Hund traut sich nicht in den Keller

vom 16.05.2012, 20:26 Uhr

Ich besitze eine 5 Jahre alte Rottweiler-Dame. Ich liebe meine Hündin, da spricht nichts dagegen. Wenn ich jedoch in den Keller gehe, um meinen Hobby, dem Online-Zocken nachgehe, möchte sie nie nach unten. Bis zur Treppe geht sie, weiter nicht. Dann lässt sie sich partout nicht runter locken.

Ich habe es auch schon öfter versucht, sie am Halsband zu packen und in den Keller runter zu schleppen, jedoch hatte ich das nach dem dritten Versuch aufgegeben. Gewisserweise wurde mir das einfach zu anstrengend und nervig. Eigentlich dachte ich, dass wenn sie gesehen hätte, dass es dort ruhig und friedlich ist, selbstständig runter käme - jedoch war das nicht der Fall.

Könntet ihr mir einen guten Tipp geben, wie ich ihr die Angst vor dem Keller nehme? Wovon könnte sie so Angst haben? Eigentlich ist sie ganz und gar nicht ängstlich. In andere Räume, wie z. B. den Dachboden traut sie sich ja auch. Besonders kühl ist es im Keller auch nicht. Was denkt ihr?

» Falleo » Beiträge: 134 » Talkpoints: 0,37 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich kann mir gut vorstellen, dass auch Hunde Phobien vor irgendwelchen Dingen haben können. Viel machen wirst du da nicht können. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, wieso dein Hund Angst vor dem Keller haben könnte, aber es gibt genauso wenig eine Erklärung, wieso manche Menschen unter bestimmten Phobien leiden. Ich habe auch einen Hund. Meine Hündin ist sieben Jahre alt und hat von Anfang an Angst vor Wasser. Wenn ich mit ihr über eine Brücke gehe, kriecht sie auf dem Bauch, bis man das Geräusch von fließenden Wasser nicht mehr hört. Ich habe es aufgegeben, meinen Hund die Angst vor Wasser zu nehmen. Ich selbst leide ja auch an einer Phobie und die konnte mir bislang auch keiner nehmen. Wieso sollte es da bei Hunden anders sein.

» Sternchen* » Beiträge: 2804 » Talkpoints: 2,78 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Natürlich können Hunde beziehungsweise Tiere auch Angst vor etwas haben. Das verbinden Tiere aber meist mit einem Trauma. Zu klären ist, wie genau Du den Hund hast herunter zu locken, denn am Halsband packen und herunter schleppen mag da nicht die richtige Alternative sein. Versuche es doch mit einer Belohnung oder werfe sein Lieblingsspielzeug in die Richtung nach unten. Wenn das nichts bringt, bringt es auch nichts den Hund dazu zwingen sondern ihn einfach in Ruhe zu lassen.

» Jenna87w » Beiträge: 2149 » Talkpoints: 0,47 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Einer unserer Hunde hatte auch anfangs Probleme die Treppe in den Keller hinunter zu gehen. Bei ihm lag das Problem aber wohl an der Treppe. Unsere damalige Treppe war so, dass man unter den Stufen durchsehen konnte. Ich habe es dann mit locken und gutem zureden hinbekommen, dass unser Hund dort herunter gegangen ist. Nachdem war es dann eigentlich kein Problem mehr und er ging wie selbstverständlich hoch und runter.

Ich hätte nun auch darauf getippt, dass dein Hund vielleicht schlechte Erfahrungen mit Treppen oder eben genau dieser Treppe gemacht hat. Vielleicht ist er mal dort herunter gefallen? Mit Gewalt würde ich sie auf keinen Fall herunter zerren. Muss sie denn unbedingt mit in den Keller, wenn du dort PC spielen willst? Ansonsten würde ich es eben weiter mit Geduld und Leckerlis versuchen. Oder du schaust mal nach einem Hundetrainer, der dir dabei helfen könnte.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich würde den Hund nicht dazu zwingen, in den Keller zu gehen. Wie würdest du reagieren, wenn dich jemand an einen Ort schleifen würde, vor dem du Angst hast? Sowas kann die Angst noch weiter verstärken. Mit Zwang erreichst du da nichts, außer die Verweigerung des Hundes und gegebenenfalls auch die Verstärkung der Angst des Hundes vor dem Keller. Falls dir viel daran liegt, dass der Hund den Keller besucht, solltest du ihm diesen schmackhaft machen. Falls das auch nicht funktioniert, solltest du aber auch bereit sein, den Hund einfach in Ruhe zu lassen. Auch ein Hund hat das Recht, bestimmte Situationen meiden zu dürfen, sofern er sich diesen nicht unbedingt aussetzen muss.

Mein Hund hatte anfänglich große Angst davor, im Treppenhaus auf der offenen Seite zu laufen. Er ist immer direkt an der Wand entlanggelaufen, teilweise so nah, dass sein Geschirr auf der entsprechenden Seite schon etwas abgeschabt ist von dem rauen Putz der Wand. Ich habe es so gelöst, dass ich ihm ein Leckerchen vor die Nase gehalten habe, wenn ich versucht habe, dass er auf der offenen Seite herläuft. Das klappte eigentlich ganz gut und mittlerweile läuft er auch weitgehend problemlos auf der offenen Seite des Treppenhauses. Ich merke, dass er nach wie vor lieber auf der der Wand zugewandten Seite der Treppen läuft, aber es ist immerhin möglich, ihn auch ohne Protest auf der offenen Seite laufen zu lassen. Hunde können manche Ängste auch überwinden oder sich mit ihnen arrangieren, aber das muss nicht immer so laufen.

An deiner Stelle würde ich auch versuchen, den Hund einfach mal mit einem Leckerchen für den Keller zu begeistern. Du könntest ein besonderes Leckerchen auf eine der Treppenstufen legen. Ich würde wohl nicht direkt die unterste nehmen, sondern eine der oberen. Falls der Hund sich bisher gar nicht auf die Kellertreppe traut, würde ich das Leckerchen vielleicht einfach mal auf die zweite oder dritte Stufe legen. Falls dein Hund nicht so verfressen ist, könntest du vielleicht auch ein besonderes Spielzeug dort deponieren. Falls das alles nichts bringt, lass ihn einfach in Ruhe. Er weiß ja wo er dich im Notfall findet und er wird auch mal ein bisschen ohne dich auskommen.

Benutzeravatar

» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Unser alter Hund ist als Welpe durch die Sprossen der Kellertreppe gefallen und ist von dem Zeitpunkt an nicht mehr in den Keller gegangen. Diese Phobie hat er auf den zweiten Hund übertragen, sodass dieser auch nicht in den Keller gegangen ist. Nur unser jetziger Hund, der rennt herauf und herunter.

Warum soll Dein Hund denn unbedingt in den Keller? Wenn er das nicht möchte, und dafür wird es einen Grund geben, dann solltest Du ihn nicht dazu zwingen. Wenn Du ihn zwingst, dann wird er Vertrauen verlieren. Vielleicht liegt es nur an der Treppe und traut ihr nicht. Aber wenn sie dort nicht hinein muss, dann würde ich den Versuch auch nicht starten und irgendwelche Experimente starten. Du schadest dem Hund mehr als das Du etwas Gutes tust.

Unser jetziger Hund will kein Auto fahren. Wir vermuten, dass ihm schlecht wird. Wir lassen ihn dann eben zu Hause und fahren nur im Notfall mit ihm, wenn er zum Beispiel zum Tierarzt muss. Man steckt in keinem Tier und weiß nicht, was sie denken und fühlen. Wenn Dir das so wichtig ist, dann solltest Du Dir einen Hundeexperten an die Seite holen. Allein wirst Du nur noch mehr Angst schaffen als sie zu vertreiben.

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Eine entfernte Bekannte von mir hat einen Dobermann-Rottweiler Hund. Der dürfte von der Statur etwa mit deinem Hund vergleichbar sein. Das Tier ging auch immer klaglos die Treppe im Altbau bis in den vierten Stock mit. Eines Tages weigerte es sich strikt und von da ab war nichts mehr zu machen. Das Tier ließ sich nur noch an Treppen tragen, was bei dem Gewicht eine besondere Freude ist.

Ein Gang zum Tierarzt brachte dann Probleme mit Hüfte und Gelenken zum Vorschein. Möglicherweise ist das bei deinem Tier auch so. Wenn das Problem nicht mittlerweile behoben ist, würde ich immer auf Nummer sicher gehen wollen und ausschließen lassen, dass es sich um Schmerzen als Verweigerungsgrund handelt. Erst dann würde ich bei einem älteren Tier einen Trainer holen, der am Verhalten arbeitet. Aber das sollte ein guter Trainer auch so raten, dass man erst medizinische Gründe ausschließen lassen sollte.

Benutzeravatar

» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich kam gestern die Treppe im Treppenhaus rauf, als oben meine Nachbarin mit ihrer Hündin stand, fertig zum Ausgehen. Die Hündin blieb stehen und wollte nicht die Treppe hinabgehen, an mir vorbei. Dann habe ich die Seite gewechselt und zur offenen Seite mich hingestellt. Dann kam sie langsam herunter an der Wand entlang. Das zeigte deutlich, dass sie Angst hatte, an der offenen Seite die Stufen hinunter zu gehen. Das muss man bei Hunden beachten.

Es kann sein, dass das auch bei deinem Hund der Fall ist, wenn man durch eine Seite der Treppe in die Tiefe sehen kann. Möglich ist aber auch, dass deinem Hund der Geruch im Keller nicht gefällt oder das Licht sehr dunkel ist. Kann auch sein, dass der Hund wirklich Probleme mit seinen Gelenken hat und die Treppe nicht mehr gehen kann, wie es dir trüffelsucher geschrieben hat. Probier es einfach aus, aber quäl deinen Hund nicht, wenn er nicht will.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich habe das gleiche Problem nun aktuell bei meiner Hündin. Sie geht alle Treppen soweit, aus die in unserem Haus, die in die untere Etage führt. Ich habe es auch schon mit locken und Leckerlis versucht und auch meinen Zweithund zur Hilfe genommen, der die Treppe ohne Probleme geht. Aber alles war ohne Erfolg. Am Halsband fassen und ihn herunter ziehen bringt gar nichts, außer das der Hund nachher noch mehr Angst hat.

Ich habe nun eine Bekannte gefragt, ob sie mit ihren Hunden zu mir kommen kann und wir alle als Gruppe mal versuchen die Treppe herunter zu gehen. Das ist eigentlich auch meine letzte Hoffnung. Wenn sie dann immer noch nicht hinunter gehen möchte, dann werde ich es dabei belassen.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Die Treppe zu meinem Keller ist eher eine Leiter als eine richtige Treppe. Dort habe ich ja schon Schwierigkeiten, unfallfrei herunter zu steigen. Noch dazu gut bepackt mit einem gefüllten Korb voller Schmutzwäsche. Ich dachte eines Tages meinem Hund etwas Gutes zu tun, indem er mich in den Waschkeller begleiten durfte. Das kluge Tier erkannte allerdings beim Anblick der Treppe die Gefahr, die diese bergen konnte und verweigerte somit den Abstieg.

Nun ist der Hund auch nicht gerade ein kleines Tier und hat auch ziemlich lange und sehr dünne Beine. Vielleicht weigerte er sich deshalb runter in den Keller zu gehen. Bei seinem Herrchen gibt es auch Kellerräume im Haus. Der Abstieg führt allerdings dort mittels Steintreppe hinunter. Mit dieser hat der Hund absolut keine Schwierigkeiten und traut sich flink und problemlos nach unten.

Es liegt also nicht am Keller sondern an meiner filigranen Treppe. Er ist ein wahrlich kluger und sensibler Hund. Und nun wartet er eben die Viertelstunde oben auf seinem Liegeplatz auf mich. Das tut im viel besser, als würde ich ihn gewaltsam die Treppe hinunter zerren. Obwohl ich gar nicht weiß, ob das überhaupt möglich wäre. Ich möchte das selbstverständlich auch gar nicht ausprobieren. Denn ich will meinen Hund schließlich nicht unnötig in Angst versetzen.

Benutzeravatar

» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^