Was tut der Bäcker mit nicht verkauften Brötchen über's WE?

Nachdem ich gestern mal wieder bei einem Bäcker vorbeigekommen bin, der immer Brötchen vom Vortag zum halben Preis anbietet, habe ich mir (weil man ja sonst nichts zu tun hat) mal ein paar Gedanken über diese Angebote gemacht, welche ich eigentlich immer ganz gerne annehme, da die Brötchen meistens noch ziemlich frisch schmecken:

Und zwar ist es an Werktagen ja überhaupt kein Problem, die Brötchen, die nicht verkauft werden, werden einfach am nächsten Tag in die Kiste für Brötchen vom Vortag gelegt und so dann eigentlich doch immer recht schnell weggekauft. Schließlich gibt es ja auch noch andere Kunden, die gerne 50% beim Brötchenkauf sparen wollen, sodass man Abends eigentlich schon immer keine Brötchen oder Brote vom Vortag mehr im Laden sieht.

Ich frage mich nun aber, was die Bäcker-Angestellten denn tun, wenn am Samstag oder Freitag (je nach Öffnungszeiten der Verkaufsstelle unterschiedlich) noch Brötchen übrig bleiben. Es gibt bei uns zwar eine Bäckerfiliale, welche auch Sonntags geöffnet hat, aber diese stellen ja doch eher eine Ausnahme dar. Wenn die Brötchen dann am Samstag / Freitag Abend übrig bleiben, kann man sie Montags ja nicht mehr als "Brötchen vom Vortag" bezeichnen, da sie ja nun schon 2 oder 3 Tage alt sind.

Aus eigener Erfahrung schmecken Brötchen nach 2 Tagen auch wirklich nicht mehr allzu gut, da sie außen schon steinhart sind und innen auch nicht mehr wirklich weiß. Was tun die Bäckerangestellten dann also, wenn vor dem Wochenende noch Brötchen übrig bleiben? Bekommen die Mitarbeiter sie vielleicht geschenkt? Werden sie vielleicht zu Semmelbröseln verarbeitet oder doch an die Schweine verfüttert oder einfach entsorgt? Vielleicht weiß ja jemand hier, wie das abläuft und kann dann davon berichten.

Manche Bäcker haben ja noch einmal am Sonntag offen. Da könnten die natürlich die Brötchen vom Vortag ganz normal noch einmal anbieten, wenn eben auch reduziert. Aber ich glaube es ist die Ausnahme, dass ein Bäcker Sonntags offen hat. Hier gibt es nur ganz wenige Bäcker.

Ich gehe mal wirklich stark davon aus, dass sie dann gezwungen sind, die Brötchen wegzuwerfen. Aber ich vermute auch, dass ein erfahrener Bäcker so kalkuliert, dass er nicht all zu viele Brötchen übrig hat. Ich war auch Samstag Abend schon beim Bäcker und die hatten da keine Brötchen mehr. Die hören dann einfach zu einer bestimmten Zeit auf und wer zu spät kommt, der kann eben keine Brötchen mehr kaufen. Ich finde das aber auch richtig so, bevor man so viel weg werfen muss.

Vielleicht verteilt man auch die restlichen Brötchen an die Mitarbeiter - entweder verschenkt man sie oder sie kosten dann eben nur noch ganz wenig. Das könnte ich mir auch vorstellen. Und es ist immer noch besser, als wenn man die Brötchen wegwerfen muss.

In der Regel wird das "alte" Zeug entweder wirklich weggeschmissen oder es wird an die Landwirtschaft übergeben & die verarbeiten das dann weiter zu Viehfutter. Hygienevorschriften besagen leider, dass man gewisse Lebensmittel nach einer gewissen Zeit nicht mehr verkaufen darf. Eigentlich darf es auch nicht zum Eigenverzehr verwendet werden. In den Lebensmittelbetrieben (Bäcker, Fleischer, Restaurants) muss es eigentlich sogenannte Waste- Listen geben, wo alles Gramm-genau eingetragen wird, was weggeschmissen wurde. In gewissen Abständen werden diese Listen kontrolliert - ist zumindest in meinem Restaurant so.

Zunächst einmal gibt es auch noch Die Tafel, dort werden nach Feierabend Nahrungsmittel gespendet, die nicht mehr verkauft werden können. Das kann eben genauso gut ein Samstag sein, wobei ein am Samstag gebackenes Brot noch am Montag verkauft werden kann. Bei Brötchen sieht es schon wiederum schlechter aus, die werden dann manchmal nur eingefroren, aber ein Großteil wird wie gesagt am Sonntag für weniger verkauft oder eben so weiter gegeben. Manche Bäckereien verarbeiten solche Backwaren aber auch zum Beispiel zu Semmelbrösel und verkaufen diese dann eben auch, was nun auch nicht das Schlechteste ist.

Ich weiß, dass meine Großeltern oft die Brote und Brötchen Freitagabends bekommen haben. Die Brötchen waren teilweise noch recht frisch und sie haben diese auch oft noch selbst verwendet und eingefroren .Eigentlich waren sie aber für die Pferde gedacht. Als dann das Personal mitbekommen hat, dass die Brote noch selbst verwendet werden wurden keine mehr rausgegeben.

Da ich auf dem Dorf wohne und noch in unmittelbarer Nähe vom Bäcker, ergibt sich auch außerhalb der Geschäftszeit mal ein Gespräch. So haben wir uns auch schon mal über die zum Feierabend übrigen Brötchen unterhalten. Der Bäcker macht auch Semmelbrösel davon und verkauft sie im Geschäft. Diese werden auch sehr gern gekauft, da sie dazu noch günstig sind.

Der Bäcker bietet aber auch zum Feierabend Brot und Brötchen zum halben Preis an. Das nutzen sehr viele Leute. Beim Kuchen ist es nicht der halbe Preis, aber auch etwas weniger. Wenn sie feststellen, dass noch größere Mengen an Backwaren da sind, geben sie auch Ware zur Tafel. Sie besitzen mehrere Ladengeschäfte und da sammelt sich manchmal schon was an. Sie bieten Brötchen und Brot vom Vortag auch Tierhaltern günstig an, was diese sehr gern nutzen.

Mein Vater ist Bäcker und er macht es so: Wenn die angestellten die Brötchen gerne mitnehmen wollen, dürfen
sie so viele Brötchen wie sie wollen mitnehmen. Denn Rest essen wir meist zum Abendessen und die die übrig bleiben die mahlen wir das es dieses Mehl gibt (weiß nicht mehr wie es heißt) . Oder wir lagern das Brot bis es sehr hart ist und verkaufen diese dann für die Kunden die Tiere haben.