Klassenarbeiten mit schlechtem Klassenspiegel?
Müssen heute eigentlich Klassenarbeiten mit schlechtem Klassenspiegel neu geschrieben werden? Wenn also in Klasse x eine Klassenarbeit geschrieben wurde, die so schlecht ausgefallen ist, dass vielleicht nur Fünfen und Sechsen drin sind, muss diese dann neu geschrieben werden?
Früher war es so, dass die Klassenarbeiten nur nach Ermessen des Lehrpersonals neu geschrieben werden konnten. Wenn der Lehrer oder die Lehrerin aber meinte, dass alles seine Richtigkeit hat, dann wurde die Klassenarbeit auch bewertet. Denn bei einem guten Klassenzusammenhalt ist es vorgekommen, dass die Schüler extra die Klassenarbeit alle versemmelt haben, damit sie noch ein wenig Aufschub bekamen.
Wie schlecht muss eine Klassenarbeit ausfallen, damit sie neu geschrieben wird oder liegt es auch heute noch im Ermessen des Lehrers oder der Lehrerin? Hattet ihr schon mal in eurer Schulzeit einen so miserablen Klassenspiegel, dass eine Klassenarbeit neu geschrieben wurde?
In der Schule meiner Tochter werden solche Arbeiten noch einmal geschrieben. Davor wird aber das Problem besprochen, um herauszufinden, warum die Arbeit so schlecht ausgefallen ist. Wenn die Hälfte der Klasse unter dem Durchschnitt liegt, muss eigentlich immer eine Arbeit wiederholt werden.
Dieser Notenspiegel zeigt, dass kaum einer in der Klasse das Thema beherrscht, sodass hier Nachholbedarf besteht. In diesem Fall muss aber der Schulleiter erst mit dem Lehrer sprechen, um dann zu entscheiden, ob eine Arbeit wiederholt werden muss oder nicht. Somit liegt die Entscheidung bei der Schule.
Ich kenne es eigentlich immer nur so, dass Klassenarbeiten mit einem extrem schlechten Notendurchschnitt nicht unbedingt nachgeschrieben werden müssen, sondern unter bestimmten Voraussetzungen auch gewertet werden können. Wenn ich mich richtig erinnere, lag der Klassendurchschnitt, bei dem der Fachlehrer Rücksprache mit dem Direktorat halten musste, bei 5,0, dann wanderte die ganze Prüfung zum Direktor oder auch auf dessen Wunsch zu einem Fachbetreuer, der den Schwierigkeitsgrad der Arbeit wohl besser beurteilen kann, erst dann wurde über das Fortbestehen der Noten entschieden. Soweit ich weiß, ist es aber auch üblich, dass viele Lehrer schon bei einem Notendurchschnitt von 4,5 das Gespräch mit dem Fachbetreuer suchen, um sich bei ihm abzusichern, dass die Prüfung den allgemeinen Anforderungen entsprach und zumutbar war.
Allerdings habe ich es in den letzten Jahren oft erlebt, dass eine Arbeit unter diesen Schnitt fiel, weniger oft allerdings, dass sie tatsächlich zurückgezogen wurde, da unser Direktor da in den meisten Fällen recht strikt ist, was ich im Übrigen auch begrüße. Angenommen, diesen Schnitt gab es in einer schwierigen Mathematikklausur, dann wäre vielleicht doch anzunehmen, dass die Prüfung nicht dem Niveau des Kurses entsprach oder dass es Missstände bei der Vermittlung des Stoffes gab, was dann für eine Wiederholung sprechen würde.
Diese Schnitte sind aber bei uns erstaunlich oft in Lernfächern zustande gekommen, in denen trotz bestimmter Transferleistungen zumindest eine ausreichende Note durch reines Auswendiglernen zu erreichen gewesen wäre, weshalb der schlechte Schnitt dann vermutlich auch auf eine gewisse Faulheit der Schüler zurückzuführen ist. In solchen Fällen halte ich es für angebracht, dass die Arbeit nicht zurückgezogen wird, zumal das auch den komplett falschen Lerneffekt vermitteln würde, so frei nach dem Motto: „Sind wir mal alle stinkfaul und schreiben eine miserable Klausur, dann gibt es schon eine zweite Chance.“
Bei uns wurden die Arbeiten nie neu geschrieben. Wir haben sowohl in der Realschulzeit, als auch später oft gehofft, dass Arbeiten neu geschrieben werden. Allerdings konnten die Lehrer sich immer irgendwie rechtfertigen. Nur ein einziges Mal haben wir eine Arbeit in der Realschule neu geschrieben, da wir eine falsche Arbeit bekommen haben und dies dementsprechend schlecht ausgefallen ist.
In meiner Schullaufbahn musste ich nie eine Klassenarbeit neu schreiben, weil der Spiegel so extrem schlecht ausgefallen ist. Ich erinnere mich an eine Klausur, die wir in Mathe in der elften Klassen geschrieben haben und wohl den schlechtesten Durchschnitt hatte, an den ich mich erinnern kann. Der Lehrer hatte ein ziemlich strenges Notensystem, da es für die gesamte Arbeit immer nur sehr wenig Punkte gab. Wenn man dann schon 10 nicht hatte, landete man ziemlich schnell auf eine drei und so weiter.
Dazu kam dann noch, dass wir den Lehrer gewechselt hatten, da der vorherige nur auf Probe war. Der Vorherige war fürchterlich schlecht. Er hat uns kaum etwas beigebracht, so dass wir alles beim zweiten Lehrer wiederholen mussten. Trotz allem ging dieser ja von etwas Wissen aus. Die Klausur an sich war für mich zumindest machbar. Trotzdem hatte ich bei wenigen Fehlern gerade noch eine zwei bekommen. Es gab auch noch zwei oder drei weitere die besser waren, aber der Rest der kompletten Klasse von knapp 30 Schülern hatten ihre Noten im Bereich 5 oder 6.
Dadurch fiel unser Notenspiegeln natürlich enorm schlecht aus. Tatsache ist aber, dass die Klausur vollkommen normal gestellt war. Die Aufgaben waren lösbar, nur irgendwie scheiterten alle. Ich bin mir ziemlich sicher, dass selbst wenn die anderen sich beschwert hätten, hätten wir diese Klausur nicht neu schreiben dürfen. Irgendwo ist es ja die Schuld der Schüler, wenn diese nicht genug lernen und schnell aufgeben. Wir waren an sich gut vorbereitet, zumindest besser, als von dem anderen Lehrer. Nur dieser Lehrer war vielleicht etwas strenger.
Also bei uns war es mal so mal so. Meistens wurden die Arbeiten gewertet. Es wurde danach über die Arbeit gesprochen und wo eventuell die Fehler bei den Schülern lagen. Es gab aber auch Arbeiten, die wiederholt wurden. Da wurden dann eben Missverständnisse aufgeklärt. Wie zum Beispiel das die Lehrerin falsche Themen angesagt hat, oder Fragen gestellt hat, die noch gar nicht wirklich behandelt wurden. Ich denke das liegt auch immer im Ermessen des Lehrers.
Denn welcher Lehrer möchte denn das alle seine Schüler eine schlechte Zensur haben? Das sagt ja auch viel über den Lehrer dann aus wenn so was öfter bei ihm vorkommt. Aber nur um eventuell mehr Zeit zu bekommen und alle Schüler deswegen mit Absicht die Arbeit verhauen, finde ich echt daneben. Arbeiten, gerade Klassenarbeiten, werden ja nicht 1 Stunde vorher angesagt. Da hat man wenigstens 1 Woche Zeit um zu lernen und das sollte wohl für jeden drin sein. Wenn man dann immer noch nicht alles versteht, ist das was anderes.
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