Ausgiebig leben statt zu sparen?
In den letzten Monaten und Jahren stehe ich immer häufiger vor dem Problem, dass ich mich frage, ob es falsch ist sparsam zu leben. Es gibt viele Freunde und Bekannte in meinem Umfeld, die der Meinung sind, dass sparen nichts bringt, da das Risiko sehr hoch ist zu erkranken oder sogar zu versterben und dann wäre das Sparen sinnlos gewesen. Ich kann ihre Argumentation verstehen, da man, sofern man schwer krank wird oder stirbt, wenigstens die Jahre gut gelebt hat, die man gesund war.
Auf der anderen Seite gibt es jedoch ein „Problem“, wenn man nicht erkrankt und gesund Rentner wird. Erstmal ist das natürlich gut. Jedoch fehlen dann Geldreserven und die knappe Rente wird kaum ausreichen um ein gutes Leben zu führen. Die Frage ist, wie man sein Leben gestalten sollte. Ich höre häufig in meinem Umfeld, dass Leute verunglückt sind oder an Krebs erkranken. An dieser Stelle denke ich dann immer an das Sprichwort „Leben jeden Tag als wäre es dein Letzter“.
Wenn man jedoch nach diesem Sprichwort lebt, so wird man wohl gerade finanziell nie auf einen grünen Zweig kommen.
Wie geht ihr in der Sache vor? Lebt ihr ausgiebig, da ihr eh nicht wisst ob ihr morgen noch lebt oder gesund seid der seid ihr eher sparsam und hofft, dass ihr davon profitiert? Ich finde es sehr schwer da ein ausgeglichenes Verhältnis zu finden.
Ich finde, dass es einen Mittelweg geben sollte und so lebe ich auch. Ich bin selbst schwer erkrankt und muss ehrlich sagen, dass ich ganz froh bin, einige finanzielle Reserven zu haben. Man weiß nämlich nie, wie lange man tatsächlich arbeiten kann und wenn man nicht mehr kann und es stehen größere Investitionen an, beispielsweise bei den Zähnen oder dergleichen, muss man das auch irgendwie bezahlen können. Ich finde also, ob man nun krank ist oder nicht, ein gewisses finanzielles Polster sollte man in jedem Fall haben.
Ehrlich gesagt finde ich es fahrlässig, wenn man nur verschwenderisch lebt und gar nicht spart. Meiner Meinung nach kann man sein Leben auch genießen, wenn man nicht sein ganzes Geld auf den Kopf haut und ausgibt. Wir sparen auch und dennoch gönnen wir uns ab und zu etwas. Ich finde das besser als alles auszugeben. Ich glaube auch nicht, dass ich irgendwann einmal wehmütig zurück blicke und mich wegen meiner Sparsamkeit ärgere, denn ich habe mich bewusst so entschieden und denke auch, dass es richtig so ist.
Ich seh die ganze Geschichte von zwei Seiten. Ich bin selber nur Azubi in der Gastronomie & bekomme knapp
350€ netto jeden Monat. Davon versuche ich auch etwas zu sparen. Allerdings spare ich für Notfälle wie zum Beispiel eine unvorhergesehene Autoreparatur & ähnliches. Ansonsten nutze ich mein Geld um, neben den
ganzen Fixkosten die zu bezahlen sind, ausgiebig zu leben & mir selbst damit Freude zu verschaffen.
Wenn man fürs Alter spart, dann ist meiner Ansicht nach sinnvoller, sein Geld irgendwo anzulegen oder direkt in gewissen Institutionen sich beraten zu lassen, was das beste Vorsorgepaket für einen selbst ist. Letztendlich will ich eigentlich damit sagen: Sparen ist nur so lange in Ordnung, wie man seinen eigenen Lebensstil nicht einschränken muss - denke ich.
Wie Vampirin schon schrieb, sollte der goldene Mittelweg eingeschlagen werden. Es ist immer ganz gut, etwas auf der hohen Kante zu haben und dort etwas abzulegen, aber man sollte sich nun auch nicht alles vom Mund absparen. Manche Situationen sind leider so, dass es keine andere Möglichkeit gibt, als das Geld, was man einnimmt, ausschließlich für den aktuellen Lebensunterhalt nimmt. Aber wenn es dann möglich ist, doch mehr Geld zu verdienen oder sein Leben so umzustellen, dass man dann dennoch etwas zur Seite legen kann, so finde ich es schon wichtig.
Ich habe selbst lang anders gedacht, was schon einige Jahre her ist und damals war ich eben noch recht unerfahren und naiv, habe nur für den heutigen Tag gelebt. Das bereue ich ehrlich gesagt jetzt schon und so lege ich mir ebenfalls Monat für Monat eine kleine Summe beiseite und versuche im Alltag auch zu sparen. Es bringt nämlich noch weniger etwas, wenn man in der nahen Zukunft plötzlich etwas anschaffen muss, womit man nicht gerechnet hat und dann vor dem Nichts steht. Das Geld, was man aber zur Seite gelegt hat, kann wenigstens, auch, wenn man unerwartet verstirbt, zumindest für die Hinterbliebenen etwas helfen, weil dann nun mal einige Kosten ausstehen. Das klingt traurig, ja, aber gehört zum Leben dazu.
Jedenfalls möchte ich lieber etwas zur Seite legen, damit ich später, wenn es doch mal dazu kommen sollte, nicht ohne nichts dastehe.
Vorwiegend spare ich für größere Wünsche, um sie mir dann anschließend zu erfüllen. Das heißt, das Geld, was ich spare, gebe ich irgendwann auch für mich selbst aus. Ich spare in etwa ein Jahr lang und erfülle mir immer einmal jährlich einen Wunsch. So war ich letzte Woche für 7 Tage in den Alpen, was ich mir auch schon recht lange gewünscht habe. Da ich nächstes Jahr noch einmal in die Berge möchte, spare ich jetzt für den nächsten Urlaub. Zum Glück bekomme ich Unterstützung von meiner Mutti. Alleine würde ich das Geld dafür nie auftreiben können.
Ich finde es durchaus möglich, die gewisse Balance zwischen beiden Extrema zu finden. Man muss kein totaler Sparfuchs sein, muss aber auch nicht so verschwenderisch leben, dass man nur auf den Spaß und das Geldausgeben bedacht ist. Ich würde von mir selbst behaupten, auch diesen Ausgleich zu finden. Generell achte ich schon auf die Preise und greife oftmals zu günstigeren Sachen, wenn es sich um das gleiche Produkt handelt. So gehe ich beispielsweise bewusst in Discountern einkaufen, da ich dort auch alles finde, was ich brauche. Falls es das Produkt doch nicht dort geben sollte, gehe ich in teurere Geschäfte.
Einmal im Monat ungefähr gönne ich mir aber auch Sachen, die etwas teurer sind. Meist handelt es sich hierbei um Kleidung oder Schuhe. Ich finde die Qualität hierbei sehr wichtig und günstige Sachen sind oft leider qualitativ schlechter. Ich könnte mich beispielsweise bei Esprit totkaufen, weil mir alle Sachen so gut gefallen. Die Preise sind aber viel teurer als in anderen Läden. Deshalb gehe ich dort meist nur am Ende des Monats rein und kaufe mir ein paar Teile. Mit dieser Art und Weise, mit meinem Geld umzugehen, komme ich eigentlich sehr gut zurecht.
Deshalb würde ich sagen, dass man langfristig schon auf sein Geld achten kann und sich jeden Monat ja auch einen gewissen Betrag auf sein Sparbuch legen kann. So mach ich es z.B. auch. Ich habe einen festen Betrag, der monatlich von meinem Konto auf mein Sparbuch überwiesen wird. Trotzdem kann ich mir ab und zu auch Dinge leisten, die für mich nicht überlebensnotwendig sind, aber die ich mir gönne. Solange man es nicht übertreibt, sehe ich kein Problem darin, sowohl zu sparen als auch Geld auszugeben. Man muss einfach die eigenen Grenzen kennen.
Ich denke auch, dass man da einen Kompromiss zwischen diesen beiden Wegen finden sollte, so versuche ich zumindest zu leben. Ich bin schon ein sehr sparsamer Mensch, aber ich versuche schon, mir auch Wünsche zu erfüllen, auf Reisen zu gehen, und so weiter. Ich denke schon, dass man eine gewisse Reserve bei seinem Geld aufbauen sollte, aber zu sparsam zu leben, macht für mich auch keinen Sinn, weil ich finde, dass man sich ab und zu auch mal etwas gönnen sollte, was einem Spaß macht.
Definierst du ausgiebig Leben denn nur über Konsum, welcher entsprechend Geld kostet? Sorry, aber dann tust du mir echt Leid. Denn im Leben muss nicht immer alles mit Geld ausgeben zu tun haben, nur dass man sagen kann, dass man ausgiebig lebt. Für mich persönlich bedeutet es, dass ich einen Tag wie heute genieße. Kinder sind beim Vater, mein Freund muss arbeiten und ich habe einfach eine ruhige Wohnung.
Dass ich dabei noch spare, ist ein netter Nebeneffekt. Aber man kann auch Leben und Sparen miteinander vereinbaren. Nur muss sich dabei jeder seinen eigenen Weg suchen. Die Einen sparen halt kleine Summen und wieder Andere können sich größere Sparbeträge vom laufenden Einkommen zur Seite legen.
Insgesamt klingt dein Beitrag eher nach Neid und Missgunst, weil du schaust was Leute in deinem Umfeld können. Du kannst es ihnen aber nicht gleich tun und das wurmt dich. Besinne dich einfach darauf, dass du doch selbst Ziele hast und arbeite daran diese zu erreichen. Jedes Risiko wird man nie ausschalten können. Und selbst einen Tag vor der teuren Kreuzfahrt kann man vom Blitz getroffen werden und man hat die Reise dann bezahlt, aber kann sie nicht nutzen.
Bei uns in der Familie ist das so, dass wir zeitweise sparen um dann darauf wieder schöne Sachen zu machen. Das klappt so eigentlich ganz gut, da sich das Geld ausgeben mit dem Sparen immer ausgleicht.
Im Moment sparen wir zum Beispiel für einen Aufenthalt in London und einen Musicalbesuch dort. Das kann jedoch noch einige Zeit dauern . Trotzdem macht es die Vorfreude dann nur noch schöner. Auf diese Weise hat man dann schöne Sachen erlebt, aber auch nicht zu viel Geld ausgegeben.
Das ist vielleicht nicht die beste Alternative, da man trotzdem auf einiges verzichten muss, aber für uns ist es die beste Lösung. So lernen auch die Kinder schnell, dass man manchmal für etwas sparen muss.
Ich bin noch nach alter Schule erzogen. Wenn man etwas kaufen will, muss man erst einmal sehen, ob man das Geld hat oder zusammen bekommt und kauft es sich dann. Momentan bin ich in der glücklichen Lage, dass ich mir vieles kaufen kann, was ich möchte. Ich überlege aber auch viel, ob mir die Dinge wirklich nutzen und Freude machen oder am Ende nur herumliegen. Denn Besitztümer sind nicht nur sprichwörtlich auch eine Belastung und manchmal packt mich einfach der Jagdtrieb. Ich habe viele Freunde, die sagen, ich soll mir die Sachen kaufen, weil ich es doch kann. Ich glaube einige halten mich auch für ein wenig geizig und verschroben. Ich halte mich einfach für ein wenig konservativ in der Angelegenheit.
Letztens gab es Knatsch, weil ich es abgelehnt habe ein Wochenende mit weitläufigen Bekannten und einigen Unbekannten wegzufahren. Ich hatte kein Interesse an den Personen und am Ziel der Fahrt. Aber da ich es mir hätte bequem leisten können, hätte ich trotzdem mitfahren sollen. Andere Teilnehmer sind trotz überzogenem Bankkonto gefahren, weil man ja jetzt jung ist. Eigentlich glaube ich mittlerweile, Schulden zu haben, mutiert gerade zu Statussymbol in unserer Gesellschaft.
Persönlich suche ich nach einem Mittelweg. Irgendwo halt etwas zurücklegen, aber halt auch etwas für momentane Bedürfnisse greifbar haben.
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