schlechte Zahlungsmoral - Wie kommen Firmen an ihr Geld?

vom 16.05.2012, 18:30 Uhr

Heute wurde im Radio darüber berichtet, dass bei uns in der Gegend sehr viele, insbesondere kleine Firmen, pleite gehen, weil die Kunden eine schlechte Zahlungsmoral haben und die kleinen Firmen dem einfach nicht bestehen können. Es ist schon lange nicht mehr üblich, dass Zahlungen auch zeitgleich ausgeführt werden. Auch eine Fristsetzung stört viele Kunden einfach nicht und sie versuchen wohl durch angebliche Mängel das Geld zurückzuhalten.

Wenn beispielsweise A vor hat eine Firma zu gründen, wie kann er dann diesem Desaster vorbeugen? Wie kommen auch kleinere Firmen an ihr Geld? Wie können Risiken von Zahlungsausfällen verkürzt werden? Was müsste A machen, wenn ein Kunde nicht zahlt?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Nun, ich würde sagen, dass es wirklich viele und verschiedene Möglichkeiten gibt, als Firma an sein Geld zu kommen. Ich selber arbeite selber nur in einem etwas kleineren Büro, habe auch daher ein sehr gutes und offenes Verhältnis zu meiner Chefin. Sie hat mir schon öfter davon erzählt, wie sie müde Kunden zur Zahlung bringt. Der Kundenkreis meines Büros zieht sich gerade mal um circa 30 Kilometer. Also eher ein örtliches Büro. Die Kunden sind uns Angestellten als auch meiner Vorgesetzten privat bekannt. Aus diesem Grund besucht sie meist die zahlungsträgen Kunden persönlich Zuhause.

Manchmal werden auch wir zu den Kunden geschickt. Jedoch dürfen wir nur zu denen, welche mit großer Wahrscheinlichkeit es einfach nur vergessen haben. Manche Firmen, welche etwas größer sind wie wir, haben auch ihre eigene "Inkasso-Abteilung". Da geht es dann ähnlich zu, wie bei den großen Inkasso-Eintreibern. Die großen Firmen fackeln da natürlich nicht lange. Diese sind meist zu sehr mit ihrer eigenen Arbeit beschäftigt und aus diesem Grund setzen solche Großbetriebe meist gleich ihr Geld auf Profis. Notfalls, wenn selbst die Geldeintreiber ihr Geld nicht bekommen, können sie nur noch über das Gericht voran kommen.

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» Naviia » Beiträge: 821 » Talkpoints: 27,64 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Man natürlich immer die Möglichkeit einen Mahnbescheid zu erwirken, aber auch das ist mit Kosten verbunden. Die muss zwar am Ende der säumige Kunde zahlen, aber bis dahin muss man dann auch erst mal kommen. Wobei man aber auch keine pauschalen Ratschläge geben kann, wie man dem vorbeugen kann.

Denn es ist ja auch von der Branche abhängig, wie man dem halbwegs begegnen kann. So dürfen Handwerker zumindest die Materialkosten per Vorkasse verlangen. Zahlt der Kunde am Ende die Rechnung verspätet, so ist zumindest ein Teil der Kosten abgedeckt. Denn Rohre, Fliesen oder was auch immer verbaut wurde, kann man eben schlecht wieder abbauen.

Ich selbst mache bei Neukunden ab einem Auftragswert von 200 Euro immer Ratenzahlung. Es wird also ein Teil der Arbeit erledigt und wenn dieser bezahlt ist, dann wird halt der nächste Schritt unternommen. Denn oftmals ist es doch eher so, dass die Kunden zwar zahlen wollen, aber eben nicht den Mut haben wegen einer Ratenzahlung anzufragen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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