Nach dem Abi Studium oder Ausbildung?
Ich werde voraussichtlich in einem Jahr Abitur machen, jedoch stelle ich mir schon seit einiger Zeit die Frage: Ob ich anschließend ein Studium, oder eine Ausbildung machen soll? Ich war auch schon bei einem Informationsstand der Agentur für Arbeit, an einem Tag der Offenen Tür einer Uni. Dort meinte der Herr, dass es sich eher lohnen würde ein Studium der Ausbildung vorzuziehen. Denn dann würde mein Gehalt nach dem Studium stetig steigen.
Doch dabei habe ich Angst, dass ich nach einem 5 Jährigen Studium, mit kaum Praxiserfahrung keine Stelle finde. Wäre es da nicht besser, erst eine Ausbildung anzufangen und somit Berufserfahrung zu sammeln und dann im Anschluss ein Studium zu machen? Doch ich kann mir vorstellen, dass dann das ausführen eines Studiums schwieriger ist. Da man aus dem eigentlichen Schulrhythmus raus ist. Auch die Tatsache das man sich an ein gewisses Gehalt gewohnt hat, könnte problematisch sein. Und auch ist man dann relativ alt nach dem Abschließen des Studiums.
Daher wollte ich Fragen wie ihr es so gemacht habt und welche eure Erfahrungen sind? Mit welcher Methode laufe ich besser?
Wenn du eh schon in Erwägung ziehst, nach der Ausbildung zu studieren, würde ich auf jeden Fall vorher das Studium anfangen und zwar genau aus den Gründen, die du ja schon erwähnt hast. Nach der Ausbildung zu studieren, macht nicht so wirklich Sinn, außer wenn man erst während der Ausbildung auf die Idee kommt.
Wenn du aber daran zweifelst, ob du ein Studium überhaupt schaffst, weil es zu schwierig ist und du auch nicht so richtig Lust dazu hast, würde ich es gleich ganz lassen, eine Ausbildung machen und dann gleich in den Beruf. Ein Studium ist ohne Zweifel schwer und man braucht die richtige Motivation, um das durchzuhalten. Außerdem ist man finanziell im Normalfall sehr knapp. Allerdings sind je nach Studienfach die Aussichten sehr gut, zum Beispiel wenn du etwas Technisches studierst. Du verdienst dann auch relativ gut, was die Durststrecke wieder ausgleicht.
Firmen verlangen von Uni-Absolventen auch keine Praxiserfahrung. Oft macht man vor der Einstellung ein Trainee-Programm mit, was einen auf die Anforderungen in der Firma vorbereitet. Bei anspruchsvollen Berufen rechnet der Arbeitgeber eh mit einer Einarbeitungszeit von einem Jahr.
Ich muss sagen, dass ich mich immer wieder über solche und ähnliche Fragen wunder, denn ich selbst bin völlig anders an die Berufswahl herangegangen. Ich überlege mir doch nicht, ob ich nach der Schule eine Ausbildung mache oder lieber studieren will, sondern ich muss mir doch darüber klar werden, welchen Beruf ich ausüben will. Ein Beruf, den ich im Normalfall die nächsten 40 Jahre ausüben werde. Und wenn ich das weiß oder mir zumindest über eine bestimmte Richtung im Klaren bin, dann informiere ich mich doch, wie ich diesen Beruf erreichen kann. Geht das über eine Ausbildung, mache ich eine Ausbildung, muss ich hingegen studieren, um den Beruf ausüben zu können, dann absolviere ich nach der Schule ein Studium.
Leider überlegen sich viele nur, ob sie studieren wollen bzw. was sie studieren wollen. Viele Studenten wissen ja nicht mal, was sie mit dem Studienabschluss hinterher genau machen können. Das finde ich ziemlich traurig und oft sind das auch die Leute, die dann im Beruf recht unzufrieden sind.
Ich hab 2009 Abitur gemacht und direkt eine Ausbildung angefangen, leider die falsche und jetzt stecke in der zweiten Ausbildung, aber egal. Jedenfalls find ich es sinnvoller nach dem Abi eine Ausbildung zu machen. Mit Abitur kann man diese auch auf 2 statt 3 Jahre verkürzen und danach immernoch studieren. Wenn man sich sogar schon über die Richtung sicher ist, dann bringt eine vorangegangene Ausbildung auch dem Studium viel mehr.
Für die einen ist ein Studium, für die anderen die Ausbildung das Richtige. Wäre ein Duales Studium nichts für dich? Da würdest du Praxis und Theorie verbinden und noch relativ gut verdienen. Da müsstest du dir aber auch sicher sein, in welche Richtung du gehen möchtest. Wobei ein duales Studium wahrscheinlich sehr anstrengend ist.
Aber falls du wirklich schon eine Idee hast, in welche Richtung du gehen möchtest (z. B. BWL, Bank- oder Industriekauffrau), dann könntest du dich ja vorab mal informieren, ob ein duales Studium was für dich wäre. Um auf die Ausgansfrage zurückzukommen: Eine Ausbildung mit anschließender Weiterbildung (Studium) wäre keine schlechte Möglichkeit.
Ich habe nach meinem Abitur eine Ausbildung angeschlossen, da ich damals nicht wusste, was ich denn studieren soll. Außerdem hatte ich eine Lehrstelle in meinem Traumberuf bekommen, weswegen mir dann die Entscheidung nicht wirklich schwer gefallen ist.
Nach der Ausbildung habe ich dann ein berufsbezogenes Studium angefangen, welches ich aber nach 1,5 Jahren abbrechen musste. Nun sind seitdem 6 Jahre vergangen und ich werde im kommenden Jahr ein berufsbegleitendes Studium anfangen, welches 3 Jahre geht. Der Vorteil für mich ist, dass ich weiterhin Vollzeit arbeiten gehe und mir daher der Monatslohn bleibt und ich weiterhin Berufserfahrung sammeln kann.
Mittlerweile gibt es doch ganz tolle duale Studiengänge, bei denen du die Ausbildung mit einem Studium verbindest. Du hast so die Möglichkeit, Berufserfahrung im gewissen Sinne zu sammeln, einen akademischen Abschluss über das Studium zu erwerben und gleichzeitig deine Ausbildung zu machen.
Man sollte aber dazu sagen, dass diese Studiengänge kein Zuckerschlecken sind und man wirklich was leisten muss. Die Firmen erwarten gute Leistungen, bestandene Prüfungen und Scheine und anschließend meist auch eine Anstellung in ihrem Betrieb. Jedoch ist das duale Studium nicht unmöglich. Ich kenne einige, die diesen Weg genommen haben und die sind heilfroh, in relativ kurzer Zeit eine Ausbildung und ein Studium absolviert zu haben.
Skrillexed hat geschrieben:Jedenfalls find ich es sinnvoller nach dem Abi eine Ausbildung zu machen. Mit Abitur kann man diese auch auf 2 statt 3 Jahre verkürzen und danach immernoch studieren.
Dass man auch nach einer Ausbildung noch studieren kann, stimmt. Aber dass man eine Ausbildung mit Abitur auf zwei Jahre verkürzen kann, stimmt so definitiv nicht immer. Sicherlich gibt es Ausbildungen, bei denen das möglich ist, aber das ist nicht der Regelfall. Bei vielen Ausbildungen ist eine Verkürzung generell nicht möglich, egal welche schulische Vorbildung man hat.
Ich habe nach meinem Abitur eine Ausbildung gemacht, für die ich total überqualifiziert war. Obwohl mir alle davon abgeraten haben, wollte ich einfach eine Zeit lang was Praktisches machen. Durch mein Abitur hatte ich die Möglichkeit, die Ausbildung statt in 3 Jahren in 2 zu absolvieren. Ich habe als Jahrgangsbeste abgeschlossen und bin wirklich froh, es gemacht zu haben. Ein toller Nebeneffekt war auch, dass ich recht viel Geld verdient habe und reichlich Erfahrungen in der Arbeitswelt.
Trotzdem habe ich mich jetzt für eine weitere (schulische) Ausbildung entschieden. Meiner Meinung nach solltest du herausfinden, was du später machen möchtest und dann entscheiden, wie du dieses Ziel am besten erreichst. Wie gesagt, mir haben auch alle was anderes empfohlen und ich bin froh, meinen Weg gegangen zu sein.
Ich denke, wenn man das Abitur schon gemacht hat, sollte man auch studieren. Für eine Ausbildung hätte man dann auch einen anderen Abschluss machen können. Melde dich doch einfach an einer Universität an und lasse dich vorher aber beraten, in welche Richtung es gehen soll. Wenn dir das an der Universität nicht zusagt, dann kann man immer noch eine Ausbildung machen.
Wenn man aber ein gutes Zeugnis hat, ist eine Ausbildung nach dem Abitur aber wirklich eine Sache, die ich schade finde, weil dann hätte man auch weniger lange die Schulbank drücken müssen. Das ist für mich verschwendetes Wissen, weil die meisten Ausbildungen nicht so anspruchsvoll sind. Zumal du ja auch schon über ein Studium nachdenkst. Dann solltest du es auch machen.
Ich denke, Du solltest Dir die Frage stellen, welchen Beruf Du später einmal ausüben möchtest und Dir danach überlegen, ob ein Studium sinnvoll ist, Denn einfach nur zu studieren um studiert zu haben, halte ich für wenig sinnvoll. Vor allem, da der Arbeitsmarkt auch für Akademiker momentan nicht besonders rosig aussieht. Schau Dich mal um, wie es gerade mit der Situation auf dem Arbeitsmarkt aussieht, vor allem für Absolventen der Geisteswissenschaften. Viele von ihnen halten sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser und fahren beispielsweise Taxi. Auch von einem höheren Gehalt als Leute, die eine Ausbildung abgeschlossen haben, sind diese weit entfernt.
Zudem wirst Du dann auch oft bei Bewerbungen abgelehnt, weil die Personalchefs denken, dass ein Akademiker mehr Gehalt möchte und einen nicht so gut bezahlten Job nicht lange behalten möchte. Viele von den heutigen Absolventen suchen lange nach einem Job und wenn sie dann einen finden, dann entspricht er bei weitem nicht ihrer Qualifikation. Auch im akademischen Bereich wirst Du mit Sicherheit nicht das große Geld verdienen, sondern Du musst den Job wirklich mögen. Ein weiterer Aspekt, der für eine Ausbildung sprechen würde, ich die Rente. Während des Studiums verlierst Du einige Jahre, in denen Du nicht in eine Rentenversicherung einzahlst. Die gilt es nach dem Studium mit einer privaten Rentenversicherung wieder aufzuholen.
Du kannst Dir natürlich auch einen Studiengang nach dem momentanen Arbeitsmarkt aussuchen, ob Du aber bereit sein wirst einige Jahr hart für ein Fach zu büffeln, das Dich eigentlich nicht interessiert, ist fraglich. Ich könnte nicht jahrelang irgendwelche Paragraphen auswendig lernen um danach Notar zu sein und vielleicht ein gutes Gehalt zu haben. Weder das Studium, noch der Beruf würden mich ausfüllen.
Ich will Dich mit all dem oben Geschriebenen aber bestimmt nicht davon abhalten zu studieren, ich habe selbst studiert und es nicht bereut, das getan zu haben. Ich denke nur, dass man studieren sollte, weil man nach dem Studium einen bestimmten Beruf ausüben möchte, oder weil man ein wirkliches Interesse an dem Fach hat und nicht des Geldes wegen, denn dass ein Studium sich letztlich auszahlt ist nicht von vornherein gesagt.
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