Konzerte - wie gefallen sie euch am besten?
Ich war gestern auf einem Ärzte-Konzert und es war das erste Konzert dieser Art für mich. Mit "dieser Art" meine ich unzählige Menschen, die sich wie wild aufeinander stürzen und durch die Gegend schubsen, das wird auch als "pogen" bezeichnet. Ich war mir zwar bewusst, dass es bei Rock-Konzerten etwas härter zu geht, dennoch war ich überrascht, als ich plötzlich unaufhörlich nach vorn gedrückt wurde - ich stand relativ weit vorn und das wollten die Menschen hinter mir natürlich auch erleben.
Nachdem schließlich neben mir ein Mädchen so angesprungen wurde, dass sie umfiel und unter den Menschen begraben wurde (keine Angst, einige Augenblicke später stand sie wieder auf und tanzte munter weiter) , setzte ich mich etwas nach hinten ab, war aber trotzdem noch in den schubsenden Reihen.
Trotz einigen schockierenden Momenten und der unangenehmen Tatsache, ständig mit schwitzenden Menschen in Berührung zu kommen, fand ich das Konzert super! Die Menschen hatten einfach Spaß und als ich einmal abseits der tanzenden Menge stand, merkte ich, dass ich lieber wieder mittendrin wäre.
Wie bereits erwähnt, dieses Konzert war für mich das erste dieser Art. Zuvor war ich nur bei Künstlern gewesen, bei denen es ruhiger zuging, beispielsweise Lena und Rihanna. Bei Lena konnten wir sogar sitzen.
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht und denkt genauso wie ich oder vielleicht denkt ihr auch ganz anders? Wie muss ein Konzert und damit verbunden die Menschen dort sein, damit es für euch ein unvergessliches Erlebnis wird?
Ich selber bevorzuge einen Tribünenplatz, wo ich mich auch hinsetzen kann. Vor Jahren war ich einmal bei einem Phil Collins Konzert und war froh, dass ich nicht unten in der Menschenmenge stand. Ich mag so etwas überhaupt nicht und bevorzuge es doch wesentlich ruhiger. Als ich 18 war, war ich das erste Mal auf einem Konzert und es ging so wild zu, dass ich es seitdem vorziehe ruhigere Konzerte zu besuchen. Ruhiger Konzerte nicht von der Musik her, aber von der Masse und dem Andrang her. Unvergesslich für mich bleibt immer die Musik und nicht der Andrang, der herrschte.
Dass es bei den Ärzten schon etwas härter zugeht, als es bei Lena oder Rihanna der Fall ist, versteht sich von selbst. Aber ich würde mich bei den Ärzten auch ungern ins Getümmel stürzen, eben, weil es dort wild zugeht. Ähnlich dürfte es auch bei den Hosen sein. Auch, wenn beide Bands gern von mir gehört werden, so ist es doch so, dass ich da auch kein sonderliches Interesse habe, sie mir live anzusehen. Ich mag es eher etwas ruhiger und will da auch gar nicht mit in die Gefahr kommen, dort mittendrin zu sein, wo gepogt wird.
In erster Linie muss mir natürlich die Band auf der Bühne gefallen, und das nicht nur musikalisch. Auch sympathisch müssen sie mir sein. Ganz wichtig finde ich es auch, wenn die Band nicht nur ihr Programm abspielt und dann sang- und klanglos von der Bühne verschwinden, sondern auch auf das Publikum eingehen und den Spaß, den sie auf der Bühne haben, nach unten ins Publikum transportieren. Ich brauche keine perfekte Show, und vor allem will ich kein Playback auf Livekonzerten haben. Dort, wo ich freiwillig war, wurde auch immer mehr Wert auf Gesang gelegt und nicht darauf, dass das Outfit und die Tanzschritte richtig sitzen.
Während eines Pop- oder Rockkonzertes zu sitzen, fände ich persönlich nicht so prickelnd. Es sei denn, es handele sich um ein Unplugged-Konzert oder dergleichen, wo es dann allein schon durch das Equipment eher ruhiger zugehen sollte. Ansonsten stelle ich es mir schon merkwürdig vor, wenn man nur im Sitzen aus das Geschehen beobachtet. Ganz vorn muss ich auch nicht stehen, aber mittig, ist schon immer ganz nett, um halbwegs gut zu sehen und auch zu hören.
Also ich finde ein Rock Konzert ist ohne pogen nichts. Für mich gehört das dazu und ich mein wem das zu hart ist, der soll zu Hause bleiben oder auf ein Adele Konzert gehen oder so. Wenn es bei einem Konzert vorher noch geregnet hat ist es noch viel geiler, alle vor Matsch und Dreck, da geht es erst richtig ab.
Ich war sowohl schon auf einem Ärzte, als auch auf einem Tote-Hosen Konzert und bei Beiden waren die ersten Reihen ziemlich am tanzen und pogen. Es handelte sich um Open-Air Konzerte und so konnte man sich wunderbar nach hinten stellen, wenn man das nicht wollte. Eigentlich sind die Fans immer so sozial, dass sie fallende Menschen aufheben und das Pogen kurzzeitig unterbrechen. Ich selbst mag das auch nicht so und stehe lieber etwas weiter dahinten, obwohl ich den Pogern recht gerne zuschaue und mich darüber amüsieren kann.
Ich war schon auf verschiedenen Konzerten und kann deswegen auch relativ klar sagen, was mir da besser gefallen hat. Bei einem Ärzte-Konzert war ich auch. Das war ein Hallenkonzert und lief so ziemlich genauso ab, wie du es beschrieben hast. Viel zu viele Menschen auf engem Raum und die haben es sich zur Aufgaben gemacht, möglichst aufdringlich herumzuschubsen und anderen auf die Füße zu treten. Das war schon fast gefährlich.
Und dann war ich mal auf einem (beziehungsweise auch schon mehreren) Konzert (en), die nicht in Hallen stattgefunden haben, sondern unter freiem Himmel. Ich hatte meistens Glück mit dem Wetter und die Konzerte waren auch toll. Das kann ich wirklich nur empfehlen. Da ich aber eine Frostbeule bin, gehe ich dann eben auch nur auf solche Konzerte,wenn die Chancen gut stehen, dass das Wetter schön wird. Meistens hat man bei diesen Freiluftkonzerten einfach wesentlich mehr Platz und mir kam es bisher auch immer so vor, dass die Menschen da besser drauf waren.
Am liebsten mag ich Konzerte in Clubs oder kleinen Hallen. Da kann man auch tanzen und Spaß haben, aber man hat nicht diese riesigen Menschenmengen um sich herum. Und man hat da auch nicht das Problem, dass man sich praktisch um einen guten Platz prügeln muss, weil man vom Konzert nicht mehr viel mitbekommt, wenn man etwas abseits steht. Deshalb bin ich auch kein Fan von den großen Festivals, weil man da oft viele Konzerte hauptsächlich auf der Videoleinwand verfolgen muss, weil man so weit von der Bühne weg steht und auch absolut keine Chance hat näher ran zu kommen.
Ich bin jetzt kein Fan von Pop Musik, bzw. ich mag schon mal das ein oder andere Lied, aber dafür würde ich niemals ein Konzert besuchen. Deshalb könnte ich mir auch nicht wirklich vorstellen bei einem Konzert, das nicht in den Bereich Klassik gehört, auf einem Stuhl zu sitzen. Ein Konzert, das ich von einem Stuhl aus verfolge, ist für mich etwas ruhiges, bei dem man höflich zwischen den einzelnen Stücken Applaus spendet, und eben keine Veranstaltung, bei der man einfach abfeiern kann. Wobei ich es allerdings auch noch nie erlebt habe, dass ich ein Rock, Metall, Punk oder Industrial Konzert besucht habe und dort eine Bestuhlung vorgefunden habe. Das wäre bei dem zu erwartenden Publikum wahrscheinlich auch ein ziemliches Sicherheitsrisiko.
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