Kettenbriefe in Grundschule, Kind Unsinnigkeit erklären?

vom 23.05.2012, 06:15 Uhr

Eigentlich haben die Kettenbriefe in der Schule nachgelassen, weil diese nun meist per e-mail verschickt werden. Mit Aussagen wie "Wenn du den Brief nicht weiterschickst, wirst du Pech haben usw." schüchtert man jeden labilen Menschen ein und gerade bei Kindern ist es auch schwer zu verstehen, wenn man als Mutter sagt, dass es unsinnig ist und das Porto nur Geld kostet.

Die Tochter von A hat so einen Kettenbrief von einer Klasssenkameradin per Post bekommen. Dieser Brief sagt, dass man 20 dieser Briefe als Kopie weiterschicken soll. Dies muss per Post passieren. Einfach abgeben darf man die Briefe nicht, weil man sonst mehrere Jahre nur Pech hat.

Die Tochter von A ist ein ziemlich labiles und sensibles Mädchen und hat schon Adressen herausgesucht, an wen sie die Briefe schicken will. Sie meint, dass die Mutter sonst Schuld ist, wenn sie nur noch Pech hat und sie das Porto auch vom Taschengeld bezahlt. Immerhin sind es bei 20 Briefen 11 Euro, die bezahlt werden müssen und wenn A es einmal erlaubt, kommen die nächsten Briefe.

Wie kann man einem 9 jährigen Kind die Unsinnigkeit solcher Kettenbriefe erklären und was kann man machen, damit solche Briefe nicht mehr verschickt werden? Da die Briefe auch nicht in der Schule verteilt werden, sondern sie per Post versendet werden, kann die Schule wohl nichts daran machen, oder? Würdet ihr dem Kind das Wegschicken der Briefe erlauben?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich habe meiner Tochter es nicht erlaubt einen Kettenbrief zu verschicken. Dort ging es darum, dass ihr etwas schlimmes passieren würde, wenn der Brief nicht weitergegeben wird. Ich habe den Brief in den Mülleimer geworfen, ohne das meine Tochter den überhaupt gesehen hat. Ich halte von diesen Briefen nichts.

In der Schule ist so ein Brief noch nicht aufgetaucht, sodass ich das nicht beurteilen kann, wie die Schule darauf reagieren würde. Es ist schwer, einem Kind das zu erklären, vor allem dann, wenn sie sehr sensibel ist. Am besten sollte man sich eine Geschichte ausdenken, dass man selber als Kind so einen Brief bekommen hat und auch so etwas in dem Brief stand. Man hat ihn nicht weiter geschickt und auch nie Pech deswegen gehabt.

Notfalls würde ich ihr das Taschengeld erst einmal entziehen, damit sie keine Möglichkeit hat, den Brief zu verschicken. Ist sehr schwer, da eine Entscheidung zu treffen, was richtig ist und was nicht. Erlauben würde ich es niemals. Erklärungen zu finden, sind sehr schwer.

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich kenne solche Kettenbriefe auch von meiner Schulzeit. Auch in denen wurde damit gedroht, dass man ansonsten 11 Jahre Pech haben wird, wenn man den Brief nicht an 11 Leute verschickt. Aber soweit ich es noch weiß, musste es nicht per Post verschickt werden. Ich habe von diesen Briefen auch nie etwas gehalten, und da war ich auch gerade mal etwa 9 Jahre, auf jeden Fall noch in der Grundschule.

Ich habe den Brief dann auch meiner Mutter gezeigt. Sie meinte, dass ich es gerne machen kann, dass ich die Briefe dann verschicke. Aber auch gleichzeitig war mir klar, dass es eben Geld kostet, und ich es auch von meinem Taschengeld hätte zahlen müssen. Daher habe ich die Briefe zwar kopiert, aber dann den Freunden persönlich überreicht, ohne sie mit der Post zu verschicken. Ich habe es einfach nur zum Spaß gemacht, da es eben alle gemacht haben.

In dem Fall, würde ich als Mutter auch immer meinem Kind erklären, dass es einfach nur zum Spaß gemacht wird. Dass man dann angeblich Pech bekommt, wenn man sie nicht verschickt, würde ich ihr auch so erklären, dass es eben nur Spaß ist. Sie würde davon keinen Vorteil bekommen, aber auch keinen Nachteil, wenn sie die Briefe nicht verschickt. Wenn sie eher sensibel ist, würde ich es ihr eben so erklären, und hoffen, dass sie schon irgendwo die Unsinnigkeit der Briefe versteht. Doch wenn sie es unbedingt machen möchte, dann soll sie die Briefe doch auch einfach persönlich den Freunden überreichen.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich kenne diese Kettenbriefe auch, aber nicht als Briefe sondern als E-Mail. Ich habe schon immer darüber gelacht und nie so etwas weitergeleitet. Es ist einfach nur voll kommender Schwachsinn und ich frage mich heute noch, wer das erfunden hat.

Ich finde das schon heftig, dass das heutzutage mit Briefen gemacht wird. Vor allem wenn man dann noch elf Euro für Porto bezahlen soll. Ich würde, wenn ich Kinder hätte, meinen Kinder erklären, das so etwas gar nicht möglich ist, was in den Briefen erklärt wird und man das auf gar keinen Fall glauben soll. Öfters steht in den Briefen ja drin, dass Nachts jemand in das Zimmer kommt oder ähnliches. Oder auch, dass man sieben Jahre lang nur Pech hat. Man sollte das seinem Kind klarmachen, dass so etwas nicht geht.

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» petertreter » Beiträge: 1437 » Talkpoints: -2,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich kenne diese Briefe natürlich auch, die gab es schon zu meiner Schulzeit. Es ist natürlich gerade bei sensiblen Kindern schwierig, damit umzugehen. Wenn man es dann verbietet, diese Briefe weiterzuschicken und es passiert etwas, und wenn es nur eine Kleinigkeit ist, wird es sofort auf diese Briefe geschoben und dass ihr verboten wurde, den Brief weiterzuschicken. Wenn man es aber erlaubt, den Brief 20 Mal zu verschicken, muss man es bei den nächsten Briefen, die dann sicher auch kommen, wieder erlauben.

Ich würde es meinem Kind nicht erlauben und habe es damals auch von meinen Eltern aus guten Gründen nicht erlaubt bekommen, diese Briefe weiter zu schicken. Anfangs war ich auch unsicher, weil in den Briefen ja teilweise auch Beispiele stehen, was mit Menschen passiert, die diesen Brief nicht weiter geschickt haben. Das kann ein Kind schon verunsichern. Mir geht es aber noch immer gut, obwohl ich noch nie einen solchen Brief weiter geschickt habe und genau das würde ich meinem Kind auch sagen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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