Ist ein Stubenwagen sinnvoll?

Ein Mädchen aus der Nachbarschaft ist schwanger. Sie wünscht sich unbedingt einen Stubenwagen für ihr Baby, denn sie findet die Stubenwagen ja so sehr süß und toll. Aber ist ein Stubenwagen heute überhaupt noch sinnvoll und zeitgemäß? Die Säuglingen sind ja in wenigen Wochen schon zu groß dafür. Reicht da nicht die Anschaffung eines Kinderbettes, welches man ohne Aufwand auch schnell in die Wohnstube schieben kann?

Ich persönlich finde einen Stubenwagen sinnlos. Das wäre eine Anschaffung für ein paar Monate, weil man diesen Stubenwagen auch nicht so tiefer einstellen kann, dass ein Baby, wenn es anfängt mobiler zu werden, nicht rausfliegt.

Meine Kinder waren mit 4 Monaten schon so weit, dass sie sich im Liegen am Gitter oder an einem Rand so hochgezogen haben, dass mir das auf jeden Fall zu gefährlich gewesen wäre. Schon in der Zeit habe ich das Kinderbett sehr weit runter gestellt. Ein Stubenwagen wäre mir da zu teuer in der Anschaffung gewesen um ihn für ein paar Monate zu benutzen.

Einen eigenen Stubenwagen hatte ich für meinen Sohn nicht. Neben dem Gitterbett hatte ich im Wohnzimmer jedoch eine Wiege stehen, die im Prinzip ja auch die Funktion eines Stubenwagens hatte. Die Wiege hatte ich ehrlich gesagt auch aus nostalgischen Gründen gehabt. Ich habe sie nämlich nicht extra gekauft, sondern es ist mehr oder weniger die Familienwiege, wo ich selber schon als Baby drinnen gewesen bin. Ebenso meine Geschwister und meine Nichten und Neffen. Die Matratze wurde natürlich erneuert, aber das Grundgestell ist eben schon von damals.

So hat mich die Wiege nichts gekostet und da mein Wohnzimmer auch recht groß und geräumig ist, hat mich eine Wiege auch gar nicht gestört. Ich würde sie mir wieder aufstellen. Es war für die ersten Wochen / Monate doch durchaus eine gute Möglichkeit, meinen Sohn auch im Wohnzimmer hinzulegen, was ich durchaus praktisch empfunden hatte. Mein Bruder hat auf die Wiege verzichtet. Einen Stubenwagen hat er auch nur indirekt gehabt. Jedenfalls hat er statt dem Stubenwagen eine Gehschule gehabt, wo man den Boden in unterschiedlichen Höhen einstellen konnte. Von der Funktion her ist das ja auch nichts anderes als ein Stubenwagen.

Extra anschaffen würde ich mir einen Stubenwagen also auch nicht und wenn die Wohnung nur sehr klein ist, würde ich darauf auch verzichten. In solchen Fällen würde ich mir auch eher Alternativen wie eben so eine Gehschule oder dergleichen zulegen, die man dann eben auch dem Alter entsprechend anpassen kann und man so länger etwas davon hat.

Wir hatten keinen Stubenwagen, sondern eine Wiege von meiner Schwiegermutter. Die Wiege ist selber gemacht gewesen und ist nur ein paar Zentimeter hoch, so dass ein Baby nur solange darin liegen kann, bis es sich von alleine drehen kann. Spätestens dann wird es für das Kind zu gefährlich, weil es dann hinaus fallen könnte. Die Wiege hatte den gleichen Vorteil wie ein Stubenwagen, denn man konnte sie zwar nicht schieben aber man konnte sie überall hintragen, da sie nicht sehr schwer war.

Ich fand die Wiege recht praktisch, da so unsere beiden Söhne immer bei uns waren, egal ob wir im Wohnzimmer waren oder draußen auf der Terrasse. Allerdings wäre die Wiege, wenn wir sie nicht sowieso von meiner Schwiegermutter ausgeliehen bekommen hätten, eigentlich gar nicht so nötig gewesen, denn ein kleines Baby kann sich ja noch nicht bewegen und so kann man es auch ganz problemlos sonst irgendwohin legen, wie zum Beispiel auf das Sofa oder eben in einen Laufstall, den man gleichzeitig auch als Bettchen verwenden kann. Das wäre übrigens meine Alternative zu deinem Vorschlag mit dem Bettchen, denn ein Bettchen lässt man an einer Stelle stehen und bewegt es normalerweise nicht von der Stelle. Aber ein Laufstall, den man praktischerweise in der Höhe verstellen kann, kann sowohl als Liegeplatz über Tag dienen als auch als Schlafstätte.

Meine Schwägerin hat, weil wir die Wiege für unseren Sohn noch gebraucht hatten als ihr Sohn geboren wurde, sich von einer Freundin einen Stubenwagen ausgeliehen. Diesen hatte sie anfangs immer bei sich, egal in welches Zimmer sie ging, hat aber dann schnell gemerkt, dass ihr Baby sowieso nur schläft und hat ihn dann nur noch ganz selten von der Stelle bewegt. Statt dessen hatte ihr Sohn ein Babyphon nebenan stehen und sie ist jedes Mal bei den leisesten Tönen in dieses Zimmer geeilt. Später nun, seitdem er etwa 6 Monate alt ist, war er sowieso zu groß für den Stubenwagen und hat sich auch gedreht, so dass sie beschloss, ihn nicht mehr dort liegen zu lassen. Sie haben sich dann auch einen sechseckigen Laufstall zugelegt, in dem er jetzt machen kann, was er möchte, ohne dass ihm etwas passiert und den man gegebenenfalls auch von Zimmer zu Zimmer rollen kann.

Ein Stubenwagen ist zwar wirklich sehr süß, bringt aber nicht wirklich viel, weil die Kleinen viel zu schnell hinaus wachsen und er danach auch keinen Sinn mehr macht. Wenn das Mädchen aus deiner Nachbarschaft sich irgendwo einen Stubenwagen ausleihen kann, dann spricht sicherlich nichts dagegen. Wenn sie ihn aber extra kaufen muss, dann würde ich mir an ihrer Stelle das wirklich gut überlegen und lieber überlegen, ob es keinen Sinn macht statt einem Stubenwagen gleich einen Laufstall anzuschaffen, denn den hat sie länger und mit dem kann man dann auch mehr anfangen.

Wir standen gerade auch wieder vor der Entscheidung und haben sie uns nicht wirklich leicht gemacht. Eigentlich hatte ich gehofft, wieder die selbe Wiege wie bei meinen anderen beiden Kindern benutzen zu können, allerdings ist diese einem "Aufbauunfall" zum Opfer gefallen. Also begann das große Überlegen. Unser Kind hat erst mal kein wirkliches Gitterbettchen, sondern wird die ersten Monate in einem Beistellbett an unserem Bett schlafen. Somit entfällt es schon mal, dass Gitterbettchen rum zu schieben (was ich übrigens als wesentlich schwerer und umständlicher finde als das Herumschieben eines Stubenwagens).

Letztlich bleib uns die Auswahl zwischen einem Laufstall und einem Stubenwagen, aufgrund der größeren Mobilität des Stubenwagens habe ich mich nun erst mal für ein solches Modell entschieden. Die sind ja nun auch nicht unerschwinglich teuer und wenn man es nicht unbedingt neu haben möchte, kann man da gebraucht ganz schöne Schnäppchen machen. Insofern gilt das reine Preisargument für mich nicht. Allerdings hast du recht, wirklich lange nutzbar ist ein solcher Stubenwagen nicht. Wir haben zwar diesmal darauf geachtet, dass unser ausgesuchter Stubenwagen eine wirklich große Liegefläche hat, aber spätestens mit einem halben Jahr wird wohl endgültig Ende sein mit dem kleinen Stubenwagen.

Solange erfreue ich mich einfach an der niedlichen Optik, denn ich finde schöne Stubenwagen und Wiegen einfach schlichtweg wesentlich hübscher als einen einfachen Laufstall. Ok das sollte ebenfalls nicht zwingend ein Kaufgrund sein, aber ich bin ehrlich, für mich war das eben doch ein Argument, mich für einen optisch hübschen Stubenwagen und erst mal gegen einen wesentlich länger verwendbaren Laufstall zu entscheiden. Und ganz ehrlich? Wenn ich das dann unbedingt möchte kann ich zu einem späteren Zeitpunkt immer noch auf einen Laufstall umsteigen. Ob wir das brauchen? Ganz ehrlich ich glaube nicht, denn hier war bislang keines der beiden anderen Kinder in einem Laufstall untergebracht. Sobald sie krabbeln konnten sind sie mir eben nach gekrabbelt, was solls.

In bestimmten Wohnungen ist ein Stubenwagen sehr sinnvoll. Wenn man eine Etagenwohnung hat und viel Platz zur Verfügung, ist so etwas doch ganz nett. Gerade, wenn man um das Kind sehr besorgt ist und es keinen Augenblick aus den Augen lassen möchte, ist eine solches fahrbares Bettchen zu empfehlen. Wenn man das Geld für so eine kurzzeitige Anschaffung hat, ist es doch okay. Gerade wenn man schwanger ist, sucht man sich ja gerne schöne Dinge fürs Baby aus, das erhöht die Vorfreude. Beim zweiten Kind denkt man da ein bisschen praktischer und langfristiger, weil man weiß, wie schnell bestimmte Phasen vorbei sind.

Ich würde nie und nimmer Geld für einen Stubenwagen ausgeben. Ich hatte von Anfang an ein Beistellbett und das war das einzig Sinnvolle, denn aus einem Stubenwagen sind viele Säuglinge schon mit 5 Monaten herausgewachsen und der Wiederverkaufswert ist gerade bei gebrauchten Kinderbetten meiner Erfahrung nach sehr gering.

Ein Beistellbett, wo man eine Seite herunterklappen kann, kostet nur unwesentlich mehr als ein Stubenwagen und ist sehr sinnvoll, da die Kinder da meist bis zu einem Jahr hineinpassen bzw. es gibt auch Modelle, wo die Kinder länger hineinpassen. Ich finde so etwas ohnehin praktischer, gerade, wenn man stillt, da man das Kind nicht ständig hinausheben bzw. hineinlegen muss und immer mit dem Baby kuscheln kann, Händchen halten kann, auch seitlich stillen kann, sprich permanent in Kontakt bleiben kann.

Gerade bei lebhaften Babys hätte ich auch Angst, dass diese aus so einem Stubenwagen herausfallen, meine Kinder haben sich beide mit 4 Monaten bereits gedreht, ich hätte das also nicht verantworten können. Zudem haben diese Wagen meist relativ dicke Bettwäsche, was auch nicht gerade günstig ist und den plötzlichen Kindstod fördern kann. Früher wusste man es ja nicht besser, aber heutzutage kann man ja diese Faktoren, in dem Fall Überwärmung, gleich von vorne herein ausschließen.

Wir hatten auch keinen Stubenwagen und wahrscheinlich würde ich mir auch keinen zulegen, da er mir zu teuer wäre. Allerdings muss ich sagen, meine Kinder haben die ersten Monate zum Schlafen nur in der Tragetasche des Kinderwagens verbracht. Gerade neugeborene Babys lieben ja die Enge und kuscheln sich sehr gerne irgendwo dagegen. Da ist für sie oft die Größe des Gitterbettes ein Problem, mit dem sie nicht fertig werden.

Also ich würde deiner Nachbarin empfehlen, dass sie sich mal umhören oder im Internet umsehen soll, vielleicht findet sie ja einen schönen gebrauchten Stubenwagen. Dieser wäre nicht so teuer und wahrscheinlich wirken gebrauchte Stubenwagen fast wie neu, da die kleinen Babys ja noch nicht viel anstellen können.

Ich stand vor Kurzem auch vor der Entscheidung, einen Stubenwagen anzuschaffen oder eben nicht. Eine Freundin versuchte mich mit allen Mitteln zu überreden, mir einen Stubenwagen anzuschaffen. Sie meinte, dieser sei extrem praktisch, da man ihn dorthin rollen kann, wo man sich gerade befindet.

Noch ist unser Sohn nicht geboren, aber ich habe mich gegen einen solchen Wagen entschieden. Ich finde, dass die Dauer der Nutzung einfach in keinem Verhältnis zu dem gezahlten Preis steht. Die Babys liegen doch nur ein paar Monate darin und sind dann schon zu groß dafür. Ich habe mir nun überlegt ein Reisebett ins Wohnzimmer zu stellen und werde den Kleinen wohl dort ablegen, falls nötig. Ansonsten tut es jedoch sicher auch eine Decke oder die Trageschale vom Kinderwagen. Ich habe jedoch auch vor, den Kleinen viel im Tragetuch zu tragen und weiß noch nicht, ob es überhaupt nötig sein wird, ihn irgendwo abzulegen.

Auch für die Nacht finde ich einen Stubenwagen wenig geeignet. Wir haben uns ein großes Beistellbett genommen, welches weitaus länger als ein paar Wochen genutzt werden kann. Aber ob Stubenwagen oder nicht, muss letztendlich jeder selbst entscheiden. Er sieht schön aus und ist in den ersten Wochen sicher praktisch, es spricht also auch nichts dagegen.

Also ich finde einen Stubenwagen auch echt super. Bei meiner Tochter hatte ich zwar keinen Stubenwagen sondern eine kleine Wiege die neben unserem Bett stand oder überall dort wo ich sie gebraucht habe. Sie hatte Räder und war im Prinzip komplett das gleiche wie ein Stubenwagen. Ich hätte sie auf keinen Fall missen wollen.

Auch in der Nacht war so unsere Maus neben uns, ein Gitterbett hätte hier keinen Platz gehabt. Ich fand es praktisch und wir werden es bei unserem zweiten Kind auch wieder so machen. Unsere Tochter hat übrigens 9 Monate lang ausschließlich in dieser Wiege geschlafen. Von dem her war es die bessere Anschaffung als so manche andere Dinge.