Ausbildung weiter oder doch arbeiten gehen
Ich hätte mal eine Frage zu einem Fall einer Bekannten. Nennen wir sie Person A. Zu Person A.: sie ist alleinerziehend und befindet sich derzeit in einer Ausbildung die 40 Stunden die Woche umfasst. Das Kind von Person A kommt im September in die Schule und Person A ist es zu viel Stress mit ihrer Ausbildung und der Bildung des Kindes alles unter einen Hut zu bekommen. Person A würde die Ausbildung noch 2 Jahre machen und hätte das Problem das sie im zweiten Lehrjahr verschiedene Praktika mit ganz unterschiedlichen Zeiten bekommen würde.
Nun beginnt aber die Schule des Kindes erst um 8 Uhr. Wenn Person A dann aber bei einem Praktikum schon um 6 Uhr oder früher anfangen müsste dann hätte sie niemanden für ihr Kind. Person A verfügt über eine abgeschlossene Ausbildung zur Hauswirtschaftshelferin und ist jetzt am überlegen ob sie sich vielleicht einen Teilzeitjob in ihrer Branche sucht. Was haltet ihr davon. Was würdet ihr tun? Würdet ihr Haushalt, Kind und Ausbildung unter einen Hut bekommen?
'Hier im voraus ohne sich gekümmert zu haben die Ausbildung zu unterbrechen oder gar ans Abbrechen zu denken, halte ich für etwas zu kurz gedacht. Natürlich sieht die Sache jetzt schon etwas kompliziert aus und der Aufwand wirkt so hoch, dass das Ganze nicht funktionieren kann. Aber im Moment basiert ja alles auf den schlimmsten Annahmen im Normalzustand. Das der Ausbildungsbetrieb aber auf die besondere Situation von A eingeht, ist hier gar nicht erst in Erwägung gezogen worden. Und das macht die Sache eben etwas voreilig. Schließlich kann es durchaus sein, dass eben im Hinblick auf die private Situation und auch im Hinblick, dass Person A "nur" eine Auszubildende ist, die Arbeitsstelle und die Arbeitsbedingungen so gestaltet werden, dass beides unter einen Hut zu bringen ist.
Bevor also nicht wirklich alle Möglichkeiten ausgelotet wurden, sollte Person A keine voreiligen Entscheidungen fällen. Gerade auch dann nicht, wenn keine Rücksprache mit dem Vorgesetzen und (bei Ablehnung) mit dessen Vorgesetzten erfolgt ist. Hat der Betrieb einen Betriebsrat, würde ich an Stelle von Person A auch da vorstellig werden!
Hat Person A denn keinerlei Unterstützung von zum Beispiel den Eltern oder der Oma und dem Opa? Wenn Person A schon eine abgeschlossene Ausbildung hat, ist das natürlich von Vorteil heutzutage, aber es wird ja auch einen Grund haben warum sie jetzt eine weitere Ausbildung angefangen hat. Wahrscheinlich ist die erste Ausbildung von Person A nicht das was sie immer machen möchte, sonst hätte sie sich ja nicht für was Neues entschieden. Hat sich Person A schon mal darüber informiert ob die anstehenden Praktika vielleicht auch so leg bar sind, das sie ihren Sohn morgens wegbringen kann und direkt danach zum Praktikum geht?
Oder sind es wirklich festgelegte Zeiten, wo man nichts machen kann? Gerade alleinerziehende Mütter bekommen doch recht gute Unterstützung in solchen Punkten. Denn es möchte ja niemand das man deswegen sich seine Zukunft verbaut. Ich persönlich würde versuchen die Ausbildung weiter zu machen, denn heutzutage kann man auf eine gute Ausbildung eben einfach besser aufbauen und dem Kind auch etwas bieten. Da sie ja schon 1 Jahr hinter sich hat in der Ausbildung, wusste sie doch vorher das sich diese Probleme eventuell entwickeln würden. Was hat Person A denn damals dazu gesagt?
Außerdem denke ich das man mit einem Teilzeitjob als Hauswirtschaftshelferin wohl nicht gerade wenig verdient und es sich daher mehr lohnen würde die andere Ausbildung weiter zu machen. Vielleicht kann sie sich ja auch mal erkundigen ob es eine Familienhilfe gibt, die morgens dann das Kind in die Schule bringt, in der Zeit wo Person A zur Ausbildung geht.
Sie soll sich unbedingt mal beim Arbeitsamt erkundigen. Diese bieten oftmals für solche Fälle Unterstützung an. Eventuell kann man so eine Tagesmutter für die Zeiten bekommen oder anderweitig Hilfe erwarten. Ich würde schon versuchen die Ausbildung mit allen Mitteln zu beenden. Sie ist ja schon recht weit und mit einer Ausbildung wird sie auf Dauer viel mehr Chancen und Möglichkeiten haben, als ohne. Auch für das Kind wird es später doch viel schöner sein, wenn die Mutter auch mal etwas finanzieren kann oder einfach mal in Urlaub fahren kann. Auch wenn das Jahr dann sehr stressig wird, würde ich an der Stelle deiner Bekannten alles versuchen es durchzustehen
Eine Freundin von mir hat ihre Ausbildung beendet, obwohl sie in der Zeit schwanger wurde und das Kind gekommen ist. Heutzutage ist eine gute Ausbildung von großer Wichtigkeit und dadurch hat man überhaupt Möglichkeiten, damit man einen festen Job bekommen kann. Außerdem wusste sie das ja mit ihren Kindern schon von Beginn der Ausbildung an. Wenn es jetzt so ein großes Problem ist, hätte ihr das schon damals bewusst sein müssen.
Es genügend Hilfe, die man sich holen kann. Eine Tagesmutter ist eine gute Option oder man kann mal beim Arbeitsamt nachfragen, auf welche Hilfe man zählen kann. Außerdem unterstützt der Ausbildungsbetrieb die Mutter bestimmt. Er wusste ja, dass sie Kinder hat und wird bestimmt helfen, damit die Zeiten der Praktika mit den Zeiten der Kinder abzustimmen. Vielleicht kann die Mutter ja auch auf familiäre Hilfe hoffen oder auf die Hilfe ihrer Freunde? Abbrechen sollte sie die Ausbildung auf keinen Fall, denn dann ist es schwer eine Arbeit zu finden, wenn man eine abgebrochene Ausbildung im Lebenslauf hat.
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