Wie von Kleinkind verabschieden?

vom 27.05.2012, 10:10 Uhr

Und du meinst es ist eine gute Lösung, wenn sie mit Keksen abgelenkt wird? Dann lernt sie nämlich, dass sie bei Oma und Opa immer Süßkram bekommt, wenn die Mama wegfahren will. Das finde ich persönlich nicht so optimal, denn Kinder lernen ganz schnell so was auszunutzen. Und da Großeltern selten konsequent sind, wird sie dann auf Dauer mit Keksen voll gestopft, sobald sie nach dir weinen sollte.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Manchmal glaube ich, Lara2011, ohne nun persönlich zu werden, dass Du es Dir einfach schwer machst. Loslassen müssen sowohl Kind als auch Eltern mal, das steht auch gar nicht weiter zur Debatte und ich halte es schon für wichtig, dass man sich verabschiedet. Aber man muss ja nun nicht immer davon ausgehen, dass das Kleinkind weint und wenn, dann ist es ja dennoch gut aufgehoben. Die Beobachtungen, die hier gemacht wurden, kann ich auch bestätigen - selbst, wenn das Kind bei einer Verabschiedung weint, so ist es meist doch so, dass es sich recht schnell beruhigen lässt. Ich denke einfach auch, dass dies auch ein typisches Anzeichen für ein Austesten der Grenzen ist, denn, wenn Mama oder Papa auf das Weinen wirklich eingehen, wird es mit der Zeit immer schwieriger, zu gehen.

Eine Verabschiedung erachte ich schon für wichtig, aber ich denke, die Verabschiedung sollte eben doch kurz gehalten werden. Es tut beiden Seiten nicht so gut, wenn man sie künstlich hinauszögert, weil es dann im ersten Moment doch noch etwas mehr tut. Wenn man aber eine kurze, knappe Verabschiedung, vielleicht noch mit einer Umarmung, einen Kuss auf die Wange vornimmt, so ist es doch meist die bessere Alternative. Abschiedsrituale, die stundenlang dauern, können doch recht anstrengend und Kräfte zehrend sein.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


@Punktedieb; Bei uns gibt es kaum Süßigkeiten und somit ist es nicht schlimm, wenn es bei Oma und Opa mal einen Keks gibt. (selbst die sind aber Zuckerarm). Von daher finde ich das gar nicht schlimm. Und warum soll ich sie denn dann unnötig bei der Verabschiedung weinen lassen, wenn sie sich mit einem Keks vom Opa trösten lässt?

@steph: Wo mache ich es mir unnötig schwer? Das habe ich nicht so recht verstanden. Meine Tochter hat doch nicht geweint, hätte ich sie dazu zwingen sollen? So ganz verstehe ich deine Aspekte gerade nicht.

» Lara2011 » Beiträge: 1466 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Weil Kinder sehr schnell begreifen, was die Folge ihres Handelns ist. Deine Tochter wird also schnell ihre Großeltern dahingehend beeinflussen. Wenn ich weine, dann kriege ich einen Keks. Und das sollte nicht Sinn und Zweck sein, um das Weinen bei der Verabschiedung zu umgehen. Das Kind ablenken ist ja auch in Ordnung, aber eben nicht mit Lebensmitteln, gleich welcher Art.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich finde die Verabschiedung, so wie du sie nun gemacht hast, vom Prinzip her durchaus in Ordnung und gut. Der Opa kann ja auch durchaus "etwas Gutes" holen. Allerdings sehe ich das auch so, dass es eher kein Lebensmittel sein sollte, sondern vielleicht ein Lieblingsspiel von ihr. Wenn es etwas zum Essen sein soll, dann würde ich es derzeit zum Beispiel auch nett finden, wenn die Großeltern zum Beispiel ein Erdbeerbeet oder so haben und dann zeigt der Opa ihr eben eine reife Erdbeere, Gurke oder was auch immer und die Kleine darf sie dann pflücken und essen.

Das ist dann zwar auch mit Essen verbunden, wäre aber meiner Meinung nach durchaus eine Lösung, die in Ordnung ist. Die Kleine darf natürlich auch Kekse essen. Das ist schon in Ordnung. Da sehe ich eigentlich kein Problem. Aber es sollte eben nicht gerade in Verbindung mit dem Abschied gebracht werden. Das ist der Punkt

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


@Lara2011, ich meinte damit eigentlich, dass Du schon vor der eigentlichen Verabschiedung Dir zu viele Gedanken gemacht hast. Manchmal ist es besser, auch spontan auf etwas einzugehen und sich nicht darauf vorzubereiten, nicht alles im Leben ist planbar und das bezieht sich eben auch auf Kinder.

Was Punktedieb ansprach, ist mir auch noch durch den Kopf gegangen - da Du sicherlich auch während Deiner Ausbildung beziehungsweise auf der Fachschule für Sozialpädagogik auch das Thema der Konditionierung durchgenommen hast, könnte die Gefahr schon Dir bekannt sein, dass Deine Tochter eben einen Abschied immer mit etwas Süßem verbindet.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Spätestens wenn das Kind in die Krippe geht, wird man einen richtigen Abschied, wo das Kind mitbekommt, dass die Mutter geht, nicht verhindern können und das wird auch als pädagogisch wichtig empfunden, auch wenn die meisten Kinder da weinen.

Man muss sich aber klar sein, dass das Weinen, wie intensiv es auch sein mag, in der Regel umgehend verstummt, sobald die Mutter außer Sichtweise ist. Es mag Kinder geben, auf die die Regel nicht zutrifft, aber bei meinen war es immer so. Das Weinen war wohl eher der Versuch, ob einen die Mutter nicht doch wieder mitnimmt. Nach wenigen Minuten haben meine Kinder dann angefangen, zu Spielen und aller Abschiedsschmerz war vergessen.

Ich glaube, gerade bei der Bringsituation machen viele Eltern den Fehler, dass sie selbst zu zögerlich sind und dann den Abschied in die Länge ziehen, weil sie selbst ein schlechtes Gewissen haben. Das Kind merkt die Unsicherheit der Eltern und das kann ein intensiveres Weinen sogar begünstigen. Lieber noch einmal eine Umarmung, ein Küsschen, etc. und dann aber wirklich gehen und nicht noch wie angewurzelt stehen bleiben und warten, bis das Kind aufhört, zu weinen, denn das wird dann zu 99% eben nicht der Fall sein und alles wird nur noch unnötig erschwert.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich habe mir da in der ersten Zeit in der Krippe auch etwas Gedanken gemacht, aber ganz ehrlich: so viel Brimborium gab es bei uns nie. Ich habe mich immer von meinem Kind kurz und schmerzlos mit einem "Tschüss bis gleich" oder ähnlich verabschiedet. Ab und an gab es Tränen, aber nach Aussage aller Bezugspersonen in der Kita und auch der Großeltern war das immer nur von sehr kurzer Dauer. Und auch dieser Abschiedsschmerz hat sich dann schnell gegeben.

Ich denke, dass Du Lara2011, einfach auch mal anfangen solltest, die Trauer und zum Teil sicher auch Wut Deiner Tochter auszuhalten. Das ist nicht einfach - ganz klar, aber das gehört dazu! Und das ist auch für Deine Tochter nicht unwichtig, dass sie selbst lernt mit diesen Emotionen umzugehen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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