Missbrauch von Kindern an andere Kinder weitergegeben
In einem Albert Schweitzer Kinderdorf werden Kinder therapiert. Das Dorf liegt im Hessischen. Das Hessische Kriminalamt hat eine Statistik herausgegeben, aus der zum Beispiel für 2009 hervorgeht, dass von 2.391 Missbrauch-Tätern alleine 87 Tatverdächtige Kinder unter 14 Jahren sind. Das ist ganz erschreckend.
In diesem Kinderdorf wird versucht, den sieben Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren zu helfen, die sexuellen Missbrauch geplant, versucht und durchgeführt haben. Sie erniedrigten ihre Opfer, um sich zu erhöhen. Sie alle wurden von den Eltern missbraucht und haben das weitergegeben, was sie kennengelernt hatten. Sie missbrauchten andere Kinder. Einige wurden bereits als Kleinkind und Säugling von der ganzen Familie missbraucht. Sie begehen sexuelle Übergriffe auf Mädchen einfach so, weil sie Bock darauf haben und lassen ihren Sex-Fantasien freien Lauf.
Andere Kinder werden gezwungen, sie sexuell zu befriedigen. So geben sie die erfahrene Gewalt in der Familie weiter. Sie wissen, dass die sexuellen Übergriffe kurzfristig den Stress und den Druck abbauen. Sie geben den Missbrauch von Kind zu Kind weiter.
Innerhalb der Einrichtung sind diese Kinder in vier Gruppen eingeteilt. In der ersten Gruppe dürfen sie nie allein sein und immer Blickkontakt mit den Betreuern halten.Um in die nächste Gruppe zu kommen, müssen sie sich bewähren. Auch in der Einrichtung versuchen die Kinder, sich andere zu unterwerfen, auch zu mehreren und lassen dann wiederum andere zugucken. Wenn sie neu hinzukommen, sind sie äußerst aggressiv und kennen keine Gefühle.
In Einzeltherapien und persönlichen Gesprächen müssen sie ihre erschreckende Geschichte selbst erzählen. Es ist fast wie in einem Pornofilm. Sie müssen lernen, wie sich Gefühle anfühlen. Wenn sie nach Jahren dann endlich die Gruppe vier erreicht haben und sich bewähren, entlässt man sie in eine betreute Wohngruppe.
Das Verhalten der Kinder und die gezeigte Aggressivität ohne jegliche Gefühle, sind für jüngere Mitarbeiter oft zu viel. Sie wissen nicht damit umzugehen und sind einfach überfordert. Hier ist es gut, dass sich die Mitarbeiter normalerweise zu zweit mit den Kindern beschäftigen.
Was den Kindern nur in der Familie angetan wird, was sie dadurch an körperlichen und seelischen Schäden erleiden, ist nicht wieder gutzumachen. Keine Institution schafft das. Aber vielleicht können sie den Kindern Hilfen geben, die ihnen ihr Leben ein wenig erleichtern und wieder lebenswert macht. Meint ihr, dass das den Therapeuten gelingen wird? Könnt ihr euch in eine Kinderseele hineinversetzen, die so viel Böses erlebt hat?
Ich kann mir schon vorstellen das es gerade für junge Betreuer echt schrecklich sein muss was die Kinder erlebt haben und was das aus Ihnen gemacht hat. Natürlich hört man was sowas während des Studiums, es dann aber hautnah mitzuerleben und zu hören ist schon noch mal was anderes. Ich glaube nicht das man sich in ein missbrauchtes Kind rein versetzen kann, was sowas durchgemacht hat, man kann es allerhöchstens in Teilen nachvollziehen.
Ich denke schon das einige Kinder und Jugendliche es wirklich schaffen ein normales Leben zu führen, es gibt immerhin ein paar Romane von Missbrauchsopfern, die mittlerweile ein halbwegs normales Leben führen, manchmal auch mit einer Familie, das man davon ausgehen kann das einige es schaffen. Andere wiederum fürchte ich, werden ihr Leben lang mit den Auswirkungen zu leben und zu kämpfen haben und bleiben entweder ständig in Betreuung, werden Suchtopfer oder ähnliches.
Selbstverständlich ist es der "Normalfall" in solchen Situationen, dass die Hilfe anschlägt und der Aufwand dadurch belohnt wird, dass die Kinder das erlebte so gut es eben geht verarbeiten. Alles andere wäre letztlich eine Bankrotterklärung und würde viel Sparpotential bieten, indem einfach solche Einrichtungen geschlossen werden. Leider ist es aber auf Grund der Marketingprozesse so, dass viel eher von Rückschlägen oder aber Verbrechen berichtet wird und man so eben natürlich von Fällen erfährt, in denen Opfer zum Täter werden und eben nie Geschichten mit einem "Happy-End".
Was du nun bzgl. der Zahlen bei den Taten geschrieben hast, ist natürlich dennoch erschreckend. Denn wenn fast 4% der (Sexual-)Straftäter selbst strafunmündige Kinder sind, läuft definitiv etwas falsch. Leider ist es aber nicht so einfach, hier schlicht die Vorgeschichte allein zu nehmen, um dies zu erklären. Denn es ist ja nicht gesagt, dass alle 87 Täter eine entsprechende Vergangenheit gehabt haben müssen. Anderseits ist die Zahl der Opfer unter den Kindern gewiss sehr viel höher, als den Behörden bekannt ist - wenn jedes Opfer später zwangsläufig zum Täter werden würde, wären die Zahlen noch mal anders!
Was vielleicht bei deiner Beschreibung auch auffallen sollte, ist der Satz, dass diese Kinder beim Missbrauch anderer Kinder ihren Fantasien freien Lauf lassen würden. Das ist in dem Fall praktisch auszuschließen, weil sie schlicht noch keine eigenen Fantasien haben entwickeln können. Viel mehr wird es hier wohl um die Erniedrigung und um Rache (auch wenn eben am falschen Menschen) gehen. Das Gefühl, eben selbst mal Macht über eine andere Person zu haben. Und dann nutzen die Kinder eben die Wege, auf denen sie selbst erniedrigt und gequält worden sind. Ich bin sogar der Meinung, dass in den meisten Fällen sogar die erwachsenen Täter gar nicht so sehr auf Triebbefriedigung aus sind. Aber das tut nichts zur Sache.
Das auch Kinder zu Tätern werden können, hat heute sicher auch damit zu tun, dass durch die allgegenwärtige Verfügbarkeit der männlich dominierten Pornografie ein falsches Bild gezeichnet wird. Hier ist es doch so, dass die Filme tatsächlich die Frau als immer williges Objekt zeichnet. Wie soll nun ein Kind hier begreifen, dass dies nicht wirklich so stimmt?
Wenn dann übrigens so ein Kind auch Gewalt einsetzt und die Qual des anderen Kindes hinnimmt, dann liegt das sicher auch zu großen Teilen daran, dass in der Erziehung vieles schief gegangen ist. Da müssen andere Probleme geherrscht haben und es genügt z.B. kein einmaliger Vergewaltigungsvorgang, um als Mensch so zu verrohen.
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