Kochen verweigern und selbst separat kochen?

vom 22.05.2012, 18:35 Uhr

Es gehen die Meinungen ja ziemlich auseinander, was Essgewohnheiten angeht. In einem Beitrag hier wurde erwähnt, dass ein Mann zu allem Ketchup futtert. Auch wurden unter anderem Stimmen laut, die dem Mann in einem solchen Falle das Kochen verwehren würden. Andere betonen, dass sie sich dann keine Mühe mehr mit dem Essen geben würden, wenn der Mann den Geschmack mit Ketchup überdecken würde.

Aber sollte man dies wirklich tun? Man muss ja selbst mitessen, ruiniert man sich dann nicht freiwillig seine eigene Mahlzeit? Würdet ihr eurem Mann bei einer solchen Macke das Essen verweigern und euch hingegen separat etwas kochen? Würde dann nicht die Frage im Raum stehen, ob die Beziehung noch Sinn macht, wenn man die Gewohnheiten des Partners infrage stellt?

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12595 » Talkpoints: 13,30 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich musste ja auch schmunzeln, wie rigoros man ja doch damit umgehen würde oder könnte, wenn der Partner zu jedem Essen noch einmal extra Salz, extra Ketchup oder auch extra Senf geben muss. Ich kann zwar den Frust verstehen, wenn man damit ein Problem hat und sich besonders viel Mühe beim Kochen gegeben hat. Aber andererseits muss ich persönlich den Ketschup, das zusätzliche Salz oder den beigefügten Senf nicht essen und genau aus den Gründen denke ich mir nichts mehr dabei, wenn mein Partner der Meinung ist, er benötige noch eine Extrawurst.

Manchmal packt er sich ja beispielsweise noch etwas Salz dazu, weil es für ihn eben zu wenig Salz daran ist. Aber das ändert nichts am Grundgeschmack. Ich könnte sicherlich mehr salzen, aber dann schmeckt es mir nicht und ich sehe es auch nicht ein, dann das Kochen einzustellen oder nur mich zu versorgen. Ich koche an sich gern und gebe mir auch immer die Mühe, die ich aufwenden möchte, aber über eine Marotte bezüglich zusätzlicher Zutaten rege ich mich nicht mehr auf.

Jeder von uns hat Marotten und ich meine, wenn man eine solche nicht verträgt, dann könnte der Verdacht nahe liegen, dass man eben sich nur Wert geschätzt fühlt, wenn das Essen schmeckt. Vielleicht empfindet man es auch als Beleidigung, wenn das Essen nachgewürzt werden muss oder wie auch immer. Ich war ja auch immer etwas sauer gewesen, wenn der Salzstreuer geholt wurde, aber inzwischen ist es okay, weil ich es mehr nachvollziehen kann und ich habe mich daran gewöhnt.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Zunächst einmal, ich habe in dem Thread Ketchup in jedes Essen... Als Nachwürze auf den Tisch? auch davon geschrieben, dass ich mein Essen zum Teil extra weniger würze. Das hängt natürlich damit zusammen, dass mein Freund es eh mit Ketchup würzt, aber ich selbst esse es lieber, wenn es halt weniger, aber ausreichend gewürzt ist.

Ich würde bei solchen Angewohnheiten dabei niemals das Kochen verweigern, denn es ist doch irgendwie schön, wenn es auch mal ohne ''Zusätze'' wie Ketchup schmeckt. Ich bin sogar jemand, der lieber zwei verschiedene Essen kocht, anstatt meinem Freund etwas vor zusetzen, was er nicht so mag. Ich bin nämlich keine ''Allesesserin'', mein Freund hingegen braucht immer Fleisch. Also müssen auch mal zwei Mahlzeiten gekocht werden.

Ich finde auch, selbst wenn eine Beziehung schlecht läuft, sollte man niemandem das Essen verwehren.

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» $unglasses » Beiträge: 92 » Talkpoints: 57,30 »



Ich finde nicht, dass es irgendwie schlimm ist die Gewohnheiten seines Partners in Frage zu stellen, es ist ja nicht unbedingt so, dass man alles an ihm gut finden muss, nur weil man mit ihm zusammen ist. Was mich angeht, ich sehe darin eigentlich kein Problem. Bei uns kochen beide, ich und mein Freund. Und wenn einer von uns die Vorliebe hätte, seine Speisen stets gleich zu würzen, dann würde das letztendlich ebenen einfach so aussehen, dass der Partner, der gerade kocht, entweder ohne Gewürze kocht, heißt also, dass beide dann beim Essen nach Belieben würzen, oder er würzt einfach so, wie er es mag, weil der andere dann mit seinem Lieblingsgewürz überdecken kann und gut ist. Ich sehe da eigentlich kein Problem drin.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Mein Mann ist ein absoluter Salz-Junkie. Er weiß selbst, dass das nicht sonderlich gesund ist, aber er ändert auch nichts an seiner Gewohnheit. Wenn ich koche und dann das Mittagessen auf den Tisch stelle, greift er zuerst einmal zum Salzstreuer und würzt kräftig nach. Er probiert auch gar nicht erst, wie das Gericht nun schmeckt. Ich würze eigentlich immer recht kräftig und bisher hat sich auch noch nie jemand darüber beschwert, aber mein Mann sieht das eben anders. Ihm fehlt bei allen Gerichten noch Salz . Anfangs hat mich das wahnsinnig gestört, denn irgendwie hat man dann auch keine große Lust mehr, etwas besonders leckeres zu kochen, wenn der Geschmack letztendlich doch mit Salz überlagert wird.

Mittlerweile habe ich mich aber auch daran gewöhnt. Selbst wenn mein Mann selbst kocht, würzt er das Essen am Tisch immer noch einmal nach. Es ist eben eine Angewohnheit von ihm und er meint es auch gar nicht böse. Ich finde es nicht mehr so tragisch, wenn ich ehrlich bin, denn da gibt es einfach schlimmeres. Ich akzeptiere seine Marotten, so wir er ja auch meine akzeptiert. Ich muss das versalzene Gericht dann ja auch nicht essen. Ich bin aber noch nie auf die Idee gekommen, nur noch für mich und meinen Sohn zu kochen. Das finde ich auch ein wenig übertrieben. Soll er doch sein Essen nachsalzen, was ich denn bitte so schlimm daran?! Ich sehe das Ganze nicht mehr als Angriff auf mich und fühle mich auch nicht in meiner Ehre verletzt, wenn er mein Essen nachwürzt. Geschmäcker sind eben verschieden und das akzeptiere ich auch.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


In dem Thread habe ich schon gesagt, dass ich der Meinung bin, dass jeder so essen sollte wie er möchte. Wenn jemand gerne Ketchup mag, dann sollte er es dazu tun. Mir persönlich würde das nichts ausmachen, denn dieses Verhalten ist nicht zwingend eine Kritik am Essen, sondern einfach nur deshalb, weil er es eben so mag.

Ich bin der Meinung, dass man wegen solcher Marotten dem Partner das Essen nicht verweigern sollte. Was sind denn das für Sitten? Immerhin kann doch jeder sein Essen so essen, wie er es selbst mag. Der eine mag es eben etwas würziger, der andere eher weniger. Wenn ich koche, mache ich auch nicht so unheimlich viel Salz ans Essen, mein Partner salzt aber auch nicht nach, weil er es auch nicht so gerne übersalzen mag. Wenn er aber etwas nachwürzen würde, dann wäre das kein Problem für mich. Ich kann ihm doch nicht vorschreiben, wie er zu Essen hat.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Wenn ich koche wäre mir das jetzt relativ egal. Es ist natürlich nicht schön für den Koch, wenn sich dieser Mühe gibt mit dem Abschmecken und wenn das dann von den Mitessern so gar nicht gewürdigt wird. Aber wenn ich selber koche, schmecke ich das Essen ja so ab, wie es mir am besten schmeckt und da würde ich mir ja keinen Gefallen tun, wenn ich mir dann mit meinem eigenen Essen keine Mühe geben würde.

Wenn der Ketchup Junkie allerdings selber am Herd steht, wäre das wahrscheinlich schon problematisch. Ich bin nämlich kein Frauchen, dass den Mann jeden Tag bekocht, der muss schon auch selber was machen, aber jemand, dessen Geschmackssinn total auf Geschmacksverstärker eingestellt ist, wird wahrscheinlich kaum in der Lage sein etwas zu kochen, was man als essbar bezeichnen kann. Aber da könnte man sich dann sicher auch arrangieren und er würde dann halt das ganze Schälen und Schnippeln übernehmen und den Abwasch machen und ich würde mich dann um das Kochen kümmern.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ob jetzt wirklich immer nur eine Partei allein für das Kochen zuständig sein sollte, muss an anderer Stelle geklärt werden. Hier scheint das ja der Fall zu sein und nur so kommt diese Seite überhaupt in die Lage, eine solche "Machtposition" inne zu haben.

Letztlich würde ich aber aus dem gegebenen Grund das Kochen nicht verweigern. Schließlich ist es nicht mehr an Aufwand, einfach eine weitere Person bei der Menge zu berücksichtigen. Was ich aber unterlassen würde, wäre bei der Speisenauswahl hier den Partner mit einzubeziehen und dann eben das zubereiten, was einem selbst gut schmeckt!

Jetzt einfach den Beleidigten zu spielen und tatsächlich nur für sich zu sorgen, obgleich der Partner zu den gleichen Zeiten zum Essen anwesend ist, wäre mindestens ein kindisches Verhalten. Das kann man während eines Streits machen, aber als generelles Strafmittel ist das wirklich ungeeignet. Außerdem verliert man selbst auch einiges an Lebensqualität, wenn man dann alleine das Essen zu sich nehmen muss.

Den Geschmack anderer kann man sowieso nicht wirklich ändern. Was möglich wäre, wäre das Angebot zu machen, eben nach den eigenen Vorstellungen das Essen zu probieren. Wenn das aber auf Ablehnung stößt, darf man nicht versuchen, in der Beziehung den Partner zu ändern. Denn das Vorhaben ist von Beginn an zum Scheitern verurteilt - zumal der Wille zur Änderung dann ja auch von der falschen Seite ausgehen würde.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Mein Partner und ich lieben Ketchup, wir machen es oft ans Essen. Das liegt nicht daran, dass wir fad kochen, sondern einfach weil es uns schmeckt. Ich denke, wenn sich ein Partner noch Gewürze oder Ketchup dran macht, sollte einen das nicht stören. Jeder Geschmack ist halt anders. So etwas heißt ja nicht, das man den Anderen und seine Kochkünste nicht zu schätzen weiß. Ich koche dann etwas extra, wenn mein Partner auf etwas anderes Geschmack hat. Warum auch nicht? Wir teilen uns die Arbeiten und so fühlt sich keiner weniger wert, nur wegen dem Kochen. Ich finde es echt unverständlich, wie man wegen jeder Kleinigkeit so ein Aufstand proben kann.

Ich spreche auch gern darüber, was mir schmeckt und was nicht. Dadurch kann man schon einiges klären, wenn man mit seinen Partner spricht. Nur weil sich jemand noch etwas das Essen verfeinert, heißt es nicht das ihr nicht geliebt werdet und mit fehlenden Respekt hat das auch nichts zu tun. Fragt doch einfach mal normal nach, warum er oder sie das macht. Die Antwort wird eine ebenso Normale sein. Man muss sich nicht wegen jeder Kleinigkeit aufregen, dafür sit das Leben viel zu kurz. In dem Sinne: Guten Hunger!

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Glücklicherweise ist mein Freund wirklich sehr unkompliziert, was Essen angeht. Er isst eigentlich so gut wie alles und ich habe es noch nie erlebt, dass ihm das Essen bei mir nicht geschmeckt hat. Ebenfalls musste er noch nie richtig nach würzen, was mich sehr freut. Immerhin bin ich um einiges wählerischer beim Essen. Auf diese Weise kann ich mir jedoch einfach immer das machen, was mir schmeckt, da es meinem Freund ohnehin auch essen wird. Von daher kann ich da auch auf mich achten und das freut mich auf jeden Fall. Auf diese Weise müssen wir dann auch keine Kompromisse beim Essen eingehen.

Würde mein Freund sein Essen jedoch immer würzen wollen oder immer Ketchup dazu tun, fände ich das absolut gar nicht schlimm und ich würde da auch nicht sauer reagieren. Immerhin würde das ja für mich nicht bedeuten, dass ihm mein Essen nicht schmecken würde, sondern nur, dass es ihm mich Ketchup eben noch besser schmeckt. Von daher würde ich da auch niemals auf die Idee kommen, ihm das Essen zu verweigern.

Ich selbst bin teilweise auch sehr kompliziert, was Essen angeht und ich bin in dieser Hinsicht auch sehr wählerisch. Dabei esse ich Fleisch auch generell immer nur mit Ketchup und Mayonnaise und ich brauche auch immer viel Salz im Essen. Von daher fände ich es absolut normal, wenn mein Partner das ebenfalls so handhaben würde. Das ist dabei genauso normal für mich, wie dass man eben auch Pommes mit Ketchup isst. Dabei kenne ich Unmengen von Menschen, die beim Essen sehr wählerisch sind und spezielle Vorlieben haben und für mich sind deshalb eher die Menschen ungewöhnlich, die ohne zu meckern alles genauso essen, wie es auf den Tisch kommt, Das wundert mich dann auch immer sehr.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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