Sonntagsfahrer - nerven sie euch auch?

vom 16.05.2012, 17:16 Uhr

In letzter Zeit fallen sie mir immer häufiger auf: die Sonntagsfahrer. Manchmal ist man selbst im dichtesten Berufsverkehr schneller als zu der Zeit, wenn alle Omis einkaufen fahren. Heute morgen hatte ich wieder so einen Fall. Ich musste erst später zur Uni und so fuhr ich um halb 9 los. Einige Abbiegungen später hatte ich dann einen schicken, neuen Mercedes vor mir, mit ziemlichen vielen Pferden unter der Haube. Die Geschwindigkeitsbegrenzung wurde von 50km/h auf 70km/h erhöht und ich dachte mir schon, dass der Mercedes vermutlich doch keinen Schnellstart hinlegen würde, da wir mit "gemütlichen" 45km/h vor uns her zuckelten. Doch auch dann wurde das Auto nicht schneller. Das ist immer so ein Moment, in dem ich am liebsten wild hupen würde, aber ich reiße mich zusammen. Schließlich würde in genau dem Moment ein Streifenwagen auftauchen - wenn ich schon Pech habe, dann auch richtig! Also versuche ich ruhig zu bleiben und koche leise vor mich hin.

Ich frage mich ja, ob es grundsätzlich immer nur mir passiert. Manchmal könnte man auch glauben, dass irgendwo ein Lämpchen angeht, wenn ich aus dem Haus gehe, und schlagartig alle Sonntagsfahrer auf der Straße sind. Natürlich passiert es auch gerade dann, wenn man es dann doch eilig hat bzw. man so terminiert losfahren musste, dass man bei verkehrsgemäßer Geschwindigkeit pünktlich wäre.

Kennt ihr diese Sonntagsfahrer? Habt ihr eine Begründung warum man einfach nicht schneller fährt? Und wieso kauft man sich dann so einen teuren Mercedes mit so vielen PS, wenn man sowieso nicht schneller als 50km/h fahren will? Und was geht in euch vor, wenn ihr so einen Fahrer vor euch habt und ihr nicht überholen könnt oder dürft?

» musicality » Beiträge: 809 » Talkpoints: 1,77 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Also ich muss sagen, dass mir dieses Phänomen von Sonntagsfahrer eigentlich noch nie auf der Straße begegnet ist, kommt aber vermutlich daher, dass ich Sonntags auch eher seltener unterwegs bin. Aber manchmal bin ich auch Sonntag unterwegs und muss eigentlich sagen, dass ich kein Problem bis jetzt mitbekommen habe. Natürlich fällt es mir auf, dass teilweise Fahrer unterwegs sind, die beim Start von einer Ampel länger brauchen oder noch viel vorsichtiger um die Ecken fahren, als alle anderen Autofahrer, aber dies finde ich gar nicht schlimm, da ich dafür Geduld habe.

Am Sonntag zum Muttertag habe ich aber Sachen erlebt, die mich schon erschüttert haben, wo ich dachte, dies geht gar nicht mehr. Meistens hat man schon von weitem gesehen, dass es sich dabei um stumpfe Sonntagsfahrer handelte. An einer scharfen Kurve kam es vermehrt dazu, dass mir Autofahrer fast in die Spur gefahren sind, sodass man fast einen Unfall hatte. Bei so etwas kriege ich die Krise. Ich verstehe ja, dass die Sonntagsfahrer seltener fahren, aber diese sollten sich dann auch bitte nicht überschätzen und andere Fahrer in eine gefährliche Situation bringen, wäre ich schließlich nicht jedes Mal ein Stückchen nach Rechts ausgewichen, hätte ich an einem Tag gleich 2-3 Unfälle gehabt, was überhaupt nicht geht.

Es ist klar, dass Sonntagsfahrer größere Probleme mit der Kupplung haben, da diese Fahrer die Kupplung auch seltener benutzen und ich weiß, dass man sich aus dem 1. Gang schwer tut, wenn man die Kupplung lange nicht mehr benutzt hat. Aber dafür habe ich vollen Verständnis, ich kann dies auch nicht immer perfekt und manchmal säuft mir der Motor auch ab. Natürlich gibt es die ungeduldigen Menschen, die dann hupen, aber davon haben tun sie auch nichts, weil es dadurch auch nicht schneller geht. Was jedoch gar nicht geht, ist wenn diese die Fahrregel missachten und ihr Auto unterschätzen. Wenn man dies nicht mehr beherrscht sollte man sich wirkliche Gedanken über ein Wiederholungsseminar machen, wo man noch einmal ein paar Fahrstunden haben kann.

Man lernt in der Fahrschule, dass man sich für das Auto Fahren Zeit nehmen sollte und nicht mit Stress aus dem Haus gehen sollte, denn gerade dadurch missachtet man gerne Schilder, Rechts vor Links Regelungen und andere Vorschriften. Außerdem ist es irgendwie jedes Mal so, dass wenn man es eilig hat, die Ampeln auf rot springen und man ständig Schnecken vor sich fahren hat. Aus diesem Grund, würde ich mir diesen Stress gar nicht machen. Es gibt immer die vorsichtigeren Fahrer, die etwas langsamer fahren, aber damit sollte man klar kommen und sich nicht darüber aufregen. Mit einem erhöhten Stressfaktor im Auto zu sitzen verursacht schließlich Fehler, da man im Hinterkopf nur hat, pünktlich anzukommen. Aus diesem Grund ist Stress ein No-Go während des Auto Fahrens!

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» Dennus » Beiträge: 1263 » Talkpoints: 0,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich rege mich da zwar auch gerne mal drüber auf, aber ich finde die hormongeladenen pubertierenden Teenies und unreifen Erwachsenen die mit doppelter Geschwindigkeit als erlaubt durch die Gegend wackeln auch nicht prickelnder. Das blöde an diesen langsamen Fahrern ist ja oft, dass sie glauben mit ihrer langsamen Fahrerei umsichtig zu sein und vorausschauend sicher zu fahren. So etwa auch meine eigene Oma, die stets meint, es wäre doch besser deutlich langsamer zu fahren, wenn man sich eben einfach in dem Alter nicht sicher ist. Tja falsch gedacht, denn wenn man sich so unsicher ist, dass man nicht die erlaubte Geschwindigkeit fahren kann, dann sollte man eben gar nicht mehr fahren, so schaut es aus! Natürlich ist auch zu langsames Fahren nicht erlaubt, ebenso wie die Überschreitung der Geschwindigkeitsbegrenzung. Meine Oma wusste davon nichts.

Ich rege mich in solchen Fällen auch auf, aber ich Hupe nicht oder so, sondern versuche meistens dann einfach irgendwo abzubiegen, wo ich diese Person ''umfahren'' könnte oder aber ich fahre gar eine ganz andere Strecke, wenn ich eine kenne oder biege einfach ab und lasse das Navi eine andere Strecke für mich finden. Lange Zeit halte ich es hinter solchen Personen nämlich nicht aus.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich finde auch beides nicht toll: die, die zu schnell fahren und die, die zu langsam fahren. Es kommt dann auch immer auf die Geschwindigkeit an, die erlaubt ist. Wenn jemand 65 km/h bei 70 km/h fährt, dann finde ich das nicht so dramatisch. aber weniger muss es dann auch nicht sein, außer derjenige träumt mal kurz und passt dann die Geschwindigkeit wieder an.

Ansonsten kommt es auch auf meine Tagesverfassung an. Manchmal stört mich das nicht wirklich, auch wenn derjenige echt zu langsam fährt. Wenn ich aber eh schon gereizt bin und vielleicht auch noch zu spät, dann koche ich auch mal leise vor mich hin. Aber ich drängle dann nicht und Lichthupe oder Hupe kommen für mich dann auch nicht in Frage. So was würde mich anders herum nämlich auch nerven.

Und eins muss ich noch sagen: lieber die älteren Herrschaften fahren langsamer, als das sie rasen. So werden sie zwar auch zum Verkehrshindernis, aber man kann besser einschätzen, was als nächstes passiert. wenn sie schneller unterwegs sind, ist das schon wesentlich gefährlicher.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ohja, diese Sonntagsfahrer kenne ich auf und ich finde sie auch ziemlich nervig. Ich rege mich da zwar auch immer auf, fange aber nicht an zu hupen oder so. Außerdem kann es ja auch immer mal passieren, dass man ein Ortsschild übersieht und deshalb mit gleicher Geschwindigkeit weiter fährt. Wenn allerdings jemand über eine längere Strecke so fährt, handelt es sich eben doch um einen Sonntagsfahrer. Ich versuche dann immer, dieses Auto zu überholen und meistens ist das auch irgendwie möglich, aber leider auch eben nicht immer.

Mir ist aufgefallen, dass es sich bei den meisten Sonntagsfahrer eher um ältere Menschen handelt. Ein Grund, warum diese Leute eher langsam unterwegs sind, könnte sein, dass sie gar nicht mehr schneller fahren wollen, weil sie vielleicht auch selbst nicht mehr die schnellsten sind und nicht mehr die beste Reaktion haben. Der Alltag von älteren Menschen ist ja doch eher langsamer als der von jüngeren Leuten.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich muss mal kurz hinzufügen, dass "Sonntagsfahrer", zumindest hier in der Gegend, eine Redewendung ist und damit eben Fahrer gemeint sind, die dauerhaft und permanent zu langsam fahren. Nicht, dass sie nur Sonntags Auto fahren und auch nur dann anzutreffen sind.

» musicality » Beiträge: 809 » Talkpoints: 1,77 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Finde ich gerade auch sehr lustig, dass die Bedeutung eines Sonntagsfahrers in verschiedenen Orten anders ist. Bei uns versteht man unter Sonntagsfahrer nicht nur Leute, die langsam fahren, sondern Leute, die eigentlich so gut wie gar nicht Auto fahren, nur halt an einem Tag der Woche und dieser ist meistens der Sonntag.

Die Sonntagsfahrer fallen bei uns nicht nur dadurch auf, dass diese langsam fahren, was ja durchaus mal passieren kann, wenn man ein Ortsausgang Schild verpasst oder nicht darauf geachtet haben. Nein. Sonntagsfahrer bei uns ist auch ein Begriff dafür, dass die Menschen sich schlecht an Regeln halten können, weil diese so gut wie gar nicht fahren. Ihnen fällt es im Straßenverkehr schwer, einen Fahrstreifen mit dem Auto einzuschätzen, Rechts vor Links Regelungen zu beachten und natürlich die Geschwindigkeit immer gut einschätzen zu können.

Ich wüsste auch nicht, wieso Sonntagsfahrer nur die Menschen heißen sollten, die langsam fahren. Dies ist doch völliger Schwachsinn. Wenn jemand 5km/h unter der zulässigen Geschwindigkeit fahren, ist es doch völlig in Ordnung. Ich hatte am Anfang auch Probleme, die Geschwindigkeit gut einzuschätzen. Entweder ich fuhr 5 km/h zu langsam oder zu schnell. Natürlich hat es sich mittlerweile so angewöhnt, dass man immer 5 km/h schneller fährt, aber wirklich besser, ist dies natürlich nicht, vor allem wenn es aus Versehen mal 10 km/h sind und man ein nettes Passfoto während des Fahrens bekommt.

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» Dennus » Beiträge: 1263 » Talkpoints: 0,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich verstehe die Aufregung der Autofahrer über andere Autofahrer nicht. Warum ist es wichtig, ob jemand 50 km/h oder 65 km/h fährt? Manche Leute fahren nicht gerne schnell oder fühlen sich unsicher, weil sie de Führerschein noch nicht so lange haben. Nach Paragraph 1 der Straßenverkehrsordnung muss man gegenseitige Rücksichtnahme üben. Solange jemand nicht 30 km/h fährt, wo 60 km/h erlaubt sind, kann er so fahren, wie er es für sicher hält.

Wenn jemand meint, dass es ihm immer passiert, dass anscheinend alle schlechten Autofahrer losfahren, sobald er losfährt, sollte er zu dem Schluss kommen, dass die anderen normal sind und sich nicht darüber ärgern. Ich habe manchmal das Gefühl, dass Viele in dem Moment, wo man sich ans Steuer setzen von Dr. Jekyll in Mr. Hyde verwandeln. Autofahrer werden wegen Kleinigkeiten (jemand, der 45 km/h statt 60 km/h fährt ist kein objektives Ärgernis) aggressiv und genervt. Ich kann mir nicht erklären, woran es liegt, habe die Beobachtung als Beifahrer aber schon oft gemacht. Ansonsten vernünftige, intelligente Menschen werden zum Tier. Sie drängeln, fluchen, zeigen Gesten, die sie außerhalb des Autos nie zeigen würden.

Warum sollte jemand, der nicht gerne schnell fährt und sich ein bisschen unsicher ist, nicht Porsche fahren? Ich sehe da keinen Zusammenhang.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


musicality hat geschrieben:I Und wieso kauft man sich dann so einen teuren Mercedes mit so vielen PS, wenn man sowieso nicht schneller als 50km/h fahren will?


Ich gehe nicht davon aus, dass sich jemand nie schneller als 50km/h fährt. Doch es gibt tatsächlich Menschen, die nicht die PS-Grenzen ausreizen müssen. So fahren in vielen Ländern der Welt Autos umher, die sehr viel schneller fahren könnten, als es in ihrem Zulassungsland erlaubt ist.

Der Grund warum viele ältere Menschen Mercedes bevorzugen, liegt in dem Komfort. Das fängt schon beim Einsteigen an und viele Ausstattungsdetails sprechen ältere Menschen einfach an. Dazu kommt der Bekanntheitsgrad, sowie eine gewisse Tradition.

Mein Großvater war auch ein Mercedes-Fan. Allerdings war er wohl nie "zu langsam" unterwegs, eher im Gegenteil. Als er jedoch zu Tode kam, waren ein bis zwei andere dran schuld, fast noch Teenager, sie waren wohl von ihren "Pferden" überfordert- auch wenn sie es vermutlich niemals zugegeben hätten.

In Zeiten, wo man in vielen Gegenden darauf angewiesen ist, mit dem Auto einkaufen zu fahren oder selbst Arztbesuche wesentlich erleichtert werden, wenn man ein Auto hat, nehme ich es keinem Rentner übel, wenn er auch im Alter mobil bleiben möchte. Ich würde es auch wollen und auch nicht meinen Führerschein abgeben, weil ein paar Teenager gerne über freie Straßen rasen wollen. Doch auch jetzt habe ich manchmal bereits das Gefühl, dass einige die Straßen am liebsten für sich allein hätten. Das geht vielleicht beim Monopoly-Spiel, aber ich lasse mich bestimmt nicht dazu drängen mein (und anderer Leute) Leben zu gefährden, weil andere eine Strecke besser kennen als ich.

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» Trisa » Beiträge: 3269 » Talkpoints: 20,14 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich habe auch ziemlich häufig eine solche "Bummelkiste" vor mir und ich rege mich darüber immer tierisch auf. In der Regel ist es ja auch so, dass man in einem solchen Moment nicht einmal eine geeignete Möglichkeit hat um die Verkehrsbehinderung vor einem zu überholen. Das regt mich immer tierisch auf, denn auf freier Strecke fahre ich nicht gerne so langsam. Schließlich habe ich ein bestimmtes Ziel und meistens auch einen Termin vor Augen, den ich ganz wunderbar einhalten könnte, wenn ich nicht so langsam fahren müsste das es dreimal so lange dauert wie gewöhnlich.

Ich habe dann auch Probleme damit, den Sicherheitsabstand vernünftig einzuhalten, weil ich immer wieder unbewusst beschleunige. Schließlich fahre ich sonst ja auch schneller und es gibt keinen einleuchtenden Grund, um in Schneckengeschwindigkeit weiter zu fahren.

Oft hat man ältere Herren, die sich mit ihrem Hut hinter das Steuer geklemmt haben und sich verbissen an ihrem Lenkrad festhalten, vor sich. Und das dann auch gerne in relativ neuen, teuren Autos die ganz gut motorisiert sind. Schlimm ist es auch am Wochenende einige Ortschaften weiter. Dort ist ein Golfplatz und tatsächlich fahren die Porsche 911 dort ziemlich langsam und sie sind häufig auch nicht mehr die neuesten. Auf dem Streckenabschnitt darf man zwar hundert fahren, aber dazu kommt man normalerweise eigentlich nicht.

Ich habe ja kein Problem damit, wenn man langsam und sicher fahren möchte, nur ist es wirklich störend, auf freier, schnurgerader Strecke nur knapp unter fünfzig fahren zu können. Was mich viel mehr stört sind die Sonntagsfahrer, die sich mitten auf der Straße halten, dann vor dem Gegenverkehr ausweichen müssen und wüste Gesten oder ein Hupkonzert folgen lassen.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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