Kopfrechnen-Wettbewerb für Kind deprimierend
In der dritten Klasse von A`s Tochter findet im Mathematikunterricht regelmäßig ein Kopfrechnen-Wettbewerb statt. Alle Kinder müssen aufstehen und dann eine lange Aufgabe im Kopf rechnen und wer die Antwort weiß kann sie sagen und darf sich dann hinsetzen.
Die Tochter von A kann nicht so schnell im Kopf rechnen und steht jedesmal als letztes noch von allen Kindern. A hat schon mit der Lehrerin gesprochen. Da das Kind aber ansonsten eine gute Mathematikschülerin ist, kann man in diesem Falle eine Rechenschwäche ausschließen und die Lehrerin meint, dass sie zu hause Kopfrechnen üben soll. Aber die Tochter weigert sich, weil sie es angeblich nicht kann.
Wie würdet ihr euch in diesem Falle als Mutter verhalten? Das Kind kommt nach so einem Wettbewerb grundsätzlich weinend nach hause. Sollte die Mutter sich da einmischen und wenn ja, wie sollte sie sich einmischen? Was kann die Mutter machen?
Wenn ich das lese, wird mir ein wenig anders. Als erstes stößt es mir auf, dass so ein Wettbewerb immer statt findet. So etwas muss in der dritten Klasse nicht sein. Auf der anderen Seite verstehe ich die Mutter nicht, die es zulässt, dass die Tochter sich weigert, das Kopfrechnen zu üben. Wenn sie es nicht kann, muss sie es üben. Die Taschenrechner-Zeit kommt noch lange nicht und Kopfrechnen gehört in der Grundschule dazu.
Da gibt es kein Nein, nur weil das Kind nicht will. Den Wettbewerb halte ich nicht für richtig, da würde ich notfalls mit der Schulleitung reden. Das Kopfrechnen allerdings muss sie üben, ob sie nun will oder nicht. Übung macht der Meister, heißt es so schön. Wenn sie nicht Kopfrechnen kann, bleibt ihr nichts als üben. Wenn die Schule diese Wettbewerbe nicht abstellt, muss sie da leider durch und genau dann sollte sie das Kopfrechnen üben. Erst dann wird sie Erfolge haben und nicht mehr als letzte dort stehen.
Wieso sollte das in der dritten Klasse nicht mehr sein? Wir haben ähnliche Dinge noch im Unterricht gemacht, als wir schon wesentlich älter waren. Das nannte sich damals Bankrutschen und wir hatten da immer eine Menge Spaß dabei, weil man im Unterricht auch mal durch die Klasse laufen konnte. Und wer alle Schulbänke einmal passiert hatte, durfte sich dann auch wieder setzen.
Ähnliches hatten wir im Geschichtsunterricht. Gerade, wenn wir dieses Fach in der letzten Stunde hatten, durften wir Alles einpacken und aufstehen. Danach wurden geschichtliche Fakten abgefragt. Wer die Antwort wusste, durfte nach Hause gehen. Das war ein Ansporn und ich freute mich grundsätzlich auf die Frage nach der Schlacht im Teuteburger Wald, weil sich das die anderen Mitschüler irgendwie nie merken konnten.
Wenn die Tochter aber nicht gezielt Kopfrechnen üben will, dann muss man als Mutter schon tricksen. Zumindest habe ich meine Töchter immer gefragt, wenn ich sowieso etwas im Haushalt ausrechnen musste. Beispiel Brötchen kaufen gehen. Da habe ich eben sagt, dass ein Brötchen 30 Cent kostet, sie fünf Stück kaufen soll und wie viel Geld ich denn mitgeben muss. Dann hatte ich angeblich nur eine Münze von zwei Euro und meine Tochter durfte gleich noch ausrechnen, wie viel sie beim Bäcker zurück bekommen muss.
Auch beim Lesen mag eine meiner Töchter nicht gern üben. Also bitte ich sie mir die Mengenangaben aus Kuchenrezepten vorzulesen. Dass sie bei solchen Spielen gleichzeitig üben bekommen Kinder da nicht unbedingt mit, sondern denken stolz, dass man auf ihre Hilfe angewiesen ist.
Ich würde schon versuchen, das Kind irgendwie zum Kopfrechnen zu motivieren und versuchen mit ihr zu üben. Anscheinend haben die anderen Kinder ja keine Probleme mit dem Wettbewerb, daher denke ich nicht, dass die Mutter von A etwas ausrichten kann, weil es ja dann "nur" A ist, die damit Probleme hat. Ich würde versuchen A zu erklären, dass es ihr sicher auch Spaß machen würde, wenn sie Kopfrechnen üben würde.
Allerdings muss ich auch sagen, dass ich solche Spiele in der Schule nie mochte. Ich bin auch nicht gut in Kopfrechnen und das hat sich bis heute nicht geändert. Daher denke ich schon, dass manche darin einfach schlecht sind und es nicht können.
Ehrlich gesagt kann ich auch nicht so wirklich verstehen, dass derartig gegen diese Wettbewerbe gewettert wird, denn ich persönlich kann mich an solcherlei durchaus noch aus meiner Grundschulzeit erinnern und soweit ich weiß, hatten wir damals alle Spaß daran. Bei uns hieß dieses Kopfrechenspiel „Eckenrechnen“ und wir mussten uns alle in einer Zimmerecke platzieren. Wer die Antwort auf eine gestellte Aufgabe am schnellsten wusste und sie in die Klasse rief, durfte eine Zimmerecke weiterziehen und wer es geschafft hatte, in allen vier Ecken mal gestanden zu sein, der durfte sich zurück auf seinen Platz setzen.
Ich denke, die Kunst liegt eher darin, die schwächeren Schüler ebenfalls zu fördern und einzubeziehen, indem auch leichtere Aufgaben gestellt werden oder, wenn nur noch wenige Kinder vor ihren Plätzen stehen, Einzelne davon gezielt aufzurufen und ihnen ein wenig Zeit zum Nachdenken zu geben, so wurde es zumindest bei uns ganz gerne gemacht. Ich würde zumindest anstelle deiner Bekannten wirklich keinen Aufstand in der Schule machen und gegen diese Wettbewerbe argumentieren, sondern eher mit der Lehrerin sprechen und darum bitten, das eigene Kind doch ein wenig mehr in die Wettbewerbe einzubeziehen oder ihr an diesem Tag ein anderes Erfolgserlebnis zu verschaffen.
Trotzdem kann ich nicht verstehen, warum die Mutter des Mädchens scheinbar so klaglos akzeptiert, dass die Tochter sich beim Üben des Kopfrechnens komplett verweigert, das sollte sie nicht unbedingt durchgehen lassen, ebenso wie sie es bei normalen Hausaufgaben wohl nicht klaglos hinnehmen würde. Wie man nun das Kopfrechnen üben kann, bleibt der Mutter überlassen, aber wie Punktedieb ja schon schrieb, wäre es zumindest eine Möglichkeit, die Tochter in alltägliche Rechenaufgaben beispielsweise im Haushalt einzubeziehen. Ich bin aber auch kein Gegner des klassischen Lernens und halte es somit durchaus für angebracht, dass Dinge wie das kleine Einmaleins regelmäßig abgefragt werden. Und letztlich könnte es auch sein, das das Mädchen vielleicht Interesse an diversen Rechenspielen zeigt. Es müssen ja nicht unbedingt diejenigen sein, die von der Grundschullehrerin empfohlen werden und geradezu nach Pädagogik riechen, vielleicht hätte sie auch Freude an einer Partie Kniffel.
Was ich als Mutter machen würde? Ich würde mit meinem Kind das Kopfrechnen üben und die Verweigerung nicht zulassen. Außerdem würde ich dem Kind erklären, dass es nicht schlimm ist, wenn man etwas nicht so gut kann wie andere. Dafür gibt es schließlich bestimmt Dinge, die das Kind besser kann als alle anderen Kinder. Mehr würde ich dann aber auch nicht machen. Ich würde also auch nicht mit der Lehrerin reden und darum bitten, dass diese Wettbewerbe nicht mehr stattfinden.
Denn mal ehrlich, ein Kind ist nun sehr schlecht im Kopfrechnen und bleibt deshalb bei einem solchen Wettbewerb als letztes stehen. Andere Kinder sind dafür schlecht im Sportunterricht und werden immer als letztes gewählt. Und ein anderes Kind kann vielleicht nicht gut malen und erntet nur schlechte Noten für die Bilder im Kunstunterricht. So ist das nun mal. Mit solchen Dingen muss man aber umgehen können und kann nicht jedesmal anfangen zu heulen.
Ach ich finde solche "Wettbewerbe" gar nicht so schlecht und kann mich noch sehr gut an meine Schulzeit erinnern. Da haben wir das immer so gespielt das die ersten beiden Sitznachbarn aufstehen, dann wurde eine Aufgabe genannt und wer sie als Erster richtig beantwortet hatte durfte zu dem nächsten Tisch gehen wo man dann zu dritt stand. Dort wurde wieder eine frage gestellt und wer von den 3 dann zu erst richtig geantwortet hat, der durfte weiter gehen und so weiter. Die anderen haben sich wieder hingesetzt. Ich fand das immer klasse. Vielleicht solltest du das der Mutter mal vorschlagen das die Lehrerin das Spiel so spielt, denn so bleibt man einfach sitzen wenn man was nicht weiß, muss sich aber nicht immer als Letztes hinsetzen.
Denn so stehen ja immer nur die, die gerade dran sind. Außerdem würde ich das Kind dazu motivieren ein bisschen Kopfrechnen zu üben. Denn wenn es sonst gut ist in Mathe, dann kann es daran ja nicht liegen. So lernt man doch auch schnell Zusammenhänge. Es müssen ja keine schweren Aufgaben sein. Erstmal nur ganz leichte, wo das Kind auch schnell die Antwort weiß. So kann man es ganz langsam an das Thema Kopfrechnen ran führen. Denn die Idee so was als Spiel zu machen, gibt es ja nun schon seit Jahrzehnten und bisher habe ich niemanden kennengelernt der es nicht mochte.
Solch einen Wettbewerb hatten wir auch öfter und es gab auch immer Leute die bis zu letzt gestanden haben. Ich war auch nicht so schnell, wie viele Andere, aber dennoch musste ich zum Glück nie zum Schluss stehen. Ich weiß noch wie viel Angst wir hatten noch am Ende dort zu stehen. Dennoch machte es uns eigentlich Spaß und wir mussten dies auch nicht in jeder Mathematikstunde machen.
Auf jeden Fall sollte das Mädchen aber zuhause Kopfrechnen üben und als Mutter würde ich da auch dahinter bleiben. Auch zuhause kann man Rechnen mit ein wenig Spaß verbinden und sie könnten Kopfrechnen-Rechenspiele machen. So könnte sie auch ab und an mal mit Belohnungen gelockt werden. Ich finde es zum Beispiel super, wenn die Mutter jeden Tag eine viertel Stunde mit dem Kind Kopfrechnen übt. Für jede viertel Stunde bekommt das Mädchen einen Smilie auf eine vorfertigte Karte geklebt. Wenn beispielsweise 10 Smilies kleben, dann gibt es eine Kleinigkeit, welche die Mutter sich vorher überlegen kann. So hat das Mädchen einen Anreiz und wird auch in der Schule besser werden.
Ich finde bedenklich, dass das Kind jedes Mal weint, wenn es beim Kopfrechnen verliert, man macht doch auch Wettläufe usw. und weint nicht jedes mal, wenn man verliert. Wenn das Kind sonst gut in Mathematik ist und nur in Kopfrechnen schlecht, muss es das eben üben. Solche Mathematikwettbewerbe finde ich nicht bedenklich, höchstens wenn das Kind ausgelacht wird. Dann müsste man aber einmal mit der Lehrerin darüber reden. Aber so sieht doch jedes Kind, wo es steht und wo es noch besser werden kann. Ich würde einem Kind nicht durchgehen lassen, sich zu weigern, rechnen zu üben, außer wenn es Dyskalkulie hätte, aber das ist ja nach deiner Aussage nicht der Fall. Rechnen ist eine Grundfertigkeit wie Schreiben. Ohne diese Fertigkeit wird das Kind nicht auf Dauer gut in Mathematik bleiben.
In der dritten Klasse, finde ich so welche Wettbewerbe allgemein nicht so gut, weil die Kleinen sich doch alles immer zu sehr zu Herzen nehmen. Die Kleinen sehen in der dritten Klasse nur vor Augen, zu gewinnen und dann ist es natürlich dumm, wenn sie verlieren. Dann ist es selbstverständlich, dass sie enttäuscht sind und weinend nach Hause kommen. Deshalb finde ich, dass dies eine Sache ist, die die Lehrerin überdenken sollte. Aber ich würde Wettbewerbe nicht unbedingt völlig streichen, da die Kinder auch früh lernen sollten, dass es Menschen gibt, die besser als einer selbst sind und man auch lernen sollte, mal nicht der Beste zu sein und zu verlieren.
In meiner Grundschulzeit, haben wir auch gerne so welche Spiele gespielt. Aber nicht in dieser Art und Weise. Bei uns war es nicht so, dass der bessere Rechner sich setzen durfte, sodass am Ende die schlechtesten noch stehen und zur Schau gestellt werden. Dies ist in meiner Hinsicht schon eine Art Diskriminierung. Und da dürfen sich Eltern gern für einsetzen, denn so etwas muss wirklich nicht sein. Vor allem nicht, wenn am Ende die Kinder stark darunter leiden und am Ende noch psychische Schäden davon haben. Zwar lernen sie auch, dass man verlieren kann, aber ich fände es auf einer anderen Art und Weise besser.
Ich finde, man könnte das Spiel schon ganz anders gestalten. Der bessere Rechner, kann nämlich stehen bleiben und der Verlierer der Zweien muss sich setzen, sodass am Ende die Besten noch stehen und gegeneinander antreten. So sitzen schon mehrere "Verlierer" und ich denke, dass dies die Kleinen eher verkraften können, denn somit bleiben sie nicht als "Dümmster" übrig und sozusagen als Verlierer. Wenn es mehrere der gleichen "Sorte" gibt, dann fühlt man sich gleich viel wohler, als wenn man am Ende als Dümmster stehen bleiben muss.
Wir selbst haben das gleiche Spiel auch immer gespielt, aber halt in Englisch. Und dabei hieß dies Spiel "Vokabelkönig". Der Verlierer musste sich aber stets hinsetzen und der Gewinner jedes 2er Kampfes durfte weiter stehen. Dies ging dann so lange, bis es am Ende einen Gewinner gab. Und so war es auch immer okay, wenn man sich setzen musste, denn die andere Hälfte des Klasse musste sich nach der ersten Runde auch hinsetzen, sodass es nicht schlimm war. Am Ende wurde der Beste gekrönt, aber immerhin wurde nicht der Schlechteste zur Schau gestellt. Man sollte wirklich mit der Lehrerin reden und was daran ändern!
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