Angst vorm Alleinsein - Von einer Beziehung in die andere

vom 21.05.2012, 11:03 Uhr

In meinem Bekanntenkreis ist wieder so ein Fall, dass ein Mann Angst vor dem Alleinsein hat und deswegen von einer Beziehung in die nächste "trampelt". Kaum ist eine Frau weg, weil es nicht funktioniert hat, hat er schon die nächste an der Angel. Und jedes Mal ist es die große Liebe. Der Mann ist ein erwachsener Mensch, der Mitte 40 ist und er sehnt sich nach einer Beziehung, die auch lange hält. Aber er lässt der "großen Liebe" keine Chance zu wachsen, weil er alles viel zu schnell will.

In meiner Jugend hatten wir in der Clique ein Mädel, welches auch ständig einen neuen Partner hatte, weil sie einfach nicht alleine sein wollte. Kennt ihr das? Seid ihr vielleicht selber so ein Mensch, der Angst vor dem Alleinsein hat? Kennt ihr Menschen, die so sind? Wie geht ihr mit diesen Menschen um? Wie kann man diesen Menschen helfen? Freundschaft reicht diesen Menschen nicht, sie wollen einen Partner. Also kann man nicht mal sagen, dass man für sie da ist, wenn sie alleine sind.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich kenne die Angst vorm Allein sein gut, sie hat mich lange davon abgehalten, einen Schlussstrich unter eine Beziehung zu ziehen, die schon lange nicht mehr funktionierte. Im Endeffekt haben wir dann aber beide einsehen müssen, dass alles andere nur Zeitverschwendung wäre, also haben wir uns nach 2 Jahren Beziehung getrennt.

Die ersten paar Tage ging es mir wirklich schlecht und ich fühlte mich unglaublich allein. Permanent wünschte ich mir meinen Partner zurück, aber eigentlich habe ich mich selbst mit ihm manchmal einsam gefühlt, da wir eben von Grund auf verschiedenen waren und nicht gut zusammengepasst haben.

Ich kann mir also schon vorstellen, dass es Menschen gibt, die lieber in einer Beziehung leben, als Single zu sein. Ich gehöre auch zu den Menschen, die das lieber tun, aber suche deshalb nicht zwanghaft nach einer neuen Beziehung, wenn die alte beendet wurde. Das kann in meinen Augen gar nicht funktionieren, da es eigentlich einiges an Zeit braucht, bis man sich wirklich auf eine neue Beziehung einlassen kann.

» Schnuffline » Beiträge: 1019 » Talkpoints: 33,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich selbst bin nicht so ein Mensch und hatte auch zwischen meine Beziehungen eine Pause und genügend zeitlichen Abstand. Ich bin auch gar nicht der Typ, der von einer Beziehung in die nächste fällt.

Ich kenne auch so niemanden, der immer wechselnde Partner hat, weil es dann jedes Mal die große Liebe ist. Ich stelle mir das aber doch sehr traurig und unbefriedigend vor. Diesen Menschen kann man sicherlich auch nicht helfen, weil sie da einfach resistent sind und doch immer wieder die gleichen Fehler machen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich kann diese Angst vor dem Alleinsein eigentlich gar nicht nachvollziehen. Ich bin allgemein sehr gerne alleine und finde es entspannter, Single zu sein. Unter anderem deshalb und wegen einiger anderer Dinge habe ich meine letzte Beziehung auch beendet. Leider klammern die meisten Menschen sehr stark, so dass ich es vorziehe, alleine zu sein als mich auf jemanden einzulassen, der ständig um mich herumtanzt. Ich glaube nicht, dass ich dieses Gefühl der Angst vor dem Alleinsein jemals empfinden werde. Dafür bin ich einfach viel zu gerne alleine. 

Außerdem kann ich es nicht nachvollziehen, dass man sich auf Beziehungen einlässt oder bestehende Beziehungen fortführt, nur weil man nicht alleine sein möchte. Wenn eine Beziehung nicht mehr richtig funktioniert, sollte man sich trennen. Da ist es keine Lösung, die Beziehung aufrecht zu erhalten. Andererseits sehe ich auch gar keinen Sinn darin, sich von einer Geschichte in die nächste zu stürzen, um bloß nicht alleine sein zu müssen. Auch wenn die Leute glauben, dass sie ihre ständig wechselnden Partner lieben, kann ich mir das nicht wirklich vorstellen. Vielleicht wird da jede kurze Begeisterung und jede kleine Aufmerksamkeit die diesen Personen entgegengebracht wird, gleich als Liebe empfunden. 

Ich finde es auch ein bisschen kurios, dass solche Leute scheinbar immer recht schnell einen neuen Partner finden, der sich dann auch auf die Beziehung einlässt. Ich ziehe es eigentlich vor, meine Partner vorher kennenzulernen und meistens findet man doch im Gespräch auch heraus, wie der andere vorher gelebt hat. Wenn mir jemand erzählen würde, dass er innerhalb der letzten fünf Jahre sechs Beziehungen hatte, wäre ich schon skeptisch. Vor allem würde ich denken, dass es der Person nicht wirklich um mich geht, sondern eben nur darum, nicht alleine sein zu müssen. Ich würde so jemandem nur schwer glauben, dass er wirklich verliebt ist. Wenn jemand nicht alleine sein kann, ist das nicht der richtige Mensch für mich. 

Im Freundeskreis habe ich solche Menschen natürlich auch schon erlebt. Eine Freundin von mir hatte ständig neue Beziehungen, weil sie nicht alleine sein konnte. Sie hat das auch offen so gesagt und sogar ihr war klar, dass die Menschen, mit denen sie die Beziehungen einging, ihr eigentlich nicht das Wasser reichen konnten. Dennoch hat sie sich auf Beziehungen mit diesen Leuten eingelassen. Die anderen waren froh, dass sie jemanden an ihrer Seite haben, der etwas schlauer ist als sie und die besagte Freundin war froh, nicht alleine sein zu müssen. Diese Geschichte fand ich wirklich sehr merkwürdig. In weniger als einem Jahr hat sie drei verschiedene Freundinnen gehabt, die allesamt nicht zu ihr passten. Die Geschichten sind natürlich recht schnell gescheitert und dann hat sie sich bemüht, schnell eine neue Freundin zu finden. Anfänglich dachte sie auch, dass es Liebe sei, bis sie dann wieder erkannte, dass sie sich das wieder nur einredet. 

Wenn ich merke, dass jemand schlecht alleine sein kann und nur in einer Beziehung voll aufgeht, gehe ich eigentlich ein bisschen auf Distanz. Wenn mich jemand wirklich einengen möchte und mir meinen Freiraum nimmt, hat die Beziehung keine Grundlage für mich. Ich möchte niemanden haben, der nicht ebensogut ohne mich auskommt wie mit mir. Ich finde es total unattraktiv, wenn Menschen nicht alleine sein können und ich unterstelle solchen Leuten eben auch, dass sie nur mit mir zusammen sind, weil sie nicht alleine sein möchten. 

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich bin jetzt in meiner zweiten Beziehung und kann daher nicht unbedingt sagen, ob ich nun Angst vor dem Allein sein habe oder nicht. Bei meinem Partnerwechsel ging es schnell, aber ich habe mir da auch im Vorfeld viele und vor allem lange Gedanken zu gemacht und die Umstände waren auch einfach etwas anders, aber da möchte ich hier nicht zum Thema machen.

Ich denke, dass solche Menschen schon ein wenig anstrengend sind, weil sie eigentlich nicht eigenständig im Leben stehen können. Ich gehe schon davon aus, dass ich auch ohne einen Mann an meiner Seite klarkommen würde. Nach meinem jetzigen Partner würde ich auch keinen Partner mehr wollen, weil es nur schlechter werden könnte. Ansonsten kann man sich einfach nicht von einer Beziehung in die nächste Beziehung stürzen, weil man dann auch nicht glücklich wird.

Ich habe auch eine Freundin, die so ist und immer wieder einen neuen Partner sucht, wenn sie Single ist. Meistens dauert es dann nur wenige Tage. Ihr Rekord war Mal ein paar Stunden, bis sie einen neuen Partner hat. Sie kann einfach nicht alleine sein und redet sich immer ein, nun auf ihre große Liebe gestoßen zu sein. Ich gönne ihr ihr Glück, aber sie hat es einfach nicht, wenn sie immer solche Beziehungen hat. Man kann sie leider auch nicht davon abbringen und so habe ich den Versuch dagegen anzureden aufgegeben.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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