Hausfrauendasein - angenehme und unangenehme Seiten?

vom 26.05.2012, 13:17 Uhr

Ich war einige Jahre "nur" Hausfrau. Auch wenn es die meiste Zeit ein ungewolltes Hausfrauendasein war, war ich deswegen Hausfrau, weil ich die Kinderpause hatte und danach eben kinderbedingt und aus Mangel an Betreuung für die Kinder, keine Arbeitsstelle bekommen habe. Viele können sich ein Hausfrauendasein gar nicht vorstellen. Ich konnte mir es, als ich noch keine Kinder hatte auch nicht vorstellen und habe mir oft gedacht, dass ich niemals "nur" Hausfrau sein will. Aber es kommt oft anders als man denkt.

Unangenehm war eigentlich nur, dass ich immer das Gefühl hatte von jemanden abhängig zu sein. Obwohl ich meinem Partner für alles den Rücken frei gehalten habe und er im Haushalt keinen Finger krumm machen brauchte, er Essen auf den Tisch bekam und auch seine Wäsche sauber und regelmäßig im Schrank lag, war ich von seinen Finanzen abhängig. Das hat mir mein Mann nie übel genommen, weil er auch gesehen hat, dass ich mich bemühte eine Arbeit zu bekommen.

Angenehm war, dass ich eine ordentliche Haushaltsführung habe und hatte und ich eben wirklich Zeit hatte mich um die Kinder zu kümmern. Aber dennoch hat mich die finanzielle Abhängigkeit schon belastet. Jetzt verdiene ich auch Geld und ich fühle mich schon besser dadurch. Auch wenn es nicht so viel ist wie mein Mann verdient, aber ich fühle mich besser.

Wie seht ihr das Hausfrauendasein? Denkt ihr, dass es nur angenehme Seiten gibt oder auch unangenehme Seiten? Seid ihr "nur" Hausfrau? Seid ihr damit wirklich zufrieden? Was könntet ihr ändern und würdet ihr ändern wollen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Wenn man die Babypause nimmt, dann ist das in meinen Augen noch mal was anderes. Da braucht man auch einfach die Zeit, weil ein Kind doch schon viel Zeit in Anspruch nimmt und die restliche Zeit kann man sich dann eben um den Haushalt kümmern. Aber wenn man jetzt sein halbes Leben lang Mutter und Hausfrau oder wahlweise einfach nur Hausfrau ist, dann verurteile ich das schon.

Oder sagen wir mal: so etwas wäre nichts für mich. Ich will mein eigenes Geld verdienen und ich will das auch nicht vom Staat oder einer anderen Person, sondern ich will es für mich und selbst erarbeitet haben. Damit scheidet ein Hausfrauendasein schon mal aus. Und wenn man wirklich Arbeit haben will, dann findet man meiner Meinung nach auch immer was - man sollte sich dann nur für gewisse Dinge vielleicht nicht zu schade sein.

Und ich denke, dass man Beruf und Haushalt auch ganz gut auf die Reihe bekommen kann, deswegen kann ich dann immer nicht nachvollziehen, wieso es einen ausfüllen kann, wenn man den ganzen Tag nichts anderes macht. Andere kommen eben 20 Uhr von der Arbeit und setzen sich dann noch hin und machen die Wäsche, den Abwasch oder putzen eben am Wochenende Küche und Bad. Ich bin so aufgewachsen, dass meine Mutter immer alles super auf die Reihe bekommen hat und das kann man sich dann zum Vorbild nehmen. Wenn man es anders kennt, ist das vielleicht auch nochmal was anderes.

Und ein Haushaltsbuch führe ich zum Beispiel auch - das geht alles.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Das "nur" Hausfrau sein kenne ich von meiner Mutter. Als ich damals klein war, hatte sie zwar kurzzeitig noch im Büro gearbeitet, war dann später aber zu Hause. Für sie war es sicher nicht die Erfüllung, aber sie wollte eben voll und ganz für ihr Kind da sein. Es gab jeden Tag ein warmes, frisch gekochtes Mittagessen und sie hat Hausaufgaben mit mir gemacht. Wenn schlechtes Wetter war, konnte sie mich auch zur Schule fahren, als Kind war das natürlich toll.

Es gab aber auch Phasen, in denen ich meine Mutter unzufrieden und irgendwie angefrustet erlebt habe. Ich denke, sie wäre gerne ein paar Stunden arbeiten gegangen. Sie war auch auf der Suche und hatte hin und wieder mal einen Job, aber nie für lange Zeit. Klar war es sicher auch für meinen Vater toll, wenn alles gemacht ist, wenn er nach Hause kommt, das Essen stand auf dem Tisch, das Haus war sauber. Aber ich denke eben, dass es für sie nicht immer von Vorteil war.

Ich selber sehe den Vorteil eigentlich nur darin, dass man eben keinen täglichen Arbeitsstress hat und sich seine Zeit frei einteilen kann. Man hat nicht den Zwang, morgens aufstehen zu müssen, wenn man mag, schläft man eben auch mal länger.

Einen Nachteil sehe ich allerdings darin, dass man seltener unter Leute kommt und Gefahr läuft, das Gefühl zu bekommen, nicht gebraucht zu werden. Und wenn man mal mit allem fertig ist, was macht man dann? Wenn dann die Langeweile kommt, ist das sicher auch frustrierend, könnte ich mir vorstellen. Man putzt ja nun nicht jeden Tag und man fährt auch nicht jeden Tag einkaufen. Wenn man Kinder hat, ist das sicher auch anders, aber ich habe keine Kinder und könnte mir auch nicht vorstellen, nur Hausfrau und Mutter zu sein. Auch, wenn es sicher verlockend ist, nicht arbeiten gehen zu müssen. Für mich wäre es aber nicht die Erfüllung, mich nur um den Mann, das Haus und eben die ganze Hausarbeit kümmern zu müssen.

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Momentan bin ich noch gezwungenermaßen Hausfrau, da ich noch krank geschrieben bin. Anfangs war es für mich nicht weiter schlimm, denn arbeiten zu gehen wäre da einfach nicht möglich gewesen. Mittlerweile jedoch fällt mir täglich fast die Decke auf den Kopf und ich mutiere zum Putzteufel. Irgendwann ist aber mal alles sauber und dann wird es mir doch wieder langweilig, also auf Dauer wäre das Hausfrauendasein für mich nichts.

Für mich wäre auch die finanzielle Seite ein wichtiger Aspekt, denn die Abhängigkeit von meinem Partner würde ich nicht wollen. Wenigstens einen Teil würde ich gerne zum Haushaltsbudget beitragen und nicht nur durch meine Arbeitskraft im Haushalt. Auch die Tatsache, dass ich nicht den ganzen Tag zu Hause sein wollte wäre für mich ein wichtiger Aspekt. Ich gehe gern unter Leute, möchte eine Aufgabe haben die mich fordert und nicht nur als Hausfrau tätig sein. Angenehm daran ist sicherlich, dass man eine freiere Zeiteinteilung hat, man ist nicht so gestresst, kommt mit allem besser zurecht und solche Dinge. Jedoch überwiegen für mich die Nachteile ganz klar.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich gehe jetzt nur von Hausfrauen und nicht von Müttern aus, denn das unterscheide ich auch. Für einen faulen Menschen ist es sicherlich verlockend jeden Tag ausschlafen zu können, völlig Stressfrei zu leben und Tag für Tag Daheim herumzugammeln. Denn mal ehrlich. Das "Hausfrauendasein" bzw die Aufgaben, die eine Hausfrau verrichtet, sind dieselben die auch alle anderen arbeitenden Menschen mit eigenem Haushalt machen müssen. Der Unterschied besteht nur darin, dass jemand, der Vollzeit arbeiten geht seinen Haushalt in einem bestimmten Zeitraum schaffen muss und die Hausfrau beim Staubsaugen nach jedem Raum 2 Stunden Pause auf der Couch machen kann. Für mich ist das reine Hausfrauendasein daher weder eine richtige Tätigkeit noch erstrebenswert. Auch wenn man dann viel Freizeit für die angenehmeren Sachen hätte. Eine Hausfrau ist einfach nur eine Arbeitslose, die sich aus Bequemlichkeit erst gar nicht um einen Arbeitsplatz bemüht.

Oft liest man ja, dass solche Frauen stolz darauf sind für einen Mann zu putzen und zu kochen. Ich könnte es mir nicht vorstellen mich selber so zu erniedrigen und zum Haussklaven machen zu lassen. Denn nichts anderes ist es. Und auch ich finde die finanzielle Seite furchtbar. Man hat ohne Einkommen doch gar keine Möglichkeiten. Und wenn die Beziehung scheitert steht man da und kann nur zum Amt gehen und Hartz 4 beantragen um etwas zu Essen zu haben und sich eine kleine Wohnung mieten zu können. Denn auch wenn man selber nie etwas eingezahlt hat, hat man ein Recht auf Grundsicherung. Und wie sieht die Zukunft für so jemanden aus? Banges Hoffen, dass man schnell einen Mann findet, der auch bereit ist einen mit durchzufüttern?

Wenn ich den ganzen Tag alleine Daheim wäre, würde ich durchdrehen. Und es wundert mich auch nicht, dass viele Hausfrauen bei all der Zeit bzw. Langeweile irgendwelche Macken in der Psyche kriegen. Das würde ich auch, weil ich mir völlig nutzlos vorkommen und mich aus Scham zurückziehen würde. Die Leute würden einem doch zu Recht den Vogel zeigen wenn man als junger Mensch, ob Single oder in einer Beziehung lebend, auf die Frage was man macht mit Hausfrau antworten würde. Ich würde auch mit Kindern nicht so lange arbeitslos sein wollen bis diese aus dem Haus sind. Denn mal ganz ehrlich, man verblödet mit der Zeit, wenn man wirklich nichts anderes mehr neben Haushalt und Kindern macht.

Ich finde es schlimm, dass es Menschen gibt die sich aus Faulheit und Bequemlichkeit selber dazu entscheiden ihre Chancen nicht zu nutzen und nichts aus ihrem Leben zu machen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass man so wirklich glücklich sein kann. Zwar kenne ich leider auch so eine Person, die wirklich so dreist ist und der das alles gar nichts ausmacht aber der Großteil merkt sicherlich irgendwann, dass dies kein erfülltes Leben ist. Fakt ist doch, dass man mit dem Gefühl eine Aufgabe zu haben und einem Stück Selbstständigkeit sehr viel selbstbewusster durch das Leben schreitet. So wie du es selbst eben geschrieben hast, kommt es nicht mal auf die Höhe des Einkommens an. Schon ein kleiner Aushilfsjob tut der Seele gut.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich schließe mich meiner Vorrednerin an und würde hier auch unterscheiden wollen zwischen Menschen, die einfach nur den Haushalt machen und jenen, die zusätzlich auch noch Kinder betreuen und erziehen. Mütter (oder auch Väter), die zu hause bleiben und sich für eine gewisse Zeit dafür entscheiden, gar nicht arbeiten zu gehen, haben ja schon ein bisschen mehr zu tun als einfache Hausfrauen und -männer. Trotzdem erlebe ich immer wieder, dass es genug Menschen gibt, die trotz Kindern ein Interesse daran haben, auch im Berufsleben voranzukommen und daher nicht im Job ausfallen, um die Kinder jahrelang zu betreuen. Dennoch kann ich, sofern Kinder im Spiel sind, es eher nachvollziehen, wenn jemand sich dafür entscheidet, vielleicht mal zwei oder drei Jahre zu hause zu bleiben.

Reine Hausfrauen kann ich überhaupt nicht verstehen und ich finde es auch komisch, wenn jemand voller Stolz sagt, dass er lediglich den Haushalt erledigt. Ich finde diese Floskel, dass die Hausfrau dem arbeitenden Mann den Rücken frei hält auch immer ein bisschen albern. Wenn der Mann nicht ein vollkommen hilfloses Männchen ist, ist der Nutzen, den er daraus zieht, wohl auch nicht so groß, beziehungsweise glaube ich nicht, dass so ein Heimchen am Herd eine echte Unterstützung ist. Ich sehe Hausfrauen auch als Arbeitslose an, die einfach nicht als arbeitssuchend gemeldet sind, weil sie eben in der Tat gar nicht darauf aus sind, eine Arbeit anzunehmen. Finanziell sieht es dann natürlich düster aus, sofern die Hausfrau nicht aus früheren Tätigkeiten oder Erbschaften eine größere Summe Geld auf der hohen Kante hat. In den meisten Fällen ist es aber doch wohl so, dass diese Hausfrauen sich schlichtweg von ihren Partnern durchfüttern und anderweitig finanzieren lassen. Das ist sicher nicht besonders gut für das Selbstbewusstsein. Für die Hausfrau ist es schäbig und macht sie klein und abhängig und für den Partner ist das sicher auch keine so schöne Situation, wenn er von seinem hart verdienten Geld noch jemanden mit durchfüttern muss, weil Madame nicht arbeiten geht.

Ich denke auch nicht, dass die Arbeit einer Hausfrau mit einer richtigen Berufstätigkeit vergleichbar ist. Viele Leute haben ja eine Haushaltshilfe, die für wenige Stunden in der Woche kommt. Selbst wenn es fünf oder sechs Stunden sind, was schon recht hoch gegriffen ist für einen Zwei-Personen-Haushalt, so schaffen diese Haushaltshilfen einen Großteil der Tätigkeiten, die eine Hausfrau erledigen würde, in diesen paar Stunden. Ich glaube kaum, dass eine durchschnittliche Hausfrau einen acht- bis neunstündigen Tag vor sich hat an fünf Tagen in der Woche, schon gar nicht, wenn sie recht zügig arbeitet. Da frage ich mich wirklich, womit der Vergleich zwischen einer Berufstätigkeit und dem Hausfrauendasein in irgendeiner Form gerechtfertigt sein soll. Im Job kann man nicht hier und da ein paar Handgriffe tun und sich dann erst einmal aufs Sofa setzen und drei Stunden mit der besten Freundin telefonieren.

Ich könnte mir niemals vorstellen, nur den Haushalt zu machen. Ich möchte auch niemals einen Partner oder eine Partnerin haben, der/die zu hause bleibt und sonst nichts tut. Irgendwie würde mir da wohl im Laufe der Zeit der Respekt abhanden kommen und abgesehen davon glaube ich ebenfalls, dass man geistig verkümmert, wenn man nur immer in der Bude hockt. Wirklich viel machen kann so eine Hausfrau ja nicht, es sei denn, sie hat sich einen besonders spendablen Mann ausgesucht, mit dessen Geld sie sich ein schönes Leben machen kann. Im Grunde genommen kann man als Hausfrau aber doch gar nichts machen und sich nichts leisten. Also bleibt einem nicht viel übrig als die Hausarbeit, ein bisschen Sport (natürlich welcher, der nichts kostet) und das TV-Programm oder Internet. Ich finde es übrigens auch nicht besonders sexy, wenn jemand dauerhaft ohne Job ist. Das kann mal vorkommen, sollte aber eben kein Dauerzustand sein, ganz unabhängig ob man es Arbeitslosigkeit nennt oder es beschönigt als Hausfrauendasein bezeichnet.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Also ich bin derzeit "nur" Hausfrau, allerdings bereits seit mehreren Jahren. In den ersten Jahren habe ich noch studiert, allerdings aufgrund fehlender Vorlesungen von Zuhause aus. Da ist das Hausfrauendasein noch nicht allzusehr ins Gewicht gefallen, da ich anderweitig beschäftigt war. Nach dem Studium hatte ich zunächst nur einen 400€ Job, war aber somit überwiegend Hausfrau. Daran schloss sich meine Schwangerschaft an, in der ich zunächst nur liegen musste und somit immer Zuhause war. Letztendlich bin ich eigentlich schon seit einigen Jahren (mehr oder weniger freiwillig) überwiegend Hausfrau.

Wenn mein Kind da ist, wird sich das wahrscheinlich nochmal etwas ändern, aber bisher kam ich mir doch recht abhängig von meinem Ehemann und auch unnütz vor. Vorher lief der Haushalt auch ganz gut neben der Arbeit und ich hatte keine Probleme dies zu schaffen. Nun bin ich nur noch für den Haushalt da und relativ unausgelastet. Negativ finde ich daran auch den fehlenden Kontakt zu Arbeitskollegen und die fehlende Aufgabe. Klar, Haushalt ist auch eine Aufgabe, aber ich denke nach einem anstrengenden Arbeitstag weiß man doch eher was man geschafft hat. Ich gebe mir zwar besonders viel Mühe, meinem arbeitendem Partner möglichst viel abzunehmen, trotzdem ist immer ein Gefühl der Abhängigkeit da. Ich nehme ihm alle Haushaltsaufgaben ab, mache ihm das Abendessen, schmiere ihm seine Brote für die Arbeit usw. Ich schlafe nicht länger als er und stehe morgens um 5 mit ihm auf, der Tag zieht sich somit manchmal ewig lang hin und ich fühle mich recht nutzlos.

Ich denke, wenn unser Sohn da ist, werde ich das vielleicht wieder anders sehen. Trotzdem hoffe ich, dass ich nicht mehr ewig Zuhause bleiben muss und in nicht all zu langer Zeit wieder arbeiten gehen kann. Wirkliche Vorteile sehe ich im Hausfrauendasein nicht. Ok, die Mütter haben mehr Zeit für ihre Kinder und der Alltag läuft etwas stressfreier ab. Ansonsten würde ich die Arbeit dem Hausfrauenjob aber jederzeit vorziehen.

» Heuhaufenmonster » Beiträge: 284 » Talkpoints: 29,83 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich muss ehrlich sagen, dass ich an einem Hausfrauen Dasein eigentlich keine positiven Aspekte entdecken kann. Das kann auch daran liegen, dass sich einfach ungemein viele schlechte Meinungen und vielleicht auch Vorurteile gegen eine typische Hausfrau habe, aber letzten Endes kann und werde ich mir ein solches Leben niemals vorstellen können. Es beginnt ja schon damit, wann man zur Hausfrau wird, einige werden erst mit dem Kind zur Hausfrau, dass ist dann nicht so schlimm, aber scheinbar gibt es auch Frauen, die selbst heute noch meinen, nach der Heirat wäre ihnen nur eine Hausfrauenrolle übrig geblieben und wiederum andere lassen sich generell gehen, wenn sie in einer Beziehung sind.

Wenn man jetzt nur der Kinder wegen Hausfrau ist, dann kann das mitunter Vorteile haben. Vorteile sind dann beispielsweise, dass man vorher gearbeitet hat und möglicherweise auch die Möglichkeit hat, wieder in diesen Beruf zurück zukehren. Dann kann man das Hausfrauen Dasein an sich ja erstmal als eine Art Urlaub sehen und sich wirklich um die Kinder kümmern. Das Kümmern um die Kinder werden dann die meisten Frauen als einen positiven Aspekt betrachten, ich hingegen würde das niemals zu meiner Lebensaufgabe machen wollen und wäre damit eben nicht zufrieden.

Ansonsten hat man als Hausfrau vielleicht noch mehr Zeit für Hobbys und die Freizeitgestaltung, als wenn man eben in einen Beruf eingebunden ist. Fraglich ist jedoch, wie viele Möglichkeiten man hat, diese Hobbys auch wirklich auszuleben, denn Fakt ist, dass man den Mann dann eben immer um Geld bitten muss. Es gibt Hausfrauen, die eben auch uneingeschränkten Zugang zum gemeinsamen Konto haben, auch hier aber würde es auffallen, wenn man viel Geld entnehmen würde und sich damit eine angenehme Freizeit gestalten würde.

Der Aspekt der mich am Hausfrauen Dasein am meisten stört, ist zum einen das ziellose Leben, weil man selbst eben nicht arbeitet und somit auch keine Aufstiegschancen oder Aussicht auf Karriere hat und zum anderen aber auch die Putzarbeit an sich. Ich finde nichts langweiliger und anspruchsloser, als putzen, es ist einfach eine Arbeit, die mich geistig total fertig macht, weil das wirklich gar nichts von einem fordert. Ist man beruflich eingespannt, so hat man wenigstens eine Ausrede, um sich eine Haushaltshilfe zuzulegen, ist man aber Hausfrau, dann ist das so gesehen fast schon die ''Haupttätigkeit'', die man ausführt. Das empfinde ich als erniedrigend und absolut demütigend.

Auch sprichst du natürlich den Aspekt der Abhängigkeit an, denn was immer man sich gerne kaufen würde, man muss immer den Mann um Erlaubnis fragen und das ist sicherlich keine schöne Aussicht. Hat man Zugriff auf das Konto, wird vom Mann vermutlich auch so irgendwann die Frage kommen, wofür man das Geld ausgegeben hat und das finde ich auch berechtigt. Man kann nicht sparen, man kann sich nichts schönes kaufen, an sich ist das ganze Leben doch irgendwie ziellos. Wie ein kleines Kind, wird man von einer anderen Person quasi am Leben erhalten. Das ist auf jeden Fall kein Ziel, auf das ich zuarbeite.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich kann so gut wie gar nichts an dem Hausfrauendasein finden, was ich positiv bewerten würde. Klar, wenn man Kinder hat und sehen will wie diese groß werden und dann eben anfangs noch zu Hause ist, ist das eine schöne Sache, aber ich denke dass man sich das heutzutage finanziell kaum noch leisten kann, denn die Kinder möchten ja auch irgendwie unterhalten werden und es gibt ja auch immer mehr Geringverdiener und Leiharbeiter.

Meiner Meinung nach ist es auch kein besonders schönes Gefühl, wenn man sich selber so abhängig von einem Menschen macht. Man muss heutzutage schon eine Grundlage haben, also eine Ausbildung oder ein Studium ein Schulabschluss reicht nicht oder sollte nicht reichen, damit man Hausfrau sein kann. Man muss ja auch Vorbild sein und wenn man dann ein Mädchen hat, kann dieses ja immer faul sein, weil arbeiten wird man später ja eh nicht. Ich denke, dass man seinen Kindern schon ein Arbeitsleben vorleben sollte, wenn dies möglich ist.

Auch macht es sich sicherlich in keiner Bewerbung besonders gut, wenn man so eine lange Phase ohne Arbeit verbracht hat und dann eventuell erst mal eingearbeitet werden muss, um überhaupt eine Arbeitskraft zu sein. Ich könnte mir vorstellen, dass man dann nicht mehr so leicht zu vermitteln ist und sicherlich erst mal ein paar Maßnahmen mitmachen muss.

Für mich wäre so ein reines Leben nur zu Hause überhaupt nichts. Man wird ja auch nicht wirklich dafür wertgeschätzt. Es ist ja immer nur der Haushalt und die Kinder und für die ganze Welt ist man dann faul, obwohl man sich den ganzen Tag abrackert und schuftet. Ich mache gerne was aus meinem Leben und bilde mich auch gerne weiter. Für mich würde es daher nicht infrage kommen und ich würde es auch für keinen Mann machen. Wenn ich mal Kinder bekomme, bleibe ich aber sicherlich auch ein paar Jahre zu Hause oder nehme einen Nebenjob an, weil man dann auch einfach ein bisschen für seine Kinder da sein muss.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Meine Mutter ist ebenfalls Hausfrau, wobei sie mit ihrer Rolle ganz zufrieden ist. Immerhin geht sie einmal in der Woche arbeiten, so dass sie sich von dem Geld dann auch selbst etwas leisten kann, ohne von meinem Vater abhängig sein zu müssen. Das ist dann ihr Taschengeld, von dem sie sich nur für sich etwas kaufen kann. Das Geld, was mein Vater verdient, ist hingegen für die Miete und für die Lebensmittel, sowie für das Auto da. Somit muss er meiner Mutter jedoch nicht unbedingt Geld geben, weil sie sich nebenbei selbst etwas verdient.

Positiv daran, dass meine Mutter Hausfrau ist, ist natürlich, dass sie genügend Zeit hat, um sich um den Haushalt zu kümmern. Somit sieht es bei uns zu Hause immer extrem sauber aus und wir haben nicht das Problem, dass irgendwelche Sachen herum liegen. Stattdessen ist alles immer aufgeräumt. Zudem geht meine Mutter dann auch immer einkaufen und kocht für die Familie. Somit müssen mein Vater und ich auch nichts machen, was wirklich gut wäre. Gerade für mich wäre es extrem stressig, wenn ich neben meinem Studium und meinem Job noch den Haushalt machen müsste, da ich kaum zu Hause bin. Von daher bin ich froh, dass meine Mutter das macht, so dass ich dann auch noch ein wenig Freizeit neben meinem Studium und meinem Job haben kann.

Positiv ist auch, dass meine Eltern mehr Zeit haben, um gemeinsam etwas unternehmen zu können. Wenn mein Vater nämlich von der Arbeit kommt, dann ist der Haushalt bereits erledigt und von daher können meine Eltern die Zeit gemeinsam verbringen. Das wäre nicht so, wenn beide arbeiten würden und nach der Arbeit dann erst noch kochen und aufräumen müssten.

Negativ ist natürlich, dass einem auch schnell die Decke auf den Kopf fallen kann, wenn man nur zu Hause sitzt. Man hat einfach nicht so viele soziale Kontakte, als wenn man regelmäßig einer Tätigkeit nachgehen würde und von daher verbringt man die meiste Zeit dann doch alleine. Und außerdem ist es natürlich auch so, dass man in gewisser Weise auch finanziell abhängig vom Partner ist. Dabei würde ich das niemals sein wollen und ich hätte auch immer Angst, dass mir mein Partner das einmal vorwerfen würde.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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