Bücherregal ein Statussymbol?

vom 21.05.2012, 08:51 Uhr

Mein Haus, mein Auto, mein Bücherregal? Nein ich sehe mein Regal und meine Bücher nicht als Statussymbol. Wenn ich eine Wohnung betrete, schaue ich mich um. Sehe was derjenige für Dekoration hat und sehe den Stil. Erst danach sehe ich mir die Bücher an, ich würde aber nicht beurteilen wollen, ob er nun durch diese Bücher intelligenter ist oder nicht.

Deine Taktik haut aus zwei Gründen nicht hin. Erstens heutzutage kann man auch alles am Computer lesen und muss daher keine Bücher mehr haben. Dort gibt es alle Standardwerke und auch Romane. Zweitens kannst du doch nicht von den Büchern, die da stehen auf den Charakter schließen. Ich zum Beispiel habe in der Vielzahl Erfahrungsbücher (über schreckliche Geschehnisse) daneben stehen bei mir Bücher über die Psychologie von Serienmördern. Außerdem stehen bei uns im Regal Anatomiebücher. Sind wir jetzt deswegen Massenmörder? Soll ich meine Bücher nun verstecken? ich interessiere mich für Psychologie und mein Verlobter studiert. Ich hatte noch nie Jemanden in der Wohnung, der mich nach diesen Büchern beurteilt hat.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich habe viele Bücher. Und auch einige Bücher, die manch anderer auch als "Statussymbol" ansehen könnte. Denn ich lese manchmal auch sehr gerne Novellen von Storm. Aber ein Bücherregal, aus dem meine heißgeliebten Krimis und Thriller verschwinden, weil in solch ein "Statussymbol-Bücherregal" nur höhere literarische Kunst rein gehören sollte. Nee danke!

Meine Bücher finden den Weg in mein Regal (oder auch auf den E-Reader), weil das genau das ist, was ich gerne lese. Und nicht, weil man gerade dieses Buch haben muss!

» AngelHawk » Beiträge: 437 » Talkpoints: 5,40 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich persönlich lese wirklich viel und hatte früher die Einstellung auch jedes Buch das ich gelesen habe besitzen zu müssen und hatte daher eine entsprechend große Sammlung an Büchern in meinem Bücherregal. Meine Freunde haben mich hierfür bei jedem Umzug von neuem mit Flüchen bedacht. Inzwischen sehe ich das persönliche besitzen von Büchern auch nur noch als Ballast und habe meine Sammlung komplett verschenkt.

Stattdessen bin ich auf E-Books umgestiegen und habe mir hier eine Sammlung angeschafft die meine alte um das vielfache übersteigt und das alles nur mit dem Gewicht zweier Festplatten, da ich die Daten doppelt sichere und einem E-Book Reader. In meinem Regal stehen nur noch ein paar wirklich alte Bücher wie z.B. eine Uralte Ausgabe von "Krieg und Frieden" welche ich nicht abgeben möchte. Wenn ich dann mal ein richtiges Buch lesen möchte leihe ich es mir in der Bücherei.

» Flasssh » Beiträge: 373 » Talkpoints: 9,68 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Minerva hat geschrieben:Dass es Menschen gibt, die nur Bücher kaufen, um sie ins Regal zu stellen, nie zu lesen, um Eindruck zu machen. Das kann ich mir nicht vorstellen.

Ich habe auf einer Party tatsächlich mal eine angehende Buchhändlerin kennen gelernt, die mir von einem Kunden erzählt hat, der passende Bücher für seine neue Schrankwand gesucht hat und der sogar die Maße der zu bestückenden Fächer dabei hatte. Frei nach dem Motto "ich hätte gerne zwei Meter Bücher". Und ich habe einen Bekannten, der sich ein Buch grundsätzlich in gedruckter Form kauft, nachdem er es sich angehört hat.

Ein Statussymbol ist für mich an sich etwas, das teuer ist, und, dass sich deshalb eben nicht jeder leisten kann. Bei Büchern ist das aber nur bedingt der Fall. Das gefüllte Bücherregal soll ja zeigen, dass der Besitzer gebildet ist, aber genau das suggerieren die berühmten Werkausgaben von berühmten Schriftstellern doch nicht. Für mich fallen diese recht teuren Bücher eher in die Kategorie "2 Meter Bücher" oder "ungeliebtes Geschenk". Angeschlagene Taschenbücher oder Bücher, die optisch nicht zusammen passen, zeigen hingegen viel eher, dass der Besitzer sich wirklich für die entsprechenden Schriftsteller interessiert und sich mit den Büchern auch beschäftigt hat. Solche Bücher sind aber relativ günstig zu haben, ich habe nicht wenige der Klassiker in meiner Sammlung sogar kostenlos im öffentlichen Bücherregal gefunden.

Ich finde es zwar auch interessant zu sehen, was andere Leute so in ihren Bücherregalen stehen haben, aber ich denke nicht, dass man heute noch sagen kann, dass man so viel über einen Menschen erfahren kann. Ich kenne nämlich mehrere Leute, die in den letzten Jahren vermehrt auf eBooks umgestiegen sind und aus deren Regal könnte man dann wohl schließen, dass sie nur noch wenig Interesse am Lesen haben, weil die aktuellen Bücher eben fehlen, was aber nicht der Fall ist. Für mich sind eBooks keine Alternative, weil ich schon mal in der Badewanne lese oder ein Buch gedankenlos auf dem Boden ablege, wo jemand dann aus Versehen darauf tritt und das wäre mit dem iPad ein sehr teurer Spaß. Von daher kann ich mir im Moment also nicht vorstellen keine Bücher mehr im Haus zu haben.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Keine Bücher zu haben, das kann ich mir nur nach einem Hausbrand vorstellen. Ich selbst behalte längst nicht alle Bücher, die ich gelesen habe und spende die ausgelesenen, die ich nicht für wert befinde dass man sie aufhebt unserer örtlichen Bibliothek für den Flohmarkt. Mein Mann ist aber ein klassischer Sammler, der sich von keinem Buch trennen kann, das er je gelesen hat. Dementsprechend voll ist auch unser Wohnzimmer. Einige die uns besuchen finden unser Wohnzimmer auch erdrückend. Wir aber finden es aber gemütlich.

Auch wenn man im Internet inzwischen vieles nachschlagen kann, es geht doch nichts über ein gutes Fachbuch. Klar kann man inzwischen auch im Wald beim Pilzesuchen den Pilz mit dem Smartphone bestimmen, aber mit einem Fachbuch fühle ich mich da immer wohler. Auch wenn es nicht um Leben und Tod geht: An der Uni braucht man eben unbedingt Bücher als Quelle, mit dem Internet alleine kommt man nicht allzu weit.

Wir haben auch einige Bücher im Regal gelesen, die wir nicht zu Ende gelesen haben, weil sie einfach nicht gut genug waren, um die kostbare Lebenszeit dafür zu verschwenden. Ebenso finden sich bei uns auch reichliche Bücher, die in der Warteschlange stehen und demnächst mal gelesen werden. Aber sich einfach zwei Meter Bücher fürs Zuhause als Dekoration zu kaufen, das finde ich reichlich absurd. Für die Verlage ist so etwas natürlich gut, weil die betreffende Person möglicherweise in ein paar Jahren auch umdekoriert und sich dann zum neuen andersfarbigen Sofa auch dringend andersfarbige Bücher kaufen muss. Wenn ich so jemanden näher kennen lernen würde, drängte sich bei mir die Frage auf, ob so jemand möglicherweise auch noch in anderen Lebensbereichen mehr Schein als Sein ist.

Ich gebe offen zu, dass ich Menschen auch danach beurteile, ob sie lesen. Ich hatte mal eine andere Mutter kennen gelernt, die hatte wirklich und tatsächlich kein einziges Buch in der ganzen Wohnung. So ein Lebensstil ist mir unvorstellbar. Ein Ebook hatte sie selbstverständlich auch nicht und sie sagte von sich, dass ihr Lesen noch nie Spaß gemacht habe. Für eine Freundschaft fehlt mir da der gemeinsame Nenner. Auch ein anderer Bekannter, der im Wohnzimmerregal Bücher stehen hatte, die gar keine waren, hat mich sehr schockiert. Bei näherem Hinsehen entpuppten sich die vermeintlichen Bücher damals als Zierhüllen für VHS-Videocassetten. Das finde ich fast noch schlimmer, Bücher vorzutäuschen, als sich echte Bücher als Dekoration zu kaufen. Von den Kassettenhülsen bekommt nicht mal ein Buchautor Geld.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich denke, dass ein volles Bücherregal durchaus auch als Statussymbol gelten kann. Immerhin sind Bücher nicht gerade günstig und gerade die gebundenen Ausgaben kosten manchmal doch so einiges. Auch Fachbücher sind meistens etwas teurer und wenn man ein volles Bücherregal hat, dann kann man durchaus davon ausgehen, dass dieses mehrere tausend Euro wert ist.

Mittlerweile besitzt jedoch so gut wie jeder Mensch einige Bücher, weshalb ich es nun auch nicht unbedingt ungewöhnlich finde, ein volles Bücherregal zu haben. Ich selbst habe beispielsweise mehrere Regale voller Bücher und finde das auch nicht sonderlich spektakulär, weshalb ich diese auf keinen Fall als Statussymbol bezeichnen würde. Immerhin gibt es viele Menschen, die ebenfalls sehr gerne lesen und die ebenfalls so viele Bücher besitzen, weshalb ich das sogar ganz gewöhnlich finde.

Sehr spektakulär finde ich es jedoch, wenn jemand ein ganzes Zimmer nur zum Lesen hat. Ich finde es einfach toll, wenn jemand ein Zimmer seines Hauses in Form einer Bibliothek gestaltet. In diesem Zimmer befinden sich dann auch meistens tausende von Büchern, die auch alle insgesamt sehr viel wert sein müssen. Von daher würde ich ein solches Zimmer voller Bücher auf jeden Fall als Statussymbol bezeichnen. Immerhin hat nicht jeder das Geld für so viele Bücher und auch nicht jeder hat das Geld und die Möglichkeit, um sich ein Zimmer allein für Bücher einrichten zu können.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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