Wer geht noch gerne zur Arbeit
Ich habe gerade festgestellt, das ich hier am Rechner sitze, und überlege was ich mit dem Resttag machen soll. Dabei fiel mir plötzlich im TV die Werbung für die Prime Time Filme auf. Das bedeutet wir haben schon wieder nach 20 Uhr. Meine erste Reaktion: "Och nee, schon wieder arbeiten!"
Gedanklich bin ich nun schon wieder auf der Arbeit, für die ich morgen schon wieder um fünf allerspätestens aufstehen muss. Dabei musste ich feststellen das ich tierisch angenervt davon bin, das meine Freizeit eigentlich nur daraus besteht darauf zu warten wieder arbeiten zu gehen, zu schlafen, zu essen, und vielleicht mal hier zu schreiben, oder an meinem Blog zu arbeiten, aber eigentlich besteht mein Leben nur noch aus Überstunden und Langeweile bzw. Arbeit und ganz selten mal was anderes.
Wem geht es noch so?
Habt ihr noch Spaß an eurem Job, und wenn ja was macht ihr?
Müsst ihr auch andauernd Überstunden machen, oder habt ihr noch geregelte Arbeitszeiten? Damit meine ich auch das typische noch 15 Minuten aufräumen, oder sauber machen nach der Arbeit, das nicht bezahlt wird.
Würde mich mal interessieren ob es das heutzutage noch wirklich gibt, und vor allem lohnt sich der Job dann auch wirklich, oder geht es euch so wie mir, zwischen 8 und 12 Stunden täglich. Das sechs Tage die Woche, und dann "freiwillig" auch am Wochenende und an Feiertagen, für Zuschläge die absolut leppisch sind. Beispiel: Ich war letzten Donnerstag arbeiten, für 50% Feiertagszuschlag, und nur dafür denn den Tag selbst bekomme ich nur als Überstunden gutgeschrieben, die man mich dann irgendwann wenn ich es nicht will, und nicht gebrauchen kann, zwingt abzufeiern.
Ich kann dich gut verstehen. Ich bekomme auch jeden Sonntag erneut die Krise wenn mir bewusst wird, dass das Wochenende schon wieder vorbei ist. Ich gehöre zur Gattung: "Ich habe Freitags schon Angst, dass bald wieder Montag ist" und verderbe mir damit oft selbst die freien Tage weil ich an nichts anderes denke als an die Arbeit. Schön blöd - ich weiß!
Wenn ich erstmal auf der Arbeit bin ist es gar nicht so schlimm aber trotzdem bin ich manchmal richtig wütend und gereizt, dass man gezwungen wird jeden Tag früh aufzustehen und kaum Freizeit zu haben. Das fällt mir besonders im Winter auf. Geht man aus dem Haus ist es noch dunkel und wenn ich um 17 Uhr Feierabend habe das selbe. Auch wenn man von den Stunden her die selbe Freizeit zur Verfügung hat habe ich im Sommer das innerliche Gefühl als sei es mehr. Wenn es dunkel ist hat der Körper (zumindest meiner) sofort den Schlafmodus an und ich komme gar nicht auf die Idee, dass man noch etwas unternehmen könnte.
Mir hilft es wenn ich immer etwas habe worauf ich mich freuen kann. Nächsten Freitag gehe ich z.B auf ein Konzert und da ich mich darauf sehr freue ist die ganze Woche halb so schlimm. Genauso wenn man seinen Urlaub gut übers Jahr verteilt, dann hat man immer in regelmäßigen Abständen etwas worauf man hinarbeiten kann. Ich finde mit einem Ziel vor Augen ist der Weg kürzer. Das könnte man auch jeden Tag machen... Montags erinnert man sich immer wieder an das warme Bad was man Abends nehmen kann, Dienstags überlegt man sich ein leckeres Abendessen worauf man sich freuen kann usw.
Aber ich kann trotzdem nicht behaupten, dass ich gerne arbeiten gehe. Zwar macht es dann doch hin und wieder mal Spaß aber hätte ich die Wahl würde ich sofort aufhören oder zumindest auf 25 Stunden reduzieren. Aber die Wahl hat man leider nicht also hilft nur Augen zu und durch... und die Hoffnung auf einen Lottogewinn, aber dazu müsste ich erstmal spielen *g*
Ich bin eigentlich ganz zufrieden mit meiner Arbeit, vor allem mit meinen Arbeitszeiten. Ich arbeite jeden Tag von 8:30 Uhr bis 18:30 Uhr und komme danach auch pünktlich aus der Apotheke, in der ich als PTA tätig bin. Sicher kann es immer mal vorkommen, dass ein Kunde etwas länger da ist, aber die Zeit ist ja dann absehbar. Auf jeden Fall muss ich nicht jeden Tag viel früher bei der Arbeit erscheinen und nachher noch aufräumen oder so.
Es ist natürlich normal, dass mir nicht jeder Tag Spaß macht, aber das ist wohl in jedem Beruf so. Was ich am Anfang sehr häufig hatte, aber mittlerweile nur noch selten, war, dass ich auch nach der Arbeit noch viel darüber nachgedacht habe, was ich hätte besser machen können und wie ich mich bei manchen Kunden anders hätte verhalten können. Das hat mir dann oft auch ganz schön den Feierabend vermasselt, weil ich meine Freizeit nicht wirklich genießen konnte.
Es ist natürlich immer so, dass einem die Freizeit, die man am Wochenende oder auch im Urlaub hat, viel zu kurz erscheint, verglichen mit der Zeit, die man arbeiten muss, aber seit ich aufgehört habe, auch am Wochenende an die Arbeit zu denken, geht es mir doch viel besser, weil ich die kurze Zeit am Wochenende mittlerweile ganz gut dazu nutzen kann, einfach mal zu entspannen.
Auf der einen Seite gehe ich sehr gern zur Arbeit. Ich arbeite in einem Freizeitpark und bin meistens beim Fotoverkauf an der Wildwasserbahn oder Achterbahn eingesetzt. Wenn man während der Arbeit mit dem ein oder anderen netten Besucher mal ins Gespräch kommt, macht die Arbeit richtig Spaß. Es kommt aber auch drauf an, wie die Gäste oder Mitarbeiter gelaunt sind.
Genervt bin ich von Gästen, die gleich mal selbst mit eigenem Fotoapparat die Bildschirme abfotografieren, wo die Fotos gezeigt werden. Das Schlimmste ist, wenn man darauf hinweist, dass das Abfotografieren nicht gestattet ist, die Gäste die Anweisungen aber einfach ignorieren. Das macht dann absolut keinen Spaß mehr, zumal ich finde, dass sich das Abfotografieren von Fernsehbildschirmen einfach nicht gehört. Die Fotos wurden nun einmal mit der Kamera des Parks gemacht und die Gäste geben mit der Fahrt ihre Erlaubnis, fotografiert zu werden.
Also ich bin erst 17 Jahre, ich gehe noch zur Schule und gehe somit noch nicht arbeiten. Aber meine Eltern sind wohl das, was man im Volksmund als "Workaholic" bezeichnet. Sie stehen morgens zwischen 4 und 5 Uhr auf und rennen dann fast jeden Tag bis abends halb 8 auf Arbeit. Meine Mutter hat ab und zu einen freien Nachmittag, wohingegen mein Stiefvater jeden Tag voll arbeiten geht. Samstags sind sie ebenfalls bis 13 oder 14 Uhr auf Arbeit.
Natürlich ist das sehr anstrengend und ich denke mir oft, sie sollten sich besser etwas zurücknehmen, denn schließlich müssen sie das nochmal mindestens 20 Jahre aushalten - aber die beiden arbeiten für ihr Leben gern. Wir saßen heute erst gemeinsam beim Essen, als ich sagte: "Sonntag ist ein schrecklicher Tag, man weiß, dass es morgen wieder los geht". Als Antwort kam nur: "Na zum Glück, endlich wieder arbeiten."
Überstunden machen sie beide auch regelmäßig. Das kommt aber auch daher, dass sie beide leitende Positionen innehaben und somit die Verantwortung für das Geschäft, sie arbeiten beide bei einer großen Fleischerei. Ihre Einstellung ist: "Eh es ein anderer falsch macht, mache ich es lieber selbst". Das hat wohl etwas auf mich abgefärbt, denn ich teile diese Meinung.
Also um auf deine Frage zurück zukommen: Ja, es scheint noch Menschen zu geben, die Spaß an ihrem Job haben.
Ja die Sache mit dem Lotto. Die Wahrscheinlichkeit als Mann auf offener Straße, am hellen Tag, von einer Frau vergewaltigt zu werden, ist statistisch gesehen höher als im Lotto den Jackpot zu knacken. Also Schwamm drüber, so sehr ich mich auch anstrenge ich bin noch nie von einer Frau überfallen worden, die mich vernaschen wollte, also lass ich das mit dem Lotto auch bleiben.
Das schlimme an der Arbeit ist nicht die Arbeit. ich freue mich auf meine Kollegen, das ist immer lustig, und wir haben richtig Spaß dabei, außerdem freue ich mich auf meine absolute Traumfrau, die meine Kollegin ist, nur leider unerreichbar für mich. Was mich nervt ist das ganze auf die Uhr geschaue, wie lange man noch Pause machen kann, die ständigen Überstunden, die sich arg häufen, letztes Jahr waren es gut 200 Überstunden, und locker 150 Stunden, die man mal eben unter der Woche nach hause geschickt wird, weil zu wenig Arbeit da ist. Wir sind da schwer Kundenabhängig.
Das Problem ist, das man eigentlich gar nichts mehr planen kann. Meine offizielle Arbeitszeit liegt zwischen 6 Uhr und 22 Uhr, in 2 Schichten, allerdings wenn ich überhaupt einmal Pause machen will muss ich spätestens um halb sechs da sein, und darf in der Spät frühestens um 22:30 aus der Firma gehen, weil mittlerweile die Pause in dem Moment gestempelt werden muss, in dem ich den Raum verlasse. Das umziehen, auf Toilette gehen, und zum Pausenraum gehen, oder vor die Tür gehen wird ebenfalls schon abgezogen.
Außerdem ist die allgemeine Stimmung sehr schlecht, da wir permanent, trotz mehr als 100% Leistung permanent angekackt werden wir wären zu langsam. Sobald sich nur mal einer umdreht, oder den Mund aufmacht wird sofort gemeckert. Trotz der Tatsache das ich derzeit ungefähr 130%-160% von meinem soll erfülle musste ich mich schon rechtfertigen warum ich nicht den ganzen Tag den Mund halte, sondern mit meinem Kollegen (150%-180% soll) quatsche. Das sind so Dinger die keinem in den Kopf gehen.
Dazu wird dann versucht überall zu sparen wo es geht, am liebsten am Mitarbeiter. Die Firma schickt am liebsten die Leute nach der Arbeit einkaufen, damit man sich die Versandkosten bei einer Bestellung sparen kann, und solche Kleinigkeiten. Das sind einfach Dinge die einen richtig, richtig fertig machen. Ich bin jetzt über 3 Jahre da, und kann immer noch nicht den Mund aufmachen, da ich immer noch keinen unbefristeten Vertrag habe.
@Corona
Diese Einstellung ist auf gar keinen Fall gesund, hat mich meine Führungsposition gekostet. Ich habe so viel selbst gemacht, weil ich nicht wollte das jemand etwas falsch macht, das ich selbst total überfordert war. Es hat einfach zu lange gedauert bis ich gelernt hatte das ich auch einmal die Verantwortung abgeben muss, und meinen Leuten vertrauen muss. Das ist nicht einfach, muss man aber auf Dauer lernen.
Ich gehe für meinen Teil wirklich sehr gerne auf Arbeit. Warum? Weil einfach rundum alles super zusammen passt. Ich gehe gern dorthin, weil ich dort sogar Spaß habe und viel lache und Freude empfinde. Ich weiß, dass dies wirklich extrem selten ist und genau deswegen schätze ich es und genieße es in vollen Zügen. Die Arbeit an sich ist schon stressig und auch alles andere als einfach aber man lernt ja immer dazu. Meine Kollegen leisten den größten Teil dazu bei warum ich doch gerne auf Arbeit gehe. Sie sind immer gut drauf und mit ihnen kann man sich auch mal über ernste Themen oder gar Probleme unterhalten. Sicher gibt es auch ein paar Leute, die völlig neben der Spur sind aber so etwas hat man ja nun mal überall. Da macht man auch gerne mal ein wenig länger, wenn der Chef einem ganz nett darum bittet.
Ich bin ja der Meinung, das die Arbeit sehr wichtig für einen Menschen und sein Allgemeinbefinden ist. Ich habe mal in einer Firma gearbeitet, in der es wirklich grauenhaft war. Ständig musste man Überstunden machen und wurde auch nur den ganzen Tag zur Schnecke gemacht und man musste sich wie eine Puppe in der Firma fügen. Die Kollegen waren alles arrogante Arschkriecher, die auf Kommando des Chefs über seine Bemerkungen oder "Witze" lachten. So etwas ist einfach nur erbärmlich und hat mich ziemlich runter gezogen. Man hat dann einfach keinen Bock auf so etwas und aufgrund dieser Erfahrung kann ich es nachvollziehen, warum manche Leute extrem die Nase von ihrem Job voll haben.
Ich muss auch ganz ehrlich sagen, dass ich nicht solche abartigen Arbeitszeiten, wie schon von einigen genannt, akzeptieren würde. Jetzt werden vielleicht einige denken, dass ich ein fauler Typ bin. Falsch. Ich will einfach nur meine Zeit auf der Welt auskosten und meine Träume erfüllen, einfach das Leben genießen. Man muss sich mal vor Augen halten wie schnell die Zeit eigentlich vergeht. Ich bin zwar erst 21 aber ich habe dies schon erkannt und genieße eben noch alles solange ich gesund bin. Da habe ich keine Lust meine Zeit von Früh bis Abends in einem Job zu verbringen. Das ist nicht Sinn und Zweck des Lebens. Mag ja sein, dass man so gutes Geld verdient aber wer braucht das schon, wenn er keine Zeit hat?
Wolltest dich wahrscheinlich auf meinen Post beziehen oder? Weil ich hatte ja etwas mit Einstellung geschrieben. Ja dass man nicht stur diese Meinung haben darf, ist mir bewusst. Natürlich muss man lernen, auch Aufgaben abgeben zu können, aber manchmal ist eben leider keiner da, der sie angemessen meistern kann.
Und eh man dann die Fehler anderer mit ausbaden muss, lade ich mir lieber etwas mehr auf, bzw. überlege, wie man die Aufgabe aufteilen könnte, sodass jeder etwas macht und trotzdem ein gutes Ergebnis erzielt wird. Aber damit, dass man sich mit dieser Einstellung im schlimmsten Fall selbst überfordern kann, hast du natürlich recht. Deshalb hoffe ich, dass meine Eltern (und ich genauso) sich nicht übernehmen.
Ich gehöre wohl auch zu den wenigen Leuten, die noch Spaß im Beruf haben. Ich habe aber auch meinen Traumberuf gelernt und würde nichts anderes machen wollen. Natürlich gibt es bei der Arbeit auch Dinge, die mich stören. Zum Beispiel habe auch ich keine Lust, morgen um fünf Uhr aufzustehen, da ich doch lieber ausschlafe, aber das ist halt nun mal so. Ich arbeite im Schichtdienst und habe völlig unregelmäßige Arbeitszeiten.
Dazu kommt, dass ich auch an den Wochenenden und an Feiertagen arbeiten muss und regelmäßig Überstunden mache. 60-Stunden-Wochen oder 14-Stunden-Tage sind keine Seltenheit. Natürlich ist das nicht immer schon, aber die Arbeit an sich macht eben so viel Spaß, dass ich das gerne in Kauf nehme. Außerdem verstehe ich mich supergut mit meinen Kollegen, was natürlich auch dazu beiträgt, dass ich gerne zur Arbeit gehe.
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