Kassierer brauchen Schlüssel für Rückgaben

vom 23.05.2012, 10:22 Uhr

Mir ist es nun schon ein paar mal passiert, dass ich hier im örtlichen Edeka-Markt, aber auch in anderen Supermärkten und Discountern in der Nähe eine Ware zurückgeben musste, da sie nicht mehr in Ordnung war oder andere Mängel aufwies. Dies war zum Beispiel der Fall, als eine Wurst schon eindeutig schimmelte, obwohl das Mindesthaltbarkeitsdatum noch nicht überschritten wurde (es heißt ja nicht umsonst Mindesthaltbarkeitsdatum), also erwarte ich auch, dass die Ware bis zu diesem Mindesthaltbarkeitsdatum noch einwandfrei ist. Ich hatte die Packung dabei noch nicht geöffnet.

Es ist aber anscheinend in jedem Supermarkt und Discounter hier so, dass die "normalen" Kassiererinnen des Marktes keine Rückgaben von sich aus verwalten dürften. Immer wieder ruft die Kassiererin, an die ich mich wende, dann einen anderen Mitarbeiter oder eine andere Mitarbeiterin an die Kasse. Da diese Person im selben Markt auch immer die selbe ist, gehe ich einfach davon aus, dass die gerufene Frau dann die Position der Marktleiterin innehat.

Diese Person kommt dann auch immer zügig zur Kasse und dreht dann mit einem Schlüssel in einem entsprechenden Schlüsselloch, sodass dieser "Schalter" dann anscheinend auf den Rückgabemodus gestellt ist. Dann kann die Kassiererin die Ware, die zurückgegeben werden soll, einfach über den Strichcode einscannen und gibt mir dann das Bargeld für die Ware heraus.

Wieso ist es aber so, dass die meisten Kassiererinnen keinen Schlüssel für die Rückgabe von Artikeln und Waren besitzen? Dient dies vielleicht der Vorbeugung von Betrug, sodass die Verkäufer sich nicht selbst Geld auszahlen lassen können oder gibt es andere Gründe für diese Sicherheitsmaßnahme?

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» delpiero224 » Beiträge: 1378 » Talkpoints: 4,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe früher auch an einer Kasse gearbeitet. Allerdings nur an den normalen Kassen, und nicht an der Information, an der auch umgetauscht werden konnte. Also hat nur die Kassiererin einen Schlüssel, die auch gerade an der Information gearbeitet hat.

Als ich dann die Kollegen von der Information vertreten musste, da sie in Pause ging, bekam ich den Schlüssel. Doch das geschah auch erst dann, als ich schon was länger dort gearbeitet habe. Vorher bekam den Schlüssel immer der Filialleiter, den ich dann ausrufen musste, wenn ein Kunde Ware umtauschen wollte.

Nun ist es sicherlich auch bei den Supermärkten so, dass nur manche Kassiererinnen dazu berechtigt sind, die Waren auch zurück zu nehmen. Das soll sicherlich vorbeugen, dass kein Betrug entsteht. Denn es gibt ja immer ein paar schwarze Schafe. Und niemand ist es dann am Ende gewesen.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich vermute auch mal, dass so ein Missbrauch von irgendwelchen Rückgaben, warum auch immer, vermieden werden soll. Ich kenne selbst mindestens zwei Supermärkte, bei denen ausschließlich der Filalleiter einen Schlüssel für Rückgaben hat. Selbst bei einem Storno muss dieser Filialleiter erst einmal ausgerufen werden, ehe es dann auch zu einer Rückgabe oder dem Storno kommen muss. Einen wirklichen Grund kenne ich zwar nicht, da ich nicht hinter den Kulissen schauen kann und dort auch nicht tätig war, aber ich denke einfach, es schützt grundsätzlich vor Missbrauch. Manchmal vermute ich aber auch, dass die KassiererInnen dann Rechenschaft ablegen müssen, weshalb eine Rückgabe oder ein Storno erfolgt, weil man es bei Kassenschluss vielleicht vergisst, was da war.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Einerseits soll damit sicherlich dem Missbrauch vorgebeugt werden, da so ein Schlüssel sicherlich nur an Mitarbeiter ausgegeben wird, die schon länger dort arbeiten und denen man vertrauen kann. Aber es hat vielleicht auch etwas mit Rangordnungen zutun. Natürlich könnte jede Kassiererin so einen Schlüssel haben, aber da der Schlüssel mit Verantwortung verbunden ist, bekommt diejenige, die ihn inne hat, vielleicht auch mehr Geld oder hat eine etwas höhere Position. Möglicherweise gibt man ihn deshalb nicht jedem einfach so in die Hand. Immerhin kann man mit so einem Schlüssel auch viel Schindluder treiben und das will man schon von Vornhinein vermeiden, was ich gut verstehen kann.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich arbeite im Freizeitpark im Shop auch an der Kasse. Wenn bei uns ein Gast einen Gegenstand wegen eines Defekts reklamiert, können wir den Artikel nur gegen einen anderen Artikel umtauschen. Der defekte Artikel wird dann abgeschrieben. Geld auszahlen dürfen wir gar nicht. Fall der Gast drauf besteht, sein Geld zurück zu bekommen, müssen wir auch jemand Verantwortliches rufen, da wir einfachen Mitarbeiter nicht die volle Schlüsselgewalt für die Kasse besitzen.

Den Grund, weswegen das so ist, weiß ich nicht. Ich glaube, damit wir nicht betrügen können, hat nichts damit zu tun, schließlich muss der Arbeitgeber ein gewisses Vertrauen in die Angestellten haben. Uns ist ja schließlich auch die komplette Ware anvertraut. Ich denke eher, dass hat nur damit etwas zu tun, dass Auszahlungen an einen Gast nur im Vier-Augen-Prinzip gemacht werden sollen und man für die Schlüsselgewalt über erweiterte Kenntnisse verfügen muss.

» Sternchen* » Beiträge: 2804 » Talkpoints: 2,78 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Meistens ist es so, dass eine Reklamation gegen Geld grundsätzlich nicht möglich ist. Denn auch kein Geschäft ist dazu verpflichtet eine Sache zurück zu nehmen. Der Kunde hat einen Kaufvertrag abgeschlossen und dieser gilt. Trotzdem nehmen viele Geschäfte defekte Sachen oder zu große Kleidungsstücke zurück, aber dies ganz alleine aus Kulanz und nicht, weil es vorgeschrieben ist. Dies ist eine Sache, die die vielen Einkäufer erst einmal wissen müssen, bevor sie sich darüber aufregen, dass diese nur einen Gutschein bekommen, wenn sie etwas reklamieren.

Mir selbst ist es auch schon aufgefallen, dass die Kassierer für die Kasse keinen eigenen Schlüssel haben. Dies ist aber auch ganz einfach zu erklären. Einerseits, könnten sonst natürlich Kassierer ständig an das Geld gelangen und die Gier des Menschen ist untröstlich. Es passiert immer mal, dass der Ein oder Andere Euro dann in der Tasche landet. Dieses Problem möchte ein Unternehmen halt umgehen, indem die Kassierer nur an das Geld kommen, wenn gerade ein Geschäft getätigt wurde und der Kunde bezahlen möchte. Ich finde diese Idee gar nicht mal so schlecht, wobei das natürlich zeigt, dass der Arbeitgeber gar kein Vertrauen in die Kassierer hat. Aber bei einem riesigen Unternehmen wie Real zum Beispiel, völlig in Ordnung. So umgeht man halt Problemen, wenn jemand versuchen möchte Geld zu klauen.

Bei McDonalds ist es ebenfalls das gleiche Spielchen. Sobald der Kassierer etwas falsches in diesem Automaten eingegeben hat, muss direkt ein Chef kommen und die Kasse einmal neu aus- und anschalten, damit der Kassierer die Kasse erneut benutzen kann. Auch hier ist es einfach so, dass der Kassierer nicht die völlige Schlüsselgewalt hat und einfach in das Geld greifen kann, wobei dies bei McDonalds so wieso schwer wird.

Ein letzter Punkt, kann natürlich die Sicherheit sein, wenn jemand mal meint, eine Kasse zu berauben. Er wird verlangen, dass die Kassiererin die Kasse öffnet, aber dies wird nicht klappen, weil sie halt nicht die volle Schlüsselgewalt besitzt. Somit hat der Räuber eigentlich die Po-Karte gezogen, denn er kann damit nichts anfangen. Man kann ja schlecht den Manager anfordern, dass er ihm die Kasse öffnen kommt.

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» Dennus » Beiträge: 1263 » Talkpoints: 0,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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