich nicht mehr von dir verabschieden kannst oder du dich von ihr. Auch das klingt hart, ist aber alles schon vorgekommen.
Sobald du außer Sichtweise sein wirst, wird sich deine Tochter auch beruhigen. Oftmals nehmen auch Kinder eine Erklärung an, so dass man ihnen sagt, dass man arbeiten geht. Damit können sie auch in dem Alter schon was anfangen. Die meisten Kinder, welche ich dabei in dem Alter erlebt habe, haben eben kurz geweint und bis Mama oder Papa dann im Auto waren, hatten sie sich schon beruhigt und sie haben eben noch mal am Fenster gewunken, wenn man dann losgefahren ist.
Da deine Tochter diese Situation bisher nicht kennt, wäre es sinnvoll, wenn ihr vor deinem Abschied noch beginnt etwas zu spielen. Also mit den Großeltern zusammen. Nach wenigen Minuten erklärst du dann eben, dass du jetzt mal einige Zeit zur Arbeit musst, verabschiedest dich recht kurz bei deiner Tochter und gehst. Aber dann auch wirklich gehen und nicht noch mehrmals an der Tür schauen. Denn oftmals ziehen die Eltern die Verabschiedung unnötig in die Länge, bis dann ein Kind wirklich beginnt zu weinen.
Meine Schwester hat ihre kleine Tochter auch bereits einige Male bei mir gelassen. Beim ersten Mal ist sie einfach gegangen ohne Auf Wiedersehen zu sagen, das Kind war so in das Spiel mit mir vertieft, dass es gar nicht merkte, dass die Mutter weg war. Als diese nach 1,5 Stunden wiederkam wurde sie nicht mal besonders schmerzlich vermisst.
Beim nächsten Mal fiel es der Mutter schwerer einfach zu gehen und sie verabschiedete sich ausgiebig von ihrem Kind. Dieses fing aber sofort an zu weinen und es dauerte auch eine ganze Zeit bis es sich wieder beruhigte. Während dem ganzen Aufenthalt bei mir kam immer wieder die Frage nach der Mama und so richtig glücklich war die Kleine nicht. Umso größer war die Freude, als die Mama schließlich wieder da war.
Aus diesem Grund fand ich es besser, sich nicht zu verabschieden. Andererseits muss die Kleine auch lernen, dass Mama nach der Verabschiedung bald wieder kommt. Ich würde wahrscheinlich Tschüss sagen, noch einige Minuten bleiben und dann gehen, ohne großes Theater zu machen. Ich wünsch dir viel Glück, aber das bekommt ihr schon hin. Und selbst wenn sie weint, so wird sie sich sicher auch von der Oma beruhigen lassen.
Mein Sohn war im ersten Jahr eigentlich ausschließlich bei uns. Ich hatte auch ein Jahr Elternzeit beantragt und daher war es wirklich kein Problem. Als er dann ein wenig älter war, musste ich auch wieder arbeiten gehen und da kam es auch schon mal vor (wenn auch selten), dass mein Mann ebenfalls arbeiten musste und somit hatten wir gar keine andere Wahl, als unseren Sohn zu meiner Mutter zu geben. Mein Sohn ist wirklich sehr anhänglich und es war anfangs schon ein großes Problem, dass ich weggegangen bin. Ich habe mich aber jedes Mal von ihm verabschiedet, auch wenn dabei sehr oft Tränen geflossen sind. Aber er hat sich dann auch daran gewöhnt. Mein Sohn war damals etwa im selben Alter wie deine Tochter.
Ich habe das dann auch immer so gehandhabt, dass ich meinem Kleinen kurz Tschüss gesagt habe. Ich habe versucht zu erklären, dass ich nun zur Arbeit muss und dass ich bald wieder da bin. Dann habe ich ihm schnell einen Kuss gegeben und bin gegangen. Er hat dann geweint und es tat mir dann auch echt im Herzen weh, aber er hat sich dann auch recht schnell wieder beruhigt, wie mir meine Mutter erzählt hat. Spätestens nach fünf Minuten hat er dann weiter gespielt und es war kein Thema mehr, dass ich weg war. Diese Phase hatte er aber auch schon bei seinem Vater. Als ich zur Arbeit musste, hat er auch immer geweint, obwohl Papa daheim war. Kaum war ich aus der Tür, hat er sich aber sofort wieder beruhigt und seelenruhig mit seinen Sachen gespielt. Manche Kinder haben auch Verlustangst - das ist in dem Alter auch normal, wie ich finde. Sich einfach so weg zu schleichen, halte ich für keine allzu gute Lösung und das hätte ich auch irgendwie nicht übers Herz gebracht.
Meiner Meinung nach ist es auch besser, wenn man sich nicht verabschiedet von einem kleinen Kind. Ich habe die Erfahrung mit dem Kind einer Freundin gemacht. Immer wenn sie sich ausgiebig von ihr verabschiedet hat, hat die kleine keine Ruhe gegeben und war sehr schwer zu beruhigen. Wenn ich mir allerdings mit ihr beschäftige und meine Freundin sich nur ganz kurz von ihr verabschiedet, bekommt sie es meistens gar nicht mit und es gibt weniger Probleme. Ich denke das es deswegen besser ist, wenn man sich nur kurz verabschiedet, sodass die Kinder das nicht so realisieren.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Kind in diesem Alter eine Ahnung davon hat, was arbeiten ist. Ich hatte diese Vorstellung erst irgendwann in der Grundschule, nachdem ich vorher dachte, wenn die Erwachsenen weg sind, dann um tanzen zu gehen und Spaß zu haben.
Ich finde aber schon, dass man Kinder daran gewöhnen sollte, dass man auch mal nicht da ist. Beim ersten Mal ist es natürlich eine Katastrophe, danach noch ganz ganz schlimm und irgendwann wird es zur Normalität. Geweint wird sowie werden am Anfang oder nicht. Und warum sollte man sich dann nicht verabschieden? Ich denke auch, dass Kinder lernen sollten, was Tschüß bedeutet und das Abschiede normal sind.
Warten würde ich nicht, sondern mich so verabschieden, wie das Kind sonst Verabschiedungen kennt, manche Kinder winken ja zum Beispiel immer. Dann sollte man aber konsequent gehen, sonst lernt das Kind vermutlich eher, dass schreien und weinen die Trennung verzögert.
Meine Nachbarin hat es nicht ertragen, dass ihre Tochter beim Abschied weint und deswegen hat sie sich nicht verabschiedet. Teilweise habe auch ich auf die Kleine aufgepasst und ich halte von dieser Methode genau gar nichts. Meine Nachbarin hat zwar das Weinen dann nicht mitbekommen, aber ich habe es immer total traurig empfunden, zu sehen, wie die Kleine dann auf einmal ihre Mama sucht und bemerkt, dass sie plötzlich nicht mehr da ist. Im Endeffekt hat es überhaupt nichts gebracht, weil sie dann erst recht zum Weinen begonnen hat und das vermutlich auch heftiger und länger, als wenn eine Verabschiedung gewesen wäre.
Ich habe das meiner Nachbarin auch gesagt, aber sie blieb bei der Methode. Sie selber hat es ja nicht mehr gehört, wenn sie dann so geweint hat. Bei meinem Sohn habe ich mich immer verabschiedet. Er hat dann auch öfters geweint, wenn ich weg gegangen bin, hat sich aber laut Aussagen derjenigen, die auf ihn aufgepasst haben, immer sehr rasch beruhigt. Mir ist das Weggehen am Anfang auch sehr schwer gefallen, eben weil man sich irgendwie nur schwer vorstellen kann, dass sie dann wirklich gleich aufhören. Meine Nachbarin hat in dieser Zeit übrigens auch nicht auf meinen Sohn aufgepasst, weil sie eben auch meinte, dass sie ihn nicht nimmt, wenn er weint, wenn ich weg gehe. Nun gut. Dann eben nicht.
Jedenfalls rate ich dir dringend, dass du dich verabschiedest! Das ist für dein Kind auf jeden Fall viel besser, als wenn es ständig Angst haben muss, dass du plötzlich nicht mehr da bist. Bei der Tochter meiner Nachbarin war es dann sogar so, dass sich die Kleine ständig umgesehen hat, ob die Mama eh noch da ist und nicht gegangen ist. Finde ich traurig, weil sie so das Vertrauen verloren hat, dass Mama da ist. Mein Sohn hat immer gewusst, dass ich da bin und wenn ich weg gehe, dann verabschiede ich mich auch bei ihm.
Es hat super geklappt und ich denke wir haben die für uns beste Lösung gefunden. Ich war einige Minuten noch mit dabei. Dann ist ihr Opa ein erstes Mal mit ihr rein um „was Gutes“ zu holen. Meine Tochter wollte sofort auf den Arm und ist mit ihm mit. Dort bekam sie dann einen Keks und kam wieder zu mir. Nach etwa 5 Minuten habe ich mich dann von ihr verabschiedet und sie gefragt ob sie mit dem Opa noch was „Gutes“ holen geht. Sie hat schnurstracks die Arme ausgestreckt und ist mit ihrem Opa noch einen kleinen Keks holen gegangen. In der Zeit bin ich dann gefahren.
Ich denke so war es für sie einfacher, weil sie mich nicht weggehen gesehen hat und wir konnten uns trotzdem richtig verabschieden. Sie hat nicht ein einziges Mal geweint und nur ein paar Mal „Mama“ gerufen. Aber alles hat ohne Weinen funktioniert und ich denke, dass war genau so richtig mit dem Verabschieden. Nach 2 Stunden hat unsere Maus sich dann aber umso mehr gefreut als die Mama endlich wieder da war.
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