Wie schaulustig seid ihr?
winny2311 hat geschrieben:Ich wäre da ehrlich gesagt auch mit einem Kind nicht hingegangen, wenn man nicht ausschließen kann, dass da nichts schlimmes passiert ist - und umsonst werden die Feuerwehrautos da ja nicht stehen. Ein Kind kann auch da Dinge sehen, die es besser nicht sehen sollte. Außerdem bin ich der Meinung, dass man auch einem kleinen Kind schon klar machen kann, dass man bei einem Unfall nichts zu suchen hat -außer man kann helfen und das kann man bei einem 3-jährigen ja ausschließen.
Der Unfall zwar wohl heftig, aber außer Blechschaden ist nichts Schlimmeres passiert. Zudem war der Krankenwagen, falls es einen am Unfallort gegeben hat, bereits wieder abgefahren gewesen, als ich mit meinem Sohn ankam. Außerdem haben wir in etwa 50m Entfernung gestanden, wohlweislich wissend, dass es eben hätte sein können, dass mein Sohn vielleicht etwas sehen könnte, was er nicht unbedingt sehen sollte. So aber hatte er nicht die kleinen Details mitbekommen. Wir haben lediglich die Feuerwehrleute noch gesehen, wie sie das ausgelaufene Öl gebunden haben und den Dreck dann weggekehrt haben. Weiter haben sie noch Pylonen aufgestellt, um Autos umzuleiten. Ansonsten haben wir nur das Blaulicht bewundert.
Mein Sohn findet Feuerwehrautos gerade so richtig super, da er im Kindergarten neulich erst ein Feuerwehrauto aus der Nähe anschauen durfte. Dazu waren extra drei Feuerwehrmänner in den Kindergarten gekommen. Außerdem haben wir ein Feuerwehrbuch, worin die verschiedenen Aufgaben der Feuerwehr erklärt sind. Unter anderem wird da genau beschrieben, was die Feuerwehr bei einem Autounfall zu tun hat. Da das Buch bereits für Kindergartenkinder geeignet ist, kann ich daran nichts Schlimme finden, wenn mein Sohn sieht, was die Feuerwehr bei einem realen Unfall für Aufgaben übernimmt, zumal, wie geschrieben, nur noch die kaputten Autos zu sehen waren und die Polizei die Insassen etwas abseits befragt hat.
Der Mensch ist von Natur aus sehr neugierig. Passiert nun ein Unfall, kommt zu der Neugierde noch die Hilfsbereitschaft. Ist jedoch bereits die Polizei und Feuerwehr vor Ort weiß jeder, falls es Verletzte gibt, dass die auch so gut wie möglich versorgt werden. Ein Weitergehen ist dann wohl Pflicht, um die Rettungsmannschaften nicht zu behindern. Das finde ich dann wirklich nicht angebracht, wenn die Menschen da stehen und mit offenen Mündern gaffen.
Ich selbst würde gerne helfen, wenn nicht schon alles in die Wege geleitet worden wäre, also gleich zu Anfang des Geschehens. Aber sobald Fachleute da wären, würde ich gehen. Auch gehört es sich nicht, mit dem Auto stehen zu bleiben, damit man ja alles miterlebt.
Als mich vor 4 1/2 Jahren jemand mit dem Auto angefahren hat, waren auch gleich einige Menschen zur Stelle. Aber nur einer half. Verstehen kann ich, wenn unmittelbar vor der eigenen Wohnung ein Unfall passiert und man guckt, bis man weiß, wer betroffen ist. Denn es könnte ja ein Angehöriger sein.
Ich bin nicht besonders schaulustig, ganz im Gegenteil, ich finde das ehrlich gesagt auch schon wieder sehr peinlich. Bei den meisten Menschen, die da so stehen und gaffen schaut das so aus, als hätten sie selbst nichts mehr von ihrem Leben zu erwarten und würden sich so langweilen, dass ihnen sowas eine willkommene Ablenkung ist und sie etwas brauchen, von dem sie später erzählen können. So wirkt das auf jeden Fall auf mich. Die wenigsten Leute bleiben schließlich stehen, um sich zu erkundigen, ob Hilfe gebraucht wird.
Ich fahre an solchen Sachen in der Regel fast immer vorbei, ohne großartig zu schauen. Mein Freund neigt dazu meistens noch das Fenster herunterzukurbeln und zu fragen, ob noch Hilfe gebraucht wird. Er kennt sich in der Medizin sehr gut aus, deswegen verstehe ich das schon, aber ich könnte da nicht viel ausrichten und fühlte mich daher sicherlich fehl am Platz. Als Passant überquere ich solche Unfallsituationen auch einfach schnell und ohne viel zu gaffen.
Wir hatten letztens beispielsweise bei uns den Fall, dass ein Busfahrer bei der Feuerwehr eingefahren ist, weil ein Fahrgast irgendwelche Krämpfe bekommen hat und versorgt werden musste. Das ganze sah dann so aus, dass die anderen Fahrgäste sich teilweise noch im Bus befanden oder draußen standen und gafften, interessanterweise waren aber auch deutlich mehr Feuerwehrleute da, als notwendig, die standen dann auch nur da, was ich persönlich nicht angebracht finde. Ich und mein Freund gingen dran vorbei, weil wir zum Bäcker mussten, interessierten uns aber nicht weiter dafür.
Ich finde, man sollte sich in solchen Fällen auch immer in die Situation der Beteiligten versetzten, eben so wie auch im Krankenhaus. Angenommen man selbst wäre jetzt die angefahrene Person oder die, die jetzt aus dem Auto geholt werden muss, niemand würde sich wohl dabei fühlen, wenn in Blickweite zig Schaulustige stehen und einen bestaunen, als würden sie Fernsehen schauen. Im Krankenhaus finde ich es daher auch sehr schlimm, wenn die Gäste einfach die Meldungen über den Fahrstühlen nicht beachten, dass hier eben nicht eingestiegen werden soll, viele steigen einfach trotzdem ein und gaffen dann den Transporteur und den Patienten im Bett an, was ich persönlich fürchterlich finde.
Im Vorbeifahren schaue ich da auch genauer. Denn ich habe den Ersthelferpass und wenn Personen verletzt sind, kann ich ja zumindest so lange helfen, bis dann besser ausgebildete Leute vor Ort sind. Ansonsten interessiere ich mich für solche Vorkommnisse nicht weiter, da ich auch die Einsatzkräfte nicht behindern will. Ich würde also nie nur der Sensation wegen an einer Unfallstelle anhalten.
Wenn du aus entsprechende Entfernung zugeschaut hast, weil es eben deinem Sohn vor allem um die Fahrzeuge ging, ist das soweit in Ordnung. Denn kleine Kinder, und da gibt es selten einen Unterschied zu Mädchen, sind eben von einem solchen Treiben fasziniert. Wenn man sich dann so positioniert, dass die Kinder die Unfallopfer nicht sehen können, wird das auch nicht schaden, wenn sie alles beobachten können.
Ich bin nicht wirklich schaulustig. Wenn ich an einem Unfall vorbei fahre, schaue ich zwar auch schon mal, was da passiert ist, aber ich würde nie dort stehen bleiben, nur um zu gaffen. Mit einem Kind, das die Feuerwehrautos mit dem Blaulicht spannend findet, ist das etwas anderes. Da geht es ja nicht um die Neugier, was da gerade passiert, sondern nur um das Auto. Wenn natürlich noch keine Hilfe vor Ort wäre, wäre das etwas anderes. Dann würde ich natürlich auch zur Unfallstelle gehen und versuchen, zu helfen.
Ich denke, dass man selbst als Mutter schon abschätzen kann, wann man sein Kind besser aus Situationen heraushalten sollte. Bei einem oder zwei Einsatzwagen ist zudem nicht davon ausgehen, dass Leichenteile auf der Straße herumliegen oder aufgrund eines Gasunfalles die Gegend evakuiert werden muss. In diesem Fall würden definitiv einige Autos mehr vorfahren.
Natürlich möchte der Mensch auch wissen, was wann wo passiert. Gibt es in der Nähe vielleicht eine gefährliche Straßenkreuzung oder ist "nur" jemand viel zu schnell gefahren- das sind Fragen, die würde ich als Mutter gerne beantwortet haben.
Dazu muss man allerdings nicht an der Unfallstelle herumstehen. Allerdings finde ich "Anti-Gaffer" manchmal fast noch schlimmer. So habe ich es mal an einem Bahnhof erlebt, dass man mich gleich zweimal erbost ansprach, weil ich mich genauso verhalten habe wie sonst auch und am Bahnsteig meine Runde gedreht habe, während der Sicherheitsdienst mit einem hilflosen Fahrgast vor dem Zug auf den Notarzt wartete.
Auch bei Autobahnunfällen regen sich viele über Gaffer auf, wenn zum Beispiel auf der Gegenfahrbahn auch ein Stau entsteht. Dies ist jedoch meiner Meinung nach längst nicht nur auf Gaffer zurückzuführen. Wenn irgendwo eine Qualmwolke aufsteigt, dann drossele ich meine Geschwindigkeit, um im Fall der Fälle schneller ausweichen oder bremsen zu können. Ebenso sollte man bei Unfällen auch damit rechnen, dass auch der Gegenverkehr mit einbezogen wird, weil Mensch oder Tier auf die Gegenfahrbahn läuft, diese auch gesperrt werden muss oder es dort zu Auffahrunfällen kommt. Also bremse ich ab. Meine Aufmerksamkeit richte ich als Fahrer dabei allerdings auf meine Straßenseite, aber warum sollen Beifahrer nicht mal rüber schauen? Ich sehe daran nichts Verwerfliches.
Neugierig bin ich in manchen Situationen auch, allerdings eher um zu erfahren, was passiert ist und wie man in solchen Situationen richtig handelt. Das heißt nun nicht, dass ich daneben stehen möchte, wenn jemand wiederbelebt wird! Doch wenn in meinem Beisam jemand zusammenbricht, bin ich durchaus daran interessiert, was aus ihm geworden ist.
Und oftmals besteht auch seitens der Rettungskräfte und Polizei ein Interesse Zeugen zu finden. Oder bei dem geschilderten Vorfall von MeL.G könnte ich mir durchaus vorstellen, dass einige Bademantelträger Angaben machen konnten, wer der Mann ist und was eventuell zu dieser Situation geführt hat. Und letztendlich hat ja auch irgendjemand die Feuerwehr alarmiert.
Ich bin vor einigen Monaten selbst einmal unpassend gekleidet nach unten gegangen. Im Gegensatz zu einer anderen Nachbarin allerdings mit Schuhen. Nach einem Knall, sah ich das noch jemand mit Helm auf der Straße lag. Und es ist bei Unfällen ja nunmal so, dass die direkt Beteiligten oftmals zumindest leicht unter Schock stehen. So konnte ich es hier schon öfter beobachten, dass zum Beispiel die Unfallstelle nicht vernünftig gesichert wurde, sondern man auch bei einem Blechschaden erstmal "blöd" herumstand. Ich ging also recht spontan runter und hielt mich dann auch dort auf, bis die Rettung da war, was hier durchaus schonmal länger dauern kann. Allerdings gab es in diesem Fall eigentlich nichts mehr zu helfen, die Unfallstelle war schnell geräumt und gesichert, der Helmträger betrauerte sein Zweirad und alle warteten auf das Tatütata. Während ich noch mit einer Nachbarin redete, wollt die Unfallverursacherin allerdings weglaufen. Nicht um zu flüchten, sondern weil sie doch irgendwie geschockt war und zudem allein im Auto war, während bei dem anderen Fahrer Bekannte aus der Nähe herbeikamen und mit ihm warteten. Da es allerdings sonst nichts mehr zu tun gab, gingen bei der Dame wohl die Nerven durch. Ich will nun nicht sagen, dass ich sie aufgehalten habe und sie ansonsten weggegangen wäre (zumal sie zu Fuß herumlief und man sie wohl schnell gefunden hätte), aber als Unbeteiligter an der Unfallstelle zu sein, ist meiner Meinung nach nicht immer das Verkehrteste.
Man sollte allerdings sicher sein, dass man die Rettungsarbeiten nicht behindert und im Weg herum steht. Doch gerade wenn noch kein Rettungsdienst vor Ort ist, sollte man schonmal nachfragen, ob man etwas tun kann. Bei einem Autobahnunfall damals hätte ich mir gewünscht, dass mehr Leute angehalten hätten. Wir waren die ersten, die bei einem qualmenden Auto stoppten, während andere uns später quasi weghupten, als wir über die Autobahn zu dem Fahrzeug gingen. Wir haben den Unfall nicht selbst gesehen, was bedeutet, dass sich mindestens ein Dutzend potentielle Zeugen vorher aus dem Staub gemacht haben und einfach weitergefahren sind.
Ich bin eigentlich noch nie irgendwo vorbeigekommen, wo gerade ein größerer Unfall stattgefunden hat. Als Nicht-Autofahrer ist die Wahrscheinlichkeit ja auch nicht so groß. Ich würde aber sich nicht stehenbleiben und mir das ganze anschauen. Wenn ich nicht irgendwas sinnvolles tun kann, z.B. den Notruf absetzen, wenn das noch niemand getan hatte, würde ich weitergehen. Ich will sowas auch gar nicht sehen, weil ich es wahrscheinlich viel zu nahe an mich ranlassen und noch lange darüber nachdenken würde. Deshalb könnte ich auch niemals als Sanitäterin oder Ärztin arbeiten.
Ich denke, dass es bestimmte Stufen von der Schaulustigkeit gibt. Ich denke, dass es in Ordnung ist, wenn man einfach mal schauen will, was passiert ist. Es kann ja durchaus sein, dass man bei einem Unfall oder ähnlichem noch helfen kann, weil zum Beispiel noch niemand dazu gekommen ist die Polizei, die Feuerwehr oder eben einen Krankenwagen zu rufen. Da ist es dann in Ordnung, wenn noch niemand vor Ort ist um zu helfen, wenn man hingeht und guckt, ob man helfen kann.
Wenn es jedoch mit der Schaulustigkeit so schlimm wird, dass manche Menschen schon am Rand herumstehen und den anderen Leuten nur zugucken, dann ist das echt nicht mehr in Ordnung. Durch das Zuschauen ist es doch so, dass die den anderen Menschen im Weg herumstehen. Des Weiteren ist es nicht wirklich angenehm, wenn man selbst auf dem Boden liegt und dann von den anderen Schaulustigen angegafft wird. Deswegen würde ich, wenn ich in dieser Situation helfe, immer die anderen Leute bitten, dann wegzugehen, weil das sonst für die verletzte Person unangenehm ist.
Deswegen muss ich sagen, dass es sehr viele Menschen gibt, die viel zu schaulustig sind. Wenn irgendwo ein Unfall ist und ich sehe, dass dort genug Menschen sind, die helfen, dann würde ich nicht dort stehen bleiben und starren sondern einfach weiter fahren und dorthin fahren, wo ich ursprünglich hinwollte.
Ich gehöre auch nicht zu den Schaulustigen, die unbedingt bei so was dabei sein müssen, um zu schauen, was passiert ist oder was passieren wird, wenn die Feuerwehr oder der Krankenwagen vorfährt. Auch renne ich nicht gleich los, wenn ein Hubschrauber bei uns landet. Ich denke die Schaulustigen behindern eher die Rettungsmaßnahmen als was Positives zu tun. Wenn ich ein Unfall habe, möchte ich auch nicht unbedingt von allen angegafft werden. Ich denke mal nicht das sich so was gehört.
Es kommt immer darauf an, was für eine Situation es ist. Wenn ein Auto einen Unfall gebaut hat oder ein Fahrrad oder so, dann gehe ich meistens weiter, da die Gemüter meistens erhitzt sind und man Zuschauer meistens nicht mag. Wenn ich allerdings merke, dass eine Schlägerei oder etwas ähnliches entstehen könnte, dann bleibe ich öfters mal stehen und guck mir das an. Ich weiß nicht, warum ich das so spannend finde, aber es ist immer wieder lustig dabei zu zusehen, wie sich die Leute die Köpfe einschlagen. Und meistens geht es darum echt um witzige Sachen.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-188811-10.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung 1081mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Rubbelfeld · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung
- Palmen für die Wohnung 3015mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Dreddi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen für die Wohnung
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun? 1864mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: helgak62 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun?
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel? 1358mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wawa666 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel?