Ziegelsteine aus Lehm zum Wärmen der Betten

vom 17.05.2012, 00:00 Uhr

Als ich heute beim Augenarzt war, saßen im Wartezimmer nebenan – nur durch eine niedrige Wand getrennt - eine Gruppe von älteren Menschen, die sich ziemlich laut unterhielten. Eine Frau erzählte von Ziegelsteinen, die ihr Opa und der Vater mit ins Bett genommen hatten, damit das Bett nicht so eisig kalt war im Winter. Damals waren die Räume durch die nicht vorhandene Wärmedämmung noch sehr kalt und die Winter auch kälter als heute. Wenn heute jemand sehr frieren sollte, hat er bessere Möglichkeiten, als die damaligen Menschen, sich das Bett vor zu wärmen.

Kennt ihr diese Ziegelsteine aus gebranntem Lehm, die im Ofen gewärmt wurden? Beziehungsweise hat euch euer Opa mal davon erzählt? Wie diese Frau im Wartezimmer erzählte, hatte sich der Opa die Füße an den Ziegelsteinen im Bett verbrannt und Blasen bekommen. Ob das, was die Frau erzählte stimmt, weiß ich nicht. Aber diese Ziegelsteine gab es wirklich. hier.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ja die Geschichte kenne ich auch. Bei meinem Urgroßvater wurde das wohl auch noch gemacht, der sich immer beschwert hat, dass die Steine viel zu heiß sind. Damals gab es keine anderen Möglichkeiten, vor allem nicht auf den Land. Dort war das wohl üblich, dass die Steine vorher ins Feuer gelegt wurden und dann unter die Bettdecke.

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich kenne zwar die Ziegelsteine nicht von meinen Großeltern Jahrgang 1895). Aber diese hatten eine Bettwärmepfanne aus Kupfer, die sie zum Aufwärmen des Bettes vor dem Schlafengehen benutzten. Als sie gestorben sind, hatten meine Eltern dieses pfannenähnliche Gebilde als Andenken mit nach Hause genommen. Ich habe sie oft in der Hand gehabt, weil ich sie so schön fand. Leider ist sie mittlerweile verschollen. Um sich nicht zu verbrennen, hatte meine Großeltern schöne, gestickte Tücher, die sie um die Pfanne wickelten. Ziegel ist aber zum Wärmen nachts besser geeignet, weil Ziegel die Wärme besser hält als Metall. Metall heizt sich allerdings schneller auf und ist durch die Möglichkeit der Anbringung eines Griffs einfacher zu handhaben.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Der Grund für die damaligen kalten Schlafzimmer liegt nicht daran, dass es früher im Winter kälter war als heute. Gerade die letzten Winter waren bei uns auch sehr kalt. Es lag vor allem daran, dass es früher keine Heizung in jedem Zimmer gab. Man hatte im Wohnzimmer einen Kachelofen und in der Küche einen Herd, den man mit Holz heizte und entsprechende Kochplatten darauf. Mitunter waren die Kachelöfen in die Wand eingebaut, sodass zwei Zimmer geheizt wurden.

Ich kenne früher noch Wärmflaschen. Diese waren aus Metall und wurden mit heißen Wasser gefüllt. Ohne Heizung waren die Zimmer im Winter sehr kalt meist so um Null Grad. Da macht sich eine Wärmflasche im Bett schon ganz praktisch, damit das Bett schneller warm ist. Heute hat man in jedem Zimmer eine Heizung, die in jedem Fall einen integrierten Frostschutz hat, damit das Wasser nicht gefriert, sich ausdehnt und die Rhone sprengt und man einen Wasserschaden hat.

Ich kann mir aber vorstellen, dass man Schamottesteine genommen hat. Diese verbaute und verbaut man bei Kachelöfen und Kaminen, damit diese die Wärme speichern und nach und nach abgeben. Diese kann man auch im Ofen wärmen und mit ins Bett nehmen, sofern sie sauber sind. Wenn diese sauber sind, spricht da ja nichts dagegen. Gewärmt hat man diese sicher entweder auf dem Ofen oder in einem Fach im Ofen. Ich kann mich noch an den Kachelofen meiner Oma in der Küche erinnern. Der hatte ein fach, wo man Speisen darin warm halten konnte.

» floraikal » Beiträge: 1127 » Talkpoints: 2,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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