Handwerker auf Schritt und Tritt im Haus begleiten?
Wir haben gestern nach langem Hin und Her einen neuen Heizstab für unseren Heizkörper im Badezimmer erhalten, der nun eine höhere Wattzahl hat und somit hoffentlich schneller und wärmer macht wie das Exemplar, das wir zuvor hatten. Dabei hat der Handwerker ständig vom Keller ins Badezimmer gehen müssen, welches sich im Erdgeschoss befindet, weil er irgendetwas beim Wasser und der Heizanlage im Keller machen musste.
Da ich gerade erst das Haus betreten hatte, als der Handwerker an der Haustüre klingelte, musste ich zunächst meine beiden schlafenden Söhne ins Haus tragen, bevor ich mich weiter um den Handwerker kümmern konnte. Da dieser schon unsere Heizanlage und unsere Sanitäranlagen eingebaut hatte, hat er sich natürlich auch bestens in unserem Haus ausgekannt. Er hat dann kurzerhand beschlossen, dass er, solange ich die Kinder vom Auto ins Haus hole, bereits anfängt zu arbeiten und er ist dann von sich aus alleine in den Keller voraus gegangen und dann wieder hoch ins Badezimmer.
Ich fand das nicht so gut, da ich es gewohnt bin, wenn Handwerker im Haus sind, diese auch auf Schritt und Tritt zu begleiten, denn immerhin sind es für mich fremde Personen und nicht jeder Handwerker muss immer nur Gutes im Schilde führen, zumal ich auch darauf achte, dass er nicht mit Schuhen meinen Teppichboden im Schlafzimmer betritt, das er durchqueren muss, um in das entsprechende Badezimmer zu gelangen.
Jedenfalls musste er dann ständig irgendwie hin und her laufen und nachdem mein kleiner, einjähriger Sohn dann wieder aufgewacht war, war das für mich auch nicht mehr so einfach ihm zu folgen, da mein Sohn die ganze Zeit nur getragen werden wollte. Leider war mein Mann noch nicht zu Hause, um den Handwerker im Keller zu beobachten, so dass ich ihn nach einer gewissen Zeit alleine habe in den Keller springen lassen. Natürlich habe ich dann hinterher den Salat gehabt. Er musste irgendetwas am Wasser gemacht haben, denn im Keller hatte ich, nachdem er wieder gegangen war, eine riesige Lache Schmutzwasser angetroffen, welches teilweise wohl über meine Waschmittelpackungen gespritzt ist und auch den Fußboden ziemlich verdreckt hat. Ein Handtuch hatte der Handwerker zwar dabei, aber dieses hatte er nur direkt im Badezimmer benutzt, wo er das Wasser aus dem Heizkörper entleert hatte.
Hätte ich den Handwerker in den Keller begleitet, was aber in diesem Moment eben nur schwer gegangen wäre, dann hätte er vermutlich weniger Sauerei hinterlassen oder hätte diese wenigstens wieder weg gewischt oder mir zumindest gesagt, dass er eben eine Sauerei gemacht hat. So aber ging er, ohne mir etwas davon gesagt zu haben und ich musste es erst hinterher von mir aus selber feststellen.
Wie macht ihr das, wenn ihr Handwerker im Haus habt? Begleitet ihr diese immer und überall hin und lasst sie nicht aus den Augen oder habt ihr so viel Vertrauen, dass sie auch alleine sich im Haus bewegen dürfen?
Ich bin zwar anwesend, wenn die Handwerker kommen, aber das Einzige worauf ich dann achte ist, dass die Katzen dem Handwerker nicht zwischen den Füßen herumlaufen. Ansonsten verfolge ich die Handwerker nicht auf Schritt und Tritt. Für mich gehört ein gewisses Vertrauen dazu und wenn mal ein wenig Sauerei gemacht wird, dann mache ich sie einfach selbst weg. Wo gearbeitet wird, fallen Späne und das akzeptiere ich schon. Wenn irgendwas zu Schaden kommt, dann spreche ich den Handwerker an, aber wegen einer Wasserlache oder einem Haufen Späne probe ich ehrlich gesagt keinen Zwergenaufstand mehr.
Bei uns kommt es immer darauf an, was es für Handwerker sind, also ob wir sie kennen, wenn sie schon einmal da waren, oder nicht. Da meine Eltern ein neues Haus gekauft haben, sind hier des öfteren mal die Handwerker. Noch heute war jemand da, um irgendwas an der Gasuhr nach zu sehen.
Meine Mutter hat den Mann dann nach unten in den Keller begleitet, und blieb dann auch dabei, falls irgendwelche Fragen gewesen wären. Den Mann kannte sie auch nicht. Bei den Handwerkern, wie Fliesenleger, war sie nur zu Beginn immer ab und zu dabei. Der Arbeiter hat natürlich mehrere Tage gebraucht, um die Bäder und Fußböden zu fliesen. Klar, dass man dann nicht immer dabei ist. Nur eben zu Beginn, weil man sich auch erst einmal ein Bild davon machen wollte, wie der Mann arbeitet. Am nächsten Tag, hat er dann schon ohne Aufsicht gearbeitet, man kam eben nur dazu, wenn Fragen waren.
Ich bin immer dabei, wenn ein Handwerker etwas bei uns macht. Ich mache es einfach aus dem Grund, weil ich schon mehr als einmal schlechte Erfahrungen gemacht habe. Ich lenke die Handwerker ab, indem ich sie in ein Gespräch verwickle. So merken sie es nicht mehr so stark, dass ich nur sehen will, was sie genau machen.
Ich verfolge die Handwerker nicht, wenn sie hier im Haus etwas machen. Meistens lasse ich die komplett alleine. Ich wüsste keinen Grund, warum ich immer dahinter stehen sollte. Die meisten Handwerker kenne ich aber auch, also ich empfinde sie nicht als völlig fremde Menschen. Manchen Firmen überlasse ich auch einfach einen Schlüssel wenn etwas gemacht werden muss, wo ich nicht unbedingt dabei sein muss.
Letztens wurde z.B. Ein Carport und ein Tor bei uns aufgebaut. Das dauerte drei Tage und die Tischlerfirma hatte schon öfter etwas bei uns gemacht. Also haben die Herren einen Schlüssel bekommen und ich war arbeiten. Ich habe ihnen nur erklärt, wie die Kaffeemaschine funktioniert und wo Tassen zu finden sind und damit war alles geklärt.
Ich gehe da recht locker mit dem Thema um. Klar, wenn ich die Handrksfirma noch nie im Haus hatte, würde ich sie auch nicht allein lassen. Aber wie gesagt, die meisten sind ja doch nicht nur einmal im Haus.
Ich kenne das Problem aus der Schule, dass es jemanden wirklich stört, wenn ein Fremder die ganze Zeit einem über die Schulter guckt, weil es einfach nur nervös macht und stört. Natürlich kann ich ein Handwerker zu Hause haben, dem das gar nichts ausmacht, aber genau so gut, kann es ein Handwerker sein, der dadurch nervös wird und nicht gut weiter arbeiten kann.
Normalerweise schaue ich mir die Handwerker immer erst genau an. Der erste Eindruck verrät schließlich schon einiges darüber, wie die Person tickt. Ich beobachte auch die ersten Blicke des Handwerkes, interessieren sich seine Augen direkt für eine bestimmte Sache, klingeln bei mir die Alarmglocken. Bis jetzt hatte ich aber damit noch überhaupt kein Problem. Normalerweise ist es so, dass ich dem Handwerker in das jeweilige Zimmer führte. Ich erkläre ihm noch eben das Problem, was ich habe und danach lasse ich ihm in Ruhe seine Arbeit machen. Ich halte nichts davon, wenn ich ihm die ganze Zeit anstarre und er sich total beobachtet vorkommt. Trotzdem merke ich mir die Sachen in dem jeweiligen Zimmer, sollte etwas fehlen, weiß ich ja, welche Person Schuld ist.
Meine Mutter ist in so welchen Situationen schon komplett anders als ich. Kommt bei ihr der Handwerker ins Haus begrüßt sie ihn sehr freundlich und führt ihn ins Zimmer. Danach stellt sie sich meistens in der Tür und führt mit dem Handwerker ein Smalltalk während er seine Arbeit ausübt. Komischer Weise können diese auch immer gut miteinander reden, was mich wundert, ich komme nie auf Themen mit den Handwerkern. Meine Mutter nutzt diesen Smalltalk natürlich dafür, dass sie ihn unter Beobachtung hat und somit auch überhaupt nichts geklaut wird. Dies ist natürlich auch eine Möglichkeit. Meistens bietet meine Mutter den Handwerkern auch ein Kaffee an oder sonst irgendwas, was ich schon wieder etwas übertrieben finde, aber jedem das Seine!
Ich halte zumindest nicht viel davon, wenn ich den Handwerker ganze Zeit unter Kontrolle hab. Ich weiß eigentlich schon, in welchen Raum der Handwerker gehen muss und hole dort die wichtigsten Wertsachen wie Kontokarten oder Geld schon einmal weg, sodass ich den Handwerker dort in Ruhe arbeiten lassen kann. Ich merke schließlich, wenn er eine Figur mitgehen lässt oder sonst irgendetwas Wertvolles. Aber ich denke nicht, dass die Handwerker ihren Job für ein paar Kunstgegenstände aufs Spiel setzen. Darüber hinaus würde ich es ja sehen, wenn er das Haus verlässt, also ist es nicht notwendig ihn unter Beobachtung zu stellen.
Bei mir kommt es in der Hauptsache darauf an, ob ich den Handwerker kenne und ihm halbwegs vertrauen kann, oder ob ein fremder Handwerker zu mir kommt. Wenn ein fremder Handwerker kommt, beobachte ich schon seine Arbeit, wenn ich die Zeit habe. Mein Vater unterhält sich auch immer mit den Handwerkern, wenn er daneben steht. Da er ein begeisterter Heimwerker ist, kommt er da auch immer auf Themen, die er mit den Handwerkern besprechen kann.
So ganz unbeaufsichtigt lasse ich Handwerker aber nie, auch wenn ich sie kenne. Es kann ja auch immer mal sein, dass sie etwas brauchen und dann möchte ich nicht, dass sie erst mal durch die ganze Wohnung laufen, um mich zu suchen.
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