Ruhestörung durch Möbelschieben

vom 16.05.2012, 23:02 Uhr

M lebt in einem Mehrfamilienhaus. Laut M gibt es dort schon seit längerem Probleme mit einem Bewohner. Das bestehende Problem mit Bewohner B ist, dass dieser mitten in der Nacht anfängt Möbel zu schieben, in seiner Wohnung herumzulaufen und wie ein Irrer anfängt gegen die Wände zu klopfen. Da die Wände den Schall recht gut leiten, hat M das Problem, dass diese Geräuschkulisse ihm des Öfteren den Schlaf raubt.

Die Polizei kann M nicht rufen, da M alleine lebt. Hier wäre M nämlich in der Beweispflicht und Beweise für das Verhalten des Bewohners B hat M nicht. M hat zwar schon versucht die Geräusche aufzuzeichnen, aber die Geräte wiesen nicht die geeignete Sensibilität auf und das dumpfe Knallen von B wurde durch andere Geräusche wie Atmung, der Heizung, einfach überschallt.

M traut sich auch nicht herüber zu gehen, da der Nachbar allgemein nicht besonders beliebt ist und sogar aggressiv sein sollte. Was kann M hier tun, damit endlich Ruhe einkehrt und M seinen Nachtschlaf wieder genießen kann? B macht nämlich nur an den Übergängen zu Feiertagen diesen Krach und hier kann M endlich mal ausschlafen. Auch andere Nachbarn haben sich schon beschwert, aber die möchte M nicht auf dem Bett klingeln.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Besonders viele Möglichkeiten gibt es eigentlich nicht, dass man was dagegen tun kann. Mit der Ruhestörung ist es nicht immer besonders einfach. Nachbarn können bei der Polizei anrufen und immer dann, wenn die Polizei dann auftaucht, ist urplötzlich stille in der Wohnung, woher eigentlich der Krach kommt. Die Polizei hat natürlich keine Zeit, um die ganze Nacht bzw. den ganzen Tag dort zu warten und zu hören, wie laut es in Wirklichkeit ist.

Aufzeichnen wird leider auch nichts bringen, da Fotos und Videos für die Polizei keine richtigen Beweise sind. Naja, Beweise vielleicht schon, aber diese werden vor Gericht nicht ausgewertet, aus welchen Gründen auch immer. Außerdem könnte man den Krach natürlich selber verursacht haben, sodass es erst Recht kein Beweis ist.

Die einzige Möglichkeit die bleibt ist, dass man mal den Vermieter kontaktiert und ihn darauf aufmerksam macht, dass es mal lautere Geräusche vom Nachbarn gibt. Dieser wird erst einmal auch nicht viel machen können. Mit Beweisen von anderen Mietern würde dies aber schon leichter klappen und ich denke, dass der Vermieter eher Zeit haben wird zu hören, als die Polizei. Aber mit ausreichend Beweise, kann der Vermieter natürlich eine Warnung aussprechen, dass er doch bitte leiser sein sollte, wenn nicht könnte es zu Konsequenzen kommen.

Ich weiß aber aus Erfahrung, dass so welche Drohungen nicht viel bringen. Wir hatten damals auch extrem laute Nachbarn und die waren immer urplötzlich leise, als die Polizei kam. Ansonsten haben diese ständig herum geschrien und gebrüllt. Wir haben Unterschriften von allen Mietern gesammelt, dass dies auch wirklich so ist. Der Vermieter hat eine Drohung geschickt, aber geändert hat sich nichts, bis der Vermieter den Krach auf frischer Tat erwischt hat, nachdem wir ihn einmal eingeladen haben. Nachdem konnte er eine Verwarnung aussprechen und hat sich darauf auf uns verlassen, dass unsere Aussagen schon stimmen werden, wenn wir diese machen. Danach war endlich Ruhe im Nachbarzimmer.

Aber im Grunde genommen, sitzt der laute Nachbar am längeren Hebel, insofern er sich nicht von der Polizei oder dem Vermieter erwischen lässt, da bleibt leider nur übrig, laut Musik zu hören oder Ohrenstöpsel zu benutzen, damit der Krach nicht so stört. Ich würde es aber auch einfach mal versuchen, mit dem Nachbar zu reden, sollte er handgreiflich werden, kann man ja noch immer die Polizei alarmieren. Aber mit Nachbarschaftsstreitigkeiten ist es in Deutschland sehr schwer.

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» Dennus » Beiträge: 1263 » Talkpoints: 0,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Leider handelt es sich hier nicht um eine Mieterpartei, in der M lebt, sondern um einem Mehrfamilienhaus, in dem an sich nur Eigentümerparteien leben. Deswegen fällt der Vermieter schon einmal raus. Die Hausverwaltung hat bisher nur eine Warnung ausgesprochen, aber die ging schriftlich an alle Bewohner und nicht explizit an B. Musikhören ist nachts auch eher kontraproduktiv, weil Ms Nachbar unterhalb sehr geräuschempfindlich ist und nachts schon mehrfach bei M auf der Matte gestanden ist, weil M ab und zu ziemlich stark husten muss und dies ihn halt gestört hat.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Es muss sich beim Musik Hören natürlich nicht explizit um Boxen handeln, man kann auch einen MP3-Player benutzen und via Kopfhörer ruhig Musik hören, wobei sich natürlich das Kontraproduktive ergibt, dass man womöglich am nächsten Morgen nicht den Wecker hört, wenn der MP3-Player über die Nacht nicht aus geht. Dann gäbe es noch die Möglichkeit mit den Ohrenstöpsel, wobei ich es hasse, wenn ich Fremdkörper im Ohr habe, somit kann ich auch verstehen, wenn man dies auch nicht möchtet.

Wenn es sich um ein Mehrfamilienhaus handelt, ergibt sich natürlich das zusätzliche Problem, dass man natürlich so gut wie keine Zeugen hat, da hast du natürlich Recht. Somit ergibt sich aus meiner Sicht nur noch die Möglichkeit, einfach zum Nachbar hoch zu gehen und sich beschweren, auch wenn er aggressiv erscheint. Ich meine, wenn er handgreiflich wird, hast du einen Grund, die Polizei zu rufen und es reicht ja auch, wenn er ausfällig wird und böse Wörter in den Mund nimmt. Zu zweit gäbe es aber auch die Möglichkeit, somit hat man gleichzeitig einen Zeugen und Zeugen sind in so welchen Situation immer besonders wichtig.

Dies ist natürlich eine komplett kritisch Sache, aber ich glaube, dass ein ruhiges Gespräch eigentlich immer die beste Möglichkeit wäre. Vielleicht zeigt der Nachbar irgendwann eine Einsicht. Eigentlich müsste ihm selbst es doch auch stören, dass er ständig die Möbel verschiebt? Vielleicht schafft er das nicht alleine und braucht Hilfe? Wenn man seine Hilfe anbietet, könnte es gleich besser werden. Denn ich wüsste keinen Grund, weshalb ein Nachbar die ganze Zeit Möbel verschieben sollte, was hat er davon? Oder muss er sich den Weg zur Tür frei buddeln? :lol:

Ansonsten scheint es für mich aussichtslos und man muss auf irgendeiner Art und Weise versuchen damit klar zu kommen, wenn die restlichen Sachen nicht mehr helfen. Aber vielleicht schafft man es ja zufällig einmal die Polizei zu rufen, wenn mal der Krach vorhanden ist? Und wenn die Hausverwaltung eine Verwarnung für alle ausgesprochen haben, sollte auch der Möbelverschieber sich daran halten. Ansonsten kannst du dich natürlich nochmal bei der Hausverwaltung melden, aber ich glaube, dass die Ergebnisse eher aussichtslos erscheinen werden. Aber eventuell setzt sich die Hausverwaltung ja explizit für dich ein, die Hoffnung darf man schließlich nie aufgeben.

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» Dennus » Beiträge: 1263 » Talkpoints: 0,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich würde mal mit den anderen Nachbarn sprechen und heraus finden, ob diese sich durch das Möbelrücken genauso gestört fühlen wie M. Vielleicht kann man sich dann zusammentun oder einen Mieter aussuchen, der mal mit diesem Nachbarn versucht zu reden. Ansonsten bleibe wohl nur die Polizei bzw. das Ordnungsamt zu rufen. Gibt es in dem Haus vielleicht eine Art Pinnwand unten, wo irgendwelche Haussatzungen und Termine ect. aufgelistet werden können? Vielleicht könnten sonst die Bewohner dort einen Schrieb aufhängen, in dem eben allgemein um die Wahrung der nächtlichen Ruhe gebeten wird.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Entweder würde ich mich zusammenreißen und den Mut haben, den beschriebenen Nachbar auf sein Verhalten anzusprechen oder ich würde zuerst mit den anderen Nachbarn sprechen, ob diese Ideen hätten, wie hier vorzugehen ist. Ich denke viel Anderes kann man hier auch nicht machen. Falls M sich nicht traut, alleine rüberzugehen, würde ich es eventuell zu zweit mit einem anderen Nachbar versuchen. Auch wenn der Nachbar, wie du gesagt hast, aggressiv sein kann, kann man ja versuchen, in Ruhe mit ihm zu sprechen.

Falls dies doch nichts bringen sollte, könnten einige Nachbarn vielleicht den Vermieter ansprechen, da die Polizei anscheinend nicht so sinnvoll ist. Ich glaube der Vermieter hat die Pflicht, sich um solche Sachen zu kümmern und ein Auge auf die Ruhe im Haus zu werfen. Ich würde es auf jeden Fall mal versuchen, denn Ruhestörung in der Nacht ist ja durchaus eine Belastung für alle Nachbarn.

» Cookie28 » Beiträge: 432 » Talkpoints: 7,49 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Aber M. wird sicherlich Freunde haben, oder? Und die können zwei Dinge machen. Entweder schlafen sie mal bei M. sodass dieser mal die Polizei rufen kann und eine Person als Zeugen hat oder aber er geht mit M. mit, wenn dieser den besagten Nachbarn zur Rede stellt. Zum einen hat er dann einen Zeugen, dass er den Nachbarn mal zur Rede gestellt hat und zum anderen ist das immer gut, falls der Nachbar wirklich mal ausfallend oder gar agressiv werden sollte.

Und wenn der Nachbar nach der Zurredestellung keine Einsicht zeigt, dann kann man sicherlich auch noch an den Vermieter schreiben und sich beschweren. Ich gehe durchaus davon aus, dass der eher mit seinem Mieter reden kann. Ich finde es aber auch so grundsätzlich nicht verkehrt, wenn man sich mal an den Vermieter direkt wendet. Schaden kann es ja nichts und schlimmer machen eigentlich auch nicht.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Es gibt keinen Vermieter bei M, sondern nur eine unfähige Hausverwaltung. Außerdem lässt M nur sehr ungern Freunde bei sich übernachten und da dieser tolle Nachbar erst gegen Mitternacht mit dem Möbelschieben beginnt, ist M sowieso meistens alleine. Ms Partner hat diesen Krach auch schon mitbekommen, aber den interessiert es nicht sonderlich.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich denke, dass es hier immer noch am besten wäre, wenn M und ein anderer Nachbar oder an sich auch eine andere Person sich mal nachts zusammensetzen und vielleicht einen Film gucken oder sich anderweitig beschäftigen. Wenn B dann wieder mitten in der Nacht mit dem Rücken der Möbel oder mit dem Poltern anfängt, dann können die beiden sofort die Polizei rufen und M hat jemanden an seiner Seite, der beweisen kann, dass B so viel Krach gemacht hat und das vielleicht auch schon öfters gemacht hat.

Dass M nicht gerne Freunde bei sich übernachten lässt, wäre ja nicht mal unbedingt das Problem. Es würde ja einfach schon reichen, wenn einer der anderen Mieter, die auch in dem Haus wohnen, an dem Tag zu ihm oder ihr in die Wohnung hochgehen. Dadurch, dass sie im selben Haus wohnen, können sie, wenn alles geklärt ist, auch danach einfach wieder in ihre eigene Wohnung zurückgehen und dort dann schlafen.

Ich muss auch sagen, dass es aber wirklich schwer werden wird, den Nachbaren B dabei auf frischer Tat zu erwischen. Wenn dies wirklich nicht klappen sollte, dann hat man aber immer noch die Möglichkeit privat mit ihm zu reden. Wenn man Angst hat, dass er handgreiflich wird, dann kann man sich auch noch ein paar andere Leute zur Verstärkung mitnehmen, wenn man sich dann besser und sicherer fühlt.

Ansonsten kann ich nur sagen, dass es hier hilft, wenn man sich zum Beispiel Ohropax nimmt oder sich anderweitig irgendwelche Ohrenstöpsel nach Maß anfertigen lässt. Das ist zwar erstmal teuer, aber mir persönlich wäre mein Schlaf das wert, wenn der Nachbar wirklich nicht damit aufhört. Vielleicht würde es ja auch mal was bringen, wenn ihr euch alle zusammentut und einen Tag, wenn er grade leise ist, auch immer mal Krach macht. Vielleicht merkt er dann, wie das ist.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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