Der Genitiv ist dem Streber sein Sex

"...und andere Erkenntnisse aus meinem Leben 2.0". Dies ist der Titel eines Buches, welches von Markus Barth geschrieben wurde und welches ich gerade lese. Der Titel lässt bereits vermuten, dass es sich um leichte Lektüre handelt. Der Autor berichtet in vielen kleinen Kapiteln über seine Erlebnisse in der heutigen Gesellschaft. Da er in seiner Vergangenheit bereits als Stand-up Comedian auf der Bühne stand, sind seine Geschichten sehr amüsant, nichtsdestotrotz regt er mit einigen Sachen zum Denken an. Er spricht viele Klischees an und verweist auf ironische Weise auf viele Unerhörtheiten in unserer Gesellschaft.

Habt ihr diese Buch vielleicht auch schon gelesen? Oder Bücher dieser Art? Gefällt euch dieser Zweig der Literatur oder haben Stand-up Comedians für euch nur auf der Bühne ihren Platz?

Ich kenne Markus Barth jetzt nicht, aber ich habe früher das ein oder andere literarische Werk eines Comedians gelesen bzw. bin eigentlich mehrmals bei dem Versuch gescheitert. Dabei sage ich jetzt nicht, dass die Bücher schlecht waren, sondern vielmehr passten sie nicht in mein Leseverhalten. Ich lese recht schnell und lese nicht mit Betonung und da fehlt mir dann oft die richtige Präsentation und häufig auch das Timing, das wichtig ist, damit Gags zünden.

Ich habe noch keines seiner Bücher gelesen, da ich auf solche Art von Büchern nicht stehe. Meiner Meinung nach gehören solche Leute nur auf die Bühne, zum Bücher schreiben sind sie nicht talentiert genug. Ich habe etliche Klappentexte davon schon gelesen, aber keines hat mir so gut gefallen, sodass ich es letztendlich gekauft habe.

Mir geht es hierbei ganz ähnlich, wie auch schon meinen Vorrednern. Ich kenne weder den Autoren des Buches, noch eines seiner Werke, geschweige denn, dass von dir gerade angelesene, aber auch ich selbst habe mich schon an diversen eBooks und normalen Büchern von selbsternannten "Comedians" versucht und muss ganz ehrlich sagen, dass diese ihr Geld einfach nicht wert waren. Ich will nicht sagen, dass diese Bücher schlecht waren (Dies kann ich auch gar nicht beurteilen, da ich sie nie bis zum Schluss lesen konnte), aber ich selbst fand sie einfach zu anspruchslos und ich kann mich prinzipiell nicht auf solche Bücher einlassen.

Wenn ich zu einem Buch greife, dann will ich natürlich auch unterhalten werden, aber in vielen Büchern von Stand-Up Comedians fehlt einfach der Inhalt, es fehlt die Story. Dort wird zwar immer aufs größte und wichtigste versucht, den Witz herüber zu bringen, aber meist merkt man dies dann eben auch und alles wirkt etwas gezwungen. Wenn ich ein Buch lese, dann muss mich dies einfach anders unterhalten, als ein Comedian auf der Bühne. Wenn ich dagegen also humorvoll unterhalten werden will, dann gucke ich mir auch gerne mal das Programm eines Comedian an, egal ob nur im Fernsehen oder Live auf der Bühne. Hier kann der gleiche Inhalt, der vielleicht auch im selben Buch wiedergegeben wird, wiederum einfach genial sein und dann kann ich mich auch darauf einlassen. Auch gegen den gleichen Inhalt bei Hörbüchern habe ich wiederum nichts, aber wenn ich es selbst lesen muss, schaffe ich es bei solchen Büchern einfach nicht, mich dafür zu begeistern.

Ich wusste ehrlich gesagt gar nicht, dass Mario Barth auch Bücher schreibt. Insofern habe ich auch von diesem neuen Buch noch überhaupt nichts gehört. Ich mag Comedians generell nicht so gerne, also bin ich auch noch nie auf die Idee gekommen, ein Buch von Mario Barth oder den anderen Comedians zu lesen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass mir diese Bücher gefallen würden, denn ich mag das Stand-Up Comedyprogramm schon nicht und ich denke, dass die Bücher inhaltlich da echt sehr ähnlich sind. Mir gefällt schon sein Programm auf der Bühne nicht, daher werde ich das Buch auch nicht lesen.

Ich lese wirklich sehr gerne Bücher und habe auch einige daheim, aber ein solches Buch finde ich persönlich auch ein wenig anspruchslos. Das soll jetzt nicht überheblich oder abwertend klingen, aber sie sind eben nicht mein Fall und ich gehöre da definitiv nicht zur Zielgruppe. Ich denke, dass die Comedians lieber an ihrem Bühnenprogramm feilen sollten, als zusätzlich noch ein paar Bücher zu schreiben. Sollte einer meiner Freunde ein solches Buch haben, dann würde ich zumindest mal den Klappentext überfliegen, um zu wissen, worum es denn geht. Kaufen würde ich es mir aber sicherlich nicht. Da habe ich einfach noch zu viele Bücher auf meiner Wunschliste, die mich deutlich mehr interessieren als ein solches Comedy-Buch.

Eigentlich bin ich humoristischen Büchern gegenüber nicht abgeneigt, aber mit dem, was die meisten deutschen Comedians so unter Humor verstehen, kann ich ziemlich wenig anfangen. Ich bevorzuge dann schon eher politisches Kabarett, weil man dabei als Zuschauer halt auch nicht wie jemand behandelt wird, der mit dem Nachdenken wenig zu tun hat. Oder ich greife eben gleich auf den englischen Humor zurück.

Ich muss sagen, dass ich in diesem Fall schon alleine vom Titel des Buches abgeschreckt werden würde. Zunächst einmal frage ich mich, was daran witzig sein soll, wenn man sagt, dass jemand, der die deutsche Sprache beherrscht, kein Sexualleben hat. Und dann ist der Titel natürlich auch stark an den Titel eines anderen Buches angelehnt (Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod von Bastian Sick) und für mich sieht das schon nach einem arg plumpen Versuch aus vom Erfolg dieses Buches zu profitieren.