Zinsfestschreibung bei Krediten wann vorteilhaft?

vom 16.05.2012, 23:33 Uhr

Bei einer anstehenden Immobilienfinanzierung hat man ja immer die Möglichkeit von einer Zinsfestschreibung oder auch Zinsbindungsfrist Gebrauch zu machen. Was sich mir dabei jedoch noch etwas schleierhaft darstellt ist, ob und wann man im Zuge einer Hausfinanzierung oder auch Wohnungsfinanzierung diese Art einer Zinsfestschreibung auch nutzen sollte.

Welche möglichen Festschreibungszeiten der Zinsen für ein Immobiliendarlehen wären denn hierbei überhaupt denkbar? Welche möglichen Vorteile oder ggf. auch Nachteile kann man denn bei einer Zinsfestschreibung erwarten? Was passiert denn, wenn man eine vereinbarte Zinsfestschreibung vorzeitig auflösen möchte, den Immobilienkredit möglicherweise umschulden möchte, oder die vereinbarte Kreditsumme aufstocken möchte? Muss dann das gesamte Kreditvolumen neu ausgehandelt werden?

» FinanzScout » Beiträge: 1063 » Talkpoints: 19,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Es gibt durchaus viele Vorteile, wenn ein Kredit genommen wird, wo der Zinssatz festgeschrieben ist. Die Zinsen können sich auf dem heutigen Markt sehr schnell ändern, sodass gerade dann eine Zinsfestschreibung lohnenswert ist. Der Nachteil liegt darin, dass die Zinsen sich nicht ändern, wenn es noch ein günstigeres Angebot gibt.

Niemand kann lange vorhersehen, wie der Zinssatz sich entwickelt. Sollte eine Niedrigzins- Phase vorhanden sein, sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Zinsen festgeschrieben werden. Irgendwann ist ein Niveau erreicht, welches kaum noch unterboten werden kann.

Gerade bei einem Hypothekendarlehen ist das oft der Fall. Die Laufzeit bei einer Wohnungsfinanzierung ist sehr lange, sodass ein fester Zinssatz sehr vorteilhaft sein kann. Du kannst ja nicht 20 Jahre in die Zukunft gucken. Ich würde den Zinssatz beobachten und dann entscheiden, was ich bereit bin auszugeben. Mit der Bank kann dann der Zinssatz verhandelt werden und auch festgelegt werden.

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Wenn man der Meinung ist, dass der Zins im Moment sehr niedrig ist und eigentlich nur noch steigen kann, ist eine Festschreibung des Zinssatzes vorteilhaft. Wenn der Zins in Vergleich zu früheren Zeiten sehr hoch ist, sollte man variablen Zins wählen.

Es ist allerdings selbst für Wirtschaftswissenschaftler schwierig, diesbezüglich Prognosen zu stellen. Die Prognosen der Wirtschaftswissenschaftler sind eh immer mit Vorsicht zu genießen, meistens irren sie sich. Man sollte sich selber gut informieren und verschiedenen Quellen zu Rate ziehen. Wenn ein Zins hoch ist, heißt das ja nicht, dass er noch höher wird, umgekehrt kann ein niedriger Zins noch weiter sinken oder sogar, wie es in anderen Ländern schon vorgekommen ist, ganz wegfallen. Es ist also immer auch ein bisschen Glückssache, ob die Entscheidung der Zinsfestsetzung richtig ist.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Eine Zinsfestschreibung im Rahmen einer Hausfinanzierung macht fast immer Sinn. Gängig sind Zinsfestschreibungen von bis zu 15 Jahren. In der Regel werden die Zinsen jedoch über 10 Jahre festgeschrieben. Die Zinsfestschreibungen sind besonders dann vorteilhaft, wenn das Zinsniveau bei Beginn der Festschreibungsfrist sehr niedrig ist. In diesem Fall sollten sich Kreditnehmer die Zinsen sehr lange sichern und eine Festschreibung über bis zu 15 Jahre wählen.

Es gibt tatsächlich auch Fälle, bei denen eine Festschreibung nachteilig sein kann. Dies kann der Fall sein, wenn die Zinsen bei Abschluss des Darlehensvertrages sehr hoch sind und die Wirtschaft in eine Rezession läuft. Dann ist nämlich von sinkenden Zinsen auszugehen und davon könnten Verbraucher bei variablen Zinsen wiederum profitieren. Banken senken jedoch die variablen Darlehenszinsen nur sehr langsam und Verbraucher profitieren von fallenden Zinsen sehr spät. Aus diesem Grund ist auch eine variable Verzinsung nur sehr beschränkt empfehlenswert.

Während einer Zinsfestschreibung sind meist nur limitierte Sondertilgungsmöglichkeiten möglich. Planen Verbraucher viele Sondertilgungen, so ist eine variable Verzinsung immer vorteilhafter.

» GoroVI » Beiträge: 3187 » Talkpoints: 2,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Eine Zinsfestschreibung ist immer vorteilhaft. Denn damit kann man vernünftig planen, da die monatlichen Raten eben über Jahre hinweg gleich sind. Zwar ändert sich jeden Monat das Verhältnis zwischen Zinsen und Rückzahlung des eigentlichen Darlehens, aber man hat eben immer einen festen Wert X zu bezahlen.

Hat man dagegen einen variablen Zinssatz so weiß man nie genau welche Summe vom Konto abgebucht wird. Zumal die Banken bei steigenden Zinsen immer recht schnell anpassen und wenn Zinsen sinken, dann dauert es länger, bis das beim Kunden auch ankommt. Die Zinsen schwanken zwar nicht täglich, aber man kann es auch nie über Jahre voraus schauen, ob dies so bleibt. Sollten wir einmal eine Phase erleben, wo Zinsen immer sehr kurzfristig schwanken, dann kann es durchaus passieren, dass man jeden Monat bangen muss, ob das Geld auch reicht.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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