Eintrittspreise bei Konzerten - wo liegt Eure Schmerzgrenze?

Ich war bisher nur auf sehr wenigen Konzerten. Eigentlich war ich davon immer sehr begeistert und habe es im Nachhinein nie bereut. Das höchste, was ich für ein Konzert bisher ausgegeben habe, waren 40€. Das ist schon sehr viel Geld, wenn man überlegt, dass man dafür das ganze Album mehrfach kaufen könnte.

Ich denke nicht, dass ich viel mehr als 50 Euro ausgeben würde. Selbst wenn, müsste es schon ein Konzert sein, auf dem vielleicht mehrere Gruppen spielen oder jemand verstorbenes wiederauferstanden ist.

Ich persönlich gehe in meinem Alter nicht mehr in Konzerte, als Jugendliche bin ich gerne gegangen, da waren aber die Preise auch noch viel niedriger. Udo Lindenberg hat damals, glaube ich 20 DM gekostet, Frank Zappa lag auch in der Preisklasse. Mein jüngster Sohn geht momentan gerne zu Black Metal Konzerten, die sind aber nicht so teuer, meistens um die 15 Euro herum.

Was ich dafür ausgeben würde, hängt davon ab, wie stark der Wunsch ist, auf dieses Konzert zu gehen. Es gibt natürlich eine Obergrenze. Wenn man das Geld nicht hat, geht es natürlich nicht, egal wie stark man das möchte. Einmal haben wir sehr viel für ein Konzert ausgegeben. Im Alter von zwölf Jahren war mein Sohn ein Pink Floyd Fan, und er hatte zufällig gesehen, dass Roger Waters, ein ehemaliges Pink Floyd Mitglied, bei seiner Tournee auch in Leipzig spielt. Ich habe zuerst gesagt, dass es verrückt sei, dort hinzufahren, es sei auch viel zu teuer. Aber mein Sohn hat nicht nachgelassen, er war bereit, sein gesamtes, bisher angespartes Taschengeld dafür auszugeben. Ich habe schließlich nachgegeben und es ihm zum Geburtstag geschenkt. Und zwar habe ich mir gedacht, dass so eine Chance vielleicht in seinem Leben nie wiederkommt. Roger Waters ist ja auch nicht mehr der Jüngste. Ich hatte eine Kombination Zugfahrt und Hotel gebucht und zusätzlich kamen noch die Eintrittkarten dazu. Ich glaube, die Tickets haben so um die 80 Euro pro Person gekostet.

Wir sind also frühmorgens los, um dann in Leipzig kurz im Hotel einzuchecken und sofort zur Veranstaltungshalle zu fahren. Da noch nicht offen war, gingen wir um das Gebäude herum und mein Sohn konnte sehen, wie das Equipment ausgeladen wurde. Er konnte sich gar nicht satt sehen, so nah war er seinem Star noch nie, selbst wenn er nur die Mitarbeiter sah. Das Konzert war großartig, meinen Sohn habe ich noch nie so begeistert gesehen. Er klatschte mit, schrie mit, war völlig außer sich, normalerweise ist er eher zurückhaltend. Es war zwar insgesamt ein teures Vergnügen, aber im Nachhinein habe ich es nicht bereut. Die Erinnerung daran wird er sein Leben lang genießen können. Das darf ich zwar jetzt eigentlich nicht schreiben - aber wir haben sogar einen Tag dafür die Schule geschwänzt.