Bettelnde Frau auf Diskounter Parkplatz ....

vom 26.05.2012, 22:08 Uhr

Am Donnerstag habe ich meinen Wocheneinkauf gemacht. Als wir aus dem Laden rauskamen sahen wir eine junge Frau, die eigentlich nicht so aussah, als ob sie betteln müsste. Markenklamotten und ein gepflegtes Aussehen, frisch gefärbte Haare ohne Ansatz, viel Piercing Schmuck und auch schöne aber auffällige, bestimmt keine billigen Tattoos. Die Frau sprach jeden an, der aus dem Laden kam und hielt einen Beutel auf.

Dann kam sie auch zu uns und fragte meinen Mann und mich ob wir etwas zu Essen für sie hätten. Mein Mann schaute mich an und meinte dann, dass jeder für sein Geld arbeiten müsste und sie es doch mal damit versuchen sollte. Er und ich haben ihr nichts gegeben, weil wir dass, was wir im Wagen hatten auch haben mussten und nicht mehr gekauft haben, als was auf dem Zettel stand.

Ehe wir eingepackt haben, ging sie dann auch noch zu anderen Leuten und dort bekam sie auch Sachen. Dann ging sie wie selbstverständlich in eine Ecke, wo ein Fahrrad stand und hängte 4 gefüllte Einkaufstaschen dran, die neben dem Fahrrad standen und fuhr weg. So wie es aussah hat sie sich 4 prall gefüllte Einkaufstaschen erbettelt.

So etwas habe ich noch nie erlebt. Dass Menschen da standen, die wirklich aussahen, als ob sie das Betteln nötig hatten oder auch Menschen, die Kinder dabei hatten, habe ich schon manchmal gesehen. Aber diese Frau wirkte im Nachhinein noch unverschämter als in dem Moment, wo sie bettelte.

Wie findet ihr solche Betteleien? Hättet ihr was gegeben? Wenn ja, hättet ihr euch im Nachhinein geärgert, dass ihr was gegeben hättet? Schließlich muss man für sein Geld ja wirklich hart arbeiten und da hat man ja nicht unbedingt auch was übrig, was man einfach "spenden" kann. Ich hatte überlegt, dass ich ihr vielleicht was Kleingeld gebe, als mein Mann sie doch ein wenig krass abblitzen lies. Aber im Nachhinein war ich froh, dass ich es nicht gemacht habt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich denke, dass ich der Frau wohl auch nichts gegeben hätte, vor allem, wenn sie wirklich nicht so aussah wie eine Bettlerin. Ich bin mittlerweile eigentlich komplett dazu übergegangen, Bettlern gar nichts mehr zu geben, weil ich einfach nicht einschätzen kann, wer wirklich bedürftig ist. Wenn ich ihr aber etwas gegeben hätte und hinterher die Beobachtung gemacht hätte, dass sie mit ihrem Fahrrad und vier gefüllten Einkaufstaschen den Parkplatz verlassen hat, hätte ich mich schon sehr geärgert, dass ich darauf reingefallen wäre.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Natürlich muss sich jeder Mensch sein Geld selber erarbeiten, aber man kann ja nie wissen, was einem Menschen passiert ist, dass er betteln geht oder Flaschen aus Mülleimern zieht. Ich glaube so etwas macht keiner, wenn er es nicht unbedingt tun muss, weil ihm schlichtweg keine andere Wahl bleibt.

Der Frau hätte ich jedoch auch nichts gegeben, da sie ja sehr gepflegt aussah. Da gibt es offenbar andere Menschen, die mit viel weniger auskommen müssen. Zudem finde ich es schon sehr dreist, sich stolze vier Einkaufstüten zu erbetteln. Denn ich bin mir sicher, dass von diesen Lebensmitteln ein gutes Stück weggeschmissen wird, da das für eine Frau einfach zu viel ist!

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» Synchro » Beiträge: 1641 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich gebe bettelnden Leuten grundsätzlich nichts, bis auf sehr wenige Ausnahmen, zum Beispiel einzelne Obdachlose, die ich vom Sehen her schon kenne. In unserer Stadt betteln in der Bahnhofsgegend im Moment sehr viele Leute, die echte oder unechte Verletzungen haben, teilweise stehen sie mit Kindern da. Wenn sie die Polizei sehen, verschwinden sie schnell, angeblich kann die Polizei auch nicht viel dagegen machen. Diese Leute werden morgens mit Autos zu ihren Bettelplätzen gebracht und abends wieder eingesammelt. Ihr erbetteltes Geld müssen sie abgeben. Mir tun diese Leute zwar Leid, aber wenn ich ihnen etwas gebe, haben sie ja nichts davon.

In unserer Stadt muss niemand betteln, es gibt viele Tafeln, wo die Leute Essen und andere Dinge bekommen. Sie bekommen auch ein warmes Mittagessen, wenn sie möchten. Meine Freundin arbeitet bei so einer Tafel ehrenamtlich und bringt uns manchmal Reste mit, die sie nicht mehr loswerden. Wir bekommen manchmal die feinsten Olivenöle und nach Weihnachten Lindt-Schokoladennikoläuse. T-Shirts waren auch schon einmal übrig, die keiner wollte. Unsere Stadt ist allerdings relativ reich, es gibt wenig Arbeitslose und viele Tafeln. Ich weiß nicht, wie es anderswo aussieht. Aber um die Einkaufstüten voll zu bekommen, muss hier keiner betteln.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



@Synchro: Sicher ist es für eine Frau zuviel. Aber vielleicht hat sie ja auch Familie. Und am Donnerstag war es sehr voll im Diskounter und ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht verstehe, dass scheinbar so viele Leute was gegeben haben. Als wir das standen und das Auto beladen haben, hat eine Frau ihr mindestens 3 Sachen in die Tüte gestopft, darunter auch Fleisch.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich finde es nicht gut Menschen nach ihrem Äußerem zu beurteilen. Und Aussagen aufs Arbeiten bezogen, mag ich auch nicht. Wir haben nun einmal längst nicht genügend Arbeit für mehr als sechs Millionen Arbeitslose. Ganz abgesehen davon finde ich es durchaus mit Arbeit zu vergleichen sich regelmäßig in die Öffentlichkeit zu stellen und fremde Menschen anzusprechen und um etwas zu bitten. Im Gegensatz zu manch anderen, die auf der Straße arbeiten und zum Beispiel Sachen verkaufen, Werbung machen oder ähnliches hat man auf diese Art und Weise noch nicht einmal ein gesichertes Einkommen.

Es gibt durchaus Menschen, die sich freiwillig für dieses Leben entscheiden. Oder vielleicht auch zu Testzwecken oder einen Selbstversuch auf dem Parkplatz stehen. Unverschämtes Verhalten kann ich jedenfalls dabei nicht erkennen. Wenn mich jemand vernünftig anspricht, antworte ich ihm auf selbe Art und Weise. Wenn es mich interessiert, warum jemand bettelt, dann frage ich nach, allerdings erwarte ich auch nicht von jedem für ein paar Cents einen Einblick in sein Privatleben. Was ich viel unverschämter fand, war letztens ein Verkäufer der Obachlosenzeitung am Bahnhof. Ich fand ihn von weitem sogar sympathisch, hatte aber wirklich kein Kleingeld und die Zeitung lese ich nicht. Außerdem habe ich selbst eher zu wenig als zu viel Geld. Und trotzdem wollte ich freundlich ablehnen, als er beim Weitergehen üble Beleidigungen los fluchte.

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» Trisa » Beiträge: 3216 » Talkpoints: 76,90 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Also als aller erst muss ich sagen, dass das Geld wirklich sehr wertvoll ist. Man muss wirklich sehr viel dafür arbeiten und ich sehe es nicht ein, mein Geld irgendwelchen Menschen zu spenden. Sicherlich gibt es auch Hilfsorganisationen, denen ich auch wirklich helfe, aber von Bettlern in Deutschland halte ich besonders wenig. Nicht aus dem Grund, weil ich kaltherzig bin, sondern ganz allein aus dem Grund, dass diese Leute gar keine Bettler sein müssen. Unser Staat ist dafür bekannt, dass er niemanden auf der Straße liegen lässt. Sozialhilfe kann man beantragen, aber dafür sind sich die Bettler meistens zu stolz, deshalb wird von mir aus in Deutschland nicht gespendet.

Natürlich sehe ich auch Bettler in meiner Innenstadt, da habe ich aber überhaupt keinen Mitleid, sondern laufe stets daran vorbei. Dabei ist es mir völlig egal, was für ein süßer Hund dort mit liegt oder was sonst für ein Tier. Die Gründe kann ich alle nicht verstehen, diese sind für mich nur faule Ausreden. Jeder kann Sozialhilfe in Deutschland bekommen, denn niemand muss auf der Straße leben. Wenn man sich zu stolz dafür ist, dann soll es so sein, aber braucht sich durch Bettlerei nicht viel erhoffen.

Nachdem, ich auch einmal im Fernseher gesehen haben, mit welchen Tricks Bettler arbeiten, habe ich auch jeglichen Verständnis verloren. Manche Bettler nehmen Prothesen um so zu tun, dass sie keine Füße hätten. Andere setzen sich in ein Rollstuhl und wieder andere tun, dass sie in Deutschland aufgrund Analphabetismus aufgeschmissen sind. Diese Penner setzen sich 12 Stunden lang in die Stadt und betteln. Dabei kommen gern mal 20€ zusammen. Diese benutzen diese dann, um sich etwas zu Essen zu kaufen. Was aber keiner weiß ist, dass sie nebenbei Sozialhilfe beantragt haben und die 20€ am Tag somit zusätzlich "verdienen". Und so welche falschen Aktionen werde ich nicht unterstützen, deshalb spende ich niemanden in Deutschland etwas. Wir spenden schon genug für Leute, die kein Dach über den Kopf haben, dann spende ich nicht noch für Bettler.

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» Dennus » Beiträge: 1263 » Talkpoints: 0,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich hätte der Frau auch nichts gegeben, wenn es jemand wirklich nötig hat, dann hätte ich schon ein paar Lebensmittel gegeben, aber nicht für jemanden, der es sich leisten kann sich die Haare zu färben, denn das Geld hätte die Frau ja auch lieber ihre Lebensmittel kaufen können und vier ganze Tüten voll zu erbetteln finde ich auch recht übertrieben. Die meisten, die betteln, fragen nur nach dem was sie gerade ganz dringend brauchen und betteln nicht auf Vorrat. Also ich käme mir schon recht seltsam vor, wenn mich jemand anbettelt, der Markenkleidung trägt und sich die Haare färben kann, aber kein Geld mehr für Lebensmittel übrig hat.

» HelloKitty34 » Beiträge: 1651 » Talkpoints: 53,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Dieser Frau hätte ich auch nichts gegeben. Du kannst froh sein, dass dein Mann das sofort abgelehnt hatte, sonst hättet ihr euch anschließend geärgert, wenn ihr sie mit den vier Tüten gesehen hättet. Ich finde es einfach dreist und so etwas sollte man dem Leiter des Ladens sagen, damit er es unterbinden kann, dass vor dem Laden in dieser Art und Weise gebettelt wird. Das handelt sich um Belästigung der Kunden.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


In diesem Fall hätte ich wohl auch nichts gegeben. Wenn ich ehrlich bin, gebe ich aber auch nur sehr selten Bettlern etwas. Bei mir beim Discounter steht auch immer ein Bettler. Er steht dort sogar das ganze Jahr über. Er bettelt allerdings nicht um Lebensmittel, sondern um Geld. Er steht direkt neben den Einkaufswagen, und erhofft sich so eben, dass man die Münze für den Wagen dann ihm gibt. Ich sehe auch immer wieder, dass er damit Erfolg hat. Da er dort ja wie gesagt auch schon seit mehreren Jahren steht, dürfte er mit dieser Methode wohl nicht allzu erfolglos sein.

Ich grüße den Bettler zwar, aber Geld habe ich ihm noch keines gegeben, auch keine Lebensmittel. Leicht ist sein "Job" denke ich sicher auch nicht. Ich würde es glaube ich nicht aushalten, den ganzen Tag da still zu stehen, bei jedem Wetter. Da denke ich, dass es durchaus einige Jobs gibt, die "leichter" sind. Seine Hintergründe kenne ich nicht. Markenkleidung trägt er sicher nicht, aber komplett verfallen schaut er auch nicht aus. Er dürfte sich mehr oder weniger recht gut über Wasser halten können. Ob er obdachlos ist, kann ich auch nicht sagen, von purer Vermutung her würde ich es nicht glauben. Ob er aus welchen Gründen auch immer keinen Job bekommen kann, oder ob er einfach kein Interesse daran hat, kann ich auch nicht wirklich beurteilen. Ich glaube aber, dass ich lieber putzen gehen würde, als den ganzen Tag da vor dem Discounter zu stehen.

In dem von dir beschriebenen Fall ist es ja aber noch um einiges dreister. Ich wäre da dann wohl auch sehr froh gewesen, dass ich nichts gespendet hätte. Ich habe einmal einen Beitrag im Fernsehen gesehen, wo auch getestet wurde, was so ein Bettler an einem Tag "verdient". Wenn da ein guter Standort gewählt wurde, war das nicht einmal so wenig. Vor der Weihnachtszeit war es sogar erstaunlich viel. Auch wenn man hier natürlich bedenken muss, dass nicht das ganze Jahr Weihnachten ist. Jedenfalls kam bei diesem Test heraus, dass wenn man sich mit der richtigen Masche am richtigen Ort einige Stunden zum Betteln hinstellt, dass man davon durchaus leben kann. Auf die Karibik wird man nicht fliegen können, aber schlecht wird es einem auch nicht gehen. Wenn man also irgendwie eine Wohnmöglichkeit hat, kann man sich mit Betteln durchaus gut über Wasser halten, wenn man zumindest eben einige Tricks oder so beachtet.

Pauschal möchte ich das jetzt auch nicht sagen, aber bei der von dir genannten Dame wäre es wohl wirklich interessant gewesen, welche Hintergründe bei ihr sind. Betteln ist ja auch eine sehr erniedrigende "Arbeit" finde ich. Ich denke, dass man da schon recht verzweifelt sein muss. So gesehen kann ich mir nur vorstellen, dass die Dame durchaus ihre Gründe gehabt hat, aber dennoch finde ich es natürlich auch etwas eigenartig. Die Markenkleidung kann sie ja vielleicht von irgendwo geschenkt bekommen haben, aber das Haare färben finde ich dann schon irgendwie seltsam. Vielleicht hat sie das einmal als Spende bekommen? Bleibt trotzdem seltsam.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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