Braucht Bastian Schweinsteiger nun psychologische Betreuung?

vom 21.05.2012, 07:35 Uhr

So wie einige von Euch habe ich ebenfalls am Samstag das Endspiel der Bayern gegen Chelsea in der Champions League gesehen. An sich bin ich wahrlich kein Fan der Bayern und ehrlich gesagt fand ich es mehr als traurig, dass sie am Samstag das Spiel doch verloren haben. Doch das wurde ja bereits diskutiert und besprochen. Dennoch machte ich mir ein wenig Gedanken um Bastian Schweinsteiger, der ja den letzten Elfmeter verschossen hat. Er tut mir mehr als Leid und ich glaube, ihn stört es am meisten, dass er da versagt hat.

Im Radio wurde nach dem Spiel darüber gewitzelt, dass er ja nun psychologische Beratung benötige. Als Witz empfand ich das ja nun nicht, sondern durchaus als eine Tatsache. Entspricht es dem wirklich so, dass Bastian Schweinsteiger nun da eine psychologische Betreuung benötigt oder bekommt? Wie sieht so etwas aus? Ich denke da jedoch nicht nur an die Europameisterschaft, die in wenigen Tagen beginnt, sondern mehr an ihn als Person. Wie wird man damit fertig?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Die Jungs sind lange genug dabei, um mit so einer Niederlage umgehen zu können. Klar dauert es eine Weile, bis das verdaut ist, aber sie sehen schnell wieder nach vorne. Die EM steht vor der Tür und da können sie es sich nicht leisten, lange darüber nachzudenken. Sie werden sicher in der Mannschaft darüber sprechen und dann ist das Thema auch Geschichte. Er bekommt Unterstützung von seiner Familie, seinen Freunden und vor allem von seinen Kameraden, die mit ihm auf dem Fußballfeld stehen werden.

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich glaube auch, dass Bastian Schweinsteiger mit der Niederlage gut umgehen kann. Natürlich kann ich es verstehen, dass er enttäuscht ist. Doch es wird ihm niemand vorhalten, dass er den Elfer vermasselt hat. So ist das eben im Spiel, man muss auch mit Niederlagen klar kommen.

Und außerdem finde ich nicht, dass Bastian Schweinsteiger am Endergebnis alleine beteiligt ist. Denn so manch andere Spieler, hat ja auch den ein oder anderen Elfer versemmelt. Und "um die Wurst" ging es eigentlich beim letzten Elfmeter von Chelsea. Da hätte man auch sagen können, dass Manuel Neuer die letzte Hoffnung ist. Doch da hört man ja gar nichts von, dass er den Ball nicht gehalten hat. Aber die Spieler sind nun mal ein Team, und ich denke schon, dass sie sich gegenseitig unterstützen, und niemand einen beschuldigen, dass man wegen ihm den Pokal nicht geholt hat.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Nein, natürlich hat Bastian Schweinsteiger nicht allein das Spiel im wahrsten Sinne des Wortes versemmelt, das wollte ich auch gar nicht mit meinem Beitrag ausdrücken. Es lag ihm einfach eine große Last auf den Schultern und wie gesagt wurde, war es ja so gewesen, dass man sich überhaupt damit schwer tat, Schützen für die Elfmeter zusammen zu bekommen. Schweinsteiger hatte nur das Pech gehabt, dass er eben als letzter Schütze dran gewesen ist und somit eben ja auch noch mehr unter Druck stand.

Der Vergleich mit dem Manuel Neuer hinkt für mich etwas, da ein Elfmeterschuss an sich schon so etwas wie ein Torgarant ist und da ist es auch -trotz Samstag- nicht die Regel, dass die Elfmeter gehalten werden.

Mir ging es auch überhaupt nicht um die Schuld, denn die hatte, wenn schon, sowieso die gesamte Mannschaft auf den Schultern sitzen und nicht nur einzelne Spieler. Nur war die Situation eben sehr brisant.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Es ist nicht die erste Niederlage in einem großen Turnier, die Bastian Schweinsteiger hinnehmen muss. Man denke an die Weltmeisterschaften 2006 und 2010 sowie das Finale bei der Europameisterschaft 2008. Auch ist der Leader der Münchner vor zwei Jahren bereits in einem Finale der Champions League gescheitert. Bei all diesen Spielen gewann die erfahrenere Mannschaft. Schweinsteiger war sehr jung und wusste, dass er noch einige Turniere spielen wird.

Doch dieses Finale am Samstag war anders. Dieses Mal waren auch die Bayern mit Erfahrung gerüstet. Das Spiel fand in der eigenen Stadt, im eigenen Stadion statt. Die Münchner hatten einen angenehmen Vorteil, selbstverständlich auch sportlich. Bei allen vorher dagewesenen Niederlagen war die Mannschaft Schweinsteigers unterlegen, am 19. Mai nicht. Die Bayern haben dominiert, waren mit einer Hand bereits am Pokal. Zudem ist es Schweinsteigers größter Traum mit dem FC Bayern München die Champions League zu gewinnen. Ob sich die Chance jemals wieder bietet ist ungewiss, im eigenen Stadion jedoch keineswegs und das ist sehr bitter. Für den Mann mit der Nummer 31 ist eine Welt zusammengebrochen, es war sein Finale.

Ich denke, dass eine psychologische Betreuung mehr als nötig ist. Da werden die Mitarbeiter der Nationalmannschaft viel Arbeit haben. Schweinsteiger muss wieder aufgebaut werden und wieder den Willen bekommen, zu gewinnen. Denn langsam kommt das Gefühl auf, eben nicht das Sieger-Gen, von dem ja öfter mal gesprochen wird, sondern das Verlierer-Gen zu besitzen. Dieser Gedanke sollte schnellstens aus den Köpfen aller Bayern-Spieler verschwinden.

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» Synchro » Beiträge: 1641 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Mal ehrlich, das sind doch alles Sportler und im Sport sind Niederlagen nun mal normal. Und sicherlich hat eine vielleicht mehr Schuld als der andere, aber trotzdem können Sportler mit solchen Niederlagen eigentlich umgehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man deshalb psychologische Betreuung benötigt. Wenn man sich allerdings mal überlegt, wie oft heutzutage psychologische Betreuung in Anspruch genommen wird, wundert mich gar nichts mehr.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Wenn sich jemand als Profi-Fußballer verdingt, weiß er ganz genau, was ihn erwartet. Er weiß auch, dass er nicht immer gewinnen kann und dass er auch mit einer Niederlage leben muss und auch eine Niederlage so verarbeiten muss, dass er keine psychische Betreuung benötigt. Er wird für diese Profi-Arbeit fürstlich bezahlt. Also wird er sich auch wie ein Profi benehmen müssen. Memmen sind da einfach fehl am Platz.

Er hat zwar von den Bayern als Letzter aufs Tor geschossen und leider Pech gehabt. Er war aber doch nicht alleine zuständig für die Tore, andere haben auch daneben geschossen. Sollte man denen auch eine psychische Betreuung zukommen lassen? Ich finde das reichlich übertrieben. Wer bitte bekommt als normaler Arbeitnehmer psychische Betreuung, wenn er etwas versemmelt hat? Die Bezahlung ist nicht mit der eines Fußball-Profis zu vergleichen!

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Geld ist nun mal nicht alles und wer weiß, ob ihm das Geld da nicht abgezogen wird, eben, weil Bastian Schweinsteiger letztendlich es nicht geschafft hat, den Ball ins Tor zu schießen. Aber darum geht es doch gar nicht, niemand kann sich eine gesunde Psyche durch Geld erkaufen. Ich glaube, dass letztendlich es Synchro genau auf den Punkt gebracht hat, was ich im Grunde aussagen wollte und was ich ebenfalls denke.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Bastian Schweinsteiger wird ein paar Tage brauchen um das zu verkraften allerdings steht wieder ein großes Turnier vor der Tür das er mit Sicherheit gewinnen möchte. Denke er kann mit Niederlagen umgehen denn es war ja nicht die erste Niederlage.

» franzimai » Beiträge: 12 » Talkpoints: 2,30 »


Ich finde dies wohl eher ein Witz, was ich hier gerade gelesen habe. Wenn er wirklich jetzt psychologische Hilfe benötigt, dann müsste er wohl auch in kleinen Dingen im Leben sofort psychologische Hilfe benötigen, damit meine ich zum Beispiel Misserfolg im Alltag oder sonstige Sachen, wie Trennung und Co. Das sind Dinge, mit denen wir Menschen im Leben lernen müssen umzugehen, und in den meisten Fällen klappt dies auch, ohne dass man direkt einen Psychologen benötigt.

Sicherlich kann ich mir vorstellen, dass es richtig mies für Bastian war, als er das Tor daneben geschossen hat, aber er war schließlich nicht der Einzige, der daneben geschossen hat. Man kann genau so Neuer oder Robben (oder war es Ribéry?!) die Schuld geben, als er nicht gehalten bzw. daneben geschossen hat. Dies ist völliger Schwachsinn. Die Mannschaft hat verloren, weil die Mannschaft ihre Chancen einfach nicht genutzt hatte und halt auch eine Menge von Pech hatte.

So ist es aber nun einmal im Leben, man kann nicht immer gewinnen und dies wird vor allem beim Fußball klar. Deshalb ist sich eigentlich jeder Fußballer bewusst, dass Erfolg und Scheitern nirgends so extrem sind, wie bei der Sportart Fußball. Und ich denke, dass sich Fußballer dessen bewusst sind, also denke ich nicht, dass er wirkliche psychologische Hilfe braucht.

Wobei man hier natürlich auch nochmal auf sicher kann. Selbstmordgefährdung bemerkt man schließlich nicht, dass sieht man vor allem an dem Fußballer Robert Enke. Man sollte immer bedenken, dass sich daraus Depressionen bilden können, ich aber beim Basti nicht den Fall habe. Ich glaube, es ist halt eine kleine Enttäuschung die in ihm sitzt, aber bald nachlassen wird, wenn er wieder ein paar Tore schießen wird. Ich denke nicht, dass man sich dabei große Gedanken machen sollte. Ansonsten könnte man sich ja tagtäglich über jeden Menschen Gedanken machen, der in seinem Job einen Misserfolg hatte und somit enttäuscht von sich ist.

Ich habe schließlich auch mal schlechte Noten und bin enttäuscht von mir und leide teilweise noch 2 Wochen darunter, wie ich so dumm sein konnte und nicht lernen konnte. Ich habe auch schon Freundinnen und Freunde in meinem Leben verloren, wo ich selbst von mir enttäuscht war und lange damit zu kämpfen hatte. Trotzdem war ich nie wirklich kurz davor mich umzubringen oder richtige psychische Störungen zu bekommen.

Und ansonsten, müsste man ja bei mir sich auch Gedanken darüber machen. Deshalb finde ich es eigentlich Schwachsinn, dass man sich jetzt über so einen Fußball Gedanken macht. Tief im Innern, ist ihm auch nur das Geld wichtig und davon hat er genug. Aber über das Geld, wollen wir an dieser Stelle nicht reden. Immer wenn ich sehe, wie viel Fußballer verdienen, kriege ich einen richtigen Hass. Weil ich finde eher, dass Genforscher, die etwas für unser Leben tun, so viel Geld verdienen sollten, aber dies ist halt wieder ein ganz anderes Thema.

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» Dennus » Beiträge: 1263 » Talkpoints: 0,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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