Wer etwas andeutet, will es auch loswerden

vom 19.05.2012, 17:07 Uhr

Wenn jemand eine Andeutung macht, will er auch etwas sagen. Er will etwas sagen, was er nicht deutlicher sagen kann oder will. Das kann ganz allgemein sein oder eine versteckte harte Kritik, wie ebenso eine spitze Bemerkung. Für eine dritte Person ist es oft nicht ersichtlich, worum es geht oder was mit der Anspielung gesagt werden soll oder gemeint ist, was auch so gedacht ist. Man vermutet hinter einer Andeutung einen tieferen Sinn und bemüht sich eine nicht offensichtliche Anspielung zu ergründen. Manche Anspielungen im Fernsehen sind mysteriös und man muss abwarten, was gemeint ist. Es zeugt auch nicht gerade von Klasse, erst eine Andeutung zu machen, so als ob etwas Spezielles folgen würde und dann passiert nichts.

Die Andeutung ist wie eine verschlüsselte Botschaft. Der Andeutende sagt etwas und meint damit eine bestimmte Sache. Derjenige, zu dem er das sagt, versteht das zwar meistens, aber manchmal auch unabsichtlich falsch. Es kann auch sein, dass die Andeutung absichtlich falsch verstanden wird. Der Angesprochene tut so, als wäre etwas ganz anderes gemeint, das der Andeutende nie gesagt und beabsichtigt hat. So ergeben sich aus ungenauen Andeutungen oft Querelen, die auch ausufern können. Eine Andeutung, die nur dazu führen soll, eine Person in die Irre zu führen, sollte man unterlassen.

Ein andeutungsvolles Lächeln – also nur eine Spur eines Lächelns – ist besonders geheimnisvoll und will ergründet werden. Mit diesem Lächeln soll ebenso etwas gesagt werden, wie mit einer Andeutung, die man verstehen kann, aber nicht zwingend muss.

Waren machen Leute Andeutungen, ohne etwas Genaues zu sagen? Warum verstecken sich Menschen hinter schwammigen Andeutungen, anstatt einfach zu sagen, was sie möchten? Ist es die Angst?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Es gibt genügend Leute, die auch nur eine Andeutung fallen lassen, um sich damit wichtig zu machen. Fragt man genauer nach, was ja scheinbar erwünscht ist, stellen diese Personen sich gern in den Mittelpunkt und lassen sich quasi fast schon feiern. Es ist also nicht nur so, dass man etwas gar nicht direkt sagen will oder kann, sondern sich wichtig machen möchte. Man sieht so etwas mit Vorliebe in den sozialen Netzwerken, aber auch so bei zwischenmenschlichen Kontakten im Gegenüberstehen bekommt man so etwas mit. Mich nervt es ehrlich gesagt tierisch und meine "Leute", die das besonders gut können, die beachte ich gar nicht mehr, wenn sie wieder so etwas andeuten.

Ansonsten, wenn man eben etwas andeutet, um den anderen nicht zu brüskieren, ihm nicht zu nahe zu treten oder auch einfach nur so um den heißen Brei zu treten, kann vielerlei Ursachen haben. Sicherlich ist Angst vor Direktheit ein Punkt, aber manchmal geht es nicht anders, da es nun auch Menschen gibt, die nicht mal einen Wink mit dem Zaunpfahl verstehen und meinen, sie müssten diese Andeutung dann überhören. Dann ist es schon besser zu sagen, was man direkt meint, aber da ist dann wieder die Furcht im Wege, irgendwie anzuecken.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Ich denke, dass es da mehrere Arten der Andeutung gibt, es gibt welche, die wirklich darauf hinauslaufen, dass der Mensch sich nicht traut, etwas auszusprechen und wieder gibt es welche, die auf etwas hinweisen wollen ohne es anderen offensichtlich zu machen, es gibt aber auch welche, die einfach etwas ausdrücken wollen, was nicht ausgesprochen werden muss.

In die letztere Kategorie kommen meiner Ansicht nach besonders die Anspielungen und Signale, die es häufig zwischen Partnern gibt, sie können sich beispielsweise auf etwas sexuelles beziehen. Hier ist es in dem Sinne eben nicht notwendig etwas auszusprechen, denn es könnte die Stimmung verderben und ist eben auch überflüssig, wenn man es dem Partner auf eine andere Art signalisieren kann.

Dann gibt es aber auch Anspielungen, die etwa verwendet werden können um andere Personen aus schwierigen Lagen zu befreien oder einfach dazu dienen zu helfen. So könnte ich meinem Freund etwa unterschwellig andeuten, ob ich auf etwas Lust habe oder nicht, wenn noch andere Personen anwesend sind und man seine Unlust vielleicht nicht gerade lautstark kundtun kann. Diese Art der Anspielung ist meiner Ansicht nach der nützlich, es handelt sich um geheime Botschaften, die einem eine bestimmte Lage erleichtern können und der Verständigung dienen, so dass Außenstehenden bestenfalls keine genaue Interpretation dieser Signale gelingt.

Die letzte Art der Anspielung ist dann wohl die, auf die du auch hinauswolltest, die Art nämlich, bei der man einer Person unterschwellig signalisiert, was man empfindet, etwa das man unzufrieden, genervt, wütend ist oder sie Person nicht sympathisch findet. Ich finde, man muss manchmal nicht offen miteinander reden, weil es häufig nichts bringt, wenn beide Personen spüren, dass sie sich nicht wirklich mögen. Mit solchen Anspielungen, sofern gelungen, kann man eigentlich sehr gut signalisieren, dass man kein Interesse hat oder die Personen einen bestimmten Charakterzug unterdrücken soll. Hier ist manchmal auch ein gewisser Spürsinn notwendig. Laufen diese Anspielungen auf Gemeinheiten aus, würde ich aber auch das offene Gesprächen suchen und es mir nicht gefallen lassen.

Anspielungen müssen aber nicht unbedingt etwas negatives sein, sie können einem im Alltag auch durchaus behilflich sein, besonders wenn man etwas mit Rücksicht auf andere nicht offen aussprechen möchte, um sich nicht in Schwierigkeiten zu bringen. Sie helfen auch andere unauffällig aus der Patsche zu helfen.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Warum Anspielungen? Um codierte Nachrichten auszutauschen, wobei die Anspielung für nichteinbezogene Umstehende unverständlich ist. Man kann aber auch Redebeiträge oder, wo es wichtiger wird, Erzählungen mit Anspielungen versehen, um sie damit interessanter und abwechslungsreicher zu gestalten. Gleichzeitig geben sie im Gespräch den Zuhörern auch die Möglichkeit selbst zu entscheiden, ob sie mehr über das Thema hören möchten, tragen also der Selbständigkeit des Menschen Rechnung. Anspielungen können auch dafür genutzt werden den Moralkodex eines Gesprächs zugunsten irgendwie wichtiger Informationen zu unterwandern. Insofern kann in einer Anspielung auch eine Form von Rücksichtnahme stecken.

Dies soll keine vollständige Betrachtung sein, ich wollte nur eine meiner Ansicht nach weniger beachtete Perspektive der Anspielung ins Licht rücken. Die Funktionen, die in den Beiträgen meiner Vorredner genannt wurden, sind natürlich keinesfalls weniger wichtig, immerhin ist die Anspielung ein wahrer Wechselbalg.

» DieBewusstheit » Beiträge: 66 » Talkpoints: 44,47 »



Ich stimme mit dir auch überein, dass es meist so ist, dass man mit einer Andeutung etwas bestimmtes sagen möchte, das nicht gleich alle mitbekommen sollen. Meist ist das etwas, was für eine oder beide der Personen peinlich ist und dass deswegen nicht alle mitbekommen sollen. Manchmal geht es dabei aber auch um ein Geheimnis oder zum Beispiel ist es eine Anmerkung über andere Personen.

Ich denke, dass das schon ganz praktisch ist, dass man sich mit geringen Andeutungen verständigen kann. Meist ist es aber auch so, dass man dafür wissen muss, was der Andere einem sagen will oder man muss sich eben sehr gut miteinander verstehen, damit man das auch deuten kann. Die Gefahr von Andeutungen ist nämlich die, dass man sie falsch deutet.

» Hufeisen » Beiträge: 6057 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Mein Freund ist ein wahrer Meister der Andeutungen, was eigentlich eher typisch für Frauen ist, finde ich. Das fing schon an, als wir uns kennen gelernt haben, d.h. Kennen lernen kann man gar nicht sagen, wir sind eher ein Jahr lang umeinander herumgeschlichen und er hat immer nur angedeutet, dass er Interesse hat. Er hat vielsagend geguckt, vielsagend gelächelt, ist mir natürlich immer nur "rein zufällig" begegnet, usw. Anstatt mal etwas Aussagekräftiges zu tun, hat er ein Jahr nur auf Andeutungen gesetzt. Ich musste dann letztendlich immer die ersten Schritte wagen und habe dann wirklich alle Karten offen legen müssen ehe er sich getraut hat, mich auf ein Eis einzuladen.

Jetzt ist das ganz oft immernoch so, dass er nur Andeutungen macht. Anstatt zu fragen: "Hast du Samstag Zeit?", sagt er oft: "Ich hab eine Lust griechisch essen zu gehen!" oder "Ich hätte Lust auf einen Gin Tonic" oder irgendetwas in der Art. Oder wenn er Lust darauf hat, mit mir intim zu werden, sagt er: "Ich bin müde und würde mich gerne etwas hinlegen." Da es meine Wohnung ist, ist ja klar, dass er will, dass ich mich auch hinlege. Er kann auch ganz schlecht seine Gefühle äußern und sagt nie "Ich liebe dich", stattdessen küsst er mich, wenn ich es wissen will.

Ich finde das manchmal ganz schön belastend, weil man ihm alles aus der Nase ziehen muss. Liebe ist ein Gebiet, in dem er sich nicht sicher fühlt, deshalb macht er nur Andeutungen, um erstmal zu sehen, was ich davon halte. Er hat Angst, ich könnte nein sagen.

Meine Banknachbarin macht auch laufend Andeutungen. Sie spricht immer irgendetwas kurz an, sodass sich eigentlich die Nachfrage aufbäumen müsste, aber ich denke oft gar nicht daran, nachzufragen. Ich will ihre Geschichten gar nicht hören, muss ich mal so klar sagen. Mich nerven diese Gesprächsthemen, in denen es immer nur um ihre Tollheit geht. Leider schreckt sie das nicht immer davon ab, dann trotzdem zu erzählen, was ihr auf der Seele brennt.

Ich habe direkt immer den Eindruck, als wenn es ihre Euphorie enorm steigert, wenn ich wegen irgendwas nachfrage, worauf sie schon angespielt hat. Dann wird sie ganz aufgeregt und platzt fast und dann wird es nerviger, als wenn sie trotz meines Desinteresses anfängt zu reden. Sie fühlt sich dann wichtiger und gefragter; als könnte sie mir etwas Gutes tun, wenn sie mir ihre mysteriösen Geheimnisse rundum ihre Tollheit darlegt. Sie will sich damit wichtiger machen als sie ist, das ist alles.

Ich wiederum mache bei meinem Freund Anspielungen, wenn ich etwas Bestimmtes aus seinem Leben wissen möchte, ohne ihn das direkt zu fragen, was womöglich sehr neugierig und taktlos wirken könnte. Ich möchte ja immer gerne wissen, ob er vor mir schon viele andere hat oder ob er gar nebenbei noch jemanden hat. Wenn ich ihn das so frage, dann sagt er es mir nicht und macht sich eher noch lustig oder sagt, das behält er für sich. Ich frage dann immer von hinten, so wie Frauen eben manchmal sind.

Gestern habe ich in einer ruhigen Miniute zum Beispiel seine Hand in meine genommen,habe sie ruhig betrachtet und gesagt, dass er schöne Hände hat. Er hat daraufhin ganz verliebt gelächelt und prompt habe ich hinterhergeworfen: "Das haben dir sicher schon viele gesagt." Daraufhin sagte er dann nein, schon lange nicht mehr, er könnte sich eigentlich gar nicht zurückerinnern an so etwas. Und es klang so, als könnte ich das für bare Münze nehmen, weil er in dem Moment zu vernebelt war, um gekonnt und ausweichend zu lügen.

Anspielungen sind neben dem Angst-Aspekt oft Formen von Taktik. Entweder man will auf sich aufmerksam machen und/oder sich ein bisschen hochleben lassen oder man will etwas aus dem anderen herauskitzeln, ohne ihn direkt mit der Nase darauf zu stoßen, was man will. Oft finde ich, dass Anspielungen auch etwas sehr Negatives haben können. Man kann Kritik dadurch sehr gut durch die Blume äußern und muss sich sozusagen nicht die Hände schmutzig machen und zu seiner Meinung stehen. Wenn der andere komisch reagiert, kann man dann ja immernoch sagen, dass er sich das eingebildet haben muss.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich denke, dass die meisten Leute deshalb etwas andeuten, weil sie im Mittelpunkt stehen wollen. Sie wollen Aufmerksamkeit bekommen, was sie ja auch bekommen, wenn andere Leute anfangen, sich für sie zu interessieren. Wenn jemand etwas andeutet, dann macht er sich damit ja auch interessant. Die Leute werden automatisch neugierig und wollen mehr über die Sache erfahren. Es macht den Anschein auf die Leute, sie würden ein Geheimnis erfahren können und von daher reizt es sie natürlich auch, mehr über die Sache zu erfahren. Auf diese Weise stellen sie dann natürlich auch mehr fragen und drängen die Person dazu, mehr zu sagen und von daher steht sie natürlich auch automatisch im Mittelpunkt.

Wenn jemand etwas andeutet, dann will er es ganz sicher loswerden. Immerhin macht man ja keine Andeutungen, wenn man etwas wirklich geheim halten möchte. Stattdessen möchte man, dass die anderen Personen Fragen stellen und man möchte erst alles nach und nach raus rücken. Immerhin weiß man ja selbst, dass es interessanter ist, wenn man Informationen erst nach und nach bekommt, statt auf einmal.

Manchmal ist es aber auch so, dass man nur deshalb Andeutungen macht, um jemanden zu ärgern. Man weiß ja, dass andere Leute sehr neugierig gemacht werden, wenn man etwas andeutet, aber nicht mit der Sprache heraus rückt. Von daher macht man es gerade bei Geburtstagsgeschenken gerne so, dass man der anderen Person nur Andeutungen davon gibt, um was es sich dabei handeln könnte. Auf diese Weise wird die andere Person natürlich extrem neugierig und man selbst hat seinen Spaß.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich finde das Thema extrem interessant, weswegen ich jetzt auch auf jede deiner einzelnen Fragen antworten will, auch, um es mir irgendwie selbst zu erklären.

An sich würde ich sagen, dass man es gar nicht eindeutig sagen kann, denn jeder Mensch ist verschieden, jede Psyche anders und sehr komplex, es zusammenfassend sagen zu wollen halte ich für falsch, Forschungen über die Gedanken des Menschen halte ich für sinnlos, weil man es einfach nicht verallgemeinern kann. Deswegen versuche ich mal verschiedene Gründe aufzulisten, wieso ich glaube, dass manche Menschen das machen.

Kommen wir zur ersten Frage:

Warum machen Leute Andeutungen, ohne etwas Genaues zu sagen?

Ich glaube, dafür gibt es folgende Gründe:

1. Sie machen es unbewusst. Nehmen wir mal an, dass die beste Freundin von Anja mit ihrem Mann eine Affäre hat. Dann reden sie über Seitensprünge und die beste Freundin sagt aus Versehen in merkwürdigem Ton: "von Treue halten auch nicht alle viel..."

Dann denkt sich Anja vielleicht auch ihren Teil. Das war vermutlich von der Freundin nicht sonderlich bedacht. Sie könnte es unbewusst gesagt haben, vielleicht weil sie daran gedacht hat und es ihr auf der Zunge lag, oder ihr Ton hat sich nur so angehört, weil sie unterbewusst will, dass die Geheimniskrämerei aufhört und die Freundin es mitbekommt. Vielleicht wollte sie ja auch die Ehe zerstören und hat es absichtlich gesagt. Dann hätte sie es entweder a) aus Versehen b) unterbewusst oder c) aus Eifersucht o.Ä. gemacht. Dann wollte sie die Sache nicht selbst verantworten, sondern die Andeutung war der Stoß gewesen, um die Sache ins Rollen zu bringen.

Warum verstecken sich Menschen hinter schwammigen Andeutungen, anstatt einfach zu sagen, was sie möchten?

2. Es könnte Bescheidenheit sein. Zum Beispiel wenn Melissa super singen kann und gerne das Solo im Schulchor will, aber ein anderes Mädchen es bekommt. Und das alles nur, weil keiner weiß, wie schön Melissa singen kann. Dann sagt Melissa: "Ich mag es auch zu singen."

Dann will sie a) nicht die Gefühle des Mädchens verletzen, weil sie ihr ja dann das Rampenlicht klaut b) sie will nicht arrogant sein, warum auch immer (für andere oder für sich), weil sie dann denkt, dass sie eigentlich gar nicht so gut ist oder die anderen denken, dass sie denkt, sie kann es besser als andere c) sie will bescheiden sein und weder die Rolle klauen, noch prahlen, dass sie sich insgeheim für besser hält oder d) sie will es eigentlich, traut sich aber nur nicht. Sie will kein Solo singen, weil sie zu schüchtern gegenüber dem Publikum ist, aber sie deutet es an, weil sie sich später nicht sagen möchte "hätte ich doch was gesagt".

Ist es die Angst?

3. Max sagt zum Mädchen seiner Träume: "Ich mag dich." anstatt "Ich liebe dich". Das drückt natürlich nicht aus, was er wirklich fühlt und meint, aber es kann daran liegen, dass er a) das Mädchen nicht einklammern will, also sofort sagen, was er denkt und sie somit zu erdrücken, eventuell auch zu beeinflussen oder zu etwas zwingen. Dann hat er entweder Angst es zu sagen, weil er sie nicht verlieren will oder er will es sich aufheben für später. b)vielleicht will er sie damit auch auf eine Antwort oder den nächsten Schritt, den sie tun soll hinweisen, c) möglicherweise hat er Angst vor Ablehnung und möchte sich langsam herantasten, wenn sie abblockt hat er dennoch nicht ganz ausgepackt und ist weniger verwundbar.

Das sind nur wenige Situationen und Denkweisen, die ich nachvollziehen könnte. Ob es alles so gut ist oder nicht, weiß ich auch nicht. Ich denke, es ist immer irgendwo ein Selbstschutzverfahren, bei welchem man aber dennoch etwas loswerden will.

Natürlich gibt's auch die Profis, die sich damit interessant machen wollen ("ich mach nachher was" anstatt zu sagen "ich geh später mit meinem Freund weg und wir gehen zusammen romantisch was essen", weil man dann fragt, was man damit meint und sie ganz dezent damit prahlen können, wie aufmerksam es doch vom Freund ist, sie auszuführen) oder mit irgendwas prahlen wollen ("ich muss noch einen Wassereimer holen" - ach wofür denn? - ich muss meinen neuen Wagen waschen"), ohne groß darauf einzugehen. Damit ermöglicht man dem Gegenüber einfach, danach zu fragen. Ich habe eine gute Freundin, die das dauernd so macht und ich hab es von Anfang an durchschaut, es nervt einfach und nach ein paar Mal Nachfrage hab ich aufgehört und sage einfach: "Aha", oder fange ein anderes Thema an.

Doch sowas sehe ich nicht als Andeutung, da es die letzten beiden Beispiele NIEMALS versteckt kommen, immerhin soll man ja sehen, dass man Aufmerksamkeit schenken soll. Ich sehe das als Aufmerksamkeitssuche oder so, aber nicht als Andeutung, die sich ja eigentlich meist unauffällig und dezent einschleicht oder zumindest eine tiefergehende Bedeutung hat.

Wie gesagt, es ist ein komplexes Thema, aber ich denke, für mich selbst verstehe ich es jetzt besser. Tut mir leid, dass es so lange geworden ist!

» 1999Sofie » Beiträge: 69 » Talkpoints: 27,04 »


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